Elterngespräche

  • Gestern hatte ich eine hitzige Debatte um Elterngespräche (mit der Lehrerin meines Zweitklässlers) - sie werden in der Schule meines Sohnes immer gegen 13 Uhr anberaumt.


    Ich meldete an, daß ich da arbeiten muß. (Neuer Job ab 1.11. - den anderen Job schon verloren, weil die Betreuungszeiten nicht mit dem Job vereinbar gewesen sind.)


    Da faucht mich doch die Lehrerin an, daß sie nicht verpflichtet ist Termine später zu vereinbaren, weil sie ja nachmittags sich um ihre 2 Kinder kümmert, die sie nicht im Hort verrotten (!!!! OTon)

    lassen möchte......


    Ansonsten soll ich doch kündigen und H4 beziehen ....


    Ist das normal? Die Schule von meinem großen Sohn macht auch Gespräche um 16 Uhr????


    Da ich nur von 8 - 15:30 arbeite, empfinde ich es nicht als Zumutung ein Gespräch um 15:45 Uhr anzusetzen.


    Bin ich da so falsch gepolt?

    "all your lives a cosmic joke" lemmy
    2 Kids *2007 *2010

  • Also, da hat der Lehrerin aber ein Pups quer gesessen oder? Abgesehen davon, dass es für sie vielleicht wirklich schwer machbar ist, das mag ja aus ihrer Sicht berechtigt sein - aber die Wortwahl geht gar nicht. Ich glaube, das ließe ich auch nicht auf mir sitzen - entweder Eltenbeirat einschalten oder eben den Direktor.


    Bei uns sind die Elterngespräche auch um die Mittagszeit oder frühmorgens vor Schulbeginn. Vielleicht geht das ja.

  • Für arbeitende Eltern sollte man schon einmal im Halbjahr einen späten Termin anbieten. Meine beginnen 15:30.

    „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe." (1. Korinther 16,14) - Jahreslosung 2024


    „Mach‘s wie Gott - werde Mensch.“ (Franz Kamphaus)

  • Nein, ich empfinde das nicht als normal. Die Kolleginnen, die ich im Lauf der Jahre kennen gelernt habe, waren immer sehr bemüht, den Eltern entgegen zu kommen.


    Ist es ein wichtiges Gespräch, das keinesfalls warten kann? Reicht es möglicherweise, zu telefonieren? Oder kann man das Gespräch evtl. bis zum nächsten Elternsprechtag verschieben?

  • Der Lehrer meines Sohnes war sehr entgegenkommend und hat mir sigar mehrere Termine um 07:15 Uhr angeboten. Aber als selbstverständlich empfinde ich das nicht. Schade, dass die Klassenlehrerin auf ihrer Planung beharrt hat. Warum war sie so unfreundlich?

  • Hallo,


    ich finde das von der Lehrerin voll daneben. Ihre Kinder lässt sie nicht im Hort "verrotten" - tja, das Schicksal haben andere auch. Da ist noch keines dran gestorben, hätte die gleich von mir gehört. Außerdem viel besser als zu Hause, Eltern sind ja eh zu doof zu erziehen. Sie bestimmt auch.


    So eine Art und Weise finde ich zum Kotzen. Bei uns kann man den Lehrer anrufen daheim wenn was ist und dieser ruft auch abends von zu Hause aus an, wenn er was hat. Scheinbar hat er selber ne arbeitende Frau und weiß, dass viele halt erst abends "verfügbar" sind. An der Waldorfschule ging da abends noch per WA viel mit dem Lehrer hin und her, wenn was war. Ich kenn das gar nicht anders.

    Würde wenn ich mit ihr selber nicht weiter komme und sie sich verweigert, zum Rektor gehen bzw. E-Mail an die Schulleitung.


    Ich könnte da echt brechen, weil einem ja immer verkauft wird, dass es ja so toll in den Kitas, Horts usw ist und weil die Kids ja so gefördert werden (was man daheim ja so nicht veranstalten kann) und dann kommt so ein Spruch von einer Lehrerin.

    Ne. Da steig ich echt aus.

    Grüsse Tani :wink



    Du bist nicht das was Du sagst, sondern das was Du tust!

  • Elternsprechtage sind bei uns in der Schule von 13.00 Uhr bis 18.30 Uhr an zwei Tagen pro Halbjahr. Ich gebe an, wann ich von den Terminen Zeit habe und die Lehrerin weist mir in dem Rahmen einen Termin zu.


