Es bricht alles über mir zusammen

  • Und ja - es ist Wahnsinn, damit neben dem, was ich sowiso schon habe, noch zu arbeiten.


    Ja ist es.



    Ich werde trotzdem gleich zur Arbeit in die Schule fahren. Wenigstens das muss noch laufen. Jetzt hier sitzen zu bleiben, würde mich nicht weiterbringen. Dann würde ich zuviel Zeit zum Nachdenken haben. Und wenn ich jetzt zu meinem Arzt fahren würde, würde der mich krankschreiben oder vermutlich am Ende noch einweisen lassen, oder irgendsolche Scherze


    Bei allem Verständnis, warum nicht mal endlich Zeit zum Nachdenken, Zeit zum Gesund werden .
    Du fährst auf Deiner alten Autobahn weiter, was soll sich da bezogen auf die Ängste der Tochter ändern.Lass Dir das von einer alten Frau gesagt sein irgendwann kannste wirklich nicht mehr.


    Gerade hat Dich ein Güterzug überrollt und Dein Kartenhaus ist eingestürzt.
    Ich weiß klingt abgedroschen aber nutze es, sehe es als Hinweis etwas zu ändern .



    Übrigens mal ganz unabhängig davon wünsche ich mir von Menschen, die mit Menschen arbeiten so viel Verantwortung, das sie zu Hause bleiben wenn sie krank sind.



    Das Gespräch mit Deinem Väter ist einfach nur für die Tonne.


    Ist zwar nur virtuell aber ich drücke Dich mal ganz tüchtig.


    Liebe Grüße


    Ute

  • Ratte hat gerade alles gesagt, was ich auch sagen wollte, nur eins...


    Ich gebe deinem Vater in einem Punkt Recht, wenn du GESUND bist, such dir EINEN Job und tanz nicht auf 5 Hochzeiten, genau das ist es was dein Kind kritisiert und was auch dein Körper dir vorwirft.


    Hektik macht dich kaputt und es fehlt dir mit dir selbst sorgsam umzugehen. Das ist aber sooo wichtig. Selbstliebe, Akzeptanz, darauf achten einen halbwegs gesunden Körper zu haben, oder diesen halt zu unterstützen wo es nur geht.


    Niemand sagt Danke wenn du dich totgearbeitet hast.


    Und eins noch, es ist sehr, sehr gut möglich das die Trennung vom Kind, euch erst recht wieder zusammenbringt. Es muss nicht das Ende sein, ganz im Gegenteil. Aber das funktioniert nur, wenn dein Kind sieht das du was für dich tust und das schlechte kochen ist da der letzte Punkt.

    Es ist besser,
    ein eckiges Etwas zu sein,
    als ein rundes Nichts.

    Einmal editiert, zuletzt von Elin ()

  • Er hat mich zusammengestaucht, dass ich mich jetzt am Riemen reissen sollte, wenn ich nicht gänzlich den Kontakt verlieren will.


    Inhaltlich gesehen ist das gar nicht so weit weg von dem, was Dir hier geraten wurde. Schau auf Dich und kümmere Dich, dass Du wieder auf die Beine kommst. Es wäre aber besser gewesen, Dir Mut zu machen, als Dir auch noch ein schlechtes Gewissen zu bereiten. Leider sind Eltern manchmal so.


    Ich solle mir jetzt erstmal ne anständige Arbeit in VZ suchen, mein Leben auf die Reihe kriegen und mal nicht alles so negativ sehen.


    So ein positiver Blick nach vorne ist eminent wichtig. Klar wirst Du Dich daran gewöhnen müssen, dass Tochter jetzt vorübergehend bei ihrem Vater lebt, aber gerade bei den Ängsten Deiner Tochter ist das Beste, was Du tun kannst, Dein Leben jetzt soweit zu ordnen, dass sie einfach sieht, dass sie eine tolle Mama hat, die für sie da ist, auch wenn Ihr derzeit nicht unter einem Dach wohnt.


    Ich denke aber, dass ich derzeit keine Arbeit in Vollzeit suchen würde. Du hast genügend andere Baustellen im Moment.

  • Es tut mir in der Seele weh, zu lesen wie Du Dich abmühst und trotzdem leidest. :troest Vielleicht spürt Deine Tochter intuitiv, dass Du Dich kaputtspielst, möchte deshalb aus dem Kreislauf aussteigen. Ich glaube Du weißt selber, dass Du kürzer treten musst, um nicht zugrunde zu gehen.


