Wie läuft die Beschulung eurer Kinder zurzeit?

  • Wetter macht aber nicht nur Kids zu schaffen und sorgt bei vielen dafür, dass alles an einem vorbei läuft.

    Ich habe vor zwei Stunden das Ergebnisprotokoll einer heutigen Teamsitzung bekommen. Alles erfahrene Leute. 30 Minuten später kam die erste Ergebniskorrektur von einem Terammitglied. Bis jetzt sind ein halbes Dutzend weitere Korrekturen - teils Korrekturen von Korrekturen, denen wiederum vehement widersprochen wird - gekommen. Jetzt hat der Teamleiter mitgeteilt, es bestünden bei der Mehrheit der beschlossenen Punkte unterschiedliche Meinungen über die Beschlussfassungen. Man müsse sich wohl noch einmal treffen ...

    Die haben aus Coronagründen im fast rundum verglasten großen Sitzungsraum im obersten Stockwerk bei offenen Fenstern gesessen und nicht im kleineren kühlen Raum im Untergeschoss.

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Heute morgen gab es per WhatsApp die Infos fürs neue Schuljahr.

    Alle Kinder in der Grundschule müssen die Masken überall tragen, außer im Klassenzimmer. Die angebotenen AGs sind eingeschränkt, kein Singen und Sport nur draußen.

    Wie das dann mit der Nachmittagsbetreuung aussieht, weiß auch keiner. Auf der einen Seite will man die mögliche Ansteckung auf ein Mindestmaß runterschrauben, aber auf der anderen Seite spielen dann alle Kinder am Nachmittag zusammen in der Schulbetreuung. Finde den Fehler in der Aktion, denn dann müssten die Kinder alle dauerhaft von 11:15 Uhr bis 15:30 Uhr dauerhaft die Maske tragen- werden sie aber nicht. Ich denke dass es dann einfach zu viel für die Kinder (Grundschule!!) sein wird, aber ich lasse mich gerne eines besseren belehren und überraschen.

  • Bei uns hat die Schule mit vollem Programm gestartet. Der komplette Stundenplan, alle Fächer, Hortbetreuung wie immer, Klassen wie immer. Überhaupt der ganze Schulbetrieb wie immer, inklusive Schulfeste, Klassenfahrten, Ausflüge usw.

    Die einzigen Anpassungen - Maskenpflicht außer Klassenraum, Hort und Schulhof, und man versucht, die Klassen nicht zu vermischen.

  • Wie will man das im Hort dann erreichen? Da mischen sich die Klassen doch eh?

    Naja, nur bedingt. Es gibt mehrere Hortgruppen. In jeder Hortgruppe sind dann die Klassen vom jeweiligen Stockwerk, also maximal 4.

  • Naja, nur bedingt. Es gibt mehrere Hortgruppen. In jeder Hortgruppe sind dann die Klassen vom jeweiligen Stockwerk, also maximal 4.

    Ok, da habt ihr Glück. Bei uns kann das in der Schulbetreuung so nicht gewährleistet werden, räumlich, wie personell. Daher kann ich das eh nicht nachvollziehen, dass die Maske wegen des Infektionsrisikos getragen werden soll, wenn die Kids nach dem Unterricht sich mischen.

    Vielleicht steht ja Weiteres in dem wichtigen Brief der Schule.

  • So, die erste Mutter schickt ihr Kind ohne Maske zur Schule- es sei eine Zumutung (seelischer und physischer Schaden). Und die Mutter ist Hebamme!


    Himmel hilf!

    Wenn in der Schule Maskenpflicht besteht, darf das Kind vom Unterricht ausgeschlossen werden.

    Wenn die Mutter sich unwohl dabei fühlt ihr Kind zur Schule zu schicken, darf sie es für eine bestimmte Zeit auch zuhause lassen. Man müsste dann mit der Schule absprechen, wie das Kind den Unterrichtsstoff nachholen kann.

  • In Hessen nicht wirklich. Also der Kultusminister hat erlassen, aber Freiraum den Schulleitern gegeben und am Ende in der Pressekonferenz gesagt das es doch keine Konsequenzen gibt, wenn jemand sich nicht dranhält...


    Ich hab das Gefühl die fahren die Situation absichtlich gegen die nächste Wand.


    Vielleicht nicht schlecht, wenn es kritisch wird, steigt die Ernsthaftigkeit.


    ich kaufe Klopapier....

  • Ich hab den Junior von der Betreuung abgemeldet, war sowieso nie so begeistert davon, aber ich musste ja ins Büro.

    Jetzt kann ich dauerhaft im Homeoffice arbeiten und ihm mittags selbst betreuen.

    Bei uns gibt es in der Betreuung auch keine festen Gruppen, spätestens da mischt es sich dann. Von daher ist es mir lieber, er ist da nicht.

