„Rollentausch“

  • Letztendlich ging es mir eher darum:

    mich schon, mir liegt eine gemeinsame Kasse einfach total fern.

    Wenn der Mann Vollzeit und die Frau entweder auf 450 € Basis arbeitet oder ganz daheim bleibt und sich um Kinder, Küche, Haushalt kümmert, ist das eine nach wie vor recht häufige Konstellation - zumindest, wenn kleine Kinder im gemeinsamen Haushalt leben. Richtig? In so einer Konstellation macht eine gemeinsame Kasse meiner Meinung nach auch Sinn.


    Die Diskussion jetzt dreht sich darum, ob ein Abweichen von der traditionellen Rollenverteilung funktionieren kann. Ich finde es klasse, wenn es auch "andersrum" klappt, sehe , dass sich in den letzten Jahrzehnten viel getan hat, denke aber auch, dass es durchaus noch "Entwicklungspotential" gibt. Es kommt sicherlich auch darauf an, wo man lebt, aber "überrascht" bin ich von der Diskussion eher weniger.


    Mit meiner "Konten-Kasse-Geschichte" wollte ich ein Stück weit auf Anita eingehen, aber du hast schon Recht :daumen: es führt vom Thema weg.

  • Das ist mir egal. Wenn man sich entscheidet, dass einer zu Hause bleibt, wegen der gemeinsamen Kinder, ist es für mich ganz unromantisch eine Dienstleistung für den Arbeitenden. Diese wird dann quasi bezahlt. Nennt nur keiner so aus romantischen Gründen. Aber wenn es keine gemeinsamen Kinder gibt, gibt es für mich keinen Grund für gemeinsame Finanzplanung. Aber gut ich bin auch in keiner Beziehung und mir fehlt dieses Miteinander-Bedürfnis. Klar dann Mal ein Wochenendtrip als Geschenk oder so. Aber von Grund auf, das so vermischen wäre nix für mich. Auch wenn ich der ärmere Teil in der Beziehung wäre.

  • Ich bin jetzt fast 60 Jahre alt.

    Mein ganzes Leben hab ich noch keine Frau gefunden, die so blöde ist und arbeiten geht,

    wärend ich mit meinem faulem Arsch zu Hause sitze.

    Suche also auf diesem Wege eine süße Maus die meinen Benz und mein Mopped finanziert.

    Gerne PN oder Mail.

  • Wenn man zusammen lebt, dann wirtschaftet man ja zwangsläufig miteinander.


    Wie soll man da die Kassen trennen? Der Besserverdiener kauft sich Pastete und der Geringverdiener billige Mortadella und da wird nur der eigene Kram gegessen?


    Der eine fährt zum Campen, während der andere auf den Malediven weilt?


    Abgesehen davon gibt's das Frauchen bleibt zu Hause Modell auch ohne Kinder. Der Mann möchte ja ne saubere Bude haben und bekocht werden.


    Ich hatte es übrigens auch schon andersrum. Als Studentin hatte ich nen Freund, der gut verdient hat. Da war es völlig selbstverständlich, dass er im Restaurant zahlt, da ich es mir auf Dauer nicht hätte leisten können und ich hab dann bei mir zu Hause für uns gekocht.


    Wenn ich als Besserverdiener Bock auf teuren Urlaub und schickes Essen hab, ist das doch völlig klar, das ich das zahle.


    Und Hälfte Hälfte machen, während der eine sich verschuldet und der andere die Sparbücher füllt, fänd ich einfach nur asozial.

  • Für mich ist der Gedankengang einfach ganz weit weg. Da scheitert es schon am Zusammenwohnen, solange das Kind im Haus ist. Kein erklärbarer Zustand, einfach mein Gefühl. Aber gefühlt würde ich gemeinsame Urlaube kostentechnisch klein halten und mir dann extra Auszeiten gönnen. also ohne, dass sich der andere Verschulden muss. Aber wie gesagt, es ist einfach nur meine derzeitige Gefühlslage. Da kannst mir 100 rationale Sachen nennen, warum es nicht geht. Für mich gebe es diese Lösung einfach nicht🤔

  • Nemesis, nur, um die Ausgangslage noch mal klar zu stellen: Die beiden sind nicht verheiratet und leben auch nicht zusammen, die Beziehung ist relativ frisch?