    Ansonsten schließe ich mich Elin an, insbesondere dem Punkt, unbedingt was für Dein Selbstwertgefühl zu machen. In jeder Krise steckt die Chance auf Veränderung.

  • Ich kann nur aus eigener Erfahrung sagen: in schwierigen Zeiten im Leben war ich immer sehr dankbar für die Freunde und die Menschen in meinem Umfeld, denen ich mich anvertrauen konnte. Vielleicht ist das Gedicht "Fußspuren im Sand" ein bisschen abgedroschen und passt nicht auf jeden, aber ich habe es (zum Glück) so erfahren, dass ich von diesen Menschen mitgetragen wurde, wenn ich selbst Schwierigkeiten hatte, meinen Weg zu gehen. Solche Menschen wünsche ich Dir auch, gerade jetzt und in dieser Situation.

  • Das tut mir leid, das es jetzt so geknallt hat.
    So blöd es ist, sei Dankbar das dein Ex sich dieser Aufgabe stellt - das tut nicht jeder.


    Für dich selbst mußt du jetzt nach vorne schauen, die Vergangenheit kannst du nicht ändern.
    Ggfls. kann dir dein Hausarzt helfen - wenn du einen unbefristeten Vertrag hast - würde ich auch
    eine Kur oder Reha in Betracht ziehen.


    60 km für eine TZ Stelle - ein Auto und ein Pferd - wow, da würde mir schon von den Kosten schwindelig.


    Um die liebe zu deiner Tochter würde ich mir wenig Sorgen machen - du bist die MAMA - egal was ist.

  • 60 km für eine TZ Stelle - ein Auto und ein Pferd - wow, da würde mir schon von den Kosten schwindelig.

    wäre für mich gar nicht leistbar, wie soll das auf dauer hin hauen? Ohne Kind ok aber mit? geht nicht

    Zitat

    Um die liebe zu deiner Tochter würde ich mir wenig Sorgen machen - du bist die MAMA - egal was ist.


    Mama bleibt immer die Mama egal was kommt!
    In den Zeiten wo sie sich sehen alles(!) andere einfach lassen. Kind und fertig.

  • Hat Töchterlein sich denn überlegt, was mit dem Pferd sein soll?


    Kümmert sie sich von Papa aus drum?


    Ich will nicht unken, aber ihr geliebtes Pferd ist durchaus eine der Ursachen für die Hektik. Ohne das Tier wäre Dein Leben entspannter.


    Ich würde zuallererst hier Abstriche machen. Reitbeteiligung suchen, notfalls auch 2, denn dann ist der Stress schonmal halbiert.


    Ansonsten glaube ich, daß Deine Tochter sicherlich nach Aufmerksamkeit ruft, die wird ihr ja jetzt auch ohne ende zuteil.


    Aber sie trampelt auf Dir rum. Das solltest Du Dir bewusst machen. Sie ist nicht das Opfer, sie ist Teil vom System.


    Daß Dein Ex so "großzügig" einspringt, nachdem er Dir ja vorher am Boden liegend mitgeteilt hat, daß Du ja so unerträglich bist...ernsthaft, den würde ich nicht in mein Haus lassen.


    Jemand der auf einen eintritt, wenn man am Boden ist, der will einem nicht helfen!


    Kind will bei Papa leben? Dann würde ich zumindest wissen wollen, ob sie weiß, daß Du dann eventuell eine kleinere Wohnung beziehen wirst und auch das Pferd abgeben musst. Es ist ja immerhin ihres. Es sei denn, Papa will es übernehmen.


    Rosinen picken geht halt nicht.


    Daß Essen als Grund zu nehmen ist unverschämt. Sie kann gerne selber besser kochen. Und daß Du Dich dafür noch entschuldigst...sorry, mach den Rücken gerade.


    Mit 11 fängt sie natürlich an mit dem pupertieren, aber dabei darf sie nicht vergessen, daß auch andere Menschen gefühle haben.

  • Monsterkrümel, deine Vorschläge klingen ganz schön nach Erpressung gegenüber der Tochter.


    Ich habe mich beim ersten Post über “wir haben dann eine halbe Stunde über meine Beziehung gemeinsam geweint“' Das fand ich etwas viel Verantwortung für deine Tochter. Vll hilft es ihr in der Zukunft nicht mehr solche Aufgaben zu haben.

