Familientherapie

  • Hallo zusammen!


    Ich habe mich vom Kindsvater noch in der Schwangerschaft getrennt. Es war wirklich nur noch Psychoterror und ich habe mich bedroht gefühlt.
    Danach ging der Terror aber halt weiter. Nach der Geburt wollte ich noch ein paar Tage für mich, da ich körperlich ganz schön gelitten hatte. Daher nach ein paar Tagen sofort seine Meldung beim Jugendamt. Als das auch nicht so richtig zu seiner Zufriedenheit ausfiel, direkt zum Familiengericht und dort Umgang eingeklagt. Er hat eigentlich die ganze Zeit nur Stress gemacht, aber nie Fragen zum Kind gestellt, sondern wollte ihn immer einfach nur für ein paar Stunden abholen und wollte nicht einsehen, dass es mit nem paar Wochen alten Baby vielleicht nicht einfach so geht. Unterhalt war auch lange ein Streitthema.
    Im Moment gibt es daher begleiteten Umgang und Familientherapie.
    Die Therapie macht mir echt Sorgen. Irgendwie geht das langsam in eine Richtung, wo ich das Gefühl habe, dass nur ICH in der Bringschuld bin. Ich muss ihm das Kind präsentieren, Spielzeug mitbringen und soll am besten noch präsentieren welche Kinderlieder man mit dem Baby singen kann und was man sonst noch so machen kann. Er muss eigentlich nur erscheinen und sonst nichts. ICH soll die Bindung fördern und er darf noch anzweifeln, dass die Mutter ja nun auch nicht so ne wichtige Person fürs Baby ist.
    Habt ihr Erfahrungen gemacht inwieweit man da bei der Familientherapie und beim Umgang kooperieren muss? Wie sehr darf man Grenzen setzen, ohne dass man als die böse bindungsintolerante Mutter gilt? Für mich ist es echt sehr demütigend, dass ich mich getrennt habe und jetzt anscheinend wieder dazu genötigt werden soll einen auf beste Freunde zu machen.

  • Hallo,


    Du musst lernen, die Paarebene von der Elternebene zu trennen. Und nur auf letzterer solltest Du im Interesse des Kindes kooperieren. Das Kind hat ein Recht darauf mit seinem Vater aufzuwachsen, auch wenn Du Dich als Frau von seinem Vater getrennt hast. Beide müsst Ihr von der Paarebene weg und auf die Elternebene um das Kindeswohl in den Miittelpunkt stellen zu können. Du fühlst Dich gedemütigt, weil Du meinst "auf beste Freunde machen zu müssen". Der Vater fühlt sich gedemütigt, weil er "sein" Kind nicht immer um sich hat : deshalb meint er sagen zu müssen, dass die "Mutter auch nicht so ne wichtige Person fürs Baby ist."


    Der Kindesvater will sich offensichtlich dem Kind nähern ( und natürlich handelte er aus Deiner Sicht ungeschickt. Wie hätte er sich denn Deiner Meinung nach verhalten sollen ?) und muss lernen eine Bindung zu ihm aufzubauen. Das lernt er aber nur, wenn er die Möglichkeit hat es zu tun. Und das Kind lernt seinen Vater auch nur kennen und lieben, wenn es ihn so oft wie möglich sieht.


    Das Kind lebt bei Dir. Es ist also logisch, dass Du es zum begleiteten Umgang bringst. Was das Spielzeug anbelangt, würde ich anregen, dass der Vater sich hier einbringt, indem er einige Dinge kauft und sich für die zukünftigen Papazeiten bei ihm schon einmal einen "Vorrat" anlegt. Der Vater muss sich auch überlegen, wie er in seiner Zeit mit dem Kind umgeht.


    Bist Du denn bei dem begleiteten Umgang dabei ? Ich würde mich so schnell es geht zurückziehen und die beiden alleine machen lassen. Nur so können die beiden Vertrauen ineinander aufbauen. Auch ein Säugling kann zu mehreren Personen gleichzeitig eine Bindung aufbauen, wenn man ihm die Gelegenheit dazu gibt.


    VG,
    tegami

  • Hallo,


    das Baby ist jetzt ein halbes Jahr alt und wird auch noch gestillt, daher bin ich bei den Umgängen dabei. Also das ist auch so gewollt von der Organisation, da sie der Meinung sind, dass es bei einem kleinen Baby besser ist, wenn die Hauptbezugsperson anwesend ist und es sich sicher fühlen kann.


    Ja das mit Elternebene und Paarebene trennen, habe ich jetzt schon oft gehört ;-) Aber ich stelle mir unter Elternebene halt einfach einen sehr sachlichen Umgang vor. Wenn man Glück hat, dann kann man sich da eventuell noch mehr annähern, aber grundsätzlich sollte es doch nur reichen um Absprachen zu treffen. Da gehört für mich gemeinsam Kinderlieder singen einfach nicht dazu. Das gehört für mich zu einem Paar. Vor allem, wenn der Vater es selbst ja nicht mal einfordert.


