Bundesjustizministerin Barley hatte in der letzten Legislaturperiode als Familienministerin noch den Begriff Getrennt Erziehende eingeführt. Gemeint damit sind Eltern, die sich nach einer Trennung beide um die Erziehung der gemeinsamen Kinder kümmern. Die ehemalige Familienrichterin bringt hier Erfahrung aus dem eigenen Leben mit ein: Sie hat nach der Trennung von ihrem Mann im wöchentlichen Wechselmodell die beiden Söhne großgezogen.
Im heute erschienenen Nachrichtenmagazin Der Spiegel wird sie als Kronzeugin für das Wechselmodell angeführt, das laut Spiegel in anderen EU-Laendern ausgezeichnet funktioniere. Sie habe ihrem Mann die Kinder nicht wegnehmen wollen, wird sie in einem Spiegelvorbericht zitiert - eine Aussage, über die sich die gnädig beschenkten Väter sicherlich freuen und die aufzeigt, wie die grundsätzliche Sicht auf Trennungsfamilien ist ...
Der Spiegel sieht das Wechselmodell als vorbildhaft und das deutliche Zukunkftsmodell. Barley selbst hatte ja mit geholfen, dass die Finanzierung der AE-Familien durch die Verlängerung des Unterhaltsvorschusses besser gesichert ist und fordert nun in ihrem Dienstbereich eine Fortbildungspflicht der Familien Richter, damit die auch für schwierige Entscheidungen gerüstet sind. Auf ihrer Liste steht auch noch immer die Absicht, Steuervorteile an Elternschaft zu binden und weniger an die Institution Ehe.