Wechsel Bonuskind von Mama zu Papa-ein paar Fragen

  • tja, das Wochenende...also auf den ersten Blick ist es kaum von den anderen Umgangswochenenden zu unterscheiden gewesen...die Kleine war wie immer sehr ungeduldig, wann wir sie abholen, die Mittlere höflich, aber distanziert. Wir haben erstmal gar nichts thematisiert und über das übliche gesprochen...irgendwann ist es dann aus der Kleinen rausgeplatzt, wie die Große sich denn bei uns machen würde und dass sie uns gerne die ganze Wahrheit erzählen möchte...daraufhin ist die Mittlere in Tränen ausgebrochen und hat fluchtartig den Raum verlassen, die Große kam in dem Moment weinend in den Raum, weil sie vom Familienurlaub im Sommer ausgeschlossen wurde, das wäre jetzt Papas Aufgabe und die Kleine weinte, weil niemand ihre Wahrheit hören wollte. Es war also furchtbar für alle....wir haben erstmal deeskaliert, jedes Gespräch über die Probleme auf später verschoben, wenn alle erstmal angekommen sind und haben dann Einzelgespräche angeboten. Die Mittlere hat diese abgelehnt, weil sie Ruhe davon haben möchte. Zuhause würde nur geschimpft und hergezogen über die Große, Papa und natürlich mich, da könne sie jetzt kein weiteres Minenfeld gebrauchen. Sie hat sich auch den Rest des WE im Zimmer versteckt, kam immer mal rausgeschlichen, aber wir haben sie in Ruhe gelassen.

    Die Kleine hat ziemlich vehement die Mama verteidigt gegen die große Schwester. Hat wahnsinnig große Schuldgefühle, weil sie jetzt im Zimmer der Großen lebt und sie das Gefühl hat, es weggenommen zu haben, obwohl sie nichts dafür kann, hat Angst, jemanden zu enttäuschen. Sie hatte vor einiger Zeit den Wunsch nach einem Wechselmodell geäussert und rudert davon jetzt weg, weil Mama Ihnen wohl nochmal deutlich gemacht hat,dass wenn noch jemand auszieht, sie die Wohnung verlieren werden...gleichzeitig hat sie aber auch Angst, wenn sie jetzt gar nicht zu uns kommen will, dass sie Papa enttäuscht, wenn sie hier ist, weiss sie aber, dass Mama da gerade ein Problem hat...sie ist also völlig aufgelöst gewesen. Wir haben ihr versichert, dass wir nicht böse sind, wenn sie sich aus welchem Grund auch immer für eine Papaauszeit entscheidet...Unsere Tür steht ihr immer offen und sie wird geliebt,,Egal ob sie bei uns ist oder nicht...


    Naja und die Mutter fährt bei den beiden zuhause gebliebenen die volle Verwöhnschiene...die Große bekommt jetzt gar kein Taschengeld mehr, dafür die Mittlere mehr als die Große je hatte, die jüngere bekommt abends längere Wachbleibzeiten und beiden wird sehr viel versprochen...keine gute Situation...


    Und dann wie gesagt heute der totale Kontaktabbruch zur Großen...

  • Naja und die Mutter fährt bei den beiden zuhause gebliebenen die volle Verwöhnschiene...

    Das ist schon ziemlich blöd für alle Kinder. Nur ist das, was diese Kinder brauchen, nach aller Wahrscheinlichkeit nicht das, was die Mutter über diese "Verwöhnschiene" eingeführt hat. Da könnt Ihr zwar nichts machen, aber eben den Kindern, soweit Ihr Einfluss darauf habt, das geben, was sie am Nötigsten brauchen: Zeit und Verständnis sowie jederzeit ein offenes Ohr.


    Die Mutter ist jetzt aus ihrer Sicht fein raus: sie hat die Erlaubnis erhalten, den Kontakt abzubrechen und muss keine Verantwortung für die Folgen übernehmen.