    Was ich mir gewünscht habe...
    Schon mal, dass der Vater mich in der Schwangerschaft wie ein normaler Mensch behandelt und nicht aggressiv wird, so dass ich Angst um mein Leben und das des Babies haben muss.
    Naja und nach der Schwangerschaft, dass zB einfach mal gefragt wird, ob es dem Kind denn gut geht. Ob er was machen kann. Ob noch irgendwas gebraucht wird. Dass es vielleicht auch ein kleines Geschenk fürs Kind zur Geburt gibt. Oder irgendwann danach. Dass er beim ersten Treffen nicht mir gegenüber aggresiv wird. Dass ich nicht nur Nachrichten bekomme, dass er das Mini-Baby am Wochenende für ein paar Stunden abholt und ich halt Milch abpumpen kann.
    Ich verstehe schon, dass man da drüberstehen soll, aber auf Dauer macht es einen echt mürbe, wenn man nebenbei noch ein Baby zu versorgen hat und das eigene Leben ja auch weitergeht und ein paar Aufgaben bietet. Bisher habe ich es irgendwie geschafft sachlich und höflich zu bleiben und frage immer noch Freunde, ob es echt okay ist wenn ich dies oder jenes sage/schreibe.


    So richtig zusetzen tut mir aber eben im Moment die Familentherapie, die mir schon weit über eine Elternebene hinausgeht. Und wo für mich so ein Ungleichgewicht besteht zwischen dem was vom Kindsvater verlangt wird und was von mir.
    Und da frage ich mich eben, ob das normal ist.


    Gruß
    Delisha

  • Was verlangt der Vater denn in der Familientherapie? Bei dem begleiteten Umgang würde ich mit der Organisation sprechen, ob es nicht langsam Zeit wird, dass der Vater die Zeit dort mit dem Kind alleine verbringt. Schließlich ist so ein begleiteter Umgang dafür ja ausgelegt, dass der Papa das Kind während seines Umganges ja auch alleine betreut. Es ist auch für dich wichtig, sich vom Kind trennen zu können. Es ist ok, dass der Papa nach abgepumpter Milch fragt, wäre doch auch klasse, wenn das so klappen könnte. Klappt aber nicht bei jeder Mama mit dem Abpumpen. Sobald euer Zwerg Beikost bekommt gehen die Milchmahlzeiten ja auch noch mal zurück und der Papa kann sich dort einbringen.

  • So richtig zusetzen tut mir aber eben im Moment die Familentherapie, die mir schon weit über eine Elternebene hinausgeht.


    Mir stellt sich die Frage, welche Ziele denn diese Familientherapie hat. Normalerweise, so würde ich mir das jedenfalls erwarten, gibt es zu Anfang einer solchen Therapie Absprachen, was man gemeinsam erreichen möchte (und was eben nicht). Damit eine solche Therapie überhaupt erfolgreich sein kann, müssen das Themen sein, bei denen Ihr beide als Eltern Euch in dem Sinne wiederfindet, dass Ihr Euch beide dafür einsetzt - jeder aus seiner Perspektive.


    Ich würde mich so schnell es geht zurückziehen und die beiden alleine machen lassen. Nur so können die beiden Vertrauen ineinander aufbauen. Auch ein Säugling kann zu mehreren Personen gleichzeitig eine Bindung aufbauen, wenn man ihm die Gelegenheit dazu gibt.


    Warum kann das Kind nicht vor dem begleiteten Umgang gestillt werden? Welchen Grund gibt es sonst für Dich, dabeisein zu wollen / zu müssen? Ich verstehe ja, dass es ohne Bindung zum KV für das Kind schwer ist, wenn Du plötzlich weg bist. Aber wie soll das Kind jemals eine Bindung zu seinem Vater entwickeln, wenn Du dauernd präsent bist? Natürlich wird es sich eher an Dir orientieren als an jeder anderen Person.


    Und wo für mich so ein Ungleichgewicht besteht zwischen dem was vom Kindsvater verlangt wird und was von mir.


    Kann es sein, dass Du den Eindruck hast, die Fachleute sind eher auf Seiten des KV als auf Deiner Seite? Wie wäre es mit einem Perspektivenwechsel - es könnte etwa bei der Familientherapie darum gehen, dass das Kind dabei unterstützt wird, eine gute Beziehung zu Euch als Eltern zu entwickeln und um eine Elternschaft ohne aktiv ausgetragene Konflikte? Darum, wie Ihr als Eltern bestmöglich für Euer Kind präsent sein könnt und wie Du den Kontakt des Kindes zu seinem Vater fördern kannst? Vielleicht auch darum, Bindungstoleranz einzuüben?

  • Hallo Delisha,


    auch Stillkinder können eine Stunde begleiteten Umgang ohne die Mutter wahrnehmen. Dann muss halt die Umwelt ein wenig flexibel sein und nichts dagegen haben, wenn sich der Beginn mal eine halbe Stunde verschiebt. Wer Umgang mit einem Säugling will, muss damit leben, dass die nicht nach der Uhr funktionieren. Deswegen nun dieser unsäglichen Forderung nach Abpumpen gegen Deinen Willen nachzukommen, würde ich jedoch nicht ansatzweise in Erwägung ziehen.


