Back to 1930 / 1940?

  • Mir machen eher die Anpassungs-schwierigkeiten der verschiedenen Kulturen mehr Angst. Und ja wir haben über die Kita Kontakte. Die sind alle super nett. Aber die Entwicklung in der Stadt und wie unwohl man sich teilweise fühlt sind beängstigend. Vom ausnutzen von sozial Leistungen spreche ich noch gar nicht.

  • Bei uns hat es auch Veränderungen gegeben: unser U-Bahnverteiler am Bahnhof war schon immer ein heißes Pflaster. Das Klientel hat sich im Laufe der Zeit auch verändert, neuerdings scheint es wieder verstärkte Drogenaktivitäten zu geben und auch Körperverletzungen die laut Tageszeitung (Polizeimeldungen) hauptsächlich auf Schwarzafrikaner zurückzuführen sind.


    Kontakte im KiGa, auf dem Spielplatz und einem Elterncafe sind auch vorhanden, die sind alle supernett und freundlich und bemühen sich redlich sich anzupassen und zurechtzufinden.


    Heute erst wieder in der Tageszeitung gelesen, dass ein Äthopier abgeschoben (abgelehnt bereits 2015) wurde der hier als Rettungssanitäter ehrenamtlich gearbeitet hat und sogar Kurse gegeben hat. Auch war er wohl in einer schulischen Weiterbildung, für meine Begriffe also eine Bereicherung für die Gesellschaft. Solche Leute abgeschoben, andere mehrfach bei uns auffällige und auch vorbestrafte werden wir nicht los! Da fehlt es einfach bei mir an Verständnis.

  • Ich denke, man kann die 30er / 40er mit der heutigen Zeit überhaupt nicht vergleichen. Es herrschten komplett andere Gesellschaftsstrukturen, ein komplett anderes Werte- und Normensystem.


    Das stimmt, das kann man nicht vergleichen.

    Heute haben wir das Internet. Unberechenbar. Unkontrollierbar. Die Regierung hinkt hoffnungslos hinterher.


    Klar gab es schon immer gesellschaftliche Veränderungen. Und natürlich stellt sich dann die Frage, wie man damit umgeht. Denn Straßenkämpfe, Gewaltherrschaft oder Krieg will sicher niemand von uns.

    Ich sehe nicht, dass unsere gewählte Regierung einen klaren Weg aufzeigt. Ich sehe da gerade keine positiven Entwicklungen :frag


    Und ich habe den Eindruck, die Gesellschaft hinkt der Anpassung an die Veränderungen ebenso hinterher wie die Regierung der Digitalisierung und der Antwort auf die Frage: wir gehen wir mit der gesellschaftlichen Entwicklung um, die sich seit 3 Jahren abzeichnet?

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    Ihr kennt bestimmt auch diese eine Person, die ihr bei einer Zombie Apokalypse sofort erschießen würdet.
    Egal ob Zombie oder nicht...

  • Ich muss mich leider selbst korrigieren... Ich habe vorhin bei FB einen Aufruf von Herbert Grönemeyer gelesen, der seine Abonennten fragt, was sie glücklich macht und um kurze Videos bittet. Was da teilweise in den Kommentaren steht, was die Menschen da teilweise so von sich geben, macht mir durchaus Angst. Wobei "Angst" der falsche Begriff ist. Völliges "Unverständnis" über diesen Neid, über diese ganze Missgunst, über die Beschimpfungen und die Art und Weise, wie manche Menschen da "loslegen" und wie da bestimmte Grenzen überschritten werden, trifft es eher.

  • Im Internet herrscht allgemein wenig Scham. Beängstigend...Da tröstet wohl nur, dass 99Prozent Maulhelden sind. Erschrocken bin ich darüber, wie sich meine Freundesliste immer mehr leert, weil ich kaum glauben kann, was da manche von sich geben. Da ist mit guten Worten nicht beizukommen.

    Gestern waren wir beim Singen. Meine Tochter ist ein relativ dunkler Typ. Da fragt mich eine Mutter, wie das kommt. Wir hätten doch so einen urdeutschen Namen. Ich verstand die Frage schon nicht. Ich erklärte ihr, dass es väterlicherseits spanische Vorfahren mitspielen würden, was bei meiner Tochter eben durchschlägt. Dann ist ja gut, war die Antwort. Leider war ich so baff....:motz:, dass mir nichts Gescheites einfallen wollte. Rassismus wird tatsächlich immer mehr zum Alltag. Ich ärgere mich unheimlich über mein Schweigen, das keine Zustimmung sein sollte. Aber manchmal ist man einfach sprachlos.