  • Verantwortung hat sie bisher nur übernommen, wenn die Kinder in irgendwas gut waren...da war es immer ihr Verdienst...läuft was schlecht, dann sind Papa und ich schuld oder die Kinder machen es ihr schwer...Egal wie, wenns schief geht, sind immer die anderen schuld...

  • Hallo,


    ich bin mir jetzt wirklich nicht sicher, ob ihr den kleinen Damen nicht zu viel Spielraum lasst....miteinander reden und Probleme lösen versuchen, ist ja alles gut und schön. Nur werden zumindest die 2 jüngeren dann daheim wieder was anderes erzählen, wie bei Euch. Das ist ja dieser Loyalitätskonflikt. Wie alt sind denn die 2 jüngeren?


    Einzelgespräche anbieten, die eine rennt in die Richtung, die andere weint wegen wieder was anderem. Ich würde gar nicht lange reden (lassen) glaube ich, sondern eher die Kinder schnappen und was unternehmen. Irgendwie den Frust in was Positives umwandeln. Wenn die Kids über die Mutter was sagen, neutrale Antwort und Thema wechseln.


    IHR könnt den Konflikt ja gar nicht lösen. Ihr könnt nur schauen, was bei Euch so los ist und dass man Euch nichts an die Backe kleben kann. Da würde ich bei den Kindern nämlich nicht die Hand dafür ins Feuer legen. Die Mutter wird das machen, was sie will. Und je weniger sie weiß und berichtet bekommen kann, desto besser. Wenn ihr die Kinder auch noch in die Mangel nehmt - ihr meint es zwar gut und wollt Probleme lösen - wird euch das nämlich auch wieder negativ ausgelegt.


    Weniger reden, mehr machen wäre meine Devise.

    Grüsse Tani :wink



    Du bist nicht das was Du sagst, sondern das was Du tust!

  • die beiden anderen sind 11& fast 13...da wird das schnappen und was machen schon schwierig...die kleinere hatte zwei Verabredungen, war also mit positiven Inputs gut versorgt und die Mittlere hat ihre Zeit mit der Großen verbracht, sie waren immer sehr unzertrennlich und müssen ihren Weg zusammen wieder finden...sie waren zu zweit auch mal spazieren und Videos drehen, was sie so auch oft machen...es ist gerade nicht das Alter, wo Unternehmungen mit Familie ganz oben stehen...:ohnmacht:

  • ne, so lief es fast normal wie gesagt...


    Ach übrigens, die Mutter wird ihrer Tochter nicht erklären, dass sie keinen Kontakt mehr möchte, das müssen wir jetzt übernehmen...Ich habe selten jemanden erlebt, der sich so sehr aus der Verantwortung zieht...in mir kocht alles...

  • ne, so lief es fast normal wie gesagt...


    Ach übrigens, die Mutter wird ihrer Tochter nicht erklären, dass sie keinen Kontakt mehr möchte, das müssen wir jetzt übernehmen...Ich habe selten jemanden erlebt, der sich so sehr aus der Verantwortung zieht...in mir kocht alles...

    Warum müsst ihr? Zieht euch den Schuh doch nicht an.


    Entweder muss das die Mutter selbst tun oder ihr könnt dem Kind den Rücken stärken, dass sie wartet, ob die Mutter sich meldet.

  • naja, weil es in einer gewissen Weise unfair ist, sie, wenn sie fragt, wie sie die Umgangswochenenden angehen soll, dahingehend zu beraten, obwohl man weiß, dass da keine stattfinden werden. Fühlt sich verlogen an...und ich weiss nicht, ob wir ihr Vertrauen verspielen, wenn wir ihr so eine Info vorenthalten und sie hintenrum erfährt, dass wir das wussten...


    Und wie das mit Weihnachten wird...das soll dieses Jahr laut Plan komplett bei der Mutter stattfinden...wie soll ich sie da in ein offenes Messer laufen lassen? Mit ihr Geschenke für die Geschwister besorgen und sie dann mit ihr zur Post bringen?