    Ansonsten: Teste doch einfach mal! Geh raus während des Umgangs! Das ist für alle Beteiligten (vor allem für das Kind!) die beste Methode, eine entspannte halbe Stunde oder Stunde zu verbringen - außer vielleicht für den Elternteil, der diese Sitzungen gerne als Gelegenheit zum Streiten nutzen möchte, aber da muss man ja nicht mitspielen.


    Zur Familientherapie: So wie du das schilderst, geht das wirklich sehr weit.
    Was war denn vorgegeben als Ziel dieser Veranstaltungen? Vielleich überinterpretieren die anderen Beteiligten hier den Auftrag des Gerichts? "Familientherapie" kann eher nicht heißen, dass du Kindesvater einlernst in seinen Job als Kindesvater und dir derweilen Frechheiten bieten lässt. Den Umgang mit dem Kind übt der Vater eigentlich während der begleiteten Umgänge (weswegen die nun einmal genau so heißen). Das Ziel einer Familientherapie ist normalerweise, den Umgang der Eltern untereinander zu versachlichen so dass sie in der Lage sind, sich ohne Streit über die Belange des Kindes auszutauschen.


    Deine Frage ist "Habt ihr Erfahrungen gemacht inwieweit man da bei der Familientherapie und beim Umgang kooperieren muss? Wie sehr darf man Grenzen setzen, ohne dass man als die böse bindungsintolerante Mutter gilt?" Ich meine, du kannst ansetzen daran, nochmal die Ziele der Therapie zu klären.


    Beste Grüße
    FrauRausteiger

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  • Hallo Delisha,


    Deine Wünsche sind vollkommend nachvollziebar und natürlich. Konntest Du diese denn in der Familientherapie ansprechen ? Und hatte der Kindesvater die Gelegenheit seine zu äussern ?


    Du solltest sagen, dass Dir gewisse Dinge zu weit gehen oder dass sie nicht zielführend sind. Gemeinsames Singen für das Kind ? Was soll das denn bringen ? Vielleicht wäre es möglich dies im Vorfeld mit dem Kindesvater zu besprechen ? Vielleicht seid Ihr Euch ja einig ?


    Hallo Kindesvater,
    Nach sechs Sitzungen bei der Familientherapie würde ich mich gerne mit Dir austauschen und wissen, wie Du diese einschätzt ? Fühlst Du Dich wohl dabei ? Hast Du den Eindruck, dass Kind und Du Euch kennenlernt und Zweisamkeit aufbaut ?
    VG,
    Delisha


    Wäre es für Dich machbar und entlastend, wenn Du dem Kindesvater vorschlägst, dass er sich bei Terminen wie Impfungen, Arztbesuche etc. einbringt ? Er sollte ja am täglichen Leben des Kindes teilnehmen und Aufgaben wahrnehmen. Was könnte er denn im Alltag übernehmen, damit es für Dich leichter ist und auch er seinen Teil an Betreuung erfüllt ? Hast Du da Vorstellungen ?
    VG,
    tegami.

  • Habt ihr Erfahrungen gemacht inwieweit man da bei der Familientherapie und beim Umgang kooperieren muss? Wie sehr darf man Grenzen setzen, ohne dass man als die böse bindungsintolerante Mutter gilt? Für mich ist es echt sehr demütigend, dass ich mich getrennt habe und jetzt anscheinend wieder dazu genötigt werden soll einen auf beste Freunde zu machen.


    Ohne die Fähigkeit und den Willen (grundsätzlich) kooperieren zu wollen, wird eine Familientherapie von Anfang an zum Scheitern veruteilt sein. Wenn auch nur einer von Euch beiden darauf aus ist, den Therapeuten als Verbündeten für seine (eigenen) Ziele zu verpflichten, kann nichts dabei herauskommen.


    Allerdings heißt Kooperation nicht, dass man zu allem bereit sein müsste oder einverstanden damit, was der andere Elternteil gerne möchte. Dass jeder so seine Grenzen hat und diese auch setzt, ist völlig in Ordnung und auch wichtig. Eine gewisse Kompromissbereitschaft sollte aber jeder von Euch mitbringen. Sich übereinander zu ärgern, ist in Ordnung, aber sich im Rahmen der Therapie zu beschimpfen, sollte nicht sein. Das solltest Du aber auch grundsätzlich ansprechen, dass Du das nicht zu tolerieren bereit bist.


    Ein grundsätzlich wertschätzender Umgang miteinander hat ja nun nichts damit zu tun, einen auf beste Freunde zu machen. Du kannst da aber nur mit gutem Beispiel vorangehen.


    Warum ist es für Dich demütigend, Dich getrennt zu haben? Vielleicht ist da für Dich ein Ansatzpunkt, die Trennung anders (konstruktiv) sehen zu können, eher nach vorne zu schauen als Dich aufzuhalten bei den Umständen und Gründen für die Trennung?

  • Ich lese delishas Aussage so, dass sie nicht die Trennung als demütigend empfindet, sondern die momentane Situation, trotz Trennung zu einem offensichtlich engen und freundschaftlichen Kontakt mit dem Ex angehalten zu werden.