  • "Dann ist ja gut..." - da wäre ich auch sprachlos gewesen! Eben solche Dinge finde auch ich beängstigend:/:(. Früher waren es "nur" die roten Haare und die Sommersprossen, aber das war ja vergleichsweise harmlos...

  • Mich hat man auch schon öfters gefragt ob ich südländische Verwandte hätte.

    Bis jetzt habe ich da nie das Wort Rassismus im Kopf gehabt.

    Es gab aber auch kein, dann ist ja gut.

    Interessant wäre gewesen ,zu fragen warum, was dann gut ist.


    Rassismus Diskriminierung gehörte schon immer zum Alltag.

    Was es nicht besser macht.


    Im Zug unterhielten sich 2 Frauen über behinderte Schüler.

    Ein Paradebeispiel für Diskriminierung.

    Regt aber kaum jemanden auf.

    Spasti bist Du behindert gängiger Sprachgebrauch.


    Ab wann ist man Rassist ?

    Ich bin gegen das Kopftuch ,bin ich jetzt Rassist ?

    Ich bin gegen Zwangssverheiratung , rassistisch.?


    Mir fehlt die Mitte, die Rechten geifern und sorry die Gegenseite geifert zum Teil nicht weniger.


    Bin ich rechts ,weil ich die Flüchtlinge und ganze Integrationpolitik für seit den 60 ' er Jahren für falsch und gescheitert halte?


    Ich weiß, das ich never die AfD wählen könnte/ würde.

    Doch kann ich verstehen das Leute es machen.

    Ist das schon rechts?


    Ist das nicht auch beängstigend das man sich sowas fragt, das man damit rechnen muss als Nazi beschimpft zu werden ,weil man eben keine heile Multikultiwelt erlebt und das auch äusserst ?


    Wie war das ." denke ich an Deutschland in der Nacht, bin ich um den Schlaf gebracht "oder so ähnlich.



    Liebe Grüße


    Ute

  • Lange habe ich überlegt, ob ich etwas dazu schreibe, weil vieles bereits geschrieben wurde.

    Vor zwei Jahren hat ein alter Mann mir bereits prophezeit, was geschehen wird, er blickte ängstlich und voller Bedauern in die Zukunft seiner Enkelkinder. Er gab mir den Rat dringend die eine oder andere Fremdsprache zu erlernen, sowie mein Kind so früh wie möglich ebenfalls heranzuführen. Auch sollte ich mich frühzeitig ins Ausland absetzen, wenn die Stimmung weiter kippt.


    Ich mache mir mittlerweile ähnliche Gedanken, wie Ratte, ab wann gehört man in die rechte Ecke, wenn man mit etwas nicht zufrieden ist.

    Ebenfalls empfinde ich es als schwierig und unheimlich, dass man oft sofort zum rechten Lager gezählt wird, wenn man sich zu vielen politischen Themen kritisch äußert.

    Mittlerweile bin ich schon fast soweit, dass ich mich bei den Jusos mit meiner Freundin (die macht das schon sehr lange) engagieren will, vorallem in der Kommunalpolitik - denn dort fängt vieles an.


    An meinem Arbeitsplatz erlebe ich seit mehreren Jahren, dass die AfD mit ihren Parolen/ Schlagworten/ Meinungen immer mehr Platz erhält. Ich kann es manchen Kollegen und Menschen nicht verübeln, wenn sie sich von solchen Rattenfängern angesprochen fühlen. Denn viele sind tief verunsichert, dass sie mit ihrer Meinung zu den Rechten gezählt werden und das wollen sie auch nicht. Dennoch macht genau das mir Angst, normale Menschen, die sich eher als konservativ gemäßigt bezeichnen, rennen denen die Bude ein.

  • und was erwartest du von der Politik. Versuchen sie etwas gegen die Entwicklung zu machen, heisst es gleich sie sind rechts...


    Verstehe ich nicht.


    Ich erwarte von einer Regierung eine klare Haltung. In welche Richtung diese Haltung geht, ist natürlich abhängig von der Partei, die an der Regierung ist. Von ihren Werten, Zielen, "Inhalten" - wie es immer so schön heißt...


    Schon alleine das ist bei unserer jetzigen Regierung nicht möglich, weil die Koalition ein Sammelsurium aus Politikern ist, deren Ansichten, Werte und Ziele sich entweder ständig ändern oder so dermaßen voneinander abweichen, dass man sich fragt, was dieses ganze "Koalitions-Affentheater" eigentlich soll.

    Schon die Regierungsbildung war ein Witz.


