Mit der Zeit wird alles besser: Ich habe letztens mit einem alten Mitbewohner aus Boston von mir zusammen gesessen. Wie dem auch sei, sie hat sich aus dem Nichts heraus von ihm getrennt. Beide haben drei Kinder unter 7 Jahren zusammen.
Und ich sehe wie er leidet, wie er am Boden ist. Er hat wie ein anderer Teilnehmer hier im Forum seinen Job aufgegeben, damit er das Sorgerecht retten kann. Und er kümmert sich weiterhin um alles. Als ich in fragte, wie er es innerlich schafft so souverän mit der Situation umzugehen, sagte er mir: "Ich konzentriere mich darauf, wie ich die Beziehung zu meiner Ex-Frau und meinen Kindern in 5-10 Jahren haben möchte und nicht wie es "heute" um uns steht."
Die Familie geht noch zusammen zur Kirche (USA halt), zu jedem Sportfest gemeinsam, Schule und Aufgaben werden geteilt und das Wechselmodell gelebt. Und die beiden haben sich wirklich nicht mehr viel zu sagen. Hut ab.
Ein befreundeter Professor aus den USA ist mit einer Anwältin verheiratet gewesen. 2 Monate nach Geburt des jüngsten, dritten Kindes hat sich seine Ehefrau von ihm getrennt und ist unglaublich wütend, gemein und verarbeitet im Rahmen der Trennung den ganzen Frust aus der Ehe. So langsam nimmt scheint die Wut zu verpuffen aber das war schwierig mit anzusehen. Meine Ex-Schwiegereltern waren 15 Jahre wegen Aufteilung des Besitzes vor Gericht. 15 weitere Jahre nach Ende des Konfliktes schenkte Schwiegervater ihr die Hälfte der Perserteppiche und des Meissner Porzellans um dass sie sich vorher gestritten haben.
Abwarten und Tee trinken.
Selbst bei weniger rational denkenden Paaren nehmen die Konflikte meist irgendwann einmal ab. Und irgendwann sind die Kinder auch aus dem Koordinationsbereich herausgewachsen.