Manche Probleme lösen sich auch von selbst.... oder auch nicht. Aktuelle Umgangssituation

  • Hallo in die Runde,


    Vielleicht erinnert sich noch einer von euch an uns.

    Letztes Jahr versuchte mein Ex das Wechselmodell einzuklagen. Raus kam dabei ein Vergleich über neun Übernachtungen im Monat.

    Nach anfänglicher Überwindung meinerseits (ich geb’s ja zu, es war hart für mich), muss ich doch sagen, dass alle von diesem Vergleich profitiert haben. Vor allem natürlich unsere Tochter. Aber auch ich muss sagen, dass mein Ex sehr verlässlich wurde, alles immer super geklappt hat und sich auch unser Verhältnis besserte. Mittlerweile sind sogar Gespräche und Telefonate, gemeinsame Elternabendsbesuche usw möglich.

    Mit seiner Partnerin gab es ab und an mal Stunk, da habe ich aber dann rigoros den Kontakt erstmal abgebrochen.

    Nun ja.... bis zu dieser Woche lief alles.

    Jetzt haben sich die zwei getrennt und mir wird echt flau in der Magengrube.

    Ohne seine Partnerin kann er den Umgang nicht gestalten (dreischichtig) und kürzer arbeiten geht nicht. Das bedeutet in unserem Fall, dass der Umgang von 9 Übernachtungen im Monat auf 4-5 Übernachtungen schrumpft. Höchstens, Tendenz eher sogar noch weniger.

    Zum anderen kennt unsere Tochter das ja nur so, dass wir mit neuen Partnern leben, sie wird also nun zum ersten Mal eine richtige Trennung von einer Bezugsperson miterleben.

    Zum Anderen wird sie ihren Vater bedeutend weniger sehen, er antwortet mir aktuell auch eher schleppend, wann er sie nun überhaupt holt. Ich habe enorme Angst, dass er wieder in alte unzuverlässige Muster zurück fällt.

    Auch ärgere ich mich so ziemlich über diese Situation. Letztes Jahr wurde Himmel und Hölle bewegt, um dieses Wechselmodell durchzusetzen und ich hab mich echt dagegen mit Allem gewehrt und stelle jetzt fest, dass es wirklich großes Glück war, denn jetzt wäre es sowieso hinfällig und der Schmerz wahrscheinlich noch größer.


    Aktuell weiß meine Tochter noch nichts von der Trennung, das muss er ihr selber sagen. Aber aktuell antwortet er mir nicht mal, ob er sie überhaupt in den nächsten 2 Wochen mal holt und ich bin mir sicher, dass sie dann fragen wird. (Sie ist 8 Jahre alt)

    Auch ist ja nun dieser Vergleich hinfällig. Muss ich da irgendwas beachten?


    Eigentlich eher auch ein mimimi post. Aber ich muss sagen, dass ich wirklich traurig darüber bin, welch schwere Zeit meiner Tochter jetzt bevor steht. Andererseits bin ich allerdings froh, dass ich mich mit seiner Partnerin nicht mehr ärgern muss, das war manchmal sehr konfliktbelastet, zumal sie der treibende Keil beim WM war. Andererseits, ob das, was danach kommt besser ist?! Ich glaube nicht...



    Liebe Grüße

  • Es ist, wie du ja schreibst, in den letzten Monaten rund und für alle Beteiligten anscheinend gut gelaufen. Doch dass sich Umstände ändern, gehört zum Leben mit dazu. Das kann und will keiner verhindern.

    Es ist jetzt die Frage, was alle Beteiligten daraus machen. Schon vorweg die allerschlimmsten Befürchtungen und Erwartungen zu haben, ist vielleicht ein schlechter Ratgeber für dich, fürs Tochterkind. Das ist so eine Art selbsterfüllende Prophezeiung. Gebt dem Vater in der sicherlich schwierigen Situation eine Chance, sich erst einmal neu einzustellen und in die Bahn zu finden.

    Mach ihm deutlich, dass du ihn wo möglich beim Umgang unterstützt. Zeige Verständnis. Sei bereit, auch kurzfristig zu reagieren. Deine Tochter wird dir dafür dankbar sein. Und er irgendwann auch.

