Hallo, trotz einiger anderer Beiträge zum Thema, möchte ich hier gern mein Problem nochmal gesondert in den Raum werfen.
Zur Vorgeschichte. Mein Ex hat sich endgültig Anfang Juni von mir getrennt. Unser Sohn war da gerade 10 Monate und seit 1 1/2 Monaten abgestillt. Er hat sich erst mehr für seine Betreuung interessiert, als ich abgestillt hatte, dann allerdings meistens nur Nachts schlafend danebengelegen und die Flasche gegeben. Den Hustle tagsüber durfte ich weiterhin übernehmen. Nach der Trennung und einigen Wochen Schockphase meinerseits entbrannten Diskussionen bzgl. der weiteren Regelungen zu Umgang und Finanzen. Ich schlug ihm damals vor, dass er unser Kind viel sehen könnte, mit erstmal einer und dann im Verlauf 2 Übernachtungen pro Woche und flexibler Nachmittagsbetreuung an 1 oder 2 Tagen nach Wunsch und Notwendigkeit (auch ich habe ja mal einen Termin). Allerdings sollte er ganz klar im Hauptwohnsitz bei mir gemeldet und ich die Hauptbetreuungsperson bleiben. Bezüglich eines Unterhalts schlug ich ihm vor mir, ganz ohne Jugendamt und Unterhaltstitel, erstmal und bis auf weiteres 100 Euro zu zahlen und das gern auch schriftlich so festzuhalten.
Leider lehnt mein Ex das bis heute ab, fordert ein 50/50 Wechselmodell (7 Tage bei ihm/ 7 bei mir) mit allen Mitteln. Auch vor emotionaler Erpressung, Demütigung, Beschimpfung meinerseits und Manipulation unseres mittlerweile 1 1/4 jährigen Sohnes macht er nicht halt. 100 Euro zahlte er genau bis zu seinem eigentlichen Auszug Ende August. Seitdem gar nichts mehr, außer 1 Mal anteilig das Kitaessen in Höhe von 33 Euro, 8 Euro für die Impfe und 6 Euro für einen Clown in der Kita.
Er hat sich, bei einem Einkommen knapp über dem Selbstbehalt eine Wohnung für 500 Euro genommen und einen Kredit aufgenommen und alles, aber auch alles für unser Kind nun doppelt angeschafft. Wir hätten ja auch erstmal vieles teilen können. Das ist jetzt seine Begründung für ein paritätisches Modell. Er hätte alles und wenn ich ihm unseren Sohn im hälftigen Wechsel überlassen würde, hätte ich ja gar keine finanziellen Mehraufwendungen. Geld für Unterhalt hätte er nicht. Ich könnte ja UVG beantragen.
Unser Sohn ist jetzt 2 Tage und Nächte unter der Woche bei ihm und ich bin bereit ihm, wenn ich ab Januar wieder arbeite, auch noch einen dritten Tag in der Woche zuzugestehen, bin aber entschieden gegen eine Trennung meines Kindes von mir in Form von 7 Tagen am Stück. Er ist meiner Meinung nach dafür viel zu jung, muss die neue Kitawelt verarbeiten, 2 Lebensmittelpunkte und Eltern die sich derzeit überhaupt nicht verstehen und vorher monatelang gestritten haben. Hinzu kommt das mein Ex mich nicht mehr nur nicht mehr liebt, sondern aus narzisstischer Kränkung heraus tief verachtet und versucht mich permanent in eine psychisch labile Ecke zu Drängen, er bezeichnet mich ständig als machtgeil, rachsüchtig, nicht kompromissbereit, böse Frau, schlechte Mutter, Opfer etc. auch vor unserem Kind. Zudem redet er teilweise vor ihm und dritten schlecht über mich. Zudem wirft er mir immer wieder Kindesentzug und Bruch des Elternrechts auf gleichberechtigten Umgang vor, weil ich versuche den Plan von 2 Tagen einzuhalten, um für unser Kind endlich einmal eine strukturierte Alltagssituation zu schaffen, an der er sich orientieren kann und Ruhe bekommt von dem ganzen hin- und her der letzten Monate.
Ich möchte unserem Kind den Vater nicht vorenthalten aber bin besorgt was ein Mehr an Umgang mit ihm macht, wenn ich von meinem Ex Aussagen höre wie, "willst du, das unser Sohn irgendwann nur noch bei mir leben will, weil er es bei mir besser findet."
Beistandschaft und UVG habe ich beantragt, auch schon nachgefragt und weise regelmäßig den Umgang nach... leider seit Anfang August immer noch ohne jegliche Rückmeldung. Ich habe seit Mai Elterngeld plus und September bis November gar kein Einkommen außer das Kindergeld. Ich lebe von Gespartem und meiner Familie, die mich von Zeit zu Zeit unterstützt. Ohne das wäre ich ein Sozialfall und mein Gespartes war eigentlich lange vor der Schwangerschaft angelegt um mir ein Fernstudium zu finanzieren, nun geht es für die Eskapaden meines Ex drauf.
Jetzt hat mein Ex eine Anwältin beauftragt die mir bis Mitte Oktober Zeit gegeben hat das paritätische Modell umzusetzen und mir gedroht, notfalls vor Gericht zu ziehen. Von einer Freundin weis ich nun auch, das in meinem Bundesland oft sehr väterliberal entschieden wird und ein Wechselmodell auch schonmal gegen den Willen des anderen Elternteils umgesetzt wird.
Ich bin nach dieser Beziehung und der noch kräfteraubenderen Trennung von diesem Mann emotional am Boden. Eine Trennung 7 Tage am Stück von meinem Kind würde mir das Herz herausreißen und ich hätte große Angst, dass diese plötzliche lange Trennung von mir ihm ebenfalls einen Schaden zufügt.
Einen Anwalt habe ich nun auch beauftragen müssen und ihm, neben der Abwendung des Umgangsanliegens meines Ex zudem mit der Regelung des Unterhaltsanspruches für meinen Sohn beauftragt. Zudem bemühe ich mich, obwohl ich meinen Ex wirklich anzünden könnte, um eine Mediation um wenigstens eine Grundbasis an Kommunikation zu erschaffen, schon allein im Sinne unseres Sohnes.
Was haltet ihr davon? Habt ihr sowas schonmal gehört oder selbst erlebt? Wie sind eure Erfahrungen?