  • Das hat nichts mit Erpressung zu tun, sondern ist logische Konsequenz.


    Mama buckelt sich krumm um Pferd und groß Wohnung und einen gewissen lebensstandard zu erwirtschaften und die Tochter mäkelt übers Essen und die Hektik.


    Wenns denn überhaupt die eigene Idee der Tochter war. Das mit der heilen Familie bei Papa klingt nämlich ehrlich gesagt nicht nach den Worten einer 11jährigen.


    Aber es ist ja schön, wenn bei Papa alles läuft, dann hat das aber auch Konsequenzen.


    Mama hat ja schon geschrieben, daß es für die große Wohnung nicht reicht vom Geld. Und eine kleinere Wohnung heisst auch, weniger arbeiten zu müssen.


    Genauso kein Pferd zu haben.


    Ganz ehrlich, keiner schuftet sich tot, weil er es so knorke findet. Sich abzurackern und das dann vorgeworfen zu bekommen find ich arg emphatielos.


    Abgesehen davon...hat sie ein eigenes Zimmer? Wenn Mama Hektik verbreitet, weil sie in ihrer spärlichen Freizeit den haushalt schmeisst, kann sie ja die Hektik reduzieren, indem sie mithilft. Oder ihr in ihrem Zimmer aus dem Weg gehen.


    Daß der Papa in die gleiche Kerbe haut, keine Ahnung, ob da noch ne Rechnung offen ist, oder er Kind gerne bei sich haben möchte.


    Im übrigen würde mE ein Kind sich nicht über "zu viel Hektik" beschweren, sondern darüber, daß Mama zu wenig Zeit hat.


    Wo ist denn für sie die Hektik? Muß sie morgens mit zum Putzen, oder schlummert sie da noch im warmen Bett? Muß sie mit zum Pferd misten? Nuja, sie reitet ja auch, das gehört schlicht dazu. Ein Pferd ist mit verdammich viel Arbeit verbunden.


    Schön, wenn bei Papi alles von alleine läuft. Mag ja sein, daß es in manchen haushalten bullerbü ist, in den Familien, die ich kenne ist es nunmal so, daß der tag nur 24h hat und die oft nicht reichen, das Pensum zu schaffen.


    Ich hab das bild im Kopf, wo Mama ums Kind herum pitzt und das sich beschwert, daß der Staubsauger so laut ist...

  • Sie fing mit Gründen an, die den ein oder anderen vielleicht schmunzeln lässt. So war das Essen bei Papa viel besser. Da geb ich ihr ungesehen recht, ich bin eine gruselige Köchin. Bei mir sei das Leben sehr hektisch, weil ich immer irgendwas noch zu erledigen habe u.s.w.
    Doch dann kamen die Sachen, die mich innerlich zerrissen haben. Ich beschreib esw mal in den Worten, die sie dafür verwendet hat. Aber eigentlich macht es das noch erschreckender.
    So sei es für sie so schlecht auszuhalten, dass es mir immer schlecht ginge, ich soviel krank sei und sie immer Angst hätte, dass ich irgendwann mal nachts neben ihr im Bett sterbe, weil ich beim Husten ersticke. Ich hab momentan eine Lungenentzündung, die aber schon abklingt. Und ja - es ist Wahnsinn, damit neben dem, was ich sowiso schon habe, noch zu arbeiten.



    Es geht da um deutlich mehr als um ein verwöhntes Blag,.


    Ich weiß nicht wie man solche Sorgen so ab tun kann :kopf


    Liebe Grüße


    Ute

  • INein Monsterkrümel, so ist sie nicht, ganz im Gegenteil. Sie hilft schon mit und ist von Haus aus eher das ruhige angepasste Kind.
    Unser Pferd ist ganz weg gar nicht stressig. Der Unterhalt verdient sich durch 2 Nachmittage die Woche, wo ich bei der Erteilung v. heilp. Reitunterrichttätig bin und meine Tochter dann nachmittags eh beim Vater ist bzw. war. Unser eigenes Tier steht auf einem Islandpferdehof, in der entsprechenden Gruppenhaltung und und von daher muss ich mich auch nicht mit Versorgungsarbeiten herumärgern. Ich hatte vor der Scheidung eine eigene kl. Zucht und das war das Erste und Wichtigste in Puncto ein Tier behalten, dass es VP steht, eben damit ich entlastet bin und nicht den täglichen Druck des Versorgens habe. Ich muss nicht jeden Tag da sein, versorgt ist er ja und durch die Haltung auch ausreichend bewegt/beschäftigt.
    RBs kommen nicht infrage. Das Tier ist mit 7 Jahren noch in der Ausbildung und es gibt halt wenige Leute, die vernünftig 5gängig reiten können, was bei ihm aber halt nötig ist. Verkaufen wird nie ein Thema sein. Er ist/wird jetzt mein einziger Halt sein.Ich brauch jetzt etwas, was mir Struktur und auch Kraft und vielleicht etwas Ruhe gibt.


