Kinderzimmer ausmisten

  • Hallo,

    Ich habe ein Problem mit meiner Tochter. Sie weigert sich Ihr Zimmer mal gründlich auf zu räumen. Jetzt war die Mutter einer Freundin von Ihr bei uns zu Besuch und meinte das sie da durch greifen würde. Habe sie gefragt wie sie das meint und da erzählte die das sie einfach das Zimmer ausmiste wenn ihre Tochter nicht da sei.

    Es geht um meine ältere Tochter 12 Jahre.Um zu kleine oder kaputte Klamotten usw.

    Ich habe schon mehrfach versucht es mit ihr gemeinsam zu machen, aber das klappt nicht da sie alles noch braucht.

  • Ausmisten mache hier immer ich alleine.

    Mit Karl gemeinsam hab ich versucht.

    Zu jedem gesammelten Stein bekam ich eine Erklärung, warum der ganz wichtig ist und bleiben muss.

    Das machen meine Nerven nicht mit.


    Inzwischen verkauft er allerdings einiges an Spielzeug, wenn wir hier im Ort diesen Garagenflohmarkt haben, wo der ganze Ort mitmacht.

    Das schafft Platz und Ordnung.

  • Über kaputte und zu kleine Klamotten würde ich gar nicht diskutieren. Weg damit! Anziehen kann sie die eh nicht mehr.


    Ultimatum stellen bis wann zusammen aufgeräumt wird, passiert nichts, alleine ausmisten. Dann hat sie Pech, wenn Dinge mit wegfliegen.


    Je mehr ihr schiebt umso chaotischer wird es.

    Es ist besser,
    ein eckiges Etwas zu sein,
    als ein rundes Nichts.

  • Meine weiß auch - wenn sie bis dann und dann (sag ich ihr) nicht selber aufräumt, tu ich es - und das ist dann nach meinem Ermessen, was weg kann und nicht.

    Klamotten entsorge ich, ohne wenn und aber - da gibt es bei uns auch keine Diskussionen

  • Zu kleine und kaputte Klamotten sortiere ich in der Regel aus. Meistens ohne großes Aufhebens bevor sie noch mal in die Waschmaschine wandern.


    Jetzt ist der Muckelmann ja schon soooo groß, dass er keine Steine und Stöcker mehr sammelt und von seinem Playmobil-Sachen hat er sich auch ohne Aufhebens getrennt. Über seine sonstigen persönlichen Besitztümer bestimmt er ansosnten selber. Er gehört zwar nicht (mehr) zur Gattung der Jäger und Sammler, aber hortet doch so manches, was er eigentlich nicht mehr braucht. Seis drum, so lange er es weggeräumt bekommt und es nicht blöd in der Gegend rumliegt, mag er es behalten. Wir haben ein mal im Jahr eine Ausmistaktion und das klappt eigentlich ganz gut.

  • Aus eigener Erfahrung: Je mehr meine Eltern über das Chaos geschimpft und zum Aufräumen gezwungen haben, desto wohler fühlte ich mich in meinem Gerümpel :pfeif


    Bei Junior (fast 11) biete ich regelmäßig Unterstützung an, überlasse ihm aber (bis auf heimliches Lüften) die Regentschaft über sein Herrschaftsgebiet.

    Sollten kaputte Sachen und bauchfreie T-shirts den Weg zur Waschmaschine finden, werden sie dort aussortiert.

    Ansonsten sehe ich das gelassen und als Teil des Abnabelungs-Prozess.

    In dem Alter würde ich nicht mehr alleine in Aktion treten..

    Mit Gruß :wink
    Vaquera


    Life is simple: Eat, sleep, ride... :love:

  • Die Erfahrung lehrt, es gibt keine Methode, die allgemeingültig funktioniert. Und die persönliche Erfahrung lehrt: Es ist ein glücklicher Moment, wenn elterlicher Aufräumdruck und (vor)pubertierernde Bereitschaft zum Aufräumen zusammen treffen. Das ist dann aber kein Erfolg irgendeiner Pädagogik ...


    Als Elter(n) bleibt eigentlich nur, die chaotischen Zimmer nicht als persönlichen Angriff zu verstehen. Unsere einzige Chance zum Überleben ist das innerliche lockere Weglächeln. (Vor)Pubertisten haben Chaos im Kopf. Da ist es natürlich, dass Chaos im Zimmer und an anderen Stellen im Leben von denen selbst gar nicht als Chaos wahrgenommen wird. Erst wenn der Druck des Chaoszimmers, wenn die Ratten nachts über die Bettdecke traben, zu groß wird, dann - erfolgt Erkenntnis.


    Rat gibt es keinen außer: Manövrier dich keinesfalls durch Drohszenarien in irgendeine Position, die du nicht halten kannst. (Ich habe einem Pubertisten mal gesagt, wenn er den schon pelzigen stinkigen Müll nicht aus seinem Zimmer schafft, schmeisse ich ihn raus und hole auf seine Kosten den Kammerjäger. So wütend war ich. Und in einer unhaltbaren Position.


