Probleme mit der oma

  • Hallo zusammen,


    Nachdem ich über den gestrigen Tag nun eine Nacht schlafen konnte, bin ich trotzdem noch sehr aufgewühlt.


    Folgende Situation: nach meiner eigenen Trennung haben nich meine Mutter und mein Stiefvater ebenfalls getrennt. Seitdem und eigentlich auch schon seit etwas davor, ist nichts mehr so wie es sein sollte.


    Meine Mutter benimmt sich mir gegenüber immer seltsamer. Angefangen hat alles damit, dass sie immer wie so ein erklärbär versucht ständig meine Probleme zu lösen. Das will ich aber gar nicht. Manchmal möchte ich einfach mal nur jemand, der mir zuhört und mich „versteht“ und mir Mut zuspricht. Stattdessen werde ich vollgepackt mit teilweise sinnlosen Ratschlägen und wehe ich mach das dann nicht so, wie sie gesagt hat. Dann wird es noch schlimmer.


    Zudem setzt sich sich konsequent über meine Wünsche bezüglich meiner Tochter hinweg. Schneidet ihr gegen meinen ausdrücklichen Willen die Haare, impft ihr ein, dass ihr neuer Freund Opa xy ist, obwohl die 2 erst seit 2 Monaten zusammen sind. Etc


    Das ganze steigerte sich so, dass ich am liebsten ausrasten würde, aber die Faust in der Tasche mache. Habe ständig Erklärungen gesucht für ihr Verhalten. Wenn sie umgezogen ist, wird’s wieder besser, wenn dies wird’s besser und wenn das wird’s besser... es wird aber immer schlimmer. Sie ignoriert mich und befasst sich nur mit meiner Tochter, wenn wir da hin kommen. Ich bekomme weder ein hallo noch was zum trinken angeboten.


    Alle haben ein fettes Dankeschön bekommen für den Umzug. Ich hab fast alleine alle ihre Kisten geschleppt und bis heute kam nicht mal ein Danke.


    Am 1ten Weihnachtsfeiertag hat sich sich mitten im Gespräch einfach umgedreht und ist zu meiner Tochter. Selbst als sie André Familienmitglieder darauf Ansprachen, sagte sie nur „nee, jetzt ist das Kind dran“.... äh ja, ich bin ihr Kind........


    Die Krönung war gestern bei der Bescherung, die zwingend bei ihr stattfinden musste (Fotos mit Enkelkind unter IHREM Weihnachtsbaum). Ich hab mir echt Gedanken und Mühe gemacht mit einem Geschenk. Hab’s mir zusammengespart. Und was schenkt sie mir? Ein Glas Marmelade, wo sie sich vor 3 Wochen sogar noch das Glas bei mir geholt hat, weil sie keine hatte.


    Ich bin einfach nur fassungslos.


    Ich bin „nach Hause“ gezogen nach der Trennung, weil ich wieder meine Familie um mich haben wollte, das herzliche, aber nun bin ich noch einsamer als vorher. Meine freunde leben 100 km weit weg.


    Zu allem Überfluss erwartet meine Mutter von mir Loyalität. Das bedeutet für Sie, dass ich mit meiner Tochter zusammen den Kontakt zu meinem Stiefvater abbreche, der 30 Jahre Teil meines Lebens war. Seitdem ich ihr gesagt habe, dass ich das nicht möchte, scheine ich als Person gestorben zu sein. Ich würde nie schlecht über sie reden, nichts bei meinem Stiefvater von ihr erzählen,ich mache nichts hinter ihrem Rücken,etc.


    Ich fühl mich einfach nur elend und ich bin langsam auch nicht mehr bereit immer die Faust in der Tasche zu machen und mich wie dreck behandeln zu lassen. Ich bin ein eigenständiges Wesen, bin ihre Tochter und nicht nur das lästige Beiwerk um Kontakt zum Enkelkind zu haben. Wo es nur geht, werde ich ausgegrenzt. Sie ist mit der kleinen allein auf die Kirmes, etc. Sie hat sogar extra betont, dass sie mit der kleinen auf den Rummel will...


    Bin ich zu empfindlich, bin ich eine schlechte Tochter, bin ich noch zu nachsichtig??? Ich weiß es langsam selbst nicht mehr.


