Kann man die MA des JA wegen Befangenheit ablehnen

  • Hallo,
    die Überschrift meines Beitrags ist erstmal falsch denn das will ich garnicht wissen. ich denke natürlich kann man einen Sachbearbeiter wegen Befangenheit ablehnen. Das ist zumindest meine Einschätzung.
    Mir geht es jetzt darum, wenn ich das tue können ja zwei Sachen passieren. Entweder meiner Klage wird stattgegeben und wir bekommen eine neue Sachbearbeiterin zugewiesen, wohl eine Kollegin der jetzt Abgelehnten, oder meine Klage wird zurückgewiesen. Auf jeden Fall kann ich meinen Wohnort nicht einfach verändern um aus dem Einflussbereich des hiesigen Jugendamts und damit der betreffenden parteilichen Sachbearbeiterin zu entkommen.
    Direkt oder indirekt wird sie Rache nehmen können und dies vermutlich auch tun.
    Das ist jetzt meine Frage an die Runde, gibt es jemanden der diesen Weg schon einmal gegangen ist?
    Ob ja oder nein würde mich interessieren was ihr dazu sagt.

  • Tut mir leid, dich entäuschen zu müssen.


    Jugendamtsmitarbeiter können nicht befangen sein, OLG Celle v. 25.02.2011, Aktenzeichen 10 WF 48/11


    Was geht, sind Dienstaufsichtsbeschwerden oder eine Beschwerde im Jugendhilfeausschuss deines Kreises/deiner Stadt über das Jugendamt.
    Musste diesen Weg aber nie gehen, weil der Jugenamtsleiter hinter mir stand.

  • Jugendamtsmitarbeiter können nicht befangen sein


    mein Ex hat damals während unserem ABR Verfahren beim zuständigen JA gearbeitet...
    und nur, weil der Richter die Aussagen des JA für völlig unglaubwürdig hielt, hat er persönlich GsD kein Wort geglaubt :thanks:
    selbst in diesem Fall war es nicht möglich, seinen Kollegen für befangen zu erklären :-(

    Lieber Gruss


    Luchsie


    Dein Denken kann aus der Hölle einen Himmel und aus dem Himmel eine Hölle machen.


    Wem genug zu wenig ist, dem ist nichts genug. (Epikur)

  • Der Hinweis auf die Dienstaufsichtsbeschwerde oder die Beschwerde beim Kreis bzw. bei der Stadt ist vollkommen richtig.


    Das kannst du z.B. formlos beim Jugendamt einreichen ... das wird dann vom Vorgesetzten oder einer höheren Dienststelle geprüft ... und in den meisten Fällen lapidar abgelehnt.


    Damit eine solche Beschwerde wenigstens Aussicht auf Erfolg haben kann, muss es schon sehr gewichtige Verfehlungen geben.


    Das Fatale an solch einer gescheiterten Dienstaufsichtsbeschwerde ist, dass du weiterhin mit dem "Mann" oder meist der "Madame" zusammen arbeiten musst. Und du kannst dir vorstellen, wie diese Zusammenarbeit dann aussehen wird.


    Überlege es dir gut, ob du dich mit dem Jugendamt wirklich anlegen willst. Die sitzen nämlich am deutlich längeren Hebel !

  • Was geht, sind Dienstaufsichtsbeschwerden oder eine Beschwerde im Jugendhilfeausschuss deines Kreises/deiner Stadt über das Jugendamt.


    Ich habe das vor drei Jahren mal ganz pragmatisch gelöst, indem ich den Vorgesetzten der zuständigen SB verständigt habe, nachdem mein Sohn ohne mein Wissen in eine Pflegefamilie kam, nachdem die KM angedroht hatte, sie würde sich umbringen, wenn der Sohn bei mir aufgenommen würde (zum Nachlesen, nur der Vollständigkeit halber) und musste solange betreuten Umgang über mich ergehen lassen. Sodann Eilantrag auf ABR gestellt (das lag vorher bei der KM) und konstruktiv mit dem JA zusammengearbeitet. Das ist vielleicht mühsamer als eine Dienstaufsichtsbeschwerde, aber wenn man weiß, dass man auch weiter mit dem JA zu tun haben wird, dann erscheint mir das zielführender zu sein.