    Ich habe den Eindruck, dass "die Regierung" orientierungslos herumschwimmt und mehr oder weniger ambitioniert versucht, auf Entwicklungen irgendwie zu reagieren, statt Entwicklungen mit zu gestalten. Siehe Atomausstieg.


    In der Flüchtlingspolitik wird seit Jahren herum geschwommen. Es reicht nicht aus, ständig zu wiederholen "Wir schaffen das!", wenn gar nicht klar definiert wird, WAS wir eigentlich schaffen. Von dem "wie" ganz zu schweigen.


    Undefiniertheit, Unklarheit, Schwammigkeit, ständige Richtungswechsel und Uneinigkeit einer Regierung lässt viel zu viel Platz für Spekulation und Unterstellung.

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    Ihr kennt bestimmt auch diese eine Person, die ihr bei einer Zombie Apokalypse sofort erschießen würdet.
    Egal ob Zombie oder nicht...

  • Mich hat man auch schon öfters gefragt ob ich südländische Verwandte hätte.

    Bis jetzt habe ich da nie das Wort Rassismus im Kopf gehabt.

    Es gab aber auch kein, dann ist ja gut.

    Interessant wäre gewesen ,zu fragen warum, was dann gut ist.

    Ach klar, ich habe da auch erst mal kein Bezug zum Rassismus hergestellt. Ich denke, viele Menschen haben Vorfahren aus allenTeilen der Welt.

    Es war eher das Gefühl, dass spanisch ist ja noch okay, was da mitschwang, was mich störte. Wäre Türke, Ägypter oder weiß der Himmel irgendwie nicht okay gewesen (in ihren Augen) und selbst wenn, was macht man damit?

    Ich fand es blöd, noch blöder, dass mir nichts Passendes eingefallen ist.


    Insgesamt fehlt mir da auch eine Mitte. Im Kleinen (wie bei FB und co oder auch im näheren Umfeld) , wie im Großen. Rechts und links sind da so in ihren Echokammern gefangen und es werden nur die Dinge rausgefiltert , die die eigene Meinung bekräftigen. Eine andere Sichtweise annehmen, um einen Konsens zu finden? Fehlanzeige...


    Ich denke, der einzige Konsens ist, dass unsere Integrationpolitik gescheitert ist. Wenn ich allein meinen Arbeitsplatz anschaue, dann stelle ich schon fest, dass sich unsere Lebenswirklichkeit drastisch verändert hat. Vor ein paar Jahren noch -ach-wir-haben-uns-alle-lieb und feiern ein Multi-Kulti-Fest und nun haben wir Probleme mit Kitas , die 100 Prozent Migration fahren. Und es ist einfach albern zu denken, dass das nicht zu Problemen führt. Gibt es da eine Anleitung vom AG (Kommune)? Ja: Bitte lassen sie es nicht publik werden:devil:

    Ich könnte brechen, was da an Geld verbrannt wird in Kulturmittler (die keiner nutzt) , Fortbildungsprogrammen (die nichts taugen) und so weiter und so fort...

    Probleme werden kleingeredet und macht es dadurch noch schwammiger.


    Ich würde mir da auch mal eine klarere Haltung wünschen und den Platz, Probleme auch ansprechen zu dürfen-ohne als Rassistin da zustehen. Was ich nicht bin.:bldgt:

  • Was bei uns richtig schief läuft, ist, dass wir in D uns den Bedürfnissen der Zuwanderer anpassen, statt Anpassung durch die Zuwanderer zu erwarten und durchzusetzen.

    Auf wie vielen Mensaplänen steht kein Schweinefleisch mehr? Warum darf ich mich zum Buß-und Bettag nicht freistellen lassen, die Freistellung zum Zuckerfest aber ist selbstverständlich? Warum gibt es bei uns alle möglichen Texte in diversen Sprachen, selbst die Bedienungsanleitung für Mülltonnen stand da in 5 Sprachen!


    Als ich im Ausland gelebt habe, musste ich mich immer selber um Übersetzungen kümmern oder einfach die Landessprache lernen.


    Es sind die vielen (gar nicht mal finanziellen) Extras und Erleichterungen, die die einheimische Bevölkerung frustrieren. Das hat unsere Regierung aber noch nicht kapiert.


    Ich bin für eine Einwanderungsregelung wie in Kanada.

    „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe." (1. Korinther 16,14) - Jahreslosung 2024


    „Mach‘s wie Gott - werde Mensch.“ (Franz Kamphaus)

  • Ich denke, die Fehler im System, die Kaj gut beschrieben hat, liegen schon mindestens 20 Jahre zurück, ein sinnvolles Einwanderungsgesetz ist bisher immer an CDU/CSU gescheitert. Bereits vor 20 Jahren hatte das damals die FDP in der schwarz-gelben Koalition gefordert, hatte natürlich als Juniorpartner keine Chance das durchzusetzen. Aber weder rot-grün, noch schwarz-rot bekamen/bekommen das bisher hin. Es gibt ja genügend Staaten die eine vorzeigbare Einwanderungspolitik vollziehen.


