Religionsunterricht

  • Hallo zusammen!


    Ist es in NRW möglich, ein Kind bereits ab der 5. Klasse vom Religionsunterricht zu befreien?


    Danke euch!

    Werden Hummeln von anderen Insekten gemobbt, weil sie dick sind?


    Ich gönne mir das Gefühl, durchgehalten zu haben.

  • Im Schulgesetz für NRW lese ich, dass es dazu einer schriftlichen Erklärung der Erziehungsberechtigten bei der Schulleitung bedarf (außer das Kind ist religionsmündig). Wird denn für Kinder, welche nicht dem christl. Glauben angehören, ein Alternativunterricht (Ethik, Philosophie o. ä.) angeboten? Dann, so mein Verständnis, müsste das Kind an diesem teilnehmen, wenn es nicht zum Religionsunterricht geht.

  • Das weiß ich nicht, das werde ich aber noch erfragen. Ist ja erst im Sommer soweit, noch steht ja auch die Schule nicht fest. Danke dir schonmal!

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  • bei uns war es so, dass man im Anmeldeformular für die weiterführende Schule angeben musste, welchen Reliunterricht man wählt bzw. als Alternative gibt es praktische Philosophie. Ganz abwählen kann man nicht. Wir sind auch aus NRW.

    Gehe lieber durch die Wand, als immer durch die Tür - Durchbreche den Verstand, dann findest Du zu Dir!

  • Okay, und was ist, wenn es keine Alternative gibt? Ich fand schon Fächer wie Ethik oder eben Philosophie, aber immer schulabhängig. Manche Schulen bieten (gerade in ländlichen Gegenden) wohl auch keine Alternativen an mangels Interesse. Was ist dann? Vielleicht weiß das noch jemand.


    Ihr seid mir jedenfalls schon eine große Hilfe! :)

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  • Ich lebe auf dem Lande und in einem anderen Staat, also von daher gar keine Hilfe. Wir wurden auch gefragt, welcher Religionsunterricht, bzw. Ethik. Letztlich war das aber nur proforma und zur statistischen Erfassung. Es gab nur den katholischen Religionsunterricht.


    Meine Jungs haben dran teilgenommen und ich fand das ok. Es hat ihnen nicht geschadet. Sie sind heute, genau so wie ich, nicht religiös. Sie wurden auch, als sie selbst entscheiden konnten, nicht gefirmt. Mitgenommen haben sie auch nichts aus dem Unterricht.


    Wo siehst du die Bedenken, Niti? Ist das in DE missionarischer. Machen diese Leute Druck oder sowas ?

  • Meine Jungs haben dran teilgenommen und ich fand das ok. Es hat ihnen nicht geschadet. Sie sind heute, genau so wie ich, nicht religiös. Sie wurden auch, als sie selbst entscheiden konnten, nicht gefirmt. Mitgenommen haben sie auch nichts aus dem Unterricht.

    Ich denke, wenn es einen Einfluss (welcher Art auch immer) gibt, was die religiöse Erziehung angeht, so ist er aus dem persönlichen Umfeld des Kindes, vor allem Elternhaus, mit am größten. Für mich gehört Religionsunterricht, Ethik oder auch Philosophie zur Allgemeinbildung dazu, also finde ich es auch sinnvoll, dass meine Kinder an diesem Unterricht teilzunehmen.

  • Für mich gehört Religionsunterricht auch dazu. Ich selber habe ihn mit 14 abgewählt, einfach weil es damals "in" war. Jetzt vor 2 Jahren im Abitur stand ich vor der Wahl, ob ich Religion oder Englisch als mündliches Fach nehme, Noten waren gleich, der Lernaufwand in Englisch für mich aber wesentlich geringer, also hab ich das genommen.


    Wir sind nicht sonderlich gläubig und gehen auch nicht in die Kirche, Junior ist aber getauft.


    Er hat seit der ersten Klasse massive Probleme im Religionsunterricht. So schlimm, dass er vor den letzten Sommerferien auf Anraten der Schule für 3 Wochen befreit wurde. Dies wurde mir heute erneut geraten, und ich stimme dem zu (Ersatz soll es in Form von Englisch-Übungen oder Teilnahme an anderen Unterrichten geben, damit er nicht für schlechtes Verhalten im Unterricht mit Freistunden belohnt wird). Der Hintergrund ist komplex und durchaus nachvollziehbar, auch aus Sicht der Lehrer. Zu viel um es hier zu erörtern. Seine Note jetzt im Halbjahr der vierten Klasse wird erneut eine 4 sein.


    Ich fände es gut, wenn es an der weiterführenden Schule (ab Sommer dann) einen Ersatz gäbe, denn ich finde gerade die Sicht, die man durch Religion, Ethik oder Philosophie auf manche Dinge bekommen kann, besonders wichtig, gerade heutzutage. Allerdings ist eben Religion für meinen Junior so negativ behaftet, dass ich ihm da lieber andere Wege aufzeigen möchte.


    Druck macht bislang keiner, den lasse ich mir da auch nicht machen. :)

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  • Allerdings ist eben Religion für meinen Junior so negativ behaftet, dass ich ihm da lieber andere Wege aufzeigen möchte.

    Das verstehe ich. Schade, dass es eben so ist. Aber wäre dann Philosophie oder Ethik dann nicht ähnlich negativ behaftet? Vielleicht ist es wirklich sinnvoll, für eine solche "spezielle" Situation das Gespräch mit der Schulleitung der weiterführenden Schule zu suchen, wenn es so heikel ist. Ich würde mir auf jeden Fall von der bisherigen Schule eine Bestätigung geben lassen, dass (und ggf. warum) der Sohn vom Religionsunterricht befreit wurde. Denn das ist definitiv etwas anderes, als wenn die Eltern die Teilnahme am Religionsunterricht aus weltanschaulichen Gründen ablehnen.

  • Das ist eine gute Idee, danke! Ich bin eh im ständigen Kontakt mit der Schule, das wäre sicher eine Möglichkeit.


    Ja, die Gefahr ist schon gegeben, dass auch die anderen Fächer ähnlich schwierig werden können, aber da spielt eben Gott keine Rolle. Und es ist lt. Schulgesetz so, dass ein Alternativfach besucht werden MUSS, wenn es angeboten wird, so weit kam ich bei den rechtlichen Dingen jetzt schon. Ob die beide in Frage kommenden Schulen eines anbieten muss ich noch erfragen.

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  • Im Religionsunterricht soll nicht missioniert, sondern die Auseinandersetzung mit religiösen Fragen wissenschaftlich betrieben werden. Da wird auch nicht nur die eigene Religion beleuchtet.

    Religionsneutrale Fächer wie Ethik und Philosophie tun das auch.


    Da in D Religionsfreiheit herrscht, muss eigentlich immer eine Alternative zu Religion angeboten werden.

    „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe." (1. Korinther 16,14) - Jahreslosung 2024


    „Mach‘s wie Gott - werde Mensch.“ (Franz Kamphaus)

  • Der Unterricht an sich bzw. die zwei Lehrkräfte der letzten Jahre sind nicht das Problem, sondern die Religion an sich, die gesamte Thematik rund um das Thema Gott und Jesus.


    Es muss eigentlich eine Alternative angeboten werden, so las ich das auch heraus, aber auch, dass es nicht immer eine gibt. Na mal sehen, was mir die Schulen so erzählen am Telefon.

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  • ....ich bin selber auch Reli-Lehrer, allerdings in BaWü.... . Wenn ein Kind keine Lust auf den Religionsunterricht hat, macht es Sinn, eine Alternative zu suchen. In der Regel liegen Religionsstunden am Rand, also entweder morgens, oder kurz vor der Mittagspause. Einfach aus dem Grund, dass es nicht für alle Kinder in allen Klassenstufen Alternativen gibt. In BaWü gibt es Ethik erst ab Klasse 7/8, somit entfallen für Kinder, die nicht den RU besuchen, diese Stunden. An sich sollte es kein Problem sein, dein Kind vom RU auch schon in Klasse 5 zu befreien 😉. Da wir mittlerweile ohnehin durch Kinder, die nicht getauft sind, oder entsprechenden Migrationshintergrund haben, etwa 30% haben, die an keinem RU teilnehmen, bist du mit deinem Anliegen nicht allein👍

  • Reliunterricht ist wohl in allen Bundesländern freiwillig. Egal in welchem Bundesland. Gibst du allerdings bei der Schulanmeldung die Religionszugehörigkeit an, wird das Kind automatisch dem Konfessionsunterricht zugeteilt. Befreiung kann man jederzeit, auch während des Schuljahrs verlangen.

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Es hängt aber vom jeweiligen Landesschulgesetz ab, ob mit der Befreiung vom Religionsunterricht ein alternativer Unterricht zu besuchen ist oder nicht. Das klärt man am besten mit der Schule, die das Kind besuchen soll

  • Reliunterricht ist wohl in allen Bundesländern freiwillig. Egal in welchem Bundesland. Gibst du allerdings bei der Schulanmeldung die Religionszugehörigkeit an, wird das Kind automatisch dem Konfessionsunterricht zugeteilt. Befreiung kann man jederzeit, auch während des Schuljahrs verlangen.

    Das stimmt so nicht ganz..... schau mal hier : https://de.m.wikipedia.org/wik…unterricht_in_Deutschland


    Der RU ist im Übrigen das einizig per Grundgesetz (Art. 7) legitimierte Fach...., ob man das nun mag oder nicht 😉. Der Austritt vom RU während des Schuljahres ist in der Regel nicht zulässig, auch aus organisatorischen Gründen.

  • In NDS kann man immer zum Ende eines Halbjahres wechseln. Viele SuS wechseln zum 2. HJ, wenn sie im ersten HJ auf dem Zeugnis eine 5 bekommen, weil die Note dann nicht zu Versetzungsentscheidung bzw. als Vornote herangezogen werden darf.

    „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe." (1. Korinther 16,14) - Jahreslosung 2024


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  • Mike, ich lese in dem Wikiartikel eindeutig, dass Religionsunterricht auch während des Schuljahrs beendet werden kann. Noten gelten dann bis zum Tag des Austritts, formuliert Wiki.

    Was sowieso eine Logik hat: Jeder Teenager kann am Tag seiner Religionsmuendigkeit aus Kirche und auch Reliunterricht austreten.

    Dass ich das persönlich für einen Fehler halte, weil die Inhalte mE zum Basisallgemeinwissen gehören und sonst in den Lehrplan vieler anderer Fächer gehörten, ist eine andere Sache. Das kann auch ein vielfach zu kurz greifender Ethikunterricht nicht aufgreifen (by the way: Grosse Schuld ich Verlag bringen für Mittel- und Oberstufe mittlerweile inhaltsgleiche Lehrbücher heraus, die sich einzig durch den Titel "Ethik" und "Religion" unterscheiden und durch eine andere Einführung ...)

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • ....ja.., „kann“ ist immer auslegbar und heißt eben nicht muss. Wir lassen eine/n schon auch mal zum Halbjahr wechseln, wenn es Sinn macht in Bezug auf Verhalten oder auf die Gruppengröße. In der Regel fallen die Entscheidungen, ob RU oder nicht meist schon zwischen Klasse 5 und 7, da sind in der Regel auch die Eltern/Elterteile noch verantwortlich. Wechsel nach Firmung/Konfirmation sind eher selten...., nun sind aber BaWü oder auch Bayern hier sicherlich nicht unbedingt repräsentativ, ich denke in Ostdeutschland ist es nochmal anders, zumal hier ja durch die Wiedervereinigung im Einigungsvertrag besondere Regelungen vereinbart wurden.

  • Kann ist im Juristendeutsch und Verwaltungsrecht sich eigentlich nicht auslegbar, sondern zeigt, dass einem entsprechenden Antrag stattzugeben ist.

    Liebe Grüße



    Bap



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