    Aber das nur am Rande und das ist auch momentan für mich absolut nicht das Thema, mit dem ich mich auseinandersetzen muss.


    Die Hauptgründe für meine Tochter ist neben meinen miserablen Kochkünsten und dem etwas stressigen Tagesablauf (von denen ich mir sicher bin, dass sie vorgeschoben waren),sind klar andere.


    In der "neuen" Familie ihres Vaters findet sie die nötige Ruhe und eine andere, für sie angenehmere Struktur und eine gewisse Harmonie. Das gab es bei mir wohl nicht so. Ich hatte keine tolle Kindheit und vieles davon habe ich unbewusst wohl weitergetragen. In den Alltag, in mein Verhalten ihr gegenübe. Vielleicht hab ich sie auch zu wenig Kind sein lassen. Dazu kommt noch die Sorge, mich zu verlieren, weil ich halt in der letzten Zeit gesundheitlich übel angeschlagen war.
    Und nebenher war ich ständig frustiert.Darüber, dass der Exman wieder glücklich ist,ich meinen erreichten Lebenstraum von Haus, Familie und Pferdezucht begraben durfte, darüber, dass bei mir dauernd was schiefgeht, das Geld nie wirklich reicht, und andere Menschen irgendwie viel glücklicher sind als ich. Das Gesamtpaket hat vermutlich meine Tochter stark belastet.


    Das mein Ex da nun die Finger im Spiel hat, war zwar auch erst mein Gedanke, doch mittlerweile bin ich davon ab. Für ihn kommt das Ganze auch überraschend und er tritt auch nicht mehr bei mir nicht mehr nach. Im Gegenteil, er sucht auch da nach Lösungen, die es mir etwas leichter gestalten. Gestern war er kurz mit Partnerin da, hat angeboten, die nächsten 2 Monate erstmal alles finanziell zu belassen, weil ihm klar wäre, dass ich finanziell nicht zaubern könnte und man auch schauen müsste, wie es sich für unsere Tochter weiter gestaltet. Wenn ich jetzt finanziell auch noch in eine Krise falle, dann würde die Kleine das auch mitbekommen, und sie sich wieder mitverantwortlich fühlen, und das wäre denkbar schlecht. Er hält 8 Wochen wür angebracht, dass ich mich jetzt erstmal etwas sammeln, aber auch meinen Hintern hoch kriegen könnte.


    Ich werde dieses Wochenende dazu nutzen, mich mit der Lage auseinander zu setzen, zu begreifen und vielleicht auch anzunehmen. Das werde ich allein machen. Zum einen, weil mir da eh keiner helfen kann und zum anderen da auch keiner ist. Und ich hoffe, dass ich in der Zeit dann sowas wie eine grobe Richtung, einen kleinen Plan habe, wie es für mich weitergeht.

  • Hallo Hutschefidel,


    Hut ab vor deiner Fähigkeit, dich zu reflektieren!
    und nochmal "Hut" ab für deine Fähigkeit trotz persönlicher Trauer um die missglückte Partnerschaft, Kindesvater als das zu sehen, was er ist: Vater des Kindes.


    Dazu kommt noch die Sorge, mich zu verlieren, weil ich halt in der letzten Zeit gesundheitlich übel angeschlagen war.


    Das ist -wie ich meine- der Schlüssel zu all dem, was euch derzeit bewegt: Es ist nicht zu wenig Liebe, die das Kind empfindet. Es ist nicht verwöhnt sein oder womöglich Manipulation des anderen Elternteils. Das Kind hat Sorgen und Verlustängste, konnte nicht mehr Kind sein.


