Kaufen oder nicht

  • Hi Ihr Lieben.,


    Gerade zeichnet sich die Möglichkeit ab, in der Nachbarschaft ein Haus zu kaufen. Nicht dass ich vermögend wäre, im Gegenteil, mein Eigenkapital reicht mal gerade für die Kaufnebenkosten.

    Die Darlehensraten würden etwa meiner heutigen Kaltmiete entsprechen, aber aufgrund meines Alters müsste ich auch im Rentenalter noch abzahlen.


    Ich bin so unschlüssig. Für Junior wäre es keine Veränderung, die Nachbarschaft bleibt gleich. Aber ich würde halt für Eigentum zahlen, nicht in anderer Leute Tasche. Andererseits, wenn jetzt was kaputt ist, rufe ich den Vermieter an und der kümmert sich darum.. andererseits kann ich hier auch manche Sachen nicht verwirklichen, weil es eben nicht mir gehört. Und brauchen wir auf Dauer so viel Platz? Mietfrei im Alter schaffe ich so oder so nicht, entweder zahle ich dann noch Kredit oder eben Miete...


    Ich hab immer vom eigenen Haus geträumt. Das wäre schon toll. Aber vielleicht sollte ich jetzt einfach akzeptieren, dass es dafür zu spät ist und den Traum begraben?

  • Finanziert denn eine Bank bis (weit) ins Rentenalter?

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Ich stand ja auch irgendwann vor dieser Idee und Frage, allerdings bin ich eher der Typ, der Dinge probiert und es nicht zwingend schlimm findet zu scheitern. Ich finde das besser als irgendwann auf dem Sterbebett zu bereuen, etwas nicht getan zu haben.


    Rechne durch, hole dir Angebote von verschiedenen Banken ein. Die Zinslage ist mehr als günstig. Besteht die Möglichkeit, das vorhandene Eigenkapital durch Leihgaben von Eltern o.ä. aufzupeppen?


    Ich habe es jedenfalls bisher nicht bereut, den Kauf gewagt zu haben. Die ersten Wochen und Monate habe ich mehrfach im Garten oder Haus gestanden und zu mir gesagt: „Meins!“ Das Gefühl ist einfach super dabei.

    „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe." (1. Korinther 16,14) - Jahreslosung 2024


    „Mach‘s wie Gott - werde Mensch.“ (Franz Kamphaus)

  • Finanziert denn eine Bank bis (weit) ins Rentenalter?

    Ja, anscheinend schon - man muss nachweisen, was man für ein Einkommen nach Rentenbeginn haben wird bzw. steigt hier der Wert der Immobilien stetig an, von daher sind die da entgegenkommend. Ich hab mich auch gewundert, dass ich anscheinend ziemlich kreditwürdig bin. Aber für die Banken ist es ja auch gerade keine dolle Zeit.

  • Klar ist Eigentum schön und auch dein Sohn hätte ja irgendwann auch was davon.

    Ich würde rechnen wieviel Luft da noch nach oben ist, damit nicht zu knapp kalkuliert wird. Wenn sonst nämlich kaum noch was drinsitzt, dann wäre es mir das nicht wert. Auch der Zustand des Hauses ist natürlich ein Faktor. Wenn da mal ein neues Dach oder so fällig wird könntest du das stemmen?

    Völlig rausrechnen würde ich die "Einnahmen" fürs Kind, denn der wohnt ja nicht ewig dort, auch wenn da andere Kosten für dich ja wieder wegfallen würden (was auch nicht immer gegeben ist)

    Ein Bekannter hat sehr knapp kalkuliert und den hätte fast eine neue Heizung (!) das Haus gekostet. Gerettet hat ihn die Idee ein Zimmer an Touristen zu vermieten und jetzt wohnt da dauerhaft ein Student. Also ein kleiner Plan B ist nicht verkehrt.

  • Naja wenn das Kind größer ist, kann ich auch wieder mehr arbeiten.


    Monatlich bleibt schon noch einiges über, wenn die Rate der heutigen Kaltmiete entspricht. Aber meine jetzigen Rücklagen gehen komplett für die Kaufnebenkosten drauf. Da müsste ich erstmal wieder aufbauen. Modernisierungskosten müsste ich mit finanzieren.

  • Hast du dir das Haus mal angeschaut zwecks Heizung usw nicht das dann so große Anschaffungen anstehen

  • Selbst zu Zeiten als es finanziell möglich gewesen wäre,wollte ich nie eine Eigentumswohunung oder gar ein eigenes Haus.

