Kindergarten- keiner passt so recht auf, aber meckern können

  • Hallo,


    ich bin innerlich wieder einmal am Kochen. :motz:

    Ich habe Junior eben von der KiTa abgeholt, die Cappy tief ins Gesicht gezogen rannte er umher.

    Tja, beim näheren Hinsehen auf dem Weg zur Logopädie fiel mir auf, die Brille ist total verbogen! Kein Aas sagt was! Kind sagte dann, ein Kindergartenfreund wäre draufgetreten. Es ist nicht das erste Mal, dass so etwas passiert. Frage ich nach und zeige mein Missfallen, wird mit den Schultern gezuckt und gesagt man könne halt nicht überall sein und außerdem sei Junior und der Kumpel Vorschulkinder. Fertig ist der Lack! Aber den Ärger und Kosten für die Reparatur habe ich.


    Genauso hat man mich unter Druck gesetzt, Kind zur Ergotherapie zu schicken. (Allein der Kampf für eine Verordnung hat mich genervt.)

    Die Ergotherapeutin hatte nochmal telefonisch mit mir Rücksprache gehalten und kurz dargelegt warum Junior eigentlich keine Therapie benötigt. Sie sagt, Junior sei vollkommen normal für dein Alter und ein wirklich cleveres Kerlchen. Abgesehen davon, dass er es nicht mit dem Gleichgewicht hat und somit die Motorik recht mau ist, sieht sie halt kein Bedarf. Sie zeigt mir ein paar Übungen zum Gleichgewicht und Motorik und das würde reichen.

    Sie meinte auch, dass aus dieser KiTa sehr viele Kinder kämen, die aber keine Probleme haben. Die einzigen Probleme hat die KiTa, die am liebsten eigentlich Kinder hätte, die Gehorsam sind und nicht aus der Reihe tanzen.

    Junior ist ein Junge, der klare Ansagen, knallharte Grenzsetzung und Konsequenzen spüren muss. Mit Laber- Rhabarber kommste bei dem nicht weit, der lacht dich noch aus. Und so ist es in der KiTa, da läuft die Langspielplatte mit " Bitte lass das!". Klappt das nicht, werden die Eltern informiert, dass mit dem Kind was nicht stimmt und mit Sicherheit eine Verhaltensstörung hat und ADH-was auch immer für quirlige Kinder ist der Standard Spruch.

    Ich zähle mittlerweile die Tage bis wir die los sind (bis auf 2 Erzieherinnen, die echt top sind und auch sehr streng sind.)


    Ich weiß echt nicht, wie ich das händeln soll. Es nervt mich nur noch. Wir stecken halt in der Schublade: ausländischer Name, AE, berufstätig, arbeitet nicht bei einem bestimmten Arbeitgeber, bin im Winter viel Zuhause (Kind auch), im Sommer viel Arbeit (kein Urlaub) und ich lebe mit meinen Eltern in einem Mehrgenerationen- Haus (so wie früher). Was daran ist bloß so schlimm, dass man ewig etwas am Kind auszusetzen hat?

    Eigentlich lasse ich mich da nicht so sehr von beirren, aber steter Tropfen höhlt den Stein und ich habe dann auch immer die Probleme gesehen.


    Gruß


    Siri

  • Ist immer blöd wenn man ausgeliefert ist. Ich hatte bei mir nur einmal eine Situation, die mich nervte, sonst gings. Reden hilft bei dir ja nicht, sonst wäre das ne Option. Vielleich kann die Egotherapeutin was schreiben für die Kita, vielleicht glauben die das dann.

  • Danke, ich werde morgen mit ihr reden.


    Dennoch werde ich frühs etwas sagen- es ärgert mich tierisch.


    Immer so ein Mist und keiner fühlt sich verantwortlich!

  • Schwierige Situation.

    Täte mich auch nerven und wütend machen.


    Nur wenn sich die Erzieherinnen in der Kita über ihre Methoden einig sind, hast du kaum Möglichkeiten.


    Der Vorschlag von pinemuc ist gut.


    Ansonsten..... gibt es die Möglichkeit, die Kita zu wechseln?

  • Nein, daran bin ich schon vor 1 1/2 Jahren gescheitert. Die andere KiTa ist auch voll und muss erst die Kinder aus dem eigenen Ort nehmen. Wie soll ich es sagen; jedes Kind bekommt einen Kita-Platz, wenn es zuzieht. Ein Wechsel innerhalb der Gemeinde von Gemeinde KiTa zur evangelischen KiTa ist nicht, da die Plätze schon verteilt sind. Du hast eigentlich nur ein echtes Wahlrecht, wenn es um die Krippe geht oder du erstmals das Kind anmeldest. Man kann es nur versuchen, indem man eine Familie findet die tauschen möchte oder die KiTa kündigt dir den Platz.