    Ich meine, derartige Sorgen seien für Kinder von Trennungseltern nicht selten, allerdings eher in der Altersklasse zwischen 5-9 Jahren. Dass dein Kind diese Verlustängste auch im höheren Alter so empfindet, zeigt doch nur, wie zutiefst verunsichert es ist. Und was das Kind nun tut, finde ich klasse und auch hier nochmal "Hut ab", dieses Mal für deine Erziehung: Das Kind reflektiert ihre Situation, findet Lösungen, versucht mit allen Beteiligten darüber zu reden und transparent zu bleiben. Dieses Verhalten ist nicht nur gesund, sondern auch unglaublich reif.


    Im Moment seid ihr alle im Notbremsen-Modus, lauft auf Sparflamme. Signalisiere deinem Kind bitte auch weiterhin Verständnis für das, was stattgefunden hat und signalisiere, dass du an dir arbeiten wirst und an deiner Lebenssituation.


    Nimm dir nun die Zeit, darüber nachzudenken, was du ändern kannst, damit es dir besser geht und du selbst wieder deine Mitte findest. Da Dein Leben unglaublich verzettelt ist, wäre es vielleicht hilfreich, hier mit therapeutischer Begleitung deine Situation zu ordnen? Prioritäten zu definieren? Es ist doch so: Wenn man selbst im Hamsterrad rennt, ist man selbst die letzte, die in dieser Situation dann auch noch erkennen kann, wo man etwas sinnvoll ändern kann. Man will nur noch durchhalten und überleben. Da hilft es auch nichts, wenn die Außenwelt (wie ich gerade) sagt, "denk darüber nach, was du ändern kannst", schließlich musst du jetzt in deiner Situation auch noch zusätzlichen Schmerz kompensieren.


    Eventuell setzt ihr euch in einer Woche nochmal an den Familientisch? Eventuell strebt ihr als Ziel an, dass Eure Tochter nicht nur bei einem Elternteil leben sollte, sondern auch viel/mehr Zeit beim anderen verbringen sollte? Falls es zu diesem Zeitpunkt schon möglich sein sollte, ein bisschen Humor in's Spiel zu bringen, kannst du ja signalisieren, dass Du gerne mit ihr zusammen Kochkurse besuchen möchtest - das wäre dann eine neue Gemeinsamkeit und das Signal "ich nehme dich ernst und möchte das Problem auf für uns beide bereichernde Weise lösen". Zudem wäre es ein Ritual und vielleicht eines Tages gemeinsames Hobby.


    Und ja, mir ist klar, dass du damit am oberflächlichsten aller Kritikpunkte des Kindes arbeitest. Aber das Kind ist nun einmal Kind. Deine anderen Probleme musst du parallel auf andere Weise angehen und ich bin mir sicher, du wirst das schaffen.


    Das Beste wünscht
    FrauRausteiger

    .
    .
    •» Cave quicquam dicas, nisi quod scieris optime. :rauchen «•
    .
    .

  • So sicher bin ich mir aktuell nicht wirklich, aber vermutlich ist das nicht weiter verwunderlich.


    Alles fühlt sich plötzlich so fremd an. Die leere Wohnung, ihr leeres Zimmer, der Tagesablauf und alles irgendwie. Ich habe mich in Plan A und B Ausarbeitungen gesturzt,Plan A, falls sie nach den, mit ihrem Vater besprochenen (erstmal 8 Wochen) wieder zurückkehrtund Plan B, wenn das nicht der Fall ist. Ich habe entsprechende Termine gemacht, telefoniert und dahingehend mache ich mir keine Sorgen, dass es da nicht weitergeht, finanziell und beruflich gesehen.


    Zwischen diesen ganzen Überlegungen falle ich regelmäßig immer wieder in kleinere und größere Löcher, wo ich dann immer wieder darüber nachdenke, ob unjd wieviel "Schuld" ich an der Lage habe und was das Beste für meine Tochter wohl ist. Da bin ich dann wirklich hin- und hergeworden und muss arg aufpassen, dass ich da nicht in Selbstmitleid versinke. So eine blöde Depression ist jetzt das Letzte, was ich brauchen kann. Und würde mich nur noch mehr als Mutter disqualifizieren.


