Weiterführende Schule

  • Natürlich beziehe ich Tochter ein, aber ich muss eine Vorwahlentscheidung treffen.

    In dem Bezug fehlt es ihr einfach an Weitsicht/Reife.. Da käme garantiert die Zirkusschule wieder ins Spiel :brille

    Die Gesamtschule hat gebundenen Ganztag und für sie ist bis dato das Nachmittagsangebot sehr wichtig. Ich kann gerade nur vom Ist-Zustand ausgehen. Und ich weiß sie lieber im Chor zu wissen, als mit Schlüssel um den Hals. Kind ist ein Rudeltier zur Zeit, sie fühlt sich einfach nicht wohl allein.

    Natürlich ist das nicht in Stein gemeißelt und das ist auch gut so. Trotzdem möchte ich das nicht als Grundlage nehmen ala...okay, wen juckt es, dann wechselt sie eben die Schule...Klar, ich habe keine Kristallkugel.

    Ich habe jetzt die Gesamtschule und zwei Gymnasien rausgesucht, die alle einigermaßen passen. Mädchenschule habe ich gestrichen.

    Ja, vielleicht bin ich etwas unentspannt, aber ich habe selbst soviel Gleichgültigkeit und kaum Begleitung erfahren von meinen Eltern, dass ich schon von Anfang an eine Schulhasserin war. Meine geht richtig gern zur Schule, ich möchte das möglichst lang erhalten und gemeinsam mit ihr eine gute Wahl treffen (die auch meine Neven beruhigt) ...

  • Natürlich beziehe ich Tochter ein, aber ich muss eine Vorwahlentscheidung treffen.

    So habe ich es damals auch gemacht. Die Tochter habe ich altersgemäß in den Entscheidungsprozess mit eingebunden, heißt konkret: 1. Wahl war das Gymnasium, auf dem sie jetzt ist, wenn sie dort nicht genommen worden wäre, hätte ich bis zu drei favorisierte weiterführende Schulen angeben müssen. Insofern finde ich es bei weitreichenden Entscheidungen wichtig, dass man für, aber auch mit den Kindern auswählt.

  • Meine geht jetzt in die 9. Klasse, aber ich kann mich noch gut an die Situation erinnern. :scaredWelche Schule...wir hatten in etwa eine ähnliche Ausgangssituation. Meine Tochter hatte ebenfalls Gymnasialempfehlung. Zur Auswahl standen also bei uns mehrere Gymnasien und zwei Gesamtschulen. Im Vorfeld wusste ich bereits, dass die Gesamtschulen immer mehr Anmeldungen als Plätze hatte. Mit einer Ablehnung war also ebenfalls zu rechnen. Blödes Gefühl.:hae:

    Ich war bei einigen Tagen der offenen Tür, bei noch mehr Elterninformationsabenden usw.:totLetztendlich hab ich mich für die Gesamtschule entschieden.

    Wichtig bei der Entscheidung war mir z. B. der Punkt, dass meine Tochter, sollten die Leistungen in der Pubertät aus welchen Gründen auch immer nachlassen, nicht zwingend die Klasse/Schule wechseln muss. Das empfand ich als ein Stück Sicherheit für uns beide.

    LG m_m_h
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    Wer sich auf die Suche nach einem Tiger begibt, muss sich nicht wundern, wenn er einen Tiger findet. (indisches Sprichwort)


    Das Leben ist zu kurz für schlechten Kaffee.

  • Tochterkind hatte Gymnasialempfehlung, ich habe die Gesamtschule wegen des (Nachmittags-) Angebot ausgewählt. Und würde es wieder tun, sie ist gerade im 13. JG. Natürlich waren wir beide zunächst von der Größe der Schule erschlagen (achtzügig), aber die unglaublich vielfältigen Angebote im naturwissenschaftlichen und kulturellen Bereich haben sich über die Zeit bezahlt gemacht. Tochterkind hat viele Austauschfahrten ins europäische Ausland gemacht und gelernt, anderen Wissen zu vermitteln (verdient gerade Taschengeld mit Nachhilfe). In der 9. Klasse gab es einen kleinen Hänger, als viele ihrer Mitschüler Nikotin, Alkohol und andere Drogen entdeckten, da vereinbarten wir, dass sie spätestens zu den Herbstferien auf ein Gymnasium wechseln könnte. Bis dahin hatte sie dann eine neue Bezugsgruppe (in der Schülervertretung) gefunden, momentan ist sie Schülersprecherin von 1800 Schülern und plant den ersten Streik (wie die Mama 1986:rotwerd).

