Schlafzimmertür mit Schlüssel verschließen

  • Meine Frau kam jetzt wieder mit dem Wunsch auf mich zu, dass wir unsere Schlafzimmertür abschließen sollten. Begründung, weil wir hier einige wertvolle Dinge haben.

    Ich mag den Gedanken überhaupt nicht und ich bin auch nicht sicher, ob der Schutz unserer mehr oder weniger wertvollen Habseligkeiten der wahre Grund ist, weshalb sie das einführen möchte.

  • Als Schutz vor Einbrechern ist das nicht hilfreich, der wird sich wohl nicht von einer Zimmertür aufhalten lassen, wenn er schon mal in der Wohnung ist. Ich würde eher vermuten, dass ein abgeschlossenes Zimmer da Aufforderungscharakter hat.

    Da würde ich wohl eher ein geeignetes Versteck suchen, auch bei Dingen, die nicht in Kinderhand gehören.

    Sollte sie Angst vor den Kindern haben, dann habt ihr noch mal ein ganz heftiges anderes Problem als eine Zimmertür.

    Schlafzimmer ist meine Privatsphäre und wie ich auch bei Tochters Zimmer anklopfe, erwarte ich das auch von meinem Kind.

    Insgesamt ist es aber müßig über ihre wahren Beweggründe zu spekulieren. Frag sie doch einfach.:)

  • Begründung, weil wir hier einige wertvolle Dinge haben.

    Dann würde ich mir überlegen, einen Tresor zu besorgen, in den Ihr diese wertvollen Dinge einlagern könnt, wenn Ihr nicht da seid. Falls die einigen wertvollen Dinge, von denen Du sprichst, zu groß sind, dann geht das natürlich nicht.


    Guckt lieber drauf, ob Ihr ein Türschloss Eurer Wohnung / Eures Hauses habt, welches z. B. nicht aufgebohrt werden kann, z. B. ein mehrfachverriegelndes Sicherheitsschloss. Gibt es noch andere potenzielle Schwachstellen, z. B. Fenster?

    A smile a day sweeps the sorrows away

  • Insgesamt ist es aber müßig über ihre wahren Beweggründe zu spekulieren. Frag sie doch einfach.:)

    Hab ich gemacht. Und ich bin überrascht, was sie sagte:

    Sie möchte ihre Karriere- und Lebensziele an die Wand schreiben, so dass sie diese morgens schon beim Aufwachen lesen kann und es ihr leichter fällt, sich darauf zu fokussieren. Das finde ich eine gute Sache, vor allem, da sie nicht darauf besteht, wirklich die Wände selbst zu bemalen, sondern dass ihre Ziele auch auf einem Karton oder Poster geschrieben sein dürfen.

    Warum sollen aber meine Kinder diese Ziele nicht lesen/wissen dürfen?

    Einfache und für mich gut nachvollziehbare Antwort: Sie kennt ja meine Tochter mittlerweile, und die ist sehr mitteilsam. Meine Frau möchte einfach sicherstellen, dass ihre privaten, sehr persönlichen Einstellungen zum Leben und zu ihrer eigenen Zukunft nicht beim nächsten Wechsel von meiner Tochter brühwarm der Mama erzählt werden.

    Was soll ich sagen? Ich war verblüfft, etwas beschämt, das nicht von selbst verstanden zu haben, und ja, ich bin so glücklich, dass ich diese Frau gefunden habe, ich finde sie so unglaublich klug und sozialkompetent. Und sie ist eine Spitzen Bonus-Mama, das kann ich jeden Tag nur mit Dankbarkeit sagen, und eine tolle Mama natürlich auch. Also mit ihr habe ich wirklich das berühmte Große Los gezogen. Bevor Amor jetzt noch vollends mit mir durchgeht, lass ichs gut sein.

  • Franziska

    Danke für deine geniale Idee!

    Thau stimmt übrigens nicht, sondern Philippinen, und "Feind" ist auch unnötiges Säbelrasseln.

    Aber, dass sie sich in ihrer Muttersprache erinnern lässt, das finde ich, auch motivational viel besser als in einer Fremdsprache und neuro-linguistisch greift das sicher auch viel besser.

    Danke dir

  • Den Vorschlag mit der Muttersprache finde ich auch gut. Wenn es denn schon unbedingt die Wand sein muss. Um das Geschriebene gleich morgens sehen zu können, würde es auch ein Büchlein oder so etwas tun, welches sie beim Schlafengehen auf den Nachttisch legt und nach dem morgendlichen Blick darauf, halt einschließt.

    Das mag ein bisschen umständlicher sein, aber die Mühe wäre es wohl wert, nicht die Kinder vor verschlossener Schlafzimmertür stehen zu lassen und die Fragen, die daraufhin sicherlich kommen, nicht wahrheitsgemäß beantworten zu können...

    LG
    CoCo




    Halte mich fern von der Weisheit, die nicht weint; von der Philosophie, die nicht lacht und von der Größe, die sich nicht vor Kindern verneigt.
    ~ Kalil Gibran ~

  • Monsterkrümel : Ich glaube, da hast du sicherlich was falsch verstanden. Ich denke nicht, dass sie das Schlafzimmer zur Sperrzone für die Kinder machen wollten nur wegen der Sache von der Frau von Vollbio. Am Besten wär natürlich, wenn seine Frau es einfach in ein kleines Büchlein oder Heft reinschreiben würde. Dann können die Kinder es auch nicht lesen, wenn sie es gut versteckt.

    "Man sieht nur mit dem Herzen gut, das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar" (Antoine de Saint-Exupéry)

  • Ich würde auch vorschlagen, dass es besser wäre, das Zimmer nicht abzuschließen und eine andere Möglichkeit der Visualisierung der Ziele zu suchen, oder einfach drüber zu stehen, wenn Vollbios Tochter es ihrer Mutter erzählt. Es ist ja nichts Verwerfliches sich Ziele zu setzen und diese als Motivation zu visualisieren. Das ist ja eher etwas Positives.