  • Ich bin mal gespannt, ob auf Grund von Coronavirus endlich mal die absolut sinnlose Schulpflicht abgeschafft wird. Und wie in den meisten anderen Ländern - durch Bildungspflicht ersetzt wird. Der Schritt wäre längst überfällig, die starre Schulpflicht entspricht nicht unserer Zeit, da sie körperliche Anwesenheit vor Bildung stellt.


    Die bewegen sich eigentlich auf extrem dünnen Eis. Man kann sein Kind nicht so ohne weiteres zu Hause lassen, dafür braucht man eine richtig schwere Erkrankung und ein Attest vom Arzt. Und selbst wenn - wer macht es schon, wenn es kein vernünftiges Konzept für Homeschooling gibt?


    Die Kinder gehen also alle zur Schule. Aber wer übernimmt die Verantwortung, wenn auf Grund des Präsenzzwangs nun ein Schüler einen richtig schweren Krankheitsverlauf erwischt, bzw jemand von seinen Angehörigen ansteckt, die bleibende Schäden davon tragen oder gar daran sterben? Schließlich hätten sie sich strafbar gemacht, wenn das Kind nicht zur Schule gegangen wäre. Das Thema ist ein Eldorado für Anwälte.

  • Ich würde eine Abschaffung der Schulpflicht als großen Rückschritt ansehen. Eine allgemeine Bildungspflicht würde mir zu sehr die Gefahr bergen, dass Kinder und Jugendliche viele grundlegende Dinge nicht, oder, im schlimmsten Fall, falsche Dinge lernen, oder sich nur sehr einseitig nach ihren Interessen oder den Interessen und Fähigkeiten der Eltern bilden.


    Wenn man mit dem, was in der Schule gelehrt wird, unzufrieden ist, kann man ja darüber hinaus seinem Kind die nach eigener Ansicht fehlenden oder wichtigeren Inhalte vermitteln.


    In welchen Bundesländern besteht aktuell Präsenzzwang für den Schulunterricht? Ich habe eher den Eindruck, dass es einfacher ist, sein Kind für einen gewissen Zeitraum zuhause zu lassen, auch ohne ärztliches Attest.

  • Ich würde eine Abschaffung der Schulpflicht als großen Rückschritt ansehen. Eine allgemeine Bildungspflicht würde mir zu sehr die Gefahr bergen, dass Kinder und Jugendliche viele grundlegende Dinge nicht, oder, im schlimmsten Fall, falsche Dinge lernen, oder sich nur sehr einseitig nach ihren Interessen oder den Interessen und Fähigkeiten der Eltern bilden.


    Wenn man mit dem, was in der Schule gelehrt wird, unzufrieden ist, kann man ja darüber hinaus seinem Kind die nach eigener Ansicht fehlenden oder wichtigeren Inhalte vermitteln.


    In welchen Bundesländern besteht aktuell Präsenzzwang für den Schulunterricht? Ich habe eher den Eindruck, dass es einfacher ist, sein Kind für einen gewissen Zeitraum zuhause zu lassen, auch ohne ärztliches Attest.

    Wo gibt es eigentlich keinen Präsenzzwang? Den gibt es in Deutschland überall. Hier reicht es, wenn das Kind ein paar Tage unentschuldigt nicht in die Schule geht und schon steht das JA auf der Matte.


    Und in ganz Europa gibt es glaube ich kein anderes Land außer Deutschland, in dem Schulpflicht gilt. Alle haben Bildungspflicht. Ich war eigentlich früher immer ein Verfechter der Schulpflicht, und fand, dass Deutschland es besser macht als andere, aber seit Corona hat sich meine Einstellung grundlegend geändert, da es schonungslos alle Minuspunkte aufgezeigt hat und in meinen Augen eigentlich keinen einzigen positiven Punkt. Schulpflicht allein ist zum Beispiel schuld daran, dass Deutschland immer noch keine digitalen Lernkonzepte hat. Weil man es vorher halt nicht gebraucht hat.


    Es geht bei Bildungspflicht auch nicht um Inhalte, die vermittelt werden. Das Programm bleibt immer gleich für alle und es muss abgearbeitet werden. Es ist nur egal wo und wie man es macht. Es kann in der Schule sein, wie es auch die absolute Mehrheit tut, es kann digital geschehen, mit Privatlehrer zu Hause, in kleinen Gruppen usw. Und es wird durch regelmäßige Tests überprüft.