    Im Haus meiner Eltern war immer etwas zu tun, der Gürtel musste so eng geschnitten werden, das man fast dran erstickt ist.

    Muss natürlich so nicht immer so sein.


    Ist Eigentum nicht das ,was heute im Fall von Pflegebedürftigkeit und Ko als erstes weg Ist ?

    Ist es sicher, das der Sohn später davon was hat ?


    Doch ist es richtig Träume zu begraben?

    Ich würde einfach mal eine Kosten Nutzen Rechnung machen und zwar auch mit dem Punkt, macht was ändert ein eigens Haus an meiner Lebensqualität.


    Garantie haste auf nix und wenn es Dich glücklich macht und noch genug für ein wenig anderes bleibt, warum nicht.


    Liebe Grüße


    Ute

  • Hast du dir das Haus mal angeschaut zwecks Heizung usw nicht das dann so große Anschaffungen anstehen

    Ja, die Heizung ist recht neu, Bausubstanz ist gut. Es ist nicht baufällig, nur müsste eine Küche rein und überall Böden und Wände und Decken gemacht werden.

    Da hat eine alte Dame drin gewohnt , rosa Teppich und Blümchentapete... von der Küche zum Esszimmer würde ich gerne einen Durchbruch machen... solche Sachen halt...

  • Eigentum ist nicht sofort weg, wenn man pflegebedürftig wird, denn irgendwo muss man ja auch wohnen und der Platz in einem Pflegeheim ist in jedem Fall teurer.

    Ich werde mein Haus, sobald es abbezahlt ist, an meine Kinder übertragen (schenken) und ein Nießbrauchsrecht eintragen lassen, sodass ich bis an mein Lebensende hier wohnen kann.

    Man kann alles negativ und pessimistisch sehen. Man kann aber auch das beste aus allem machen.


    Bzgl. der Renovierungen bin ich übrigens nochmal ein Stück selbständiger und kreativer geworden und mache ganz viel selbst, ohne dass es in Provisorien oder Pfuscherei endet.

    Wir haben damals vor dem Einzug die für uns wichtigsten Zimmer renoviert und später nach und nach alles Weitere.

    Für gewisse Dinge wie Elektrik oder Heizung kommt natürlich ein Fachmann ins Haus.


    Was unbedingt durchgerechnet werden muss, sind die monatlichen Nebenkosten inkl. Steuern und Versicherungen. Bei Gebäude- und Hausratversicherung unbedingt Elementarschäden mit reinnehmen.

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  • Es gibt ausser ,man hat dann noch Geld für die polnische Pflegesklavin übrig ,eben auch den Fall das man nicht mehr zu Hause leben kann.


    Meine Nachfragen haben nichts mit Pessimismus zu tun, ich halte es für wichtig sich auch mit solchen Dingen zu befassen.

    Wenn es gute Lösungen gibt, dann ist ja allet schick.



    Wie man unschwer am letzten Abnschnitt meines Beitrages erkennen kann,rate ich Stern dazu, das zu tun was sich für sie richtig anfühlt.

    Wenn das Pessimismus vermittelt :frag


    Liebe Grüße


    Ute

  • Abgesehen von den finanziellen Überlegungen...

    Mal von mir gesprochen. Ich habe ein Häuschen, damals mit Ex angeschafft. Mit ihm drundsaniert, dann allein ausgebaut. Den Stand hättest du jetzt. Ich weiß nicht ob ich nochmal würde?

    Manchmal erschlägt mich das Grundstück, vielmehr der Aufwand für die Pflege. Haushalt hat man ja immer. Aber Garten und co machen einfach auch Arbeit. Manchmal wünsche ich mir dann eine Neubauwohnung und bin am nächsten Wochenende wieder froh im Garten werkeln zu können. Ziemlich ambivalent.

    Ich für mich ganz persönlich weiß wirklich nicht, ob ich das hier nochmal allein starten würde.


    Ich wünsche dir viel Glück für die Entscheidung!

  • Ich geb’s zu, ich bin kein Freund vom Eigenheim. Finanziell ist selbstbewohntes Eigentum nicht unbedingt der Renditesieger. Riesenmengen von Kapital sind gebunden und man kann ja nicht davon runter beißen.;)

    Die Lebensverhältnisse ändern sich schnell, bei mir ist Kind 1 schon ausgezogen, Kind 2 folgt in spätestens 2 Jahren..... das Haus bleibt aber gleich groß.... (meins ist daher nur gemietet und ich fang so langsam an, eine Wohnung zu suchen).