    Kann ich gut nachvollziehen.
    Ich würde mich auch ganz klar dagegen aussprechen und sicher nicht zu dritt spielen. Es reicht doch wenn du als sicherer Hafen für das Baby im Hintergrund oder dann im Nebenraum sitzt.
    Und wenn er deine Rolle als Mutter runterspielen möchte, kannst du ihm ja mal anbieten, eine Nachtschicht zu übernehmen - bei meiner Tochter hätte der Vater danach nie wieder solche Aussagen gemacht. :-)

  • Puh, danke für die ganzen Antworten! Ich versuche mal auf alles einzugehen.
    Aber was ich bisher schon mitgenommen habe, ist dass ich wirklich nochmal besprechen muss was das Ziel der Familientherapie sein soll. Bisher bin ich da anscheinend einfach von etwas ausgegangen und die Therapeuten sieht es anders als ich. Da wäre wahrscheinlich wirklich schon geholfen, wenn ich das nochmal bespreche.

    Was verlangt der Vater denn in der Familientherapie? Bei dem begleiteten Umgang würde ich mit der Organisation sprechen, ob es nicht langsam Zeit wird, dass der Vater die Zeit dort mit dem Kind alleine verbringt. Schließlich ist so ein begleiteter Umgang dafür ja ausgelegt, dass der Papa das Kind während seines Umganges ja auch alleine betreut. Es ist auch für dich wichtig, sich vom Kind trennen zu können. Es ist ok, dass der Papa nach abgepumpter Milch fragt, wäre doch auch klasse, wenn das so klappen könnte. Klappt aber nicht bei jeder Mama mit dem Abpumpen. Sobald euer Zwerg Beikost bekommt gehen die Milchmahlzeiten ja auch noch mal zurück und der Papa kann sich dort einbringen.

    Der Vater verlangt eigentlich gar nichts. Also zumindest in der Familientherapie. Beim Antrag ans Gericht wurde verlangt (nicht gefragt), dass ich das Kind jedes Wochenende für 3 Stunden aushändige, alle Sachen, inklusive Milch mitgebe und aber zur Verfügung stehe, wenn er das Kind nicht mehr beruhigen kann.
    Die Familientherapie (es waren bisher nur 3 Stunden) lief bisher so ab, dass der Vater sich mit Baby beschäftigen kann und mir Fragen zum Kind stellen kann/soll. Ich beantworte ihm die dann. Habe mir da bisher auch Mühe gegeben immer höflich zu bleiben. Wenn er irgendwas unpassendes gesagt hat, habe ich es bisher einfach nicht kommentiert, weil ich das wahrscheinlich nicht freundlich hätte erwidern können.
    Wieso findest du es denn wichtig, dass man sich als Mutter vom Baby trennen kann? Wir reden ja hier von einem halben Jahr und nicht von 2. Da macht es ja eigentlich Sinn, dass man sich verantwortlich fühlt, weil man als Nahrungsquelle und auch sonst für alle Belange da ist. Das Baby ist ja noch in keinster Weise eigenständig. Mit 1 Jahr wird dann die Eingewöhnung in die KiTa erfolgen und das ist für mich auch ein Zeitpunkt, wo es für mich Sinn macht, dass man da langsam eine Fremdbetreuung aufbaut. Im Moment gilt für mich, dass das Baby entweder bei allem dabei ist oder ich es halt nicht machen kann, was für mich so auch in Ordnung ist.


    Warum kann das Kind nicht vor dem begleiteten Umgang gestillt werden? Welchen Grund gibt es sonst für Dich, dabeisein zu wollen / zu müssen? Ich verstehe ja, dass es ohne Bindung zum KV für das Kind schwer ist, wenn Du plötzlich weg bist. Aber wie soll das Kind jemals eine Bindung zu seinem Vater entwickeln, wenn Du dauernd präsent bist? Natürlich wird es sich eher an Dir orientieren als an jeder anderen Person.



    Kann es sein, dass Du den Eindruck hast, die Fachleute sind eher auf Seiten des KV als auf Deiner Seite? Wie wäre es mit einem Perspektivenwechsel - es könnte etwa bei der Familientherapie darum gehen, dass das Kind dabei unterstützt wird, eine gute Beziehung zu Euch als Eltern zu entwickeln und um eine Elternschaft ohne aktiv ausgetragene Konflikte? Darum, wie Ihr als Eltern bestmöglich für Euer Kind präsent sein könnt und wie Du den Kontakt des Kindes zu seinem Vater fördern kannst? Vielleicht auch darum, Bindungstoleranz einzuüben?

    Das Kind wird jetzt natürlich vor dem begleiteten Umgang gestillt, der geht ja auch nur 45 Minuten. Ich glaub meine andere Aussage bezog sich eher auf die 3 Stunden, die der Vater vorher immer haben wollte. Ich weiß, dass manche Babies da einfacher sind und seltener trinken und ihren Hunger vielleicht auch durch leises Schmatzen ankündigen. Meins hat einfach immer stündlich von 0 auf 100 gebrüllt und es war einfach nicht zu ändern.