    Ich sehe sie jetzt 2 mal wöchentlich nachmittags nach der Schule bis 19.30. Und alle zwei Wochenenden. Gestern war so ein Tag. Wir waren im Kino. Mein eigenes Kind fühlte sich seltsam fremd an, ich hätte die ganze Zeit heulen können, was ich natürlich nicht getan hab. Ich hab gespürt, dass es für sie auch schwierig war. Sie war sehr ruhig, etwas abwesend und seltsam gefasst. Bei den etwas traurigen Szenen des Kinderfilmes (Die kl. Hexe), den wir guckten, brach sie in Tränen aus. Sie war unglaublich blass.
    Als ich sie wieder "abgegeben" hatte,war das kaum aushaltbar. Wenn sich das künftig immer so anfühlt, weiss ich nicht, wie ich das langfristig aushalten soll.


    Etwas Halt und Normalität gibt mir momentan wirklich meine Arbeit. Meine beiden engsten Kolleginnen (lehrer) sind grob in meinem Thema drin. Ich hab mich dazu entschlossen, damit sie etwas besser nachvollziehen können, warum ich momentan nicht so top drauf bin.

  • Zwischen diesen ganzen Überlegungen falle ich regelmäßig immer wieder in kleinere und größere Löcher, wo ich dann immer wieder darüber nachdenke, ob unjd wieviel "Schuld" ich an der Lage habe und was das Beste für meine Tochter wohl ist.


    Dass Du Dich fragst, was Deine Schuld an der Situation ist, ist zwar verständlich, ich möchte Dir aber eher Mut machen, nach vorne zu schauen und Dich darauf zu konzentrieren, wie Du die Beziehung zu Deiner Tochter gestalten kannst und dabei die freigewordene Zeit nutzen kannst, um gut für Dich zu sorgen. Als Beteiligte hast Du natürlich Deinen Anteil daran, dass es sich so entwickelt hat (so wie alle anderen Beteiligten auch), aber ich sehe darin vor allem eine Chance für Dich.


    Ich sehe sie jetzt 2 mal wöchentlich nachmittags nach der Schule bis 19.30.


    Das klingt doch gut, und wenn Du mit ihr Dinge unternimmst, die sie gerne macht (muss ja nicht immer ein Highlight nach dem anderen sein), dann werdet Ihr beide Euch sicher auch gut an diese neue Situation gewöhnen. Vielleicht ist es ratsam, wenn Du Dir jemanden suchst, mit dem Du darüber sprechen kannst, wie es Dir damit geht, um Deine Tochter damit nicht zu überfordern. Denn sie wird, auch wenn Du es nicht aussprichst, merken, dass Dich da etwas belastet, und das würde sich dann negativ auf Eure gemeinsame Zeit auswirken.


    Als ich sie wieder "abgegeben" hatte,war das kaum aushaltbar. Wenn sich das künftig immer so anfühlt, weiss ich nicht, wie ich das langfristig aushalten soll.


    Was würde Dir helfen, die Zeit bis zum Wiedersehen gut überbrücken zu können und auch wieder zu positiven Gedanken zu finden? Gibt es etwas in Deinem Leben, was zu Deiner persönlichen Lebensfreude beitragen und Dir zu seelischem Gleichgewicht verhelfen könnte? Kannst Du darauf vertrauen, dass es der Tochter bei ihrem Vater gut geht? Das heißt ja nicht im Umkehrschluss, dass es ihr bei Dir schlecht(er) geht. Ein Wettbewerb gegen den KV um den besten Elternteil wäre jetzt auch fehl am Platz. Denn einen besten Elternteil gibt es nicht.

  • Hast du deine Tochter gefragt, wie es ihr geht?


    Dafür, dass eine Begründung für ihren Auszug die Sorge um dich und deine Gesundheit ist, fühlt sich beim Lesen euer Treffen für mich irgendwie kühl an.
    Ist das verkehrt gedacht von mir, dass deine Tochter irgendwie erfreuter und befreiter scheinen müsste?


    Mir kommt die ganze Geschichte sowieso etwas komisch vor.
    Und falls deine Tochter wieder zu dir ziehen möchte, wirst du dir noch den zweiten Arm ausreißen, um einen Schein von Ruhe und Freude zu wahren und vor allem um immer ein tolles Essen auf den Tisch zu bringen...
    Was dieser Druck dann mit dir und deiner Gesundheit machen wird, ist vorauszusehen.

  • Und falls deine Tochter wieder zu dir ziehen möchte, wirst du dir noch den zweiten Arm ausreißen, um einen Schein von Ruhe und Freude zu wahren und vor allem um immer ein tolles Essen auf den Tisch zu bringen...
    Was dieser Druck dann mit dir und deiner Gesundheit machen wird, ist vorauszusehen.