    Falls Du derzeit in einer Wohnung wohnst: unterschätze nicht den Mehraufwand beim in Ordnung halten. Du hast mehr Verkehrsflächen (Flure, Treppen) und die Außenanlagen wollen auch gepflegt werden. Dafür, dass sie schnell niemand mehr nutzt. Bei mir spielt niemand mehr Fußball auf dem Rasen, mähen muss ich trotzdem.... da ich auch mehr arbeite, weil Kinder groß, wird’s mir manchmal ganz schön zu viel. Es ist einfach immer was zu tun. Und Du bist für alles allein zuständig.

    Ein Eigenheim ist halt auch unflexibel. Hier bin ich in drei Monaten raus, wenn es mir zu groß wird oder ich in eine andere Gegend möchte oder was auch immer. Verkaufen kann auch gern mal länger dauern, je nach Gegend.

    Wem das „meins“ wichtig ist, der soll das gern machen. Es ist aber eine Lifestyle-Entscheidung.

    Rechne mit einem ganz spitzen Bleistift, ob Du die Raten bis in die Rente hinein zahlen kannst und willst. Ein Kredit läuft nur begrenzt und die Zinsen für den Anschlusskredit können dann viel höher sein.

    Viel Glück bei Deiner Entscheidung!

  • Ja, das sind alles auch so die Gedanken, die mir im Kopf herumgehen - sehr widerstreitend teilweise. Im Moment ist es so, dass wir ein Haus gemietet haben, es wäre also keine große Veränderung bzgl. Pflege und Aufwand für Garten etc. . Ich zahle jetzt eine Menge Miete dafür, kann wenig sparen - und es ist eben weg, dieses Geld, es schafft keinen weitergehenden Wert für uns. Ich zahle es aber insofern "gern" als es uns richtig gut tut, hier in diesem Umfeld zu wohnen. In einer Wohnung ohne Garten und etwas Platz drumrum haben wir noch nie gewohnt. Ich könnte mir schon auch vorstellen, hier weiter wohnen zu bleiben und später dann allein in eine Wohnung zu ziehen. Aber das wird noch so sein 15 Jahre Zeit haben, schätze ich mal.

    Schön wäre es eben, dem Junior einen Wert zu hinterlassen, damit er es dann vielleicht mal einfacher hat.

  • Mir geht es ganz genau so wie Kaj. :winken:


    Aber es ist eine große und schwere Entscheidung. Ich würde mit sehr spitzem Bleistift rechnen. Wie hoch sind Zins und Tilgung? Wie hoch werden die Raten im Rentenalter sein? Das sind jetzt rhetorische Fragen, natürlich sollst du hier nicht antworten :winken:. Aber das sind Dinge, die ich mir sehr genau überlegen würde.


    Letztendlich ist es auch eine Typsache.

  • Bei uns hatten beim Kauf die Nebenkosten auch das gesamte Eigenkapital gefressen. Wir konnten nur kaufen, weil die ISB und einen Kredit gegeben hat, der in den Nachrang geht, das heisst, wenn man Pleite geht, bekommen erst alle anderen Banken ihr Geld.

    Für die anderen Banken zählt das also wie Eigenkapital und die Zinsen werden deutlich günstiger.


    Ich würde darauf achten, dass Du die Tilgung ( also die Raten ) auch im Notfall senken kannst.


    Bedenke immer, Eigentum ist teurer als mieten im Unterhalt, hier mal Grundsteuer, da mal ein Tausender für defekte Toiletten.


    Solche Kosten sollten Dich nicht ruinieren.


    Die Förderung für Leute mit Kindern ist derzeit grossartig, wir hatten leider vorher gekauft.


    Wobei ich jetzt auch keinen ISB Kredit mehr bekommen würde, da ich zu gut verdiene.


    Zum Thema Flexibilität...wenn die Kinder aus dem Haus sind, werden wir das Haus vermieten und in eine kleinere Wohnung ziehen.


    Die Mehreinnahmen zahlen dann quasi das Haus ab. Das Risiko hier wären Mietnomaden.


    Ich habe mir vorgenommen, mit Hilfe von Sondertilgungen die Hütte in 10-15 Jahren abbezahlt zu haben, dann ist es eine Rentenvorsorge.

    Ausserdem möchte ich meinen Kindern etwas hinterlassen, was es ihnen einfacher macht. Sie sollen was davon haben, dass ich tot bin.


    Abgesehen davon find ich unser Haus immer noch toll.

