Hallo! Ich habe zwar schon mal einen ähnlichen Thread verfasst, also zum Thema "Keine Freunde", " aber dennoch frage ich mich seit einiger Zeit, ob man als Alleinerziehende einfach immer der A**** bzw für andere einfach "nutzlos/wertlos" ist.
Vielleicht übertreibe ich auch gerade, aber ich habe das Gefühl, dass ich hier total vereinsame, weil alle mir bekannten Eltern eben immer nur was mit der Familie/ Schwiegerfamilie machen ODER mit anderen Paaren. Was mich dabei immer besonders verletzt ist, dass sich dann Freunde mit anderen Elternpaaren treffen um zB zu Stadtfesten zu gehen (mit Kindern), aber keiner auf die Idee kommt, mal zu fragen ob man zufällig auch mitkommen will. Ich meine, die Kinder kennen sich alle und verstehen sich gut, ich mich mit den anderen Paaren auch und an sich wissen die ja auch, dass ich bei sowas immer gerne dabei bin.
Auf Arbeit wird zwar gerne so getan, als hätte man Verständnis, aber was es wirklich mit mir macht und dass alleinerziehend in meinem Fall wirklich ALLEINerziehend heißt, das geht dann über deren Horizont. Am Ende wird immer wieder gesagt:"Kannst du nicht deine Eltern oder deine Schwester fragen, ob sie mal aufpassen können?" NEIN, kann ich nicht. Würde ich sofort, wenn die Möglichkeit bestünde.
Allgemein habe ich das Gefühl, dass die Angebote für Alleinerziehende recht dürftig sind.
Für Senioren werden Bingonschmittage, Tanztreffen, Ausflüge und Bastelnachmittage veranstaltet, für Eltern Krabbelkurse und Familientage (meist war ich die einzige alleinerziehende Mutter da), Familieneintrittskarten für Zoo, Schwimmbad ect.. Ich habe das Gefühl als Alleinerziehende wird man im Alltag kaum berücksichtigt und auch wenig unterstützt (will jetzt aber keine Debatte lostreten, sondern nur von meinen Gefühlen berichten).
Möglich dass es ein Problem mit mir gibt, von dem ich nichts weiss, aber oft kommt es mir so vor, als ob ich als Alleinerziehende einfach uninteressant bin, weil ich keinen Partner habe, mit dem sich dann der Partner meiner Freundin unterhalten kann oder so.
Es gab in letzter Zeit einige Situationen, die mich sehr verletzt haben und die mich gerade dazu veranlassen, mich von anderen zu distanzieren. Dadurch wird es zwar nicht besser, aber ich finde das Verhalten anderer oft wenig einfühlsam und trage es ihnen leider etwas nach, obwohl ich es Ihnen jetzt nicht direkt vorwerfe.
Neulich hatte eine Freundin Geburtstag. Unsere Jungs sind beste Freunde, aber seitdem sie ihren Mann verlassen hat und vor etwa 1 1/2 Jahren zu ihrem neuen Partner gezogen ist, hat sie sich mit seinen Freunden angefreundet, von denen ich auch einige inkl. Frauen und Kinder kenne und mich mit denen gut verstehe. Nun erzählt sie immer mal wieder im Nachhinein "wir waren mit den "Müllers" neulich auf dem Weihnachtsmarkt/ haben meinen Geburtstag gefeiert/ wollen nächstes Jahr wegfahren/ sind nachher noch mit ihnen verabredet und gehen aufs Konzert..."
Irgendwie ist das immer echt kränkend, weil ich dann immer denke:"Danke, wir sehen uns vielleicht nur noch alle zwei bis drei Wochen (vor der Trennung mehrmals die Woche) und dann nur kurz, weil ihr den Tag schon unterwegs wart und alle keinen Bock mehr haben. Wieso fragst du nicht mal, ob ich auch mit will." Einmal habe ich dann gefragt ob es ihnen was ausmachen würde, wenn ich mich einklinke. Sie sagten zwar, dass es kein Problem wäre, aber ich meine ihnen anzumerken, dass sie wissen dass es auch von ihnen mal hätte kommen können.
Nun habe ich in letzter Zeit viel mit einem Kumpel gemacht, den ich bestimmt schon 7 Jahre kenne. Kaum lernt er eine neue Frau kennen, hört man so gar nichts mehr von ihm. Immer das Selbe.
Dann in der Kita/ beim Kindersport. Da verstand ich mich mit einigen Müttern, aber da habe ich mich mit mehreren verworfen. Mit vielen habe ich mich anfangs richtig gut verstanden, aber nach und nach entwickelte sich so eine Feindseligkeit gegen mich. Einige sprechen nur mit mir, wenn niemand sonst da ist. Einige haben permanent bemängelt, dass ich ja so oft mit meinem Sohn wegfahren bzw was unternehmen würde und ich doch einfach mal nur mit ihm zuhause bleiben soll oder nur spazieren.
Zur Erklärung: ich gehe JEDEN Tag mind. Einmal mit ihm spazieren, raus in die Natur, auch am Wochenende. Wir fahren nicht jedes Wochenende weg, aber ich versuche die Wochenenden schon zu nutzen, zB gehen wir in die Schwimmhalle, mal ins Kino, im Sommer an die Ostsee oder Freizeitpark, Tretboot fahren, in den Zoo etc. Eben immer wonach uns gerade ist. Ich nehme schon mit was geht. Vielleicht ist es auch einfach nur Neid vom ihnen gewesen, aber ich glaube viele Mütter mit Partner können halt nicht wirklich nachvollziehen, wie langweilig es FÜR MICH am Wochenende ist/wäre, nur Zuhause zu bleiben. Ich habe halt keinen Partner, der mit uns spazieren geht und wenn man sich tagelang manchmal nur mit einem Kind unterhält, freut man sich einfach darüber, wenn man mal was anderes sieht als nur die Spielplätze in der Nähe. Ok, ich schweife ab.
Worauf ich hinaus will, ist zum einen dass ich manchmal das Verständnis anderer vermisse für meine Situation und zum anderen mir mehr Empathie wünsche. Keiner fragt nach wie es sich anfühlt immer alles alleine machen zu müssen. Keinen interessiert es, wir quälend es manchmal ist, zu den Feier- und Sonntagen immer alleine zu sein. Keiner kann nachvollziehen, wie schmerzlich es ist, immer alles schöne alleine bzw ohne Partner zu erleben.
Jetzt ist es natürlich wieder die alte Erkenntnis, dass ich nur mich und nicht die anderen ändern kann und dass ich meine Erwartungen nicht auf andere übertragen kann, aber das ändert für mich ja recht wenig. Ich steh trotzdem oft doof da, tagelang steht das Telefon still, andere sind immer mit ihren Familien unterwegs oder eben mot anderen Paaren unterwegs.
Ich bin sehr aktiv, also, man kann mit mir auch wirklich was unternehmen. Genauso gut bin ich aber für simple Spaziergänge etc zu haben. Bin ich den den anderen einfach so egal? Wenn Nein, warum versetzt sich niemand in meine Lage? Warum kann man sich abends mit Paaren treffen und weggehen und jedes mal wenn ich frage, ob man mal was machen möchte, ist Bocklosigkeit Programm.
Es frustriert mich und lässt mich sehr an mir selbst zweifeln. Es tut manchmal wirklich weh, weil ich mich wie ein Aussenseiter oder unangenehmer Mensch fühle.
Ich hoffe hier fühlt sich niemand provoziert, ich habe den Thread gerade in einer ziemlich bedruckten Stimmung geschrieben, also bitte nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen.
Gruß