    Der Übergang in die Oberstufe war für sie anstrengend, ging es dort direkt von Realschul- auf Gymnasialniveau. Inzwischen hat sie sich aber an das neue Lerntempo gewöhnt und ihren alten Schnitt wieder erarbeitet.

    Es ist mehr Nachmittagsunterricht ausgefallen, als mir lieb war - dadurch war sie häufiger allein zu Haus als ich wollte.

    Trotzdem hat Tochterkind unbeschreiblich viel soziale Kompetenz, Selbstverantwortung und Selbstvertrauen an der IGS gelernt.

    Alles Gute bei der Wahl!

    LG smiles

    Am Ende stellt sich die Frage: Was hast du aus deinem Leben gemacht? Was du dann wünscht getan zu haben, das tue jetzt. - Erascus von Rotterdam

  • Ich habe gerade diesen Thread entdeckt und ein lauter Seufzer folgte. Shorty wechselt nächstes Jahr ebenfalls und es bereitet mir echt Bauchschmerzen!!

    Sein Jahrgang wird der erste sein, der nicht mit einem Notenzeugnis, sondern einem Berichtszeugnis entlassen wird. Bedeutet Neuland für alle weiterführenden Schulen. Es müssen 5 Wunschschulen angegeben werden und selbst dann kann es passieren, dass er ganz woanders landet (so ist es seinem Freund in diesem Jahr ergangen).

    Shorty arbeitet nach dem Lust und Laune Prinzip.

  • Huch..falsch gedrückt..

    Kognitiv sehe ich ihn auf dem Gymnasium aber mit der Einstellung und kommender Pubertät habe ich meine Bedenken, dass er es packt. IGS gibt es in unserem Stadtteil nur eine und ich gestehe, da sehe ich ihn auch nicht.

    Im November gibt es einen Infoabend und ich hoffe, dass sich da ein wenig klärt...zumindest meine wirren Gedanken.

  • Und immer kommt alles anders als man denkt.:ohnmacht:

    Nachdem wir uns jetzt vier Schulen angesehen haben, ich an Elternabenden teilgenommen habe, um einigermaßen einen Überblick zu bekommen, hat sich Kind für eine Schule "entschieden", die ich jetzt nicht so wirklich auf dem Plan hatte. Dort ist es unwahrscheinlich schwer einen Platz zu bekommen und sie müsste mit dem Bus fahren. Okay, 15 Minuten...geschenkt. Trotzdem hatte ich innerlich ein Häckchen drangesetzt.

    Gestern Nachmittag hatten wir ein Gespräch dort. Kam mir vor wie beim Vorstellungsgespräch:scaredKind auf die Frage, warum sie diese Schule wählen würde: "Ich fütter gerne Tiere".:wow:lach Da gibt es wohl eine Art Schulzoo, den sie beim Rundgang entdeckt hat. Mal sehen, ob es klappt. Die Schule läuft ausser Konkurrenz, d.h. die wählen die Schüler als erstes aus. Danach kommen erst die anderen Schulen dran. Drückt uns mal die Daumen.


    Irgendwie kam mir während dieser ganzen Zeit in den Sinn, Wahlrecht/Möglichkeiten macht es sicher vielfältig, aber einfach kompliziert.

    Herrje, bei uns damals bist du entweder zur Haupt-Real-oder Gymnasium vor Ort gewechselt. Da gab es nicht viel zu gucken und zu entscheiden.:brille

  • Die Schule läuft ausser Konkurrenz, d.h. die wählen die Schüler als erstes aus. Danach kommen erst die anderen Schulen dran

    War bei meiner Tochter damals so ähnlich. Ist vermutlich eine Privatschule? Um sicherzustellen, dass das Kind auf jeden Fall einen Platz bekommt in einer weiterführenden Schule, müssen diese ja ihre Auswahlgespräche vor der Entscheidungsfindung an den staatl. Schulen machen. Was für ein Profil hat die Schule denn?


