Kindergelderhöhung - da versaufen und paffen die Eltern doch sofort fast alles von weg. Oder die Eltern holen sich eine neue Playstation, vor der sie dann den ganzen Tag sitzen und zocken. So jedenfalls war die sehr unfreundliche Reaktion mancher "Spezialisten" zum Thema mehr staatliche Unterstützung für Familien. Vor allem in jenen Familien wäre das, wo die finanzielle Situation eher problematisch sei. Also logischerweise ganz stark in den AE-Familien. Denn hier ist bekanntermaßen der monetäre Spielraum besonders eng.
Die Bertelsmann-Stiftung, die solchen Dingen gern auf den Grund geht, hat nachgeschaut und ist zu einem wenig überraschenden, weil jedem normal denkenden Bürger eh klar seienden Ergebnis gekommen: Finanzielle Direkthilfe wie auch Sachhilfe des Staates für Kinder kommt doch tatsächlich auch bei den Kindern an. Überraschung!
Die bertelsmännlichen Stiftungsleute sind ganz begeistert über das vom beauftragten Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) erforschte Ergebnis. Bundesweit verbreitet über Presseagenturen wird Stiftungsvorstand Jörg Dräger mit den Worten "Wir sollten den Eltern vertrauen" zitiert.
Da kann man nur sagen: Herzlichen Dank für diesen nur vermeintlich wohlwollenden, doch eigentlich überheblich herablassenden Beistand. Hat diese gewählte Fragestellung die Bertelsmannstiftung tatsächlich ernsthaft untersuchen müssen? Ist da wirklich irgendjemand davon ausgegangen, dass AEs sich Unterhalt, Kindergeld und sonstige Zuwendungen auf Kosten der Kids einsacken? Muss da ernsthaft die Bertelsmannstiftung einen wissenschaftlichen Beweis gegen diese idiotischen Unterstellungen erbringen?
Das schlägt einem wirklich auf den Magen und auf den Geist. Wie gut, dass ich mir von der letzten KiGeld-Erhöhung eine ordentliche Flasche Kräuterschnaps leisten kann und eine Beruhigungszigarre, um mich anschließend mit der neuen Playstation Goldedition so richtig zu entspannen.