    Ihre Mutter hat ihr sinngemäß ein schönes Leben gewünscht, sie steht da und fragt was sie davon halten soll...wie antworte ich ihr, dass ihre Mutter sie nicht mehr sehen will...dass ihre eigene Mutter sie als psychisch gestört, mit Autoritätsproblem und Verhaltensstörungen hinstellt, die all die Jahre ihre Geschwister gequält haben soll...denn so beschreibt sie ihre Tochter uns gegenüber...


    Natürlich sage ich ihr das nicht, aber zumindest dass es keinen Umgang geben wird, nach dem derzeitigen Stand, solltesie irgendwie erfahren...sie ist ja auch kein kleines Kind mehr....

  • Nein, sie ist ein jetzt gerade in diesem Lebensbereich erwachsen werdender Teenager. Und der kann sehr gut Wahrheiten ertragen, aber wie jeder weniger gut Lügen und Halbwahrheiten.

    Also könnt ihr schon offen miteinander reden. Und solltet auch sagen, wo ihr als (Stief)Eltern auch nicht wisst, wie man was machen soll oder wie man mit bestimmten Dingen umgeht.

    Die Tochter hat sich gerade von der Mutter emanzipiert und weiß nur zu gut, dass Eltern/Erwachsene nicht perfekt sind. Das weiß sie und vermutet sie auch über euch. Darum kann und sollte man sie in die gewisse Unsicherheit über die Situation jetzt offen mit hinein nehmen. Um dann zu signalisieren: "Wir wissen nicht, wie es wird. Aber wir wollen versuchen, dass alles gemeinsam irgendwie hinzubekommen. Und auch zu ertragen, wenn es dem einen oder anderen mit der Sache mal nicht so gut geht ..."


    Ich sehe euch in einer zwar sehr bescheidenen Situation auf einem trotzdem guten Weg, weil ihr wollt. Und weil ihr redet. Und weil ihr achtsam seid. Das ist so wenig und doch so ungeheuer viel.

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Ihre Mutter hat ihr sinngemäß ein schönes Leben gewünscht, sie steht da und fragt was sie davon halten soll...


    Wir hatten eine ähnliche Situation. Die Tochter meines Mannes war 14 als ihre Mutter den Kontakt abgebrochen hat. Offen ausgesprochen und mit allen Konsequenzen. Keine Besuchswochenenden mehr, kein gemeinsames Weihnachten, keine Geburtstage, gar nichts...

    Zu dieser Zeit hatten wir einen Familientherapeuten an Bord. Er hat dem Mädchen immer wieder klar gemacht, dass niemand das Verhalten und den Willen der Mutter ändern kann - außer der Mutter selbst. Deshalb solle sie den Focus auf ihr eigenes Verhalten und auf ihre eigenen Wünsche stellen und sehen, was da machbar ist.

    Der Wunsch des Mädchens war, dass sie weiterhin Kontakt zu ihrer Mutter haben kann. Also hat sie geschaut, was sie dazu tun kann.

    Viel war das nicht und das wusste sie auch. Sie hat zu Geburtstagen und zu anderen Anlässen immer mal wieder eine Karte oder einen Brief geschrieben. Aber Antworten oder Reaktionen blieben aus. Es war schwer zu ertragen. Sie war aber die ganze Zeit von Therapeuten betreut.

    Was das alles mit ihr gemacht hat, ist schwer zu sagen.

    Heute hat sie wieder Kontakt zu ihrer Mutter. Dafür hat sie jetzt - also die Tochter - den Kontakt zum Vater abgebrochen. Alles sehr traurig und kompliziert. Und sicher hängt alles auch irgendwie zusammen.


    Der Therapeut hat es schon richtig gesagt: niemand kann das Verhalten und den Willen eines Menschen ändern - außer der Mensch selbst.