    Man kann als Elternteil nicht einfach sagen, hey, mir gefällt nicht das was sie in der Schule lernen, ich mache das jetzt anders. Das darf man gar nicht. Alternativen zur Schulpflicht werden eigentlich meistens von Eltern kranker Kinder genutzt, oder von Kindern mit Handicap. Statt Inklusion um jeden Preis wie hier, selbst wenn es dem Kind nicht gut tut, hat man eine Alternative. Und in den Migrantencommunities gibt es oft Familien, die gerade deswegen das Land wieder verlassen. Weil sie es eben nicht gewohnt sind, und den Zwang für ihr krankes Kind als Schikane empfinden. Ich lese recht oft davon und höre es im Bekanntenkreis.

  • Wo gibt es eigentlich keinen Präsenzzwang? Den gibt es in Deutschland überall. Hier reicht es, wenn das Kind ein paar Tage unentschuldigt nicht in die Schule geht und schon steht das JA auf der Matte.

    Was ist daran so schlimm? Ist ein Kind krank, wird es bei der Schule entschuldigt. Fehlt Kind mehrere Tage unentschuldigt wird nachgefragt um sicher zu gehen das alles ok ist.


    Hier wird jedes Jahr kurz vor und nach Ferien kontrolliert wer zurückkommt mit Kind. Da werden regelmäßig Eltern abgefischt die nix auf die Schulpflicht geben sondern lieber den "günstigen" Urlaub buchen. Das wird ohne Schulpflicht noch schlimmer.


    Eine Bildungspflicht, das wird noch schwieriger zu überblicken und es würde mich nicht wundern wenn Kinder dabei durch die Maschen rutschen. Deshalb finde ich die Schulpflicht nicht verkehrt.


    Das es in Sachen Digitalisierung, Ausstattung und Personal (also der Mangel) hakt, darüber muss man sich nicht unterhalten. Das ist/war seit Jahren offensichtlich und wurde nicht angegangen.

  • Hier reicht es, wenn das Kind ein paar Tage unentschuldigt nicht in die Schule geht und schon steht das JA auf der Matte.

    Also "ein paar Tage unentschuldigt!", ja, da ist es echt gut, wenn da ein Jugendamt nachforscht.


    Wenn ein Kind krabk ist, dann meldet man es bei der Schule ab. Die Schule ruft üblicherweise bei den Eltern an, wenn ein Kin dnicht in der Schule erscheint oder die Eltern sich nicht melden, DANN erst geht eine Meldung ans Jugendamt.


    Und ganz ehrlich, das ist auch gut so...wenn Eltern sich auch auf Nachfrage nicht bei der Schule rückmelden, da wird schon was im Argen sein. Und wenn nicht, dann ist es ja kein Drama, daß da mal jemand vorbeischaut.


    Ich hätte fast mal Besuch vom Jugendamt bekommen, weil ich mich nicht gleich umgemeldet hab, eine Freundin, weil sie den Impfzettel vergessen hat, zurück zu schicken.


    Ich finde es richtig und gut, daß man nach den Hilflosen schaut hierzulade.


    Und homeschooling durch Eltern? Ne, das ist zum einen nicht gut kontrollierbar, ob da wirklich der ganze Stoff gelernt wurde, es fehlt komplett die soziale Interaktion mit den Mitschülern. Ganz ehrlich, wenn man sein Kind auf das Leben in der normalen Welt vorbereiten will, dann ist das sicherlich nicht der richtige Weg. Für Reichsbürger mag das reizvoll erscheinen...

  • Für kranke Kinder gibt es die Möglichkeit zu Hause unterrichtet zu werden.


    Die Digitalisierung hängt sehr weit hinterher. Da wird aktuell aber auch sehr dran gearbeitet, dass sich dies ändert.


    Was den Präsenzzwang angeht, kann ich nur für NRW sprechen. Hier gibt es zwar weiterhin die Schulpflicht, aber Schüler*innen, die besonders gefährdet sind, dürfen bis zu 6 Wochen ohne ärztliches Attest zuhause bleiben. Bei Schüler*innen mit gefährdeten Angehörigen im gleichen Haushalt wird individuell entschieden.


    Die Inklusion um jeden Preis wurde vor allem von Eltern mit dem Hintergrund der UN-Menschenrechtskonvention vorangetrieben.

    In NRW ist es so, dass hier die Eltern das letzte Wort haben, ob das Kind an einer Förder- oder Regelschule unterrichtet wird. Da kann nur in sehr begründeten Ausnahmefällen gegen entschieden werden.


    In welchen Bundesländern steht das JA vor der Tür, wenn ein Kind 3 Tage nicht zur Schule geht? Ich kenne sowas nur von Schulverweigerern. Aber auch da gibt es dann erst einmal Elterngespräche, wenn ein Kind auffallend häufig oder langanhaltend nicht zur Schule kommt. Dann würde zunächst einmal eine Attestpflicht folgen, ggf. auch eine amtsärztliche Untersuchung, wenn hier begründete Zweifel bestehen. Wenn dann weiterhin unentschuldigt gefehlt wird, wird darüber informiert, dass ein Bußgeldverfahren eingeleitet wird, wenn weiterhin gefehlt wird und dann erst würde das Ordnungsamt vor der Tür stehen und den Schüler/ die Schülerin zur Schule begleiten.