    Ach ja: Daumen sind natürlich gedrückt. Welchen Eindruck hattest Du vom Termin?

  • Es ist eine bischöfliche Schule mit gebundenem Ganztag und der Möglichtkeit das Abitur zu erwerben. Ich weiß um die Auswahlprozedur dieser Schule. Kinder, die z.B. in unserem Domchor singen werden schon mal bevorzugt. Wir sind bei der Konkurrenz. :lach Die Schule macht einen tollen Eindruck mit vielen internen Möglichkeiten. Da Tochter sehr in der kirchlichen Gemeinde angebunden ist wäre das eine tolle Ergänzung für sie. Mir gefällt das Leitkonzept richtig gut. Und ich bin echt froh, dass Kind darauf bestanden hat, diese zumindest in Betracht zu ziehen.

    Das Gespräch fand ich insgesamt ganz gut. Er hat mit Tochter gescherzt, auch auf ihre Antwort hin und mein blödes Gesicht dazu.:rotwerd Aber die haben auch eine große Erwartungshaltung seitens Elternbeteiligung und da bin ich bei der Wahrheit geblieben. Alles was geht, mache ich gerne. Aber ich bin nun mal AE in einem (fast) Vollzeitjob ohne jegliche Unterstützung seitens des anderen Elternteils. Ich kann nicht auf jeder Hochzeit tanzen. Wenn es klappt, dann freuen wir uns. Wenn nicht, dann nehme ich es mal als Zeichen.

  • Aber die haben auch eine große Erwartungshaltung seitens Elternbeteiligung und da bin ich bei der Wahrheit geblieben.

    Ist ja auch verständlich. Das erwartet die Schule meiner Tochter auch, aber ich kann eben - genau wie jeder andere AE auch - nur das leisten, was möglich ist. Ich denke, wenn Deine Tochter kirchlich aktiv ist und Du das unterstützt, dann sollten die Chancen doch ganz gut sein, dass sie den Platz auch bekommt. Bis wann erfahrt Ihr von der Entscheidung?


    Ich würde mir auf jeden Fall schon mal einen Plan B überlegen, man weiß ja nie.

  • Man weiß nie. Die Schulverträge gehen vor den Anmeldungsfristen der anderen Gesamtschulen raus. Ich denke, so Ende Januar.

    Dann wählen die Gesamtschulen aus. Danach kommen die anderen Schulen.

    Das ist Plan B.

  • Lieb von dir Elin.

    Ich habe nur die Erfahrung machen müssen in den letzten Jahren, dass uns genau das an mancher Stelle ausgehebelt hat. Ich versuche das mal vorsichtig zu formulieren:

    Ich stellte schon mehrmals fest, dass dadurch, dass Tochter und ich so unkompliziert sind, die Bedürftigkeit aufgrund unseres AE-Status oft übersehen wurde. Frei nach dem Motto: Ach, die machen das schon. Die gehen ihren Weg. Und wir somit auch aus manchen Dingen rausgefallen sind. Es ist nur einfach nicht unsere Art "auf die Tränendrüse zu drücken". Das soll jetzt keinen Neid ausdrücken und natürlich ist mir klar, dass es Aes gibt, die noch mehr auf die Hilfe anderer angewiesen sind.

    Aber manchmal ist das einfach grrrr....

  • Bei Schulentscheidungen kann es aber auch umgekehrt sein: Privatschulen oder weiterführende Schulen, die sich ihre Schüler aussuchen können, schreiben zwar gern groß und deutlich irgendwo, dass sie natürlich auch soziale Aspekte berücksichtigen. Aber in der Praxis "leben" sie davon bzw. erreichen einen besseren Notendurchschnitt bei den Abiprüfungen nicht zwingend durch die höhere Qualität der Lehrerschaft, sondern durch den frühzeitigen Ausschluss von potentiellen "Problemkindern" (und noch mehr von "Problemeltern").

    Ich habe bei Schulbewerbungen nach entsprechenden Erfahrungen nie und niemals mehr das AE-Sein erwähnt. Lieber im Kampf um einen der 99 üblichen Plätze als im Kampf um den einen "Feigenblatt-Sozial- und Mitleidplatz".