    Wie gesagt, meine Anwesenheit wird auch von der Organisation, die den begleiteten Umgang macht, so gewünscht. Begleiteter Umgang findet dort erst ab 1 Jahr ohne Mutter statt. Und für mich macht es auch Sinn wie es mir erklärt wurde. Dass das Baby eben weiß, dass die Situation und die Menschen für ihn okay sind und es sicher ist und eben auch bei mir spürt, dass ich entspannt bin und es nichts zu befürchten hat. Der Vater hat in der Zeit das Kind, aber ich sitze eben mit im Raum in Sichtweite.


    Im Moment habe ich wirklich langsam das Gefühl, dass es zumindest für ihn dort besser läuft. Dass sein Verhalten entschuldigt wird. Dass sein Verhalten außerhalb der Umgangstreffen völlig ignoriert wird. Mir wird eben immer gesagt, dass das alles Vergangenheit ist, aber ich bekomme doch immer noch beleidigende Briefe zum Unterhalt? Oder Unterschriften werden erst gar nicht gemacht und dann falsch.
    Aber da bringt es vielleicht auch nochmal was die Zielsetzung der Familientherapie zu klären. Wenn ich das alles völlig ausblenden muss, dann hilft mir die Therapie da auch nicht.

    Zur Familientherapie: So wie du das schilderst, geht das wirklich sehr weit.
    Was war denn vorgegeben als Ziel dieser Veranstaltungen? Vielleich überinterpretieren die anderen Beteiligten hier den Auftrag des Gerichts? "Familientherapie" kann eher nicht heißen, dass du Kindesvater einlernst in seinen Job als Kindesvater und dir derweilen Frechheiten bieten lässt. Den Umgang mit dem Kind übt der Vater eigentlich während der begleiteten Umgänge (weswegen die nun einmal genau so heißen). Das Ziel einer Familientherapie ist normalerweise, den Umgang der Eltern untereinander zu versachlichen so dass sie in der Lage sind, sich ohne Streit über die Belange des Kindes auszutauschen.

    Danke dir! Genau das hatte ich eigentlich auch als Ziel gesehen. Und finde auch das schon sehr anspruchsvoll, wenn man sich eigentlich gerade erst getrennt hat und sich so schon Mühe geben muss dem anderen überhaupt gegenüber zu treten.

    Vielleicht wäre es möglich dies im Vorfeld mit dem Kindesvater zu besprechen ? Vielleicht seid Ihr Euch ja einig ?


    Wäre es für Dich machbar und entlastend, wenn Du dem Kindesvater vorschlägst, dass er sich bei Terminen wie Impfungen, Arztbesuche etc. einbringt ? Er sollte ja am täglichen Leben des Kindes teilnehmen und Aufgaben wahrnehmen. Was könnte er denn im Alltag übernehmen, damit es für Dich leichter ist und auch er seinen Teil an Betreuung erfüllt ? Hast Du da Vorstellungen ?
    VG,
    tegami.

    Wir können nichts mehr gemeinsam besprechen, daher ja die Therapie...


    Bisher hat der Vater nichts davon gesagt, dass er sich irgendwie einbringen will. Und an sich komme ich bei den Sachen auch sehr gut alleine klar. Im Moment habe ich eher Stress, weil ich ja aus der gemeinsamen Wohnung raus musste und die neue Wohnung noch nicht komplett fertig ist.
    Ich weiß, dass von mir gewünscht wird, dass ich ihn einbinde. Aber mir läuft es dabei echt kalt den Rücken runter. In der Schwangerschaft habe ich es ewig versucht und wurde fertig gemacht, weil ich ja immer nur Forderungen stelle und nicht mal dankbar bin, dass er alle paar Wochen mal die Getränke gekauft hat. Wie ich das wieder aus meinem Kopf rausbekommen soll, ist mir wirklich ein Rätsel. Im Moment spreche in der Richtung daher nichts an.

    Warum ist es für Dich demütigend, Dich getrennt zu haben? Vielleicht ist da für Dich ein Ansatzpunkt, die Trennung anders (konstruktiv) sehen zu können, eher nach vorne zu schauen als Dich aufzuhalten bei den Umständen und Gründen für die Trennung?

    Die Trennung war keinesfalls demütigend! Ich stehe voll hinter diesem Schritt und es ist für mich nach wie vor eine gute Entscheidung. Wie Svea schon schreibt, geht es mir dabei nur darum, dass ich mich ja eben getrennt habe und nun durch die Familientherapie wieder zu einer Nähe gedrängt werde, die dazu nicht passt.

  • Nein ich finde nicht, dass im ersten Jahr die Mutter rund um die Uhr beim Kind hockt. Stillen hin oder her. Also ich habe trotz Stillen mein Kind beruhigt in die Hände des Vaters und der Großeltern sowie der Geschwister gegeben. Ich finde es sehr schade, dass das Kind unter Aufsicht den Vater sieht. Er wird doch wohl im Stande sein nach einer Stillmahlzeit mit dem Kind alleine spazieren gehen zu können ohne unter Beobachtung stehen zu müssen. Es wäre schön, wenn ihr mit Hilfe der Familientherapie auch versucht einen Umgangsplan aufzustellen oder ist geplant bis zum ersten Geburtstag des Kindes diese begleiteten Umgänge durchzuführen?