    Nun, dann wird vielleicht weniger der Unterschied auf dem Gehaltszettel das Problem sein, sondern wahrscheinlich eher der Unterschied in dem, was dem einen wichtig ist und dem anderen nicht.


    Wenn einer Karriere machen möchte, seine Arbeit als einen sehr wichtigen Teil seines Lebens ansieht, für ihn auch Themen wie Weiterbildung und immer mal neue Tätigkeiten wichtig sind, der andere aber Arbeit eher als Notwendigkeit zum Verdienen seines Lebensunterhaltes sieht und mit wenig zufrieden ist, weil er lieber Freizeit hat und sein Motto ist: "ich arbeite, um zu leben, statt andersherum" sind das doch ziemlich unterschiedliche Lebenswelten.


    Beide sind völlig legitim und haben ihre Berechtigung.


    Aber: In den meisten langjährigen glücklichen (!) Beziehungen, die ich kenne, haben die Partner in den Hauptangelegenheiten ihres Lebens sehr gleiche Werte und Ansichten. Da, wo solche Ansichten weiter auseinander lagen, gingen die Beziehungen nach Ablauf der rosa-Brillen-Zeit dann doch leider auseinander, obwohl es anfangs oft hieß "wir schaffen das schon, Gegensätze ziehen sich doch an!" und somit zumindest ein Bewusstsein dafür vorhanden war, dass da eine Unterschiedlichkeit größeren Ausmaßes vorhanden war.


    Letztendlich wird es darauf ankommen, wie die beiden Partner ohne rosa Brille die Lebenseinstellung des anderen zum Thema Arbeit und Karriere finden.

    Zufriedenheit ist der Stein der Weisen, der alles in Gold verwandelt, das er berührt.

    Benjamin Franklin



  • Wenn einer Karriere machen möchte, seine Arbeit als einen sehr wichtigen Teil seines Lebens ansieht, für ihn auch Themen wie Weiterbildung und immer mal neue Tätigkeiten wichtig sind, der andere aber Arbeit eher als Notwendigkeit zum Verdienen seines Lebensunterhaltes sieht und mit wenig zufrieden ist, weil er lieber Freizeit hat und sein Motto ist: "ich arbeite, um zu leben, statt andersherum" sind das doch ziemlich unterschiedliche Lebenswelten.

    Das stimme ich dir voll und ganz zu.

    Nur ist das ein schmaler Grad, dieses nicht mit Verdienst gleichzusetzen. Es gibt eine Reihe an Berufen, wo man sehr ambitioniert/talentiert sein muss, diese aber nicht besonders lukrativ sind. Gerade im künstlerischen Bereich z.B.


    Ich denke, das muss alles noch wachsen. Ich bin noch in der Generation aufgewachsen, wo Vater Karriere machte, Mutti den Haushalt und Frauen schmückten sich mit den Titeln ihrer Männer (als ich noch klein war, mussten wir unsere Nachbarin mit Frau Doktor ansprechen. In meiner kindlichen Naivität habe ich sie mal gefragt, was für ein Doktor sie sei. Mir war nicht klar, dass sie den Titel geheiratet hat :lach). Die Ehen sind ja auch nicht alle gescheitert oder waren alle unglücklich.


    Insgesamt ist es wichtig, dass man sich auf Augenhöhe begegnen kann und das kann man nicht, wenn der eine Ambitionen hat (für was auch immer) und der andere lebt nur in die Tage hinein. Das sehe ich ähnlich wie du. Das wird schiefgehen, nur mache ich das nicht nur am Job fest.

  • Hallo,


    ich glaube auch nicht, dass man das am Job festmachen kann und sollte.


    Hier in dem Fall von Faulheit zu sprechen, finde ich schon ein starkes Stück. Da ist die Definition von Faulheit von mir eine ganz andere.

    Er kann seinen Lebensunterhalt bestreiten und ist zufrieden. Was braucht es eigentlich mehr?

    Grüsse Tani :wink



    Du bist nicht das was Du sagst, sondern das was Du tust!