    Es bringt nichts, die Fehler der Mutter aufzuzeigen und ihr Fehlverhalten zu analysieren. Viel wichtiger und auch aussichtsreicher ist es, sich auf sich selbst zu konzentrieren.

    Naja, aber ich denke, das wisst ihr sicher auch selbst...

    *********************************
    Ihr kennt bestimmt auch diese eine Person, die ihr bei einer Zombie Apokalypse sofort erschießen würdet.
    Egal ob Zombie oder nicht...

  • Hallo,


    ich würde aber die Tochter selber machen lassen. Sie ist und war alt und erwachsen genug, ihrer Mutter zu sagen, dass sie beim Vater leben möchte, dann würde ich auch meinen, sie ist alt genug, die Umgänge und Weihnachten mit ihrer Mutter zu planen. Sie muss ja nur anfragen. Und dann wird schon was kommen von der Mutter - oder eben auch nicht. Jedenfalls diese Message - dass die Mutter definitiv nicht mehr mag - muss schon von dieser selbst kommen. Verbal oder eben durch Nichtreaktion.


    Eure Rolle sehe ich eigentlich nur darin, sie nach Enttäuschung aufzufangen.

    Sich da reinzuhängen und der Tochter jetzt zu erklären, dass die Mutter nicht will, fällt Euch irgendwann auf die Füße.

    Entweder von der Tochter selbst oder von der Mutter. Oder von beiden.

    Hinterher war dann doch nicht alles so, wie ihr das weitergegeben habt.


    Ich wäre echt vorsichtig.

    Grüsse Tani :wink



    Du bist nicht das was Du sagst, sondern das was Du tust!

  • der Papa hat es der Tochter so schonend wie möglich beigebracht, auch dass er die Mama gebeten hat, noch einmal darüber nachzudenken, ob es wirklich so radikal sein muss...


    Er hat es wirklich versucht und das verrückte ist, mal stimmt sie zu, ein paar Tage drüber nachzudenken und innerhalb von Stunden schreibt die Mutter dann, dass sie auf gar keinen Fall den Kontakt wieder aufnehmen wird. Ihrer Verletzungen durch die Tochter seien zu groß und zu unverzeihlich...als er sie gebeten hat, vielleicht zu erläutern, was denn genau gesagt wurde, wie die Vorwürfe ausgesehen haben, kam tatsächlich eine Liste, die auch deckungsgleich mit den Aussagen der Tochter war. Aber dennoch betont sie, dass das Problem alleine bei der Tochter liegt, die in ihren Augen ein massives psychisches Problem hat und beruft sich immer wieder auf die vielen Pädagogen und Psychologen mit denen sie in den letzten Tagen gesprochen hat, aber will nicht verraten, mit welchen Stellen sie da gesprochen hat.


    Es bleibt also dabei, es wird keinen Kontakt geben, sie wird es der Tochter nicht erklären und die Tochter sieht ihre Mutter in der Verantwortung...ihre Wortwahl war, dass sie immer wieder als kleines Kind hingestellt wurde, dass keine eigene Meinung haben darf und die Mutter immer auf ihr Recht als Erwachsene gepocht hat, dann darf sie ihr Recht auch hier in Anspruch nehmen und den ersten Schritt machen...also auf gut Deutsch, die Mutter sieht sich in dem Verhältnis als die machtvolle Erwachsene, also darf sie auch die Verantwortung des ersten Schrittt auf die Tochter zu haben.


    Wir holen jetzt das Jugendamt mit ins Boot, lassen uns Tipps geben, wie mit solchen Probleme bisher umgegangen wurde, welche Strategien erfolgreich und gut fürs Kind waren und lassen dann ab Januar auch den Unterhalt über die Beistandschaft berechnen, damit dort nicht noch ein Stresslevel aufgetan wird...