  • durch die Familientherapie wieder zu einer Nähe gedrängt werde, die dazu nicht passt.


    Wenn die innere (emotionale) Distanz da ist, dann - so bin ich überzeugt - kann man auch räumliche Nähe zulassen und akzeptieren.


    Eigentlich braucht man nur noch ganz wenige Dinge miteinander zu klären und kann das meiste den anderen Elternteil so machen lassen, wie er es für richtig hält. Sieh die begleiteten Umgänge als Chance, Dich da komplett herausnehmen zu können (auch wenn Du im selben Raum bist). Vielleicht kannst Du das auch denjenigen, welche die Umgänge begleiten, so signalisieren, dass Du eigentlich nur "für den Notfall" da bist - und selbst wenn der KV das ein oder andere anders macht als Du es tust bzw. gut finden würdest, ist vielleicht die Familientherapie der Ort, um über Fragen, die der KV hinsichtlich der Umgänge hat, zu behandeln - aber das sollte tatsächlich als Ziel der Familientherapie geklärt werden. Ich würde mich sicher auch jeglichen gemeinsamen Aktivitäten mit dem Kind verweigern, weil diese die Aufmerksamkeit des Kindes unweigerlich auf Dich lenken, zumal Du ja die primäre Bezugsperson bist. Bringt dem Kind nix, bringt für eine gemeinsame Elternebene erst recht nix.


    Welche Erwartungen hast Du ganz konkret an die Familientherapie?

    Einmal editiert, zuletzt von musicafides ()

  • Das Ziel einer Familientherapie ist normalerweise, den Umgang der Eltern untereinander zu versachlichen so dass sie in der Lage sind, sich ohne Streit über die Belange des Kindes auszutauschen.


    Danke dir! Genau das hatte ich eigentlich auch als Ziel gesehen. Und finde auch das schon sehr anspruchsvoll, wenn man sich eigentlich gerade


    Welche Erwartungen hast Du konkret an die Familientherapie?



    Siehe oben!




    Ist jetzt eine Zitat mit dem anderen verquickt worden, aber der Sinn bleibt. Sorry FrauRausteiger

  • Siehe oben!


    Ich fragte nach konkreten Erwartungen, nicht nach (allgemeinen) Zielen. Da sehe ich einen gewissen Unterschied, und deswegen habe ich konkret nachgefragt. Solche Erwartungen (so meine Vorstellung) haben ganz direkt mit der derzeitigen Situation der Eltern zu tun und gehen eher in die Richtung, wie denn ein (allgemein formuliertes) Ziel erreicht werden könnte. Ich meine, dieses allgemeine Ziel sollte auf jeden Fall heruntergebrochen werden, um der Familientherapie zum Erfolg verhelfen zu können. Man sollte ja nach einiger Zeit auch beurteilen können, ob man dem (gewünschten) Erfolg näher gekommen ist oder nicht.


    Nichts für ungut.

  • Hallo Delisha,


    jetzt mal weg von (hobby)therapeutischen Ansätzen und zusätzlichen Anforderungen, die du erfüllen sollst um möglichst perfekt zu agieren (etwas, was anderen viele Jahre lang nicht gelingt und wo ich dich auf einem richtig guten Weg sehe):


    Als das auch nicht so richtig zu seiner Zufriedenheit ausfiel, direkt zum Familiengericht und dort Umgang eingeklagt. Er hat eigentlich die ganze Zeit nur Stress gemacht, aber nie Fragen zum Kind gestellt, sondern wollte ihn immer einfach nur für ein paar Stunden abholen und wollte nicht einsehen, dass es mit nem paar Wochen alten Baby vielleicht nicht einfach so geht. Unterhalt war auch lange ein Streitthema.
    Im Moment gibt es daher begleiteten Umgang und Familientherapie.


    Es sind zwei parallele Maßnahmen angeordnet/vereinbart: Begleiteten Umgang und Familientherapie. Es handelt sich hier um verschiedene Termine, richtig? Falls dem so sein sollte, ist doch im Beschluss/Protokoll des Gerichts auch ein Ziel der Therapie definiert, ein Auftrag. Was steht denn da?


    Im Moment habe ich wirklich langsam das Gefühl, dass es zumindest für ihn dort besser läuft. Dass sein Verhalten entschuldigt wird. Dass sein Verhalten außerhalb der Umgangstreffen völlig ignoriert wird. Mir wird eben immer gesagt, dass das alles Vergangenheit ist, aber ich bekomme doch immer noch beleidigende Briefe zum Unterhalt? Oder Unterschriften werden erst gar nicht gemacht und dann falsch.
    Aber da bringt es vielleicht auch nochmal was die Zielsetzung der Familientherapie zu klären. Wenn ich das alles völlig ausblenden muss, dann hilft mir die Therapie da auch nicht.


