Selbsthilfegruppen für Kinder?

  • Habe schon überlegt selber eine Gruppe zu gründen, schrecke aber davor zurück, unsere Situation öffentlich werden zu lassen.


    Vielleicht solltest Du da mal dran bleiben... Wenn alle immer weiter denken, dass sie ihre Situation nicht öffentlich machen wollen, werden auch weiterhin verzweifelt vergebens Gruppen für betroffene Kinder gesucht werden. Vielleicht gibt es ja auch Möglichkeiten, sich erstmal im Internet umzusehen, nach Foren und/oder Facebookgruppen und da mal nachzuhören, wie andere solche Gruppen gegründet haben, ohne gleich ihre Kompletten Daten und Geschichten im Edeka ans schwarze Brett zu nageln? Falls Du das nicht schon gemacht hast...

    LG
    CoCo




    Halte mich fern von der Weisheit, die nicht weint; von der Philosophie, die nicht lacht und von der Größe, die sich nicht vor Kindern verneigt.
    ~ Kalil Gibran ~

  • Ich bringe nochmals den weiter oben schon eingebrachten Hinweis auf sog. "Trennungsgruppen" für Kinder ein. Die werden in zahlreichen Städten vom Jugendamt oder beauftragen Organisationen wie Caritas, Diakonie, pro familia u.ä. angeboten. Auch wenn du bei deinen Kids eine sehr spezielle Problematik befürchtest durch die Suizidandrohungen des Vaters, würde eine solche Gruppe den Kids vielleicht doch erlauben, im bewahrenden Umfeld sprachfähig zu werden. Die üblicherweise sehr erfahrenen und speziell ausgebildeten Leiter der Veranstaltung werden da vielleicht auch bei der besonderen Konstellation Hilfe bieten können und machen eigentlich alle Kids vor allem stark, mit der Trennungssituation besser umgehen zu können.

    Sie stehen auch den AEs wenn nötiig mit Rat und Tat zur Seite. Da könnte dann vielleicht vor Ort geklärt werden, welche weiterführenden Möglichkeiten bei dir in der Stadt bestehen. Es wäre auf jeden Fall einen Versuch wert.

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Ich weiß nicht, ob das noch aktuell ist, aber du wirst auch in jeder Trennungsgruppe Kinder mit psychisch kranken Elternteilen antreffen. Das ist dann zwar nicht das Label der Gruppe, aber die sozialpädagogische Leitung wird da unter den Kindern für eine entsprechende Vernetzung sorgen.

    In Angehörigengruppen von psychiatrieerfahrenen finden auch sehr regelmäßig Trennung statt. Im Prinzip ist es also egal, wo du einsteigst. Ich würde mich eher für die erste Option entscheiden, es sei den bei euch ist Coabhängigkeit ein Problem.

    LG Campusmami



    Sonne muss von Innen scheinen :sonne


    Das Leben findet draußen statt :rainbow: .

  • Hallo, ich habe mich mit der Beratung vom begleiteten Umgang darüber ausgetauscht. Die evangelische Jugend hat soetwas angeboten, jedoch wurde es nicht genutzt und wieder eingestellt. Solch oder ähnliche Antworten habe ich auch bei anderen Trägern erhalten.

  • Findet der Umgang denn begleitet statt?

    Und kann das Kind irgendwo seine Sorgen oder Ängste loswerden? Ich glaube das wäre erstmal am wichtigsten.

    Mein Kind hat einen Kumpel, der ähnliche Erfahrungen gemacht hat. Ich und dessen Mutter haben uns damals beide schwanger in einer Angehörigengruppe kennengelernt. Die beiden (inzwischen Teenies) mögen sich, der Kontakt ist mal mehr mal weniger. Ich bin aber relativ sicher, dass sie sich nicht über die Krankheit ihrer Väter austauschen. Sondern sie allenfalls ein ähnliches Problem haben und stillschweigend um die Situation des anderen wissen - auch das verbindet, keine Frage. Wenn es wirklich schwierig wird sucht mein Kind andere Berater auf.

    Eine Gruppe selbst zu gründen finde ich heikel.... Das wäre mir zuviel Verantwortung bei zu wenig Qualifikation. Und vielleicht die Erfahrung, wie destruktiv Selbsthilfegruppen manchmal sein können.

    LG Campusmami



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  • Der Umgang findet an 2 Tagen in der Woche jeweils für 2 Stunden begleitet statt. Das ganze läuft jetzt seit ca. 31/2 Wochen. Da sind die Tage immer durchgeplant, wenn Sport AG oder mal ein Arzttermin hinzu kommt.

    Ich würde mir soetwas wie einen " Auskotzpartner" für meinen Sohn wünschen. Das finde ich für Deinen Sohn sehr wertvoll. Vielleicht bringt es tatsächlich die Zeit mit sich.

  • Lange Rede kurzer Sinn, meine Story sollte nur verdeutlichen, dass der Auskotzpartner nicht zwingend ein anderes Kind mit ähnlicher Erfahrung sein muss.

    Der Auskotzpartner meines 14 jährigen ist der Patenonkel (ehemals bester Freund meines Ex, der die ein oder andere Psychose miterlebt hat), mein Jüngerer Sohn wendet sich an die Schwester von Exilein, wenn es schwierig wird.

    LG Campusmami



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