  • Wir holen jetzt das Jugendamt mit ins Boot, lassen uns Tipps geben, wie mit solchen Probleme bisher umgegangen wurde, welche Strategien erfolgreich und gut fürs Kind waren und lassen dann ab Januar auch den Unterhalt über die Beistandschaft berechnen, damit dort nicht noch ein Stresslevel aufgetan wird...

    Das klingt nach einem guten Plan. Ich denke, die Mutter ist in der Verantwortung, sieht sich aber als Opfer der Tochter (wegen deren Verhalten). Sie mag versuchen, ihre Macht auszuspielen, aber das ist eigentlich von ferne betrachtet eher Zeichen ihrer Ohnmacht und ihres Unvermögens, mit der Tochter zurechtzukommen. Ich mag mich natürlich irren, aber das sind zumindest meine spontanen Gedanken dazu.

  • Ich erlebe die Mutter hier in der absoluten Ohnmachtsposition und es ist nicht so, dass ich das nicht nachvollziehen kann und ich kann es auch verstehen, dass sie verletzt ist...Bei Gott, ich wäre es auch...das eigene Kind nicht mehr zu erkennen und keinen Weg zu finden, wie man miteinander klar kommt, ist bestimmt ein furchtbares Gefühl...allerdings sehe ich mich als Erwachsenen da in der Pflicht, mir Hilfe bei den entsprechenden Stellen zu suchen und mich bei der Problemfindung selbstkritisch zu hinterfragen. Keiner ist unfehlbar und jede Erziehung hat ihre Schwachstelle, das zuzugeben macht einen nicht schwach oder antiautoritä, ganz im Gegenteil. Es lässt mich wachsen und hilft, mich zu entwickeln. Teenies benötigen einen anderen Umgang als kleinere Kinder und ganz oft, kann man da nur viel falsch machen...das ist der Zweck der Pubertät. Abgrenzen, Definieren und eine Persönlichkeit werden...


    Einer der Sätze, die die Große geäussert hat, warum sie hierher ziehen wollte. SIe sagt, hier wird ihr auf Augenhöhe begegnet und egal wie groß der Schwachsinn ist, den sie verzapft, ihr wird zugehört und zugestanden, ihre Probleme alleine zu lösen. Sie empfindet sich hier nicht als unmündiges Kind, sondern als Mensch, der auch mal Fehler machen darf, ohne dass er verurteilt wird...


    Ich bin gespannt, wie lange wir mit dieser Haltung durch die gemeinsame Zeit kommen werden, hin und wieder entdecke ich Momente, in denen ich gerne die Erwachsenenkeule ausspielen würde und mich immer wieder zurücknehmen muss :D Man wächst ja bekanntlich mit seinen Aufgaben und an mir wird gerade ganz schön gezerrt...ich hätte nie damit gerechnet, in meinen jungen Jahren ( Hust Hust ), mit einem Teenie zusammenleben zu dürfen und da bin ich sehr dankbar, dass mich da doch nicht allzuviele Jahre trennen....

  • Hallo,


    na ja das mit der Augenhöhe ist aus Teenie-Sicht ganz schnell vorüber, sobald man meine Erziehungsberechtigung anmerken lässt....sprich: mal ein Verbot aussprechen, was gegen den Strich geht oder EURE Regeln beachten.


    Dünnes Eis.


    Wie habe ich letztens gelesen...wenn man allerdings bedürfnisorientiert erzieht (besser: begleitet), passt das dann wieder.

    Grüsse Tani :wink



    Du bist nicht das was Du sagst, sondern das was Du tust!

  • wenn man allerdings bedürfnisorientiert erzieht (besser: begleitet), passt das dann wieder.

    Vielleicht ein wenig off-topic: gibt es jemanden hier, der bedürfnisorientiert erzieht und mir mal die Vor- und Nachteile aus der eigenen Erfahrung heraus teilen kann? Gerne auch dazu ein neues Thema aufmachen, damit der Thread hier nicht gesprengt wird ...