    Natürlich "funktioniert" der "Trick" deiner Bekannten. Teenager lassen sich gern den Hintern nachtragen. Klar kannst du das Zimmer cleanen. Dadurch änderst du aber kein Verhalten - außer vielleicht, dass der Pubertist seinen Haussklaven auch noch bei anderen niederen Diensten aktiviert. - Mach dich also keinesfalls zum Deppen.


    Aber du bekommst die Hand drauf: Bei 93 von 100 Pubertisten kommt irgendwann der Knack - und sie sind einigermaßen sozialverträglich ordentlich. (Spätestens dann ziehen sie aber von Zuhause aus oder werden weggeheiratet. ) Deinen aufgebauten Frust kannst du dann endlich abbauen. Gern in das WG-Zimmer oder die Neuwohnung und lass Kleidungsstücke einfach auf den Boden fallen. Lass Obstreste - am besten im Hochsommer - einfach im Kinderzimmer stehen, klebe einen Kaugummi auf die Schreibtischlampe und verschütte einen Kaffee über das Schreibzeugs. Das befreit ...

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Hallo,

    Zuerst mal vielen Dank für die aufbauenden Worte und die Ratschläge.

    Das mit dem Wäsche auf dem Weg zur Waschmaschine verschwinden lassen, habe ich schon versucht und bin damit aber aufgefallen. Es gibt da einen Jumpsuit aus Fleece der eigentlich zu klein ist wo sich die Dame aber reinzwängt obwohl er wahrscheinlich ihrer kleinen Schwester bereits passen würde, den sie aber mit Argusaugen bewacht.

    Wie würdet ihr es zb mit kleinen Kinderwolldecken machen die im Zimmer bzw Bett rum fliegen, beide Mädels haben die von klein auf. Inzwischen sind die aber beide viel zu groß bzw die Decken viel zu klein.

  • Meine Tochter ist ja fast ausschließlich in second-hand-Klamotten groß geworden...ich habe ihr von klein auf gesagt, dass zu kleine Sachen weitergegeben werden und dann erst neue Sachen kommen...dies galt auch für Spielzeug. Insbesondere vor ihrem Geburtstag und vor Weihnachten haben wir gemeinsam überlegt, welche Sachen sich nicht mehr braucht / bespielt und diese dann weitergegeben, so dass keine Überfüllung im Kinderzimmer entstand.

    Frag doch deine Große, weshalb sie so an dem Jumpsuit hängt - und wodurch er eventuell ersetzt werden könnte. Wir haben hier auch noch einige Sachen, die jetzt von den Plüschtieren getragen werden :brille. Genauso würde ich es auch mit den Kinderwolldecken machen...vielleicht hängen da ganz schöne Erinnerungen dran (ja, auch hier liegen noch Kinderdecken herum, die jetzt als Unterlage für Plüschis herhalten)...

    Am Ende stellt sich die Frage: Was hast du aus deinem Leben gemacht? Was du dann wünscht getan zu haben, das tue jetzt. - Erascus von Rotterdam

  • Die Kinderwolldecken meiner Kinder hebe ich auch auf. Daran hängen so viele schöne Erinnerungen....

    Vielleicht könnte man Kopfkissen daraus machen ? Ein ganz besonderes T-Shirt was uns Freunde damals aus Indonesien für unseren Großen (damals 5 ) mitgebracht hatten, bekam später sein Plüschtier an.

  • hallo zusammen,

    Wollte nur zum Verständnis hinzufügen das sie bereits zwei neue passende Kuscheloveralls und eine große Decke bekommen hat. Und eine noch gute Babydecke habe ich schon vor einiger Zeit auf den Dachboden gelegt. Die bekommt sie später wenn die selber Ein Kind hat.

    Kann ja nicht alles aufheben.

  • Das Ausmisten schiebe ich auch immer vor mir her- jetzt nach Weihnachten habe ich es mir fest vorgenommen.

    Bei ihren Klamotten habe ich bereits aufgegeben einen Überblick zu behalten. (Aber ich bin ja auch der Papa- da darf ich das.)

    Wir haben uns so geeinigt, dass sie Sachen, die ihr zu klein sind, einfach bei mir auf's Bett legt. Und ich packe die dann weg- die gehen dann in der Familie weiter rum.

    Generell habe ich zu wenig Zeit. Oder anders: immer wichtigere Projekte am Laufen. :frag

  • Also Kleidung die meinem Sohn nicht mehr passt, sortiert er selbst aus und sagt es mir. Wenn mir kaputte Kleidung auffällt dann sortiere ich die mit aus.


    Spielsachen aussortieren...machen wir meistens zusammen, aber manchmal mache ich es auch allein. Zimmer aufräumen ist hier auch so ein Punkt. Wenn der Fußboden nicht frei ist, sauge ich nicht mit ab. Da muss er sich dann kümmern. Ansonsten ist es sein Zimmer und er muss sich darin wohlfühlen. Wenne s ihm selbst zu bunt wird räumt er sein Zimmer dann auf.