    Sprechzeiten sind bei uns nur vormittags an einem festen Tag mit Anmeldung, da weichen die Lehrer nur im absoluten Ausnahmefall von ab. Was ich okay finde, grenzt ja auch etwas den "Redebedarf" von Eltern ein.:brille


    Was nicht geht, ist die Wortwahl der Lehrerin, auch wenn es sich so anhört, als hätte sie wohl schon oft die Anfrage bekommen und reagiert deshalb so zickig. :kopf

  • Elternsprechtagtermine sind privatvergnügen und werden nicht bezahlt. Zumindest bei uns nicht. Ich bin ja auch AE und musste an zwei Tagen einen Babysitter bezahlen um Elterngespräche von 15-18:30 Uhr anbieten zu können. Wenn sich dann noch Eltern melden, denen der Tag an sich nicht passt oder sie Uhrzeit zu früh/zu spät und überhaupt nicht passt, bin ich irgendwann auch so, dass ich "Dann ist das so" sage.


    Vielleicht hattest du das Pech, die x-te gewesen zu sein, die einem Extratermin wollte und die Lehrerin hat falsch reagiert.

  • Der Lehrer meines Sohnes war sehr entgegenkommend und hat mir sigar mehrere Termine um 07:15 Uhr angeboten. Aber als selbstverständlich empfinde ich das nicht. Schade, dass die Klassenlehrerin auf ihrer Planung beharrt hat. Warum war sie so unfreundlich?

    Solche frühen Termine bekommen bei uns nur spezielle Eltern, die man nach spätestens 15 min mit der Begründung "Unterrichtsbeginn" hinauskomplimentieren muss. Reiner Selbstschutz.

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  • Solche frühen Termine bekommen bei uns nur spezielle Eltern, die man nach spätestens 15 min mit der Begründung "Unterrichtsbeginn" hinauskomplimentieren muss. Reiner Selbstschutz.

    Ich frage mich zwar ganz am Rande, ob das mal wieder eine Spitze gegen mich sein soll (wenn ja, wäre die total überflüssig), aber das nur am Rande. Ja, ich kann verstehen, dass es spezielle, aus Lehrersicht überengagierte, vielleicht auch bisweilen unangenehme Eltern geben mag. Allerdings finde ich, es sollte bei solchen Gesprächen ja nicht um die Eltern gehen, und da hat man sicher andere, professionellere Möglichkeiten, als Gespräche nach 15 Minuten abzuwürgen.


    Der Klassenlehrer meines Sohnes hatte mir übrigens ursprünglich Nachmittagstermine angeboten, die für mich als Alleinerziehenden allerdings schwierig zu realisieren gewesen wären, deswegen hatte ich selbst um einen solch frühen Termin gebeten und selbst auch nur eine halbe Stunde Zeit mitgebracht. Mehr war auch nicht nötig, um alles Wesentliche zu besprechen und zu hören.

  • @musi,


    genau, es sollte nicht um die Eltern gehen. Aber ebendiese speziellen Eltern machen deutlich, dass es nur um sie geht: um ihr Ansehen, um ihren Stand in der Nachbarschaft. Das Kind ist nur ein Prestigeobjekt und es muss dringend in die väterlichen oder mütterlichen Fußstapfen treten. Mit solchen Eltern, denen bei Problemen nichts Besseres einfällt, als dem Lehrer Unfähigkeit vorzuwerfen und Anweisungen für den Unterricht dazulassen, ist auch in 20, 30 oder gar 60 min nicht vernünftig zu reden.

    Also wird zeitlich begrenzt und oft das Gespräch nicht allein geführt.

    Grundsätzlich habe ich vor der ersten Stunde am Morgen andere Dinge zu tun...Kaffee, Plausch mit den Kollegen...:engel

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  • Ich habe beruflich sehr viel mit Eltern in verschiedenen Kontexten zu tun und kann Kajs Haltung noch enger fassen:

    Ich persönlich begrenze diese Eltern, die Kaj beschreibt nicht nur in der Zeit, sondern auch im Thema. Das hilft nicht nur meiner Tagesenergie und meinen Nerven, sondern auch diesen Eltern sich zu fokussieren.


    Außerdem bin ich konsequent genug, manche "speziellen" Eltern auch sehr wörtlich zu nehmen. Ich hasse z.B. diese Telefonate, die beginnen mit "Hätten Sie kurz 2 Minuten Zeit...?" und mit Rumgemeckere in epischer Breite enden: Ja, zwei Minuten habe ich i.d.R.. Aber dann habe ich wirklich nur zwei Minuten. Und nur diese zwei! Konkret: Ich unterbreche den Sermon nach einer Minute und weise drauf hin, dass ich wirklich nur zwei Minuten habe und die restliche Zeit jetzt nur noch reicht, einen Gesprächstermin in meinem Büro zu vereinbaren. Und selbst, wenn ich in akuten Krisen noch am gleichen Tag einen solchen Termin anbiete, haben sich bis dahin die meisten Leute abgeregt und ein strukturiertes Gespräch ist möglich.