  • Sehr viele Patchworkelternteile werden - so sie denn an der Erziehungsarbeit teilnehmen - beduerfnisorientiert und partnerschaftlich, also durch Ueberzeugung und Vorbild erziehen. Denn der "Elternplatz" ist ja besetzt (und den sich zu erobern waere ja auch kein feines Ziel).


    Die Mutter hier ist nicht nur in einer Ohnmachtsposition, sondern sieht sich mutmaßlich sogar gescheitert. Sie befürchtet, die Erziehung an die Wand gefahren zu haben. Als Mutter fühlt sie sich verantwortlich für das Tun, das Verhalten der Tochter. Einzig wenn das Tochterkind krank wäre, dann wäre sie als Mutter aus dem Schneider. Genau diese Karte spielt sie jetzt: Tochter ist krank. Niemand ist schuld.


    Für Mütter geht noch stärker als bei Vätern die Welt unter, wenn ein Kind zum anderen Elternteil wechselt.

    Dass die Mutter sich nicht mit dem Wechselwunsch arrangieren kann, sondern schon nach wenigen Stunden die eigentliche Versoehnungschance über Bord wirft, ist ein Zeichen dafür, wie sehr sie durch gerüttelt und bewegt ist. Und genau das kann man der Tochter sagen: Mama ist im Moment so durch den Wind, wechselt so oft ihre Meinung, dass man auf keine Aussage fest setzen kann. Weder auf die guten noch auf die schlimmen. Man darf nichts von ihr so hoch hängen. Sondern muss erst einmal Zeit ins Land gehen lassen und gucken, was sich bei ihr verfestigt.

    Teenager kennen dieses Verhaltensmuster ja sehr gut von sich selbst und den Klassenkameraden. Da wird euer Pubi also schon Strategien entwickelt haben, mit so viel Emotionalität umzugehen.

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Ja, so ungefähr haben wir das auch gemacht...ihr erklärt, warum Mama so reagieren könnte und dass das in einem halben Jahr schon ganz anders aussehen könnte...da viele Verletzungen mitklingen und die erstmal leiser werden müssen...bei beiden. Und dann eventuell eine Chance auf Heilung besteht...soweit schien das auch zufrieden stellend gewesen zu sein...


    Jetzt ist allerdings noch eine Frage aufgetaucht, mit der ich mich wieder gar nicht auskenne...


    Der Unterhalt soll ab Januar neu berechnet werden...nach meinen Überlegungen müsste es in einer möglichen Mangefallberechnung enden, da sie neben dem tatsächlichen Unterhalt noch 4 berechtigte Zählkinder hat, die den Unterhalt dementsprechend in der DDT absenken würden. Soviel in der Theorie...Könnte dann UHV beantragt werden?

    Und dann ist es so, dass die Mutter vor ca. einem halben Jahr einen neuen Job angefangen hat, davor 3 Jahre in Elternzeit war und der Arbeitsplatz davor wohl wesentlich weniger Gehalt gebracht hatte...wie wird denn da hier berechnet? Es wird ja immer aufgrund der letzten 12 Gehaltsabrechnungen berechnet, da wäre man aber im Gehalt von vor 3 Jahren, was laut ihren Aussagen wesentlich schlechter war...oder ist das letztlich egal?

    Hätte nie gedacht, dass sich diese Fragen mal stellen, aber tadaaa, hier sind sie...

  • Seit ihr verheiratet?


    Wilde Ehe: es gibt UHV

    Verheiratet: geht ihr leer aus


    Nebenbei... mir ist klar, letztlich macht man das fürs Kind, aber die Mutter mit samt ihrem Fehlverhalten vor dem Kind noch in Schutz zu nehmen fühlt sich irgendwie befremdlich an. Ich versuche das hier ja auch immer, aber es ist wirklich schwer. Besonders wenn man lange Zeit nur eingesteckt hat, schlecht gemacht wurde usw... und dann soll man diesen Menschen noch in Schutz nehmen. Das kann schon ganz schön an einem selbst nagen.