    Es ist ja auch noch das letzte KiTa Jahr. Nächstes Jahr geht es in die Schule, da stehe ich vor noch größeren Problemen.

  • Erster Gedanke: na dann geht's ja.

    und dann lese ich das: noch größere Probleme...... ??? was heißt das?

    Dann ist es die Schule mit ähnlichem Schubladen Denken. Das habe ich bereits bei der Schulanmeldung zu spüren bekommen. Musste mich sogar rechtfertigen warum die Schule nicht mit der Logopädin und der KiTa sprechen darf. Mein Argument, dass man dem Kind unvoreingenommen in dem neuen Lebensabschnitt gegenüber treten kann, wischte man ohne Kommentar vom Tisch. Ich habe einfach das Gefühl, man spricht den Eltern klar das Recht ab sich um ihre Kinder kümmern zu können und auch zu wissen, was gut für sie ist.


    Die KiTa interessiert dies überhaupt nicht, was in der Logopädie und Ergotherapie gemacht wird und was dort empfohlen wurde. Denn, insbesondere die KiTa- Leitung, weiß doch alles und ignoriert die Eltern. Junior soll das Essbesteck richtig halten, um die richtige Stifthaltung zu trainieren und zu festigen. Aber beim Essen achtet niemand drauf und ne Stunde später wird die Haltung moniert. Vollkommen schizophren.

  • Das du dich ärgerst ist verständlich. Und auch Vorschulkinder brauchen eine Betreuung, wo sie "gesehen "werden. Gerade diese entwickeln in der Phase einen Freigeist, der "gelenkt" begleitet werden muss ( Thema Aufsichtspflicht).

    Auch würde ich erfragen, ob der Träger bei den Kosten einspringt (unser Träger zeigt sich da oft spendabel). Wenn die Brille häufig ein Thema ist, dann würde ich eine Brillenversicherung in Erwägung ziehen (gibt es schon ab 10 Euro im Jahr).


    Zum Thema Ergo:

    Eigentlich ist es so, dass die Ergo einen Bericht verfasst. Liegt eine Schweigepflichtsentbindung vor, dann geht das in Kopie an die KiTa. Ansonsten kann man ja selbst eine Kopie erstellen.

    Letztendlich sind Erzieher Pädagogen, sie machen keine Diagnostik und können das auch nicht. Und es ist richtig, dass an Eltern und den Therapeuten abzugeben. Natürlich sollte ergänzend (!) seitens der Kita mitgearbeitet werden im besten Falle.

    Über therapeutische Begleitung verstehen Erzieher aber in der Regel nichts, dafür sind sie schlicht nicht ausgebildet.

    Ich pesönlich empfinde das aber auch als wenig "Profi", dass die Therapeutin so über die KiTa ledert. Vernetzung geht in meinen Augen anders.


    Insgesamt solltest du vielleicht mal schauen, dass du nicht zu sehr dich in "selbsterfüllende Prophezeiungen" verzettelst, wie gegenüber der Schule.

    Ist jetzt nicht böse gemeint, aber das Schubladendenken sehe ich hier aus der Ferne nicht nur bei der Schule.

    Liebe Grüße


    Friday

    Einmal editiert, zuletzt von friday ()

  • Siri, nicht böse gemeint, aber mit dieser Haltung das euch jeder was böses will, manövrierst du euch auch in Katastrophen.


    Als Verweigerin, Nörglerin, wirds für Junior spaßig in der Schule.


    Die Schule will letztendlich auch nur das Beste für die Kinder und ist nicht Feind der Eltern. :)

    Es ist besser,
    ein eckiges Etwas zu sein,
    als ein rundes Nichts.

  • Hallo,


    die Schule will in erster Linie eine gute Klasse mit wenig Problemen und natürlich mit wenig "Problemkindern". Am Besten können sie schon alles, bevor sie in die Schule kommen.


    Ich rate Dir Siri, grenze Dich ab, sobald Du das Gefühl hast, dass es in der Schule so weiter geht.

    Nicht umsonst gehen viele Eltern nicht mehr zu den Elternabenden. Auf dieses Schlechtreden vom Kind kann man ja auch wirklich verzichten.

    Grüsse Tani :wink



    Du bist nicht das was Du sagst, sondern das was Du tust!