    An die TS: Kannst Du Dich darauf besinnen, dass Deine Tochter Dich unabhängig von ihrem Auszug liebt? Was bedeutet es für Dich, für sie da zu sein, wie kannst Du ihr das vermitteln, ohne Dir beide Beine auszureißen? Kannst Du es innerlich zulassen, dass sie jetzt erst einmal bei ihrem Vater lebt, ohne dass Du weißt, ob und wann sie zu Dir zurückziehen wird?


    Je besser Du für Dich sorgst, desto besser kannst Du auch für sie da sein. Ich wünsche Dir dazu viel Mut und Zuversicht sowie Vertrauen in Dich selbst!

  • Es ist eine schwierige Situation und ich denke, in erster Linie sollte man die Prioritäten überdenken. Priorität Nummer 1 solltest ab sofort du sein. Nicht die Tochter, nicht die vergangene Beziehung und schon gar nicht die Arbeit. Ich finde es echt erstaunlich, dass du gleich am nächsten Tag zur Arbeit gefahren bist. Das hätte ich nie gemacht. Ich hätte mich krank schreiben lassen, denn meine Gesundheit, auch psychische, ist 1000000 mal wichtiger als ein TZ Job. Und auch wenn du in der Probezeit bist - who cares? Jeder AG braucht dich nur solange du gesund bist, völlig egal wie dein Arbeitseinsatz ist.
    Du schiebst das materielle Thema immer vor, um die Hektik in deinem Leben zu erklären. Aber lohnt es sich denn? Ich meine, wärst du Vorstandsvorsitzende von einem Konzern, könnte man es verstehen. Denn da verdient man auch entsprechend. Aber bei einem TZ Job plus mehrere andere, und das Geld in Summe reicht eh nicht, so dass du noch Wohngeld beantragen musst? Würdest du H4 beziehen, würdest du deiner Tochter materiell genauso viel bieten können. Vielleicht sogar mehr. Aber euer Leben wäre ruhig, harmonisch und du hättest Zeit für sie und für dich selbst.
    Damit will ich sagen - sich so in Arbeit reinzusteigern macht Sinn nur wenn es was bringt. Und in deinem Fall sehe ich keinen Vorteil. Würdest du auch alle deine Jobs verlieren, hättest du nichts verloren, was du nicht jederzeit wieder finden kannst. Lieber eine Auszeit nehmen und in Ruhe zu sich kommen und was anderes suchen.
    Und die Ratschläge von deinem Vater finde ich richtig. Du solltest dich jetzt zusammenreißen oder besser abschalten und wieder die innere Balance finden. Ich bin mir sicher, deine Tochter liebt dich sehr und es ist ihr sehr schwer gefallen. Aber Hand aufs Herz, würdest du dort leben wollen wo man von morgens bis abends nur rumrennt und keine Zeit für dich hat? Ich denke nicht. Und genau den Punkt solltest du ändern und zwar sehr schnell. Dann kommt sie auch wieder zurück.
    Ich würde an deiner Stelle auch mit der Tochter reden und ihr sagen, dass ich ihre Entscheidung vollkommen nachvollziehen kann und dass ich ihr dankbar bin, mir diesen Tritt in den Hintern gegeben zu haben. Dass ich mein Leben ändern und mich jetzt um mich selbst kümmern werde, sie aber weiterhin abgöttisch liebe, keineswegs sauer auf sie bin, aber enttäuscht über mich selbst, dass ich aber stark genug bin um mein Leben umzukrempeln, damit wir wieder schön und harmonisch zusammen leben können.
    Wenn deine Tochter sieht, dass du glücklich, selbstbewusst und zufrieden bist, wird sie dich sofort viel mehr respektieren und wieder deine Nähe suchen. Unabhängig davon ob sie bei dir lebt oder bei ihrem Vater.

    Einmal editiert, zuletzt von NemesisLady ()

  • Damit will ich sagen - sich so in Arbeit reinzusteigern macht Sinn nur wenn es was bringt.


    An die TS: Bitte fliehe nicht vor Dir selber in Deine Arbeit. Finde einen Sinn in Deinem Leben auch dann, wenn die Tochter nicht da ist. Dazu brauchst Du jetzt ganz dringend Zeit für Dich. Nutze die Chance, die Du jetzt hast.