Aufgabe (n) des Jugendamts

  • letzte Woche hatte ich ein Elterngespräch mit dem Therapeuten meines Sohns. Seither glaube ich verstanden zu haben, weshalb mein Anliegen, seine Einschulung in der Schule meines Sprengels abzusichern, bisher nicht gelingt. Er fragte mich, was denn die Haltung des Jugendamts hierzu ist. Dabei verwendete er auch den Begriff "Fallverantwortung".

    In dem Sinne, dass unsere Beraterin bei der wir bis vor kurzem alle 2 Wochen gemeinsame Mediationstermine hatten, zwar als Mediatorin einen guten Job macht, indem sie immer wieder jede unserer beiden gegensätzlichen Positionen versteht, aber ihre Aufgabe als Fallverantwortliche für das Kindeswohl zu sorgen, momentan nicht erfüllt/dem Ziel unterordnet, den Beratungskontakt zur KM nicht gänzlich zu verlieren, unterordnet.

    Ich will der Dame gewiss nicht in die Parade fahren, ich möchte mit diesem post zuerst einmal meine Sicht der Dinge überprüfen. Und vielleicht finden wir hier eine Strategie, wie diese Stagnation überwunden werden kann.

    Zusammenfassend:

    Unsere Betreuerin füllt momentan 2 Rollen aus.

    Fallverantwortliche für das Kindeswohl

    Familienberaterin

    (da die KM sich jeglichen Interventionen SPFH, Erziehungsberatung verweigert)


    Kann das funktionieren?

    wenn NEIN, wie könnte der Stillstand aufgelöst werden?


    Als einzige Lösung hatte die Beraterin im letzten Gespräch 2 mal in den Raum gestellt, dass unser Betreuungsmodell WM gescheitert ist und gefragt, ob sie denn lieber die Kinder ins Heim geben würde, wenn wir beide keine gemeinsame Lösung finden, und beide Male hat die KM dies bejaht, nur dass ich auf keinen Fall mehr Rechte übertragen bekäme, als sie.

  • ob sie denn lieber die Kinder ins Heim geben würde, wenn wir beide keine gemeinsame Lösung finden, und beide Male hat die KM dies bejaht, nur dass ich auf keinen Fall mehr Rechte übertragen bekäme, als sie.

    Kenne ich gut, und ich denke, Du musst davon ausgehen, dass die Haltung der KM sich nicht ändern wird, dass vielleicht auch jegliche Beratung, alle Vermittlungsversuche zum Scheitern veruteilt sind. Wäre es aber vielleicht eine Option, wenn Du eine SPFH in Anspruch nimmst? Auch wenn Du selbst vielleicht gar keinen Bedarf siehst - ich persönlich hätte es vermutlich auch gut ohne geschafft, aber für den Sohn und davor für die Tochter war es einfach sehr gut.


    Ich würde einen Termin mit der Betreuerin unter vier Augen ausmachen und sie nach ihrer Strategie fragen und wie sie meint, dass das Kind entlastet werden kann bzw. auch was Du dazu beitragen kannst.

  • Wäre es aber vielleicht eine Option, wenn Du eine SPFH in Anspruch nimmst? Auch wenn Du selbst vielleicht gar keinen Bedarf siehst

    genau das hatte ich ja. Es war auch insofern nicht schlecht, weil ich damals meine Fragen/Bedenken/Wünsche ganz gut mit meinem SPFH Berater besprechen konnte.

    Aber mein eigentliches Ziel, durch Einsatz der SPFH bei mir, dass die KM dann auch einem Einsatz in ihrer Lebenswelt zustimmt, das hat sie konsequent verweigert.

  • Aber mein eigentliches Ziel, durch Einsatz der SPFH bei mir, dass die KM dann auch einem Einsatz in ihrer Lebenswelt zustimmt, das hat sie konsequent verweigert.

    Da habe ich mir angewöhnt, keinerlei Ansprüche oder Erwartungen mehr an den anderen Elternteil zu haben. Das ist zwar blöd fürs Kind, aber letzten Endes sollte eben auch Eure Fachkraft begreifen, dass es da an Kompromissfähigkeit und - bereitschaft fehlt, und zwar einseitig.


    Bei einem Geisterfahrer kommt die Polizei und zieht diesen aus dem Verkehr. Bei geisterfahrenden Elternteilen gibt es so etwas leider nicht. Jedenfalls nicht ohne Weiteres.

  • Fallverantwortlich für das Kindeswohl ist das Jugendamt nur, wenn es die Erziehungsfaehigkeit von euch Eltern bezweifelt.

    Das ist zumindest anhand deiner Beschreibungen nicht zu erkennen. Ihr Eltern seid ordentlich zerstritten. Und nicht in der Lage, euch auf einen gemeinsamen Erziehungsweg zu einigen. Aber dadurch besteht im rechtlichen Sinn weder großartig eine Kindeswohl Gefahr, noch geht sonst die Welt unter (ansonsten wäre euer Sorgerecht ruckzuck einkassiert vom JA und die Kids im Heim.) Jeder von euch Eltern wäre (allein) in der Lage, die Kids ordentlich grosszuziehen. Nur zusammen ...

    Was das JA macht, ist der Versuch, euch Eltern bei eurem notwendigen Gespräch zu unterstützen. Das ist der (einzige) Job des JA derzeit.

    Und wünscht euch bloss nicht, dass die euch Erziehungsunfaehigkeit bescheinigen ...

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Bei uns gab es auch einmal solch notwendige Gespräche. Die wurden dann benutzt, um mich gegenüber der Fachkraft in entsprechendem Licht dastehen zu lassen. Irgendwann habe ich dann gewagt zu sagen, dass ich die Zweckmäßigkeit dieser Gespräche anzweifele. Solche Gespräche sind zum Scheitern verurteilt, solange es an der Bereitschaft und Fähigkeit fehlt, nach konstruktiven Lösungen zu suchen.

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