    Wie gehe ich damit am besten um?

  • Ganz doof: Das Gespräch suchen? Möglichst ohne Kind, mit fester Verabredung und Ankündigung das Klärungsbedarf besteht? Alles andere ergibt sich daraus. Ob und wie sie darauf eingeht usw. Möglichst nicht mit dampfenden Kopf und frei von Vorwürfen, aber durchaus das du hie und da verletzt bist. Deine Sicht der Dinge. Sie muss lernen dich als eigenständige Frau und Persönlichkeit wahrzunehmen, mit entsprechenden Grenzen. Der Enkelin die Haare zu schneiden, empfinde ich als sehr übergriffig. Ihre Haare, deine Tochter = ein Ding zwischen euch beiden, aber allerhöchstens. Und glaub mal nicht, das das selbstverständlich ist, war bei meiner Mem auch nicht. Das hat eine Menge Gezeter im Hause Butterblum gegeben, glaub mir.
    Was den "neuen" Opa angeht, das ist eigentlich nicht so wild. Vielleicht straft sie dich auch dafür, dass du Kontakt mit dem Stiefvater hälst?

  • Da scheinen ja einige Dinge noch bei euch unbesprochen. Die ein, zwei wichtigsten Punkte würde ich mir für ein Gespräch raussuchen, sonst hört es sich auch so gesammelt an und der andere ist schnell überfahren.
    Man bleibt immer irgendwie Tochter, bin ich mit 45 auch noch und ich bilde mir ein, dass ich genug eigen Lebensweisheit habe und trotzdem ist meine Mutter auch wenig sparsam mit ihren Ratschlägen. Manchmal genügt ein kleiner Hinweis: Hey, Mama, ich habe von dir alles auf den Weg bekommen Dinge selber lösen zu können. Ich rücke das gerne so, dass sie versteht, dass ich sie mehr als Freundin brauche, weniger als Mutter (sprich, einfach jemand der zuhört, denn sie neigt auch mit 75 dazu, ihrem Kind-sprich mir-Steine aus dem Weg rollen zu wollen...was ja schon ein bisschen witzig ist).


    Mütter wollen oft noch gebraucht werden, übertragen das gerne auf ihre Enkel und benehmen sich dabei wie ein gefühlt königlicher Elefant im Porzellanladen.


    Ein bisschen schmunzeln musste ich bei der Kirmis. Ich würde mir wünschen, dass ich nicht immer überall mitgeschleppt werde. Das hat auch mehrer Gespräche gebarucht, damit sie das verstanden hat.


    Kopf hoch, ich habe das leise Gefühl, dass deiner Mutter das alles garnicht bewußt ist. Wenn du die Faust in der Tasche läßt, dann wird sich nichts verändern. Bitte nur mit Wattebäuschen erstmal werfen. :P

  • Brauchst du sie, oder weshalb duckst du so? Ich hätte meiner gesagt das sie sich unerträglich aufführt. Dann wäre ich gegangen. Enkelkind darf sie sehen, mit mir braucht sie vorläufig mit nix kommen.


    Eltern sind doch keine unantastbaren Heiligen, die auskeilen dürfen bis es weh tut.

    Es ist besser,
    ein eckiges Etwas zu sein,
    als ein rundes Nichts.

  • Hallo,


    Du bist keine "schlechte"Tochter'. Verabschiede Dich schnell von diesem Gedanken. Deine Mutter "bestraft" Dich gerade mit Liebesentzug, weil Du nicht genau das tust, was sie will und um Dir zu zeigen, wer hier am längerem HebeL sitzt.

    Du solltest Dich abgrenzen. Du bist du. Deine Mutter ist Deine Mutter. Das Kind ist Dein Kind und nicht ihres. Sie ist die Grossmutter.


    Soll die Weihnachtsfeier bei Deiner Mutter stattfinden, aber Du fühlst Dich unwohl, vielleicht sogar gedemütigt, dann mache so eine Feier nicht mehr mit. Es gibt keinen Grund unter dem Weihnachtsbaum, Deiner Mutter zu Liebe, zu leiden. Deine Mutter will etwas von Dir : also muss sie etwas dafür tun. Nächstes Weihnachten sollte