Wie lange bis zur Scheidung?

  • Hallo!

    Nach langem Hin und Her liegen nun auch alle Unterlagen für die Rentenberechnung beim Rentenversicherer des Ex.

    (Meine Berechnung ist seit Monaten schon abgeschlossen.)

    Wie lange dauert es nun noch ungefähr bis zum Scheidungstermin? Oder kann man das pauschal gar nicht beantworten?


    Ich habe die Scheidung im April '19 eingereicht. Größere Streitpunkte (Umgang, Vermögensaufteilung u. ä.) hängen dem Antrag aktuell nicht an.

  • Da man nicht weiss, ob die Rentenversicherung fehlerfrei arbeitet und "Corona" die Abläufe an den Gerichten behindert, kann man da wenig sagen. (Ich habe zB fünf mal eine fehlerhafte Rentenstandsberechnung bekommen. Das war fast eine zwölfmonatigen Verzögerung ...).

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Hallo Tini,


    ich denke, es kommt auf das Gericht darauf an, wann der Scheidungstermin ist letztendlich. Der Anwalt kann ja auch nur nachfragen bei Gericht....
    Oder es ist wegen Corona, dass es so lange dauert derzeit? :/

    "Man sieht nur mit dem Herzen gut, das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar" (Antoine de Saint-Exupéry)

  • Hallo Tini,


    ich denke, es kommt auf das Gericht darauf an, wann der Scheidungstermin ist letztendlich. Der Anwalt kann ja auch nur nachfragen bei Gericht....
    Oder es ist wegen Corona, dass es so lange dauert derzeit? :/

    Die Unterlagen vom Ex liegen erst seit Ende Juni diesen Jahres bei der Rentenkasse.

    Bis dahin hat er jedes geforderte Formular erst dann eingereicht, nachdem er vom Gericht unter Androhung von Konsequenzen, gesondert aufgefordert wurde. Dadurch hat sich alles sehr in die Länge gezogen.

  • Die Unterlagen vom Ex liegen erst seit Ende Juni diesen Jahres bei der Rentenkasse.

    Bis dahin hat er jedes geforderte Formular erst dann eingereicht, nachdem er vom Gericht unter Androhung von Konsequenzen, gesondert aufgefordert wurde. Dadurch hat sich alles sehr in die Länge gezogen.

    Jetzt verstehe ich das, ja. Sowas ist natürlich blöd, wenn der Ex sich etwas querstellt.

    Ich wünsche dir aber viel Glück und Erfolg, dass bald ein Scheidungstermin vorliegt!

    "Man sieht nur mit dem Herzen gut, das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar" (Antoine de Saint-Exupéry)

  • "Eigentlich" muss der Versorgungsausgleich mit der Scheidung durchgeführt werden. Das macht Vater Staat aus ganz pragmatischen Gründen: Bei Eintritt ins Rentenalter könnten sonst mehr Leute von der Allgemeinheit alimentiert werden müssen.

    Während also Unterhaltsfragen, Vermögensausgleich, Sorgerecht für Kids den Scheidungsrichter nicht interessieren, ist der Versorgungsausgleich grundsätzlich erst einmal durchzuführen.

    Da war das westdeutsche Recht absolut scharf. Bis dann die DDR der BRD beigetreten ist. Bei Scheidungen mit "ostdeutscher Beteiligung" konnten in den ersten Jahren die Rentenansprüche nicht abschließend geklärt werden. Zuerst blieben da die Trennungswilligen schlicht verheiratet. Bis es eine Sonderregelung gab: Versorgungsausgleich folgt später ...

    Das war dann auch gleichzeitig der Türöffner für weitere Ausnahmen. Aber Abtrennung des Versorgungsausgleichs ist grundsätzlich immer eine besonderheit und Ausnahme - laut Gesetz.

    Die kann dann erfolgen, wenn die Ehe nur kurze Zeit gedauert hat (drei Jahre gilt da als Grenze) oder aber, wenn der Ausgleich der Rentenpunkte finanziell augenscheinlich nur wenig ins Gewicht fällt - unter 50 Euro im Monat, oft auch unter 30 Euro ist da oft die "rote Linie".

    immer gilt aber: alle Beteiligten müssen dem zustimmen. Besteht einer der Scheidungs(un)willigen auf den Rentenausgleich, ist der durchzuführen. Aus der nummer kommt man nur raus, wenn das Gericht quasi bösartige Behinderung der Rentenausgleichserstellung feststellt.

    Das passiert heute viel seltener. Denn seit einigen Jahr(zehnt)en mittlerweile wird der Rentenausgleich bis zu dem Zeitpunkt berechnet, an dem die Scheidungsklage zugestellt wurde. Vorher gab es Rentenpunkte bis zu dem Zeitpunkt der faktischen Scheidung. (Wer die Scheidung rauszögerte, wurde je nach Einkommen dafür mit Rentenpunkten belohnt ...)


    Heute dagegen wird die Scheidung gern herausgezögert, wenn jemand Trennungsunterhalt bezieht. Der fällt in der Regel mit der Scheidung weg. Aber Dreisiebtel vom Nettoeinkommen des Ex zu ziehen, kann interessant sein, wen der Expartner ordentlich groß verdient und man selbst eher weniger (zum Ausgleich bekommt Ex ja Dreisiebtel von meinem Einkommen - rechnerisch).


    Wenn also keine Verzögerungsgründe vorliegen, dann kann langsame Scheidung an langsamer Verwaltung liegen. Hier im Thread klingt ja an, dass der Ex dauernd Unterlagen nachliefern muss. Und zwar wohl regelmäßig andere. Das deutet darauf hin, dasss die Rentenversicherung die Unterlagen nicht sauber zusammengeführt bekommt und immer etwas fehlt. Da jede Unterlage/jeder Einkommensnachweis die Rentenpunkte erhöht, hat der Betroffene natürlich wenig Lust, der schludrigen Verwaltung hinterher zu arbeiten (allgemein gemeint, jetzt nicht speziell auf diesen Fall hier, den ich ja nicht kenne ...)


    Und es kann natürlich System sein: Der Betroffene hofft, dass es dem Ex-Partner irgendwann reicht. Ist irgendwann dann eine bleibende Lücke bei der Berechnung der Rentenpunkte, mahnt der Ex-Partner angenervt nicht mehr die Daten an, sondern schluckt das einfach. Richter verteilt dann brav die rentenppunkte. Und nach der scheidung geht dann der Ex die Rentenversicherung an und mahnt, die Lücken jetzt aber schnell zu füllen ...


    Scheidung ist eine heftige Sache, wo es ordentlich ums Geld geht - immer wieder. Da sind die emotionalen Geschichten noch ganz außen vor.

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Danke für die Antworten.

    Ich verstehe es so, dass auch bei Vorliegen aller Formulare der Scheidungstermin nicht unbedingt zeitnah erfolgen wird. Schade.

    Dann werde ich mal weiter warten, was in den nächsten Wochen und Monaten so passiert....

  • Danke für die Antworten.

    Ich verstehe es so, dass auch bei Vorliegen aller Formulare der Scheidungstermin nicht unbedingt zeitnah erfolgen wird. Schade.

    Dann werde ich mal weiter warten, was in den nächsten Wochen und Monaten so passiert....

    Hier hat es ca. 6 Monate gedauert ab einreichen der Unterlagen zum Versorgungsausgleich.