    Jetzt wird sich beweisen, ob das kleine , in den letzten Monaten gewachsene Pflänzchen der Normalität auch einem Starkregen gewachsen ist ... Heißt. Guck(t) nicht zurück auf längst vergangene Zeiten, sondern schau(t) nach vorne.

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Aktuell weiß meine Tochter noch nichts von der Trennung, das muss er ihr selber sagen. Aber aktuell antwortet er mir nicht mal, ob er sie überhaupt in den nächsten 2 Wochen mal holt und ich bin mir sicher, dass sie dann fragen wird. (Sie ist 8 Jahre alt)

    Und was ist, wenn er sich gar nicht meldet? Warum meinst Du, ihr nichts davon sagen zu wollen? Klar ist es unbefriedigend, wenn die Kinder nicht wissen, woran sie sind - aber ich bin immer wieder erstaunt, wie gut - bei einem geregelten Alltag - sie auch mit Veränderungen zurechtkommen. Ich würde abwarten, was von Deiner Tochter kommt, und dann kannst Du ihr ja nach bestem Wissen und Gewissen antworten. Ich wünsche Dir dazu die richtigen Worte!

  • Naja ab und an meldet er sich schon, gibt halt keine konkreten Antworten.

    Er hat mich gebeten, es ihr selber sagen zu dürfen und das finde ich auch richtig so.

    Ich bin dann sehr gern für Sie da und fange sie auf. Aber überbringen kann er diese Nachricht doch am besten.

    Lg

  • Es ist, wie du ja schreibst, in den letzten Monaten rund und für alle Beteiligten anscheinend gut gelaufen. Doch dass sich Umstände ändern, gehört zum Leben mit dazu. Das kann und will keiner verhindern.

    Es ist jetzt die Frage, was alle Beteiligten daraus machen. Schon vorweg die allerschlimmsten Befürchtungen und Erwartungen zu haben, ist vielleicht ein schlechter Ratgeber für dich, fürs Tochterkind. Das ist so eine Art selbsterfüllende Prophezeiung. Gebt dem Vater in der sicherlich schwierigen Situation eine Chance, sich erst einmal neu einzustellen und in die Bahn zu finden.

    Mach ihm deutlich, dass du ihn wo möglich beim Umgang unterstützt. Zeige Verständnis. Sei bereit, auch kurzfristig zu reagieren. Deine Tochter wird dir dafür dankbar sein. Und er irgendwann auch.

    Jetzt wird sich beweisen, ob das kleine , in den letzten Monaten gewachsene Pflänzchen der Normalität auch einem Starkregen gewachsen ist ... Heißt. Guck(t) nicht zurück auf längst vergangene Zeiten, sondern schau(t) nach vorne.

    Danke für deine Worte.

    Du hast recht und ich habe ihm auch gesagt, dass ich ihm sehr gerne helfe und wir gemeinsam eine neue Umgangsregelung finden und auch kurzfristige Lösungen finden.

    Ich hoffe, er nimmt es an und wir bekommen das auch in Zukunft so gut hin.


    Wegen dem gerichtlichen Vergleich muss ich jetzt aber nichts beachten oder?


    Er war leider vor seiner Freundin ziemlich unzuverlässig, was den Umgang anbelangt, sprich: er ist manchmal einfach gar nicht erschienen. Damals war unsere Tochter nich zu klein, um das zu merken. Heute würde sie es mitbekommen und davor habe ich Angst.

    Ich wünsche mir einfach eine gute Lösung für alle.

  • Der Vergleich ist im Streitfall rechtsgültig. Aber ihr als Eltern könnt natürlich einvernehmlich anderes vereinbaren.

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Gesprächprotokolle und, natürlich, schrifliche Äußerungen sammeln, hilft dir den Überblick zu behalten.

    Emotionen sind bzg. des Erinnerungsvermögens schlechte Helfer.


    Ihr tut jetzt beide was ihr könnt. Dein Part wird der größere sein.

    Überfordere dich nicht, führe Gespräche und lass das zarte Pflänzchen Papa-Kind nicht verdorren.


    Viel Ausdauer und Weitblick,

    Volker

    Der Nutzen ist ein Teil der Schönheit. Albrecht Dürer (1471 - 1528)