    Für Vollbios Kinder aus voriger Beziehung ist es bestimmt schwierig, wenn sie aus dem Schlafzimmer ausgesperrt werden, während das gemeinsame Kind mit der aktuellen Frau mit ins Schlafzimmer darf (da es ja noch ein Stillkind ist, gehe ich mal davon aus, dass es noch mit im Elternzimmer schläft). Hier sehe ich die Gefahr, dass die Kinder sich zurückgesetzt fühlen.

  • Interessanterweise war es in meiner Kindheit völlig normal, dass wir Kinder im Elternschlafzimmer so rein gar nichts zu suchen hatten. Kuscheln mit Mama und Papa im Ehebett??? Ging gar nicht. Aber ich kann mich auch nicht erinnern, dass meine Eltern mit uns viel gekuschelt haben.


    Wie war das bei euch?


    Ich hab das bei meinen Kindern anders gemacht. Einschlafen war in deren Betten, aber sie durften dann auch rüberkommen, wenn sie nachts wach wurden oder am Wochenende oder oder.

  • Bei uns war's auch so. Das Schlafzimmer unserer Eltern war ein Heiligtum. Aber abgeschlossen war es nicht. Wobei wir uns wahrscheinlich darüber tagsüber gar nicht gewundert hätten. Kuscheln mit Mama und Papa nur auf der Couch. Ich habe aber auch mit meiner Schwester lange Zeit ein Zimmer geteilt trotz Haus. Das hat über schlechte Träume hinweggeholfen.

    Wir durften aber bei Kranksein auch auf der Couch im Wohnzimmer sein tagsüber. Das war schön, denn so war man nicht ausgeschlossen vom täglichen Geschehen.


    Mit meinen Kindern habe ich es eigentlich so gemacht wie du Maumau. Was ich beibehalten habe , war ein Schlafzimmerverbot, wenn ich mal meine Ruhe brauchte und die Benutzung der Couch bei Krankheit

  • Wie war das bei euch?

    Meine Mutter war eher ein Hippie, also war das alles schnurz. Und meine ersten Lebensjahre sind wir (ich gezwungenermaßen) nur umhergezogen. Nicht selten haben wir einfach zusammen auf einer Coach gepennt. Eine Zeitlang hatten wir eine ein-Zimmer-Wohnung, da war eh nix mit abschließen. Konservativer wurde das erst als meine Mutter ihren jetzigen Mann gefunden hatte. Irgendwie von einem Extrem ins nächste.

    Wahrscheinlich bin ich deshalb so erpicht auf Strukturen und Wurzeln heute. Ich fand das als Kind nicht immer dufte.

    Meine Tochter kann bei mir schlafen, sich auch auf meinem Bett fläzen, Glotze gucken, lesen...das ist okay. Trotzdem möchte ich gefragt werden. Das ist mein Zimmer. In ihr Zimmer gehe ich auch nur, wenn sie es "erlaubt". Allerdings setzt das voraus, dass sie es aufgeräumt hält.

    Geschlossene oder abgeschlossene Türen gibt es hier selten (es sei denn Biene ist sauer), unser Kater hält das nicht aus...lach.


    Sorry, für OT, aber ich glaube, ihr habt ja schon eine gute Lösung.

  • Ich finde es interessant zu lesen, wie ihr anderen es haltet. Ja, wir haben uns soweit geeinigt, allerdings bis jetzt sind noch keine Ziele an den Wänden.

    Carter du liegst falsch, von wegen dass meine Frau negativ gegenüber meinen Kindern sei. Das ist nicht so. Eher im Gegenteil. Gerade heute Abend, die Geburtstagsvorbereitung für meinen Sohn, da hat sie mit so viel Liebe mitgestaltet, da tust du ihr Unrecht.

    Und mit der KM, naja.

    Wenn du wüsstest, wie viel Leid sie über die Kinder und über uns bringt, da würdest du deine Meinung vielleicht auch noch mal ändern.


    Sonnenschein12

    Ja, das mit dem Büchlein hätte ich auch besser gefunden, aber im Prinzip hatte Monsterkrümel schon recht. Eine ganz unangenehme Vorstellung und deshalb habe ich auch hier nach Hilfe und Lösungen gefragt.


    Emma21 du hast schon recht, "Es ist ja nichts Verwerfliches sich Ziele zu setzen und diese als Motivation zu visualisieren. Das ist ja eher etwas Positives."

    Ich glaube, dass das auch etwas mit ihrem Selbstwertgefühl zu tun hat. Schlimm wäre es für sie, wenn sie sich ein hohes Ziel steckte, und wenn sie nach gewisser Zeit erkennt, dass es zu hoch, oder der Preis, den sie dafür zahlen muss zu hoch sind, und es aufgibt, und wenn die KM dann auf FB oder in anderen Medien sich lächerlich über meine Frau machte.

    Den Aspekt, dass wir dann Kinder 1. und 2. Klasse im Haus hätten, wäre mir unerträglich, und sicher nicht nur mir allein.


    Zum OT:

    Meine Eltern haben leider nie gekuschelt eher war dauernd das Gegenteil davon bei uns Zuhause an der Tagesordnung.

  • Vollbio das mit dem Geburtstag mag sein. Aber trotzdem sieht sie die Kinder in der Situation als jemand der was verrät und nixs besseres zu tun hat als sowas deiner Ex mitzuteilen. Wenn ihr um diese Visualisierung so ein aufheben macht werden sie die nicht wahr sondern nur als ein Foto oder sowas sehen.