    Das sehe ich ähnlich. Mit zwei Einschränkungen:
    Während des Umgangs ist tatsächlich nur das Hier und Jetzt wichtig und dass Vater und Kind sich aufeinander einlassen sollen. Allerdings geht mir die Vorgabe der begleitenden Einrichtung ein bisschen weit. Wenn du es dir und dem Kind zutraust, ist es selbstverständlich deine Entscheidung, ob du den Raum verlassen möchtest. Besser wäre es allemal. Auch vor der Tür bist du auf Abruf bereit.
    Während der Familientherapie werden eher nicht so Themen wie Unterhalt besprochen, dazu gibt es Anwälte/Beistandschaften, die das anhand klar vorgegebener Kriterien zu klären haben. Schon eher könnten die "Unterschriften" hier diskutiert werden, zumindest soweit diese mit dem Kind zu tun haben. Wäre das nicht ein Ansatz, diese Treffen etwas konkreter und zielgerichteter zu gestalten? Passt das zu dem was im Protokoll/Beschluss des Gerichts beauftragt ist?


    Was übrigens recht nützlich sein kann, ist eine therapeutische Begleitung neben der Therapie. Jemand, der/die dir hilft, dich zu sortieren und dich in der Therapie etwas klarer zu positionieren - auch und gerade bezüglich deiner Grenzen. Manchmal hilft es ja, sich zu vergegenwärtigen, dass Kindesvater ein Recht auf Umgang mit dem Kind hat, aber nicht mit dir. Du bist es also, die hier deine Grenzen reflektiert und definiert.


    Beste Grüße
    FrauRausteiger

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    3 Mal editiert, zuletzt von FrauRausteiger ()

  • Nein ich finde nicht, dass im ersten Jahr die Mutter rund um die Uhr beim Kind hockt. Stillen hin oder her. Also ich habe trotz Stillen mein Kind beruhigt in die Hände des Vaters und der Großeltern sowie der Geschwister gegeben. Ich finde es sehr schade, dass das Kind unter Aufsicht den Vater sieht. Er wird doch wohl im Stande sein nach einer Stillmahlzeit mit dem Kind alleine spazieren gehen zu können ohne unter Beobachtung stehen zu müssen. Es wäre schön, wenn ihr mit Hilfe der Familientherapie auch versucht einen Umgangsplan aufzustellen oder ist geplant bis zum ersten Geburtstag des Kindes diese begleiteten Umgänge durchzuführen?

    Das klingt ja jetzt als wäre ich die Übergluckenmutter, die niemanden mehr als 10 Meter an ihr Kind ran lässt.
    Meine Eltern sehen das Baby jeden Tag. Haben es auch auf dem Schoß und spielen mit ihm. Aber sind halt körperlich nicht fit genug es rumzutragen, daher fällt richtiges babysitten aus. Geschwister hab ich nicht und auch sonst keine Freunde mit Kindern, bzw zu den Krabbelgruppenmüttern besteht jetzt nicht so ne enge Bindung, dass die mal übernehmen würden. Also bin ich am Ende dann eigentlich doch immer dabei. Und habe nicht das Gefühl, dass das Baby nur auf mich fixiert ist. Jeder kann es auf den Arm nehmen und sich mit ihm beschäftigen. Ich gehe ja jetzt nicht absichtlich längere Zeit aus dem Raum, damit das Baby sich dran gewöhnt, darin sehe ich keinen Sinn.
    Dem Vater vertraue ich ehrlich gesagt wirklich nicht. Beim begleiteten Umgang ist es okay, weil ich eben weiß, dass er sich da bewusst ist, dass er sich dem Kind gegenüber gut benehmen muss. Und da sag ich eigentlich auch nie was. Er hat das Baby die ganze Zeit direkt vor sich, bzw auf dem Arm. Baby guckt mich ab und zu mal kurz an und ich lächel zurück und das wars. Ich hab glaub ich einmal gesagt, dass er den Kopf besser halten soll, sonst halte ich mich da raus. Okay und einmal als das Baby plötzlich irgendwas Schweres gegriffen hatte und ich Angst hatte, dass es sich das gegen den Kopf haut.
    Also vielleicht werdet ihr das nicht verstehen, aber ich traue ihm auch nicht für ne Stunde spazierengehen. Ich selbst trau mich ja noch nicht mal mit ihm alleine zu sein. Daher hatte ich ja eben auch den Richter um den begleiteten Umgang gebeten.

    Ahhh, klar im Protokoll kann man ja auch nochmal nachschauen (manchmal ist man aber auch zu doof) :idee
    Dort wurde der begleitete Umgang festgelegt für ein halbes Jahr erst mal. Und eine Therapie um die gestörte Kommunikation soweit zu verbessern, dass man sich als Eltern in Zukunft absprechen kann.
    Das beantwortet ja schon mal einen Teil der Fragen! Also eigentlich das, was ich ja auch irgendwie dachte. Dass man ein Mindestmaß an Kommunikation hinbekommt, damit die wichtigsten Dinge geklärt werden können. Da steht nichts von einem freundlichen Umgang miteinander oder ähnlichem.
    Umgang und Therapie findet zeitgleich statt. Wahrscheinlich auch etwas unglücklich. Weil ich mich so nicht traue vieles anzusprechen, da ich ja eben keine Streitgespräche mit anwesendem Baby haben will.
    Aber ich muss wohl insgesamt nochmal in mich gehen was okay für mich ist und was nicht. Und was ich mir da erhoffe. Dann rede ich nochmal alleine mit der Therapeutin.