    Es müssen klare, transparente Standards her, die konsequent verfolgt werden, sonst nutzen die besten Gesetze nix.


    Ich wohne in einer Stadt, die 1/3 Bürger hat, die aus Osteuropa kommen, das war anfangs der 90er auch schwierig..., was aber erschreckend war..., bei der letzten Landtagswahl in BaWü hatten die Wahlbezirke hier, wo diese Leute wohnen, einen AFD-Anteil von bis zu 50%. Da läuft also mächtig was schief🙈.

  • Ich sehe das Problem ganz woanders. Ein Einwanderungsgesetz wird die Ursachen für die Flucht der vielen, vielen Menschen weltweit nicht beseitigen. Sie werden trotzdem kommen. Zu recht. Und vor allem unfreiwillig.

    Die Menschen, die - weltweit - unterwegs sind, wollen doch gar nicht irgendwo "einwandern". Sie flüchten. Wenn sie irgendeine Wahl hätten, würden sie da bleiben, wo ihre Heimat ist.


    Aber klar, trotzdem ist ein Einwanderungsgesetz längst überfällig und sicher auch sehr sinnvoll. Das hat aber nichts mit dem Asylgesetz zu tun.


    Einwanderung (freiwillig) und Asyl (gezwungener Maßen) sind zwei verschiedene Paar Schuhe.

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    Ihr kennt bestimmt auch diese eine Person, die ihr bei einer Zombie Apokalypse sofort erschießen würdet.
    Egal ob Zombie oder nicht...

  • Undefiniertheit, Unklarheit, Schwammigkeit, ständige Richtungswechsel und Uneinigkeit einer Regierung lässt viel zu viel Platz für Spekulation und Unterstellung.

    Da kann man nur im Kleinen in seinem eigenen Umfeld anfangen. Beispielsweise, indem man sich selbst in seinem Umfeld in entsprechenden Gruppen engagiert: Asylkreise, Partnerschaften, Kirchengemeinden, Eine-Welt-Gruppen ... Möglichkeiten dazu gibt es viele. Bei allem verständlichen Ärger, dass "die da oben" die erforderlichen Rahmenbedingungen nicht schaffen - dann muss man eben die verfügbaren Spielräume ausnutzen.

  • Es kann aber nicht angehen, dass immer nur aufs Ehrenamt gesetzt wird. Hier ging es sogar soweit, dass solche hilfsbereiten Menschen anschließend in Regress genommen wurden. Da wundert mich die Wut auf die Politik gar nicht mehr. Und das hat so überhaupt nichts mit Rassissmus und Ausländerhass zu tun.

    „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe." (1. Korinther 16,14) - Jahreslosung 2024


    „Mach‘s wie Gott - werde Mensch.“ (Franz Kamphaus)

  • Wir glauben gern an das Gute im Menschen. Seine Bereitschaft zu teilen, den anderen anzuerkennen, gerecht und ethisch zu handeln. Der deutsche Humanismus lässt grüßen.


    Doch wenn wir in die Geschichte gucken, ist deutlich zu sehen, dass solch edles Denken und Handeln immer allerhöchstens von einem mal mehr oder weniger großen Teil der Menschen praktiziert wurde. Ansonsten sind wir Menschen aber egozentrisch und auf uns fixiert. Weltweit.

    Wir in Deutschland brauchen wahrhaftig nicht weit zu gucken. in der zeit des Nationalsozialismus haben "wir" gut damit gelebt, dass es Menschen erster und zweiter Klasse gibt. Doch das war ja keine plötzliche Erscheinung, eine nicht erklärbare Fehlschaltung. Bei weitem nicht so extrem, aber 1 1/2 Generationen vorher haben "wir" Deutsche in Südwestafrika auch schon Leute angeblich "2. Klasse" in einem Völkermord beseitigt.


    Wenn solche Extreme möglich sind, ist es doch schräg zu denken, dass sei alles weg aus den Köpfen, nur weil die Alliierten 1945 den Krieg gewonnen haben und jetzt alles neu sei. Was haben die Menschen denn gemacht nach 1945? Wen haben sie erzogen. Wem welche Werte vermittelt? Wer ist den wirklich "in sich gegangen" und hat ein neues Denken begonnen? Doch nicht alle, doch nur ein mehr oder weniger großer Teil.