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Ich habe bei Schulbewerbungen nach entsprechenden Erfahrungen nie und niemals mehr das AE-Sein erwähnt.

    Warum nicht? Wenn die Erwartung ein besonderes Engagement der Eltern ist und ich diese Erwartung eben nicht bedienen kann, dann sage ich das lieber gleich. Vielleicht kommt es eben darauf an, wie man so etwas erwähnt - wenn man dann deshalb abgelehnt würde, wäre es sowieso nicht die richtige Schule für mein Kind. (Auch wenn man vermutlich den wahren Grund nicht unbedingt erfährt). Alleinerziehend zu sein ist für mich kein Makel, und wenn jemand anders das findet, dann hat er seine Gründe dafür, welche ich nicht verstehen muss. Im Gegenteil könnte es auch so aufgefasst werden, dass ich bei der Vorstellung bewusst etwas verschwiegen hätte. Dann bin ich lieber authentisch und offensiv.


    Kann natürlich jeder so handhaben, wie er das für richtig hält.

  • Das stimmt natürlich auch. Nur ist es so, dass ich es eh angeben muss, da ich keine weitere Unterschrift des anderen Elternteils bekomme.

    Tochter soll ja auch wegen ihren Leistungen aufgenommen werden und weil sie dort reinpasst ins Konzept oder das Konzept zu ihr. Das sie in einer Einelternfamilie lebt ist ja nur ein kleiner Aspekt. Mir ist es nur wichtig, dass erkannt wird, dass wir bedürftig sind einen Platz an einer Ganztagsschule zu erhalten. Und das ist ganz klar unserem "Status AE" zuzuordnen.

    Nein. Nicht aus Mitleid, aber übergangen werden mag ich auch nicht, weil andere meinen, dass wir das auch so ganz toll meistern. :brille

  • Mir ist es nur wichtig, dass erkannt wird, dass wir bedürftig sind einen Platz an einer Ganztagsschule zu erhalten.

    Hier kenne ich keine Ganztagesschulen, aber das klappt auch so, mit Nachmittagsbetreuung und privaten Kontakten. Deshalb finde ich noch lange nicht, dass wir bedürftig sind. Hängt auch davon ab, wie selbständig die Kinder sind, um ggf. auch mal allein zurechtkommen zu können. Ganztagesschulen sind ja auch was für Kinder, bei denen beide Eltern arbeiten, also kein Spezialbedarf für AEs.

  • Ich denke, welchen Bedarf wir/ich habe oder nicht, dass kann nur ich allein sehen und beurteilen.

    Da ich um die 45 -50 Stunden die Woche ausser Haus bin liegt da meine Bedürftigkeit vielleicht auch anders als bei dir und ist nicht mal eben mit privaten Kontakten gedeckelt.

    Horte/Nachmittagsbetreuung gibt es hier nicht in der Form, deswegen arbeiten gerade die Gesamtschulen mit gebundenem Ganztag und das spielt uns in die Karten.

    Ich denke, wenn man zu Zweit ist, dann kann man die Betreuung auch auf zwei Schultern verteilen, auch wenn beide Vollzeit berufstätig sind. Ich habe nur eine Schulter.

    Auf keinen Fall werde ich meine zehnjährige Tochter irgendwie alleine zurechtkommen lassen jeden Tag bis Spätnachmittag.

    Sorry, aber ich lasse mich sicher nicht beurteilen, was unseren "Spezialbedarf als AE" ausmacht oder nicht.:kopf

    Liebe Grüße


    Friday

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  • Dann bin ich lieber authentisch und offensiv.

    In der Praxis sind weder die Schulen noch die Eltern in der breiten Masse authentisch bei den "Tagen der Offenen Tür" und den Bewerbungsgesprächen. Die Schulen, die ihre Schüler aussuchen können, versuchen wo möglich die leistungsfähigste und problemniedrigste Schülergruppe zusammenzustellen mit möglichst engagierten (aber nicht überengagierten) Eltern, die gern auch spendenbereit sind. Und die Eltern versuchen, das bestmögliche für ihre Kids herauszuholen - unter Berücksichtigung des eigenen Zeitfensters und des Images. Da geht es um nix anderes als eine Win-win-Situation herzustellen. - Der "Rest" der Schüler verbleibt dann in der Regelschule.

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.