    Mir wurde damals geraten, mir einen Anwalt zu nehmen, das war auch richtig so, weil es der Auftakt zur zweiten Runde familiengerichtlicher Auseinandersetzungen war. Kommt drauf an, worum es geht und was Du tatsächlich erreichen möchtest. Da ist so eine Dienstaufsichtsbeschwerde nur ein Puzzleteil und abhängig von Deiner Strategie. Kann sinnvoll sein, muss aber nicht.


    Also: Worum geht es konkret, was möchtest Du erreichen?

  • R

    Worum geht es konkret, was möchtest Du erreichen?

    Insgesamt würde ich ich gerne das alleinige Sorgerecht erhalten.
    Warum, weil ich alles besser kann und weiß?
    Nein, tatsächlich bin ich Verfechter von 50:50, sowohl was den Umgang, wie auch die prägenden Einflüsse angeht. Kinder sind immer Kinder zweier Eltern, deren Unterschiedlichkeit ein riesiger Gewinn für sie sein könnte.
    Allerdings ist es in unserem Fall unglaublich schwierig. Z.B. Urlaubsplanung, sie verhindert durch nichtbeantworten meiner frühzeitigen Anfragen oder Vorschläge dass ich mit den Kindern frühzeitig Urlaub buchen könnte.
    Oder regelmässige Teilnahme an Sport ,Freizeitgruppen, o. ä. gdht alles nicht oder nur immer unter Vorbehalt.
    Und dann sind da die prägenden Einflüsse.
    Bei der Mutter läuft den ganzen Tag der Fernseher. Nur private Sender oder irgendwelche afrikanischen Soaps.
    Die Mutter bewegt sich fast ausschließlich in der Black Community, meinem empfinden nach, eine Parallelgesellschaft.
    Was ich dagegen habe?
    Ich denke, dass es für die Kinder wichtiger wäre, ihre Schwarze Mutter in der Mitte unserer Gesellschaft agieren zu sehen. Ich denke dass ich ihnen als Weißer Papa keine echte Hilfe bin,beim Aufbau ihrer eigenen Identität, als Schwarze Kinder in einer Weißen Mehrheitsgesellschaft. Und wenn sie von frühester Jugend an lernen, dass es einer Auseinandersetzung innerhalb unserer Gesellschaft nicht bedarf,da man außerhalb ja in der Parallelgesellschaft ebenso gut einrichten kann.
    Das verringert ihren Handlungsspielraum.
    Ich stelle fest, dass ich mein Anliegen nur sehr schwer konkretisieren kann. Aber, so weit mal als ersten Versuch.

  • Und wenn sie von frühester Jugend an lernen, dass es einer Auseinandersetzung innerhalb unserer Gesellschaft nicht bedarf,da man außerhalb ja in der Parallelgesellschaft ebenso gut einrichten kann.


    In gewissem Sinne lebt die Mutter meiner Kinder auch in einer Parallelwelt, das hat also nicht unbedingt etwas mit Herkunft zu tun. Wenn Du alleiniges Sorgerecht, hilfsweise ABR beantragst, dann heißt das ja nicht, dass die Kinder nichts mehr von ihrer Mutter haben bzw. ihr entzogen werden sollen (auch wenn sie das so empfinden mag).


    Was die KM mit den Kindern macht oder nicht, kannst Du sowieso nicht beeinflussen. Allerdings, wenn Du davon überzeugt bist, dass es besser für die Kinder ist, ihren Lebensmittelpunkt bei Dir zu haben, dann kämpfe zielgerichtet dafür. Das Argument, dass die KM aus einem anderen Kulturkreis kommt, würde ich gar nicht erst erwägen. Sie handelt eben so, wie sie das für richtig hält und lebt das den Kindern vor. Je länger Du zuwartest, desto mehr werden die Dinge sich verfestigen.