    Parallel dazu gibt es dann noch spezielle Angebote für Schulverweigerer. Aber das führt hier zu weit, denn das war ja gar nicht das Thema.


    Bei Bildungspflicht vers. Schulpflicht bevorzuge ich die Schulpflicht, da mir nicht klar ist, wie man in der Praxis gewährleisten will, dass der Bildungspflicht nachgekommen wird. Zudem stelle ich mir die Frage, wie man es in der Praxis umsetzen soll, nicht oder nur mangelhaft erreichte Ziele dann doch zum Erreichen zu bringen.

    Außerdem finde ich die sozialen Kompetenzen, die im Rahmen einer großen Gruppe wie einer Klassen- und Schulgemeinschaft gelernt werden können sehr wichtig.

  • Zu Blau Die Einforderrung eines Menschenrechtes halte ich für eine gute Sache.

    Eltern zu unterstellen sie wollten/ wollen diese Inklusion um jeden Preis, sicher nicht in der Form

    Inklusion so wie sie heute läuft spart teuere Schulen, Personal weil hey so 2 Stunden am Tag Förderunterricht reicht doch den Rest sollen bitte die"normalen"Lehrer" richten.

    Was Inklusion betrifft sind wir Entwicklungsland, daran sind nicht die Eltern Schuld.

    Sorry für OT aber solche Aussagen finde ich unmöglich.


    Liebe Grüße


    Ute

  • Oh, ich will niemand überzeugen. :)

    Ich weiß halt genau, wie es in den anderen Ländern funktioniert. Und trotzdem bringen Sie keine Analphabeten raus. Das skandinavische Schulsystem soll überhaupt einer der besten sein. :) In Asien beschränkt sich die Schulpflicht lediglich auf Grundschule, trotzdem sind sie die besten im weltweiten Vergleich. Meine Nichte hat eine Zeit lang so gelernt, da die Eltern berufsbedingt in kurzer Zeit ein paar Länder gewechselt haben und es war besser, als alle paar Wochen in eine neue Klasse geworfen zu werden. Und die Programme sind top. Wer denkt, dass es die Eltern sind, die ihr Kind dann zu Hause beschulen, hat einfach keine Ahnung, was es wirklich ist.


    Der einzige Nachteil, den ich bisher bei der Bildungspflicht gesehen habe, ist dass man Prüfer schmieren kann, um die Prüfung abzulegen. Man kann sich sein Diplom kaufen sozusagen und hat keine zusätzliche Kontrolle. Das ist durchaus ein Grund. Aber ein paar Tage später aus dem Urlaub kommen - das ganz bestimmt nicht. Macht man sowieso. Sehe ich andauernd, man braucht nur einen Attest vom Arzt.


    Zu Inklusion - Ja, das ist gut und wichtig, dass es ermöglicht wird. Und ja, Deutschland hängt auch bei der Inklusion seeeehr hinterher. Trotzdem gibt es Kinder und Eltern, die dank Inklusion die Regelschule zwar besuchen können, es aber nicht wollen.


    Ich kenne einen Fall, die ziehen jetzt in die USA, weil das Kind richtig psychische Probleme bekommen hat, und nicht in die Schule will, dazu aber gezwungen wird. Nicht weil es irgendwie benachteiligt wird, sondern weil es mit dem frontalen Unterrichtsstil und der Lautstärke in der Klasse nicht klarkommt.


    Ansonsten bin ich ein Gegner der Verallgemeinerung. Ich ziehe immer Systeme vor, wo man eine Wahl hat. Das betrifft eigentlich alle Lebensbereiche.

    Aber das soll keine Grundsatzdiskussion werden, bringt eh nichts. Soll lieber jeder bei seiner eigenen Meinung bleiben. :)

    3 Mal editiert, zuletzt von NemesisLady ()

  • Das die Eltern den Zustand so wie er jetzt ist gewünscht haben, habe ich auch nicht gesagt.

    Meiner Meinung nach liegt das Problem darin, dass von vielen Eltern versucht wurde die UN-Menschenrechtskonvention irgendwie durchzudrücken und den Weg zur Regelschule freizumachen, ohne das die Voraussetzungen dafür gegeben waren. In der Folge hat dann auch die Politik nicht mitgezogen und einfach nur versucht Geld zu sparen, indem Förderschulen geschlossen und zusammengefasst wurden, aber keine guten Alternativen an Regelschulen geschaffen wurden.