    Und, auch das ist ein Stück der Wahrheit - in der damaligen sowjetischen Besatzungszone und dann späteren DDR war die persönliche Aufarbeitung sehr klein gehalten. Frei nach dem Motto: "Die Nazis waren nicht wir, die sind alle in der BRD."


    Was jetzt passiert in Deutschland und letztlich doch noch viel schlimmer in anderen Ländern (man gucke sich die "Lager" in Griechenland, Italien, in Frankreich an) ist doch systemimmanent. Großbritannien hat über Hunderte von Jahren Kolonien gehabt und ist mit den Indern und Schwarzafrikanern übel umgegangen (Belgier im Kongo, Niederländer, Spanier, Portugiesen ..). In den USA ist das Verhältnis Schwarzer - Weißer mehr als prekär. Was war im Balkankrieg los? Was nach dem Zerfall der Sowjetunion? Die Türkei und die Armenier. Und die Kurden. China und die Tibeter oder die Uyguren. Es wird liebend gern eingeordnet nach besserem und schlechterem Menschen, nach "das ist mein Recht und Besitz" und "du hast keine Rechte. Geh dahin, woher du gekommen bist."

    Die Menschen lernen nur zu ganz kleinen Teilen, dass es anders geht. Wie kein anderes Volk waren über die Jahrhunderte und zuletzt ganz schrecklich die Juden betroffen. Da müsste man doch denken, dass sie ein anderes Verhältnis zu unterdrückten und verfolgten Menschen hätten. Doch der Umgang mit den Palästinensern ist doch deutlich von einer "im Hinterkopf" vorhandenen "Zwei-Klassen-Gesellschaft" geprägt.


    Es fängt doch schon "im Kleinen" an. Ich habe lange Jahre als Zugezogener in einem Dorf gelebt. Ich bin auch nach zwanzig Jahren ein Zugezogener gewesen und wenn es "hart auf hart" kam, gehörte ich für manche nicht "dazu".


    Heißt eigentlich: Integration ist immer nur eine sehr dünne Haut und in den ersten Jahrzehnten und Generationen nicht bis zur Symbiose vollzogen. Das liegt einerseits an den "Einheimischen". Das liegt andererseits aber auch, man darf es nicht vergessen, an den "Kommenden". So wenig wie alle Deutschen "Gutmenschen" sind, so wenig sind alle Flüchtlinge und Asylanten "Gutmenschen". Hier treffen zwei (letztlich ganz viele unterschiedliche) Gruppen aufeinander, die nun gezwungen sind, miteinander umzugehen. Das zu steuern und auch Misserfolge auszuhalten, ist schwierig.

    Sich darüber zu wundern, dass es Probleme gibt, ist blauäugig. Die Ursachen für Misserfolge nur einer bestimmten Gruppe zuzuordnen, ist Desinformation, ist ein Fake-News-System.


    Lösungen werden nicht einfach sein (sonst wäre die Problematik längst gelöst). Die Dinge aber einfach laufen zu lassen, würde die Problematiken nur verschlimmern. Es passiert in unserer Zeit. Wir werden es anpacken müssen. Und machen "wir" es nicht, machen es andere. Ob wir deren "Lösungen" wollen?

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Eine interessante Erhebung zum Thema durch den Sachverständigenrat deutscher Stiftungen für Integration und Migration ist jetzt durch das Expertengremium veröffentlicht worden. Danach hat sich zwischen 2015 und jetzt in der deutschen Bevölkerung die Einstellung zum Thema Integration, Flüchtlinge etc. nicht maßgeblich verändert. Der "Integrationsindex" ist nahezu unverändert gleich geblieben. Und zwar im positiven Bereich.


    Scheint zu bedeuten: Diejenigen, die derzeit durch die Medien und die Städte demonstrieren, habe diese Meinung schon länger, treten jetzt aber nur an die Öffentlichkeit. Sie gewinnen aber anscheinend dadurch (noch?) nicht an Zustimmung. Sondern sind eine große, aber gleichbleibend große Gruppe, die nun eine "politische und verbale Heimat" gefunden hat.

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Danach hat sich zwischen 2015 und jetzt in der deutschen Bevölkerung die Einstellung zum Thema Integration, Flüchtlinge etc. nicht maßgeblich verändert.

    Interessant wäre aus meiner Sicht, ob sich die Einstellung zum Thema Integration zwischen 2010 und heute (oder meinetwegen auch bis 2015) ebenfalls nicht maßgeblich verändert hat. Denn genau in diese Zeit fällt ja auch die Gründung der AfD als neue politische Heimat für einen Teil der dt. Bevölkerung.