    Ich selbst mache schon eine Therapie. Eben auch um die Beziehung zu verarbeiten und zu schauen, dass es mir gut geht. Aber gerade daduch wird mir bewusst, dass mein Gefühl mir eigentlich sagt, dass ich mein Baby und mich schützen muss und am besten ganz weit weglaufen sollte. Deswegen bin ich ja auch in der Schwangerschaft gegangen. Und ich habe immer noch Angst vor ihm. Dem steht dann eben sein Recht auf Umgang entgegen. Und daher muss ich einen Weg finden zwischen meinen eigenen persönlichen Grenzen und dem deutschen Rechtssystem.
    Aber ich werde da nochmal besprechen wie ich es irgendwie schaffe, dass ich mich dabei trotzdem noch halbwegs okay fühle und was ich da als Zielsetzung diskutieren will.


    Danke auf jeden Fall! Zumindest bin ich da schon mal einen Schritt wieder weiter.

  • Hallo Delisha,


    nur mal zum sprachlichen Verständnis. Vielleicht hilft es ja?


    Das Gericht wird Euch keine Familientherapie verordnet haben. Es wird wohl vielmehr darum gehen, eine gemeinsame Trennungs- und Scheidungsberatung eratung in Anspruch zu nehmen (§§ 17,18 SGB VIII).


    Es mag sein, dass die Beraterin Familientherapeutin ist. Dennoch dürfte es sich um eine gemeinsame Beratung handeln. Du musst also keinen Seelenstriptease machen. Es geht um "normale" Klärungen.


    Im Übrigen finde ich es irritierend, wenn die Berater*innen den Beratungsprozess "Familien"therapie nennen. Denn diese würde ganz andere Vorzeichen haben und das Setting wäre ein anderes.


    Der Kater 8)


  • Der begleitende Umgang findet zeitgleich mit der Therapie statt? Das finde ich sehr unprofessionell! Da kann sich keiner Beteiligten auf eine Sache konzentrieren, weder auf das Gespräch noch auf den Umgang. Vor allem wird ein verantwortungsbewusster Elternteil dieses Gespräch konfliktfrei halten, um sich nicht vor dem Kind zu streiten. Das klingt für mich so schräg, dass ich es bevorzugen würde, nicht nur getrennte Termine für beide Angelegenheiten zu haben, sondern auch getrennte Einrichtungen.

    Im Forum gängige Abkürzungen:
    ABR: Aufenthaltsbestimmungsrecht (kann sich auf das alleinige ABR beziehen) / ASR: Alleiniges Sorgerecht / GSR: Gemeinsames Sorgerecht / SR: Sorgerecht
    BU: Begleiteter Umgang oder Betreuungsunterhalt / KU: Kindesunterhalt / UHV: Unterhaltsvorschuss / WM: Wechselmodell / BET: Betreuungselternteil / UET: Umgangselternteil
    TE bzw. TS: Threadersteller bzw. Themenstarter / JA: Jugendamt
    KV: Kindsvater / KM: Kindsmutter / ET: Elternteil / GE: Großeltern

    Einmal editiert, zuletzt von Haselmaus ()

  • Okay, jetzt bin ich doch etwas verwirrt. Im Protokoll steht Familien- bzw. Elternberatung.
    Vielleicht sollte ich da insgesamt nochmal nachfragen wie das jetzt alles gedacht ist.


    Der begleitende Umgang findet zeitgleich mit der Therapie statt? Das finde ich sehr unprofessionell! Da kann sich keiner Beteiligten auf eine Sache konzentrieren, weder auf das Gespräch noch auf den Umgang. Vor allem wird ein verantwortungsbewusster Elternteil dieses Gespräch konfliktfrei halten, um sich nicht vor dem Kind zu streiten. Das klingt für mich so schräg, dass ich es bevorzugen würde, nicht nur getrennte Termine für beide Angelegenheiten zu haben, sondern auch getrennte Einrichtungen.

    Ja das ist auch mein Gefühl. Ich bespreche diese Themen auch mit Familie/Freunden inzwischen nicht mehr mit anwesendem Baby. Am Anfang habe ich das ab und zu gemacht, was nur zu brüllendem Baby führte. Der bekommt die Stimmung ja trotzdem schon gut mit. Sowas wird nur noch besprochen, wenn das Baby im Bett ist.
    Ich hab also bei den Terminen eh Angst mit dem Ex zu sprechen, weil sich in meinem Kopf eingebrannt hat wie Diskussionen bei uns abgelaufen sind. Und da habe ich dann mit Baby im Raum gleich noch doppelt Hemmung, weil ich ja will, dass es dem auch gut geht. Also ich habe keine Probleme sachliche Auskünfte zur Entwicklung vom Baby zu geben. Aber alles weitere traue ich mir da einfach nicht.
    Ich weiß nur nicht wie man das trennen soll. Die Termine finden ja tagsüber statt und meine Eltern müssen auf Arbeit. Da hätte ich niemanden, der das Baby in der Zeit betreuen kann. Ich ziehe auch bald um, daher würde sich die große Babysittersuche gar nicht wirklich lohnen.