  • Dann ist es die Schule mit ähnlichem Schubladen Denken. Das habe ich bereits bei der Schulanmeldung zu spüren bekommen.

    Ich denke, es steht und fällt damit, wen die Klasse als Klassenlehrer bekommt. Faszinierend finde ich es, wenn es Lehrern gelingt, wirklich jedes Kind mit seinen speziellen Fähigkeiten im Blick zu haben, und wenn es regelmäßigen Austausch mit den Eltern gibt.


    Schweigepflichtsentbindung gegenüber den Lehrern finde ich eine gute Sache. Aufgrund der Informationen, die sie dann bekommen, können sie (hoffentlich) gezielter auf das Kind eingehen. Ich würde möglichst zeitnah einen Termin mit der Lehrerin ausmachen, um zu verdeutlichen, wie wichtig mir eine konstruktive Zusammenarbeit ist, Erkundige Dich doch dabei, was denn getan werden soll, um z. B. soziale Kompetenz zu fördern. (In den Klassen meiner Kinder war das z. B. durch Übernahme einzelner Aufgaben - solche "ganzheitliche Förderung" fand ich immer ganz prima).


    Du willst das Beste für Dein Kind, ich bin mir aber sicher, dass die Lehrer das auch wollen. Aber sie müssen natürlich auch die Klasse als Gemeinschaft im Auge behalten.

  • Ich denke, es steht und fällt damit, wen die Klasse als Klassenlehrer bekommt. Faszinierend finde ich es, wenn es Lehrern gelingt, wirklich jedes Kind mit seinen speziellen Fähigkeiten im Blick zu haben, und wenn es regelmäßigen Austausch mit den Eltern gibt.


    Schweigepflichtsentbindung gegenüber den Lehrern finde ich eine gute Sache. Aufgrund der Informationen, die sie dann bekommen, können sie (hoffentlich) gezielter auf das Kind eingehen. Ich würde möglichst zeitnah einen Termin mit der Lehrerin ausmachen, um zu verdeutlichen, wie wichtig mir eine konstruktive Zusammenarbeit ist, Erkundige Dich doch dabei, was denn getan werden soll, um z. B. soziale Kompetenz zu fördern. (In den Klassen meiner Kinder war das z. B. durch Übernahme einzelner Aufgaben - solche "ganzheitliche Förderung" fand ich immer ganz prima).


    Du willst das Beste für Dein Kind, ich bin mir aber sicher, dass die Lehrer das auch wollen. Aber sie müssen natürlich auch die Klasse als Gemeinschaft im Auge behalten.


    Ich denke, es steht und fällt damit, wen die Klasse als Klassenlehrer bekommt. Faszinierend finde ich es, wenn es Lehrern gelingt, wirklich jedes Kind mit seinen speziellen Fähigkeiten im Blick zu haben, und wenn es regelmäßigen Austausch mit den Eltern gibt.


    Schweigepflichtsentbindung gegenüber den Lehrern finde ich eine gute Sache. Aufgrund der Informationen, die sie dann bekommen, können sie (hoffentlich) gezielter auf das Kind eingehen. Ich würde möglichst zeitnah einen Termin mit der Lehrerin ausmachen, um zu verdeutlichen, wie wichtig mir eine konstruktive Zusammenarbeit ist, Erkundige Dich doch dabei, was denn getan werden soll, um z. B. soziale Kompetenz zu fördern. (In den Klassen meiner Kinder war das z. B. durch Übernahme einzelner Aufgaben - solche "ganzheitliche Förderung" fand ich immer ganz prima).


    Du willst das Beste für Dein Kind, ich bin mir aber sicher, dass die Lehrer das auch wollen. Aber sie müssen natürlich auch die Klasse als Gemeinschaft im Auge behalten.

    Danke Musica.. ich empfinde eine Schweigepflichtsentbindung als keine gute Lösung. Ich weiß noch nicht was für Lehrer Junior haben wird und einen Blankoschein unterschreibe ich definitiv nicht. Wenn man Infos benötigt, kann man mich fragen und erhält dann Befunde und/ oder Auskunft, ich denke das geht auch.


    Heute habe ich kurz mit einer Erzieherin sprechen können, aber bezüglich der kaputten Brille konnte mir keiner helfen. Morgen früh soll ich erneut fragen.


    Kind und ich genießen erstmal unsere gemeinsame Zeit und lassen KiTa, KiTa sein. Denn ärgern bringt für das letzte halbe Jahr nichts.