  • Möchte mein Haus auch nicht mehr missen aber es kostet... mal Heizung mal Fenster, usw. Kanal, Versicherung, Müllabfuhr, monatliche Nebenkosten ist nicht zu unterschätzen

    Mini bekommt das Haus und daran wird sich nie was ändern

  • Ich sehe es nach meinen eigenen Erfahrungen heute etwas entspannter, denn für mich hat es sich mehr als gelohnt, dass ich mich getraut habe. Allerdings hatte ich schon auch große Angst, bevor ich mich dann doch getraut habe. Aber es ist wirklich so, man bereut doch immer die Dinge, die man nicht getan hat.


    Wenn ich heute so zurückblicke, dann stelle ich fest, dass ich unwahrscheinlich daran gewachsen bin. Früher habe ich mich fast nichts getraut und konnte dementsprechend auch wenig. Ich wurde so erzogen, dass ich eh nix kann und tauge und das prägt. Heute höre ich dagegen öfter mal "Wahnsinn, was du alles machst, also ich könnte das nicht." :hae: Sogar meine Mutter, die hauptverantwortlich für mein geringes Selbstbewußtsein war, weil sie es immer gleich im Keim ersticken musste, scheint heute Respekt zu haben. :schiel


    Allerdings war es bei mir nicht alleine nur Mut, denn ich hatte gute Startbedingungen, die es mir erleichtert haben. Meine Eltern haben mir einen Acker überschrieben, als ich noch ein Kind war und den konnte ich später als Bauland verkaufen. Ich habe mir immer gesagt, dass das mal mein Dach über dem Kopf werden wird, aber ich habe mich trotz des Kapitals sehr lange nicht getraut Nägel mit Köpfen zu machen, wegen erwähnter Erziehung "schaffst du nicht... kannst du nicht.... ". In meiner Stadt hätte das damals aber auch "nur" für eine Wohnung gereicht. Durch meinen Ex bin ich das Ries gezogen und dort gab es Häuser zu Niedrigpreisen, weswegen ich mich getraut habe und so kam ich zu meinem ersten Haus. Das habe ich nach der Trennung mit kleinem Gewinn verkauft und bin wieder zurückgezogen. Ich habe ein kleines Haus gekauft und für Renovierungen im Lauf der Jahre etwas Geld reingesteckt. Im Frühling diesen Jahres habe ich es mit wirklich sehr großem Gewinn verkauft. Besser hätte ich mein Geld definitiv nicht anlegen können. Aus einem Acker mit 1.000 m² ist mit Umwegen ein Hopfenhof mit diversen Nebengebäuden und knapp 2.000 m² und ganz gutem Zustand geworden. Gut, ich habe heute Schulden bei der Bank, weil das Geld nicht ganz gereicht hat und ich zum Finanzierungszeitpunkt nicht wusste, dass ich mein Haus so gut verkaufen kann, aber nun habe ich halt ein Geldpolster auf der Seite, mit dem ich kommenden Renovierungen entspannt entgegen sehen kann und eine Rate, die ich auch in knappen Zeiten aufbringen kann. Ich habe hier eine übrige Wohnung, die mir Geld einbringen wird und eine Scheune, die ich ebenfalls vermieten oder evtl. später sogar mal umbauen oder sonstwas draus machen kann und wenn keines der Kinder Interesse an einer Weiterführung des Hofes hat und sich auch sonst keine Option ergibt (Alte-Weiber-WG oder so :lach), dann verkaufe ich halt wieder. Das werde ich auch tun, wenn ich feststelle, dass ich mich mit dem Projekt übernommen habe. Mein Worst-Case-Szenario ist also "Ich verkaufe wieder.". Damit kann ich sehr gut leben und bisher bin ich auch nicht überfordert, sondern fühle mich unwahrscheinlich wohl. Was ich reingesteckt habe, werde ich sicher wieder rausholen können, egal wie die Zinslage sein wird. Ich hatte immer außergewöhnliche Immobilien, die es nicht so häufig auf dem Markt gibt und damit habe ich gute Erfahrungen gemacht.


    Da du die Finanzierung schon angefragt hast, bist du schon recht weit. Was kann dir im schlimmsten Fall passieren?

  • Mit einem kleinen Hof liebäugel ich gerade, aber dann hätte ich wieder einen längeren Arbeitsweg. Hmpf. Dabei würde ich so gern ein paar Schafe und Wollschweine halten.

    „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe." (1. Korinther 16,14) - Jahreslosung 2024


    „Mach‘s wie Gott - werde Mensch.“ (Franz Kamphaus)