  • Natürlich hat man immer Eltern, die speziell sind und einen sehr engen Rahmen brauchen, um nicht völlig überzuschnappen. Zu fragen, ob das Ganze tatsächlich in zwei Minuten lösbar ist, ist natürlich sinnvoll. Ich mag aber gerade diesen Eltern nicht ständig einen Raum für Elterngespräche geben und somit ihre "Wichtigkeit" forcieren.


    Klar, in der Schule ist es nochmal anders als bei uns in der KiTa, das sehe ich ein. Und ich finde es wichtig, dass Lehrer ihre Unterrichtszeit schützen und nicht die zwanzigste Anfrage beantworten.


    Aber in dem Fall von Thaga:

    Ich finde es einfach übel, wenn Eltern vermittelt wird, dass ihre Zeit weit weniger kostbar ist als die der Lehrerin und das in einer absolut unterirdischen Art und Weise.

    Klar, hat jeder mal einen schlechten Tag. Aber ihre Befindlichkeiten zum Gegenstand zu machen ist in meinen Augen wenig fachkompetent.

    Wo ist da die Wertschätzung?



    Ich würde wirklich gerne hören, wie es weitergegangen ist.

  • Seit wann hat man als Erzieher die Aufgabe, ständig ein offenes Ohr für Eltern haben zu müssen? Ich würde vermutlich auf die regelmäßigen Gespräche verweisen und ansonsten mich nei den Eltern melden, wenn ich akuten Gesprächsbedarf sehe.


    Sicher, ich nutze auch mal die Gelegenheit für kurze Fragen zwischen Tür und Angel, aber das kann man ja steuern, ohne respektlos zu sein.

  • Je kleiner die Kinder sind, umso größer sind die Ängste und Sorgen von Eltern.

    Vor allem dann, wenn Kinder noch keine Worte haben um sich zu verständigen.

    Ich finde, gerade als Erzieherin ist es meine Aufgabe ein offenes Ohr zu haben für Anliegen/Bedürftigkeiten der Eltern/Kindern (deutlich nicht als Beschwerdestelle).

    Es schafft keine Vertrauensbasis, wenn wir sagen: Sammeln sie mal bis zum Elternsprechtag. Und natürlich behalten wir uns das Recht vor, wenn es gerade nicht passt (in der Regel merken Eltern das auch häufig selbst)

    Schule und Kita sind zwei paar Schuhe im Umgang mit Eltern/Kindern.


    Du darfst mir gerne glauben, dass ich was von meiner Profession verstehe.;) Und ein offenes Ohr zu haben, aufzunehmen, zu beobachten, Rückmeldung zugeben ist das A und O unserer Arbeit. Vor allem für unsere Eltern unserer ganz kleinen Zwerge.

    Liebe Grüße


    Friday

    Einmal editiert, zuletzt von friday ()

  • Aber ebendiese speziellen Eltern machen deutlich, dass es nur um sie geht: um ihr Ansehen, um ihren Stand in der Nachbarschaft. Das Kind ist nur ein Prestigeobjekt und es muss dringend in die väterlichen oder mütterlichen Fußstapfen treten. Mit solchen Eltern, denen bei Problemen nichts Besseres einfällt, als dem Lehrer Unfähigkeit vorzuwerfen und Anweisungen für den Unterricht dazulassen, ist auch in 20, 30 oder gar 60 min nicht vernünftig zu reden.

    Da ich zu anderen Eltern nur sehr punktuell Kontakt halte (ich habe im Gegensatz zu Lehrern und Erziehern ja nun das Privileg, mir das aussuchen zu können!), sind solche speziellen Eltern nicht Teil meines sozialen Umfelds. Ich finde den Druck, den Eltern so auf ihre Kinder ausüben, ganz schrecklich: sie zählen nur als diejenigen, die sie später einmal werden sollen, und es wird ihnen jegliche Unbeschwertheit genommen. Umso wichtiger sind dann Lehrer, die dem Kind vermitteln, worauf es wirklich ankommt: Freude am Leben, am Lernen, wertschätzender Umgang mit anderen, Hilfsbereitschaft und andere Tugenden. Ob man mit solchen Eltern zu Beginn des Gesprächs oder wenn man den Termin vereinbart, ausmachen kann, was Thema sein kann und was eben nicht? Vielleicht ja nicht, weil die Eltern nur sich selbst und die Selbstverwirklichung durch die eigenen Kinder im Blick haben. Vielleicht sind für sie alle anderen Menschen nur dann wertvoll, wenn sie im Sinne dieses Ziels instrumentalisiert werden können.


    Nun mal wieder zum Positiven: ich weiß es sehr zu schätzen, welche Rolle Lehrer und Erzieher für den Werdegang und die Persönlichkeitsentwicklung meiner Kinder spielen und sich dabei weit überdurchschnittlich engagieren.

  • Du darfst mir gerne glauben, dass ich was von meiner Profession verstehe. ;) Und ein offenes Ohr zu haben, aufzunehmen, zu beobachten, Rückmeldung zugeben ist das A und O unserer Arbeit. Vor allem für unsere Eltern unserer ganz kleinen Zwerge.

    Ja, natürlich glaube ich Dir das, kein Grund, daran zu zweifeln. Ich merke gerade, dass ich mich auf die Schnelle nicht so ganz klar ausgedrückt habe. Ich habe ja geschrieben davon, ständig ein offenes Ohr haben zu müssen (sozusagen als Erwartung oder gar Forderung seitens der Eltern) - als müssten Erzieher jederzeit da sein, ein längeres Gespräch zu führen.

    Schule und Kita sind zwei paar Schuhe im Umgang mit Eltern/Kindern.

    Das weiß ich nicht nur, das merke ich auch, und es war immer gut, dass es beim Bringen und Abholen der Kinder stets Möglichkeiten gab, kurz solche Rückmeldungen der Erzieher aufzunehmen und über die Kinder zu sprechen. Deshalb habe ich auch stets darum gebeten, mir Rückmeldung zu geben, falls erforderlich. Denn man ist ja gemeinsam für die Erziehung der Kinder zuständig, und man kann als Eltern von Anregungen der Erzieher immer profitieren.

  • Also wenn bei uns Elterngespräche mit der Lehrerin anstehen, müssen wir Eltern vorab schriftlich mitteilen ob Bedarf an einem Gespräch besteht und welche Uhrzeit realisierbar ist. Entsprechend plant die Lehrerin das dann ein. Dies ist bei ns auch durchaus Nachmittag möglich.


    Bei der Horterzieherin frage ich vorher ob Zeit für ein Gespräch da ist - bis jetzt gab es erst ein Gespräch war vorher geplant war. Kleine Fragen die den Hort betreffen (zum Beispiel Öffnungszeiten an speziellen Tagen oder eine anstehende Feier) stelle ich entweder beim Abholen oder schreibe diese ins "Muttiheft".


    Ansonsten gebe ich auch zu, das ich vor nicht all zu langer Zeit auch einmal früh am Telefon unsere Horterzieherin dran hatte (war ne blöde Situation und gerade kein Lehrer greifbar) und sie bot mir ihre Hilfe an. Zumindest war das auch früh am Morgen alles holter die polter, ich war gestresst und auch sehr aufgebracht. Das Telefonat hatte dann letztendlich dennoch 15 Minuten gedauert. Es wurde eine, für diesen Moment, gute Lösung gefunden - wofür ich ihr sehr dankbar bin.


    Ansonsten kann ich es auch total verstehen das es für Lehrer stressig ist, wenn Eltern vor dem Unterrichtsbeginn anrufen um Probleme zu klären oder Rabatz zu machen, da dies meist nicht in 2 Minuten erledigt ist.



    Zur Anfrage von Thaga : die Reaktion der Lehrerin finde ich extrem unhöflich und keinesfalls professionell. Ich kann mich ja auch nicht auf Arbeit hinsetzen und zu den Kunden sagen : "wenn Sie zu unfähig sind den Antrag zu lesen und auszufüllen dann haben sie Pech gehabt".


    Hat sie wirklich gesagt das du kündigen und ALG2 beziehen sollst? Wenn das so ist, wäre für mich klar eine Grenze überschritten die ich dann an anderer Stelle geklärt hätte.

  • Hat sie wirklich gesagt das du kündigen und ALG2 beziehen sollst? Wenn das so ist, wäre für mich klar eine Grenze überschritten die ich dann an anderer Stelle geklärt hätte.

    Ja - das hat sie ... das Gespräch war auch bereits seit 2 Monaten geplant, sie hatten es nur vergessen, mir mitzuteilen, daß es verschoben wurde - ich hab daraufhin Urlaub genommen (arbeite in der Firma seit 1.11. ..... noch Fragen?) Ich war echt ange****** im Hort verrotten lassen - ich kümmer mich nicht um meine Kinder, wenn ich keine Termine vor 16 Uhr wahr nehmen kann - sie hat ja auch 2 Kids und kann nich ....*boah

    "all your lives a cosmic joke" lemmy
    2 Kids *2007 *2010