Antrag: Alleiniges Sorgerecht und RM

  • Gestern war ich zum Gespräch bei der Diagnostik-Therapeutin und sie kündigte an, dass wir nächsten Dienstag ihren Befund in Schriftform mitbekommen werden. Damit wäre ich, wenn die KM wie ich befürchte einer Behandlung der Tochter nicht zustimmt, direkt zum FG gefahren und hätte um e. A. gebeten.

    Heute kam aber der Rückruf des ASD. Jetzt haben wir einen festen Termin in nicht einmal 2 Wochen, zu dem die KM und ich eingeladen sind. Ich bin sicher, dass ich mit der Behandlungs-Therapeutin vereinbaren kann, dass sie unsere Planung weiterhin verbindlich beibehalten wird, selbst wenn wir den geplanten ersten Termin nächste Woche stornieren müssen, falls sie ohne vorliegende Einverständniserklärung ihre Arbeit noch nicht beginnen wollte.

    Einen sehr guten Hinweis gab mir die Therapeutin gestern zudem, nämlich dass ich die Behandlungs-Therapeutin bitten könne, dass sie die KM kontaktiert und um Zustimmung zur Therapie bittet, das werde ich auf jeden Fall machen.

    Einen anderen Aspekt hat die Dame vom ASD herausgestellt. Die KM hat um kurz vor 5 gefragt, ob sie noch bei Mama zu Abend essen wollen und die Kinder haben zugestimmt. Die KM hat damit die Kinder abstimmen lassen, ob der Gerichtsbeschluss umgesetzt oder ignoriert werden soll.

  • Nächstes Problem, die Behandlungs-Therapeutin wird nur dann am Mittwoch mit der Arbeit mit unserer Tochter beginnen, wenn sie die Einwilligung der Mutter vorliegen hat. Wenn nicht, schließt sie die Sache ab und vergibt den Termin anderweitig. Damit hatte ich nicht gerechnet, aber das sind jetzt erstmal die Fakten, dann ist dieser sicher geglaubte Therapieplatz weg (ein halbes Jahr vor ihrer Einschulung).

    Meine Frage an die wohlmeinend Mitlesenden: Wie erkläre ich das meiner Tochter, wenn die Mutter bei ihrer Ablehnung bleibt? Sie weiß ja von der KM selbst, dass sie ihre Therapie ablehnt. Ich hatte ihr aber versichert, dass sie eine Therapie bekommen wird, wenn die Therapeutin das so empfiehlt, wie es auch die Kinderärztin gesagt hat. Wie erkläre ich das der Tochter, ohne ihr den wahren Grund zu nennen, dass die Therapie nicht stattfinden kann, weil die Mutter (trotz der Empfehlung) das nicht erlaubt?

  • Vorweg: ich fänd es sehr schade und schlimm, wenn die KM einer notwendigen Therapie nicht zustimmt.


    Ich glaube, dass es grundsätzlich schon problematisch ist, dass die Tochter überhaupt davon weiß, dass es da Unstimmigkeiten gibt und ein Therapieplatz in Aussicht ist, der durch die KM vereitelt werden kann.

    Ich würde dem Kind auf keinen Fall die Wahrheit sagen, sondern erzählen, dass die Therapeutin nun doch keinen Platz frei hatte.


    Ich kenne mich mit der Thematik nicht gut aus, da ich noch nicht in der Situation war. Wenn ein Elternteil eine Therapie ablehnt, wie schnell kann man die Unterschrift durchs Gericht erzwingen lassen?

    Was sagt denn die Beratungsstelle dazu? Mit welcher Begründung lehnt die KM die Therapie ab?

  • Der Tochter sagst du gar nichts.

    Du kontaktierst morgen deinen Anwalt, damit der bei Gericht eine einstweilige Verfügung erwirkt. Die Unterschrift der KM kann ersetzt werden. Es muss halt schnell gehen.

    „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe." (1. Korinther 16,14) - Jahreslosung 2024


    „Mach‘s wie Gott - werde Mensch.“ (Franz Kamphaus)

  • Emma21 Die KM hat der Tochter mehrfach gesagt, dass eine Therapie nicht sein MUSS, und dass nicht die Kinderärztin oder die Therapeutin darüber entscheiden, sondern die Eltern, und sie wird dem nicht zustimmen. Daran kann ich nichts ändern und ich habe sicher den Fehler gemacht, ihr zugesagt zu haben, dass ich alles dafür tun werde, dass sie einen Therapieplatz bekommt.

    Kaj

    Mit der Beraterin des ASD habe ich deshalb schon ausgiebig telefoniert. Sollte die KM bei ihrer Ablehnung bleiben, könnte/wird das auch schwerwiegende Konsequenzen für die KM haben, aber sie ist nächste Woche in Urlaub; davon, beim FG eine e. A. zu erbitten rät sie dringend ab, da nicht Leib und Leben in Gefahr ist.

  • Ich würde mich Kaj anschließen und schauen das ich morgen eine einstweilige Verfügung bekomme für die Termine. Und gleichzeitig noch die alleinige Gesundheitsvorsorge beantragen, aber nur für das Kind wo die Therapie verweigert wird.

  • Naja, du musst wissen, was dir wichtig ist.


    Mir wäre die Therapie fürs Kind wichtig und das Kind stünde mir auch wesentlich näher als irgendwer vom ASD. Die Tante kann dich zwar beraten, aber du entscheidest letztendlich. Also setz Prioritäten und beweg dich.

    „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe." (1. Korinther 16,14) - Jahreslosung 2024


    „Mach‘s wie Gott - werde Mensch.“ (Franz Kamphaus)

  • Kannst du dein Kind nicht ganz einfach für diesen Tag bei der Therapeutin z.B. mit Erkältung krank melden? Dann hättest du zumindest schonmal eine Woche (oder halt bis zum nächsten Termin) Zeit gewonnen. Ist zwar nicht der schönste Weg, aber besser als keine Therapie.

    Man sitzt insgesamt viel zu wenig am Meer...

  • JayCee Mist! Das wäre eigentlich das einfachste gewesen. Aber ich habe ihr den ganzen Sachverhalt schon gesagt. Und wenn ich anrufe, ganz egal aus welchem Grund, wird sie sicher nachfragen, wie das Ergebnis der Diagnose und unserer elterlichen Besprechung war.


    Vielleicht/Hoffentlich mache ich mir unnötig Sorgen. Die Diagnose Therapeutin hatte mir ja den Tipp gegeben, dass nicht ich bei der KM um ihre Zustimmung zur Therapie werben sollte, sondern die Behandlung Therapeutin bitten, sie anzurufen. Vielleicht ist sie ja erfolgreich.

  • Und wenn ich anrufe, ganz egal aus welchem Grund, wird sie sicher nachfragen, wie das Ergebnis der Diagnose und unserer elterlichen Besprechung war.

    Hat sie einen AB? Dann könntest du in der Früh vor Praxisöffnung anrufen und drauf sprechen. Oder du sagst per Mail ab. Dann kommst du nicht in die Verlegenheit, Fragen beantworten zu müssen, auf die du (noch) keine Antwort hast.

    Man sitzt insgesamt viel zu wenig am Meer...

  • Hallo Vollbio,


    ich würde wohl dem Rat des ASD Menschen folgen wollen.

    Warum:

    1. Grundsätzlich steht der KM ihre Meinung, ihr Standpunkt das Euer Kind keine Therapie benötigt, jetzt noch nicht benötigt oder Psychotherapie generell Käse findet, erstmal zu.

    2. Auch in der KJP gibt es solche und solche. Wenn auf der einen Seite ein so dringender Bedarf gesehen wird, die Behandlungstherapeutin aber zur (erneuten) Eskalation und dem Gang zum Gericht veranlasst, weil sie nicht 2 oder 3 Wochen später beginnen kann oder will, bin ich mir nicht so sicher, ob ihr da richtig seid.

    3. Ich würde nicht riskieren wollen, dass der Vorgang erneut ohne Not und der Ausschöpfung aller Wege ohne Gericht, auf dem Schreibtisch der Richterin landet, die Euch als Eltern schon klare Ansagen gemacht hat, zum Thema Mediation, Elternschaft, usw.


    Meine 5 Cent....


    vg von overtherainbow

  • overtherainbow

    Du triffst mit deinem Punkt 3. genau das, warum ich so zögerlich bin und hier zur Auflösung des Dilemmas um eure Unterstützung gebeten habe.

    Zu 1., ja, da müsste ich dir grundsätzlich zustimmen, allerdings hier im konkreten Fall kann ich das nicht. Da geht's mir wie mit Nazis/AFD/Verdachtsfall oder jetzt gerade mit den korrupten Unionspolitikern. Im Prinzip müsste man auch solchen Menschen mit höflichem Respekt und Unschuldsvermutung gegenübertreten.

    Zu 2. das ist natürlich echt ein Argument.

  • Heute war die Vorstellung der Diagnose und ihre Empfehlung einer KiJu-Therapie, wobei wir unserer Tochter wesentlich mehr helfen könnten, wenn wir einen Weg finden würden, uns auszutauschen und miteinander abzustimmen.

    Als die KM verstanden hatte, dass die Therapeutin eine Therapie empfiehlt hat sie dieser sofort zugestimmt. Ja, sie wollte das von der Therapeutin selbst hören und nicht von mir.

  • Na, es darf ja auch mal was (einigermaßen) glatt gehen ;-).Bei Eurem nicht ganz guten Verhältnis zueinander ist das sogar irgendwie verständlich.


    DAs mit dem Austausch ist ja klar und schon oft genug gesagt worden, wird sich aber wahrscheinlich kurzfristig nicht ändern lassen.


    Wie geht es denn jetzt weiter? Ist die Therapie ambulant oder stationär geplant?

  • Die Therapie ist ambulant. Morgen ist die erste Stunde. Ich finde, dass ich das ganz gut organisiert habe, denn die Therapiestunde des Sohns ist auch Morgen. Dadurch habe ich nur einen Tag Fahrdienst hierfür, und weil Tochter um 14 und Sohn um 15 Uhr beginnen, habe ich zusätzlich 1 exklusive Stunde nur mit Sohn alleine und anschließend mit Tochter. Der Mittwoch ist damit ein besonders inniger Tag für uns Drei.

    Mittwoch ist zugleich auch immer der Abschiedtag, weil Donnerstag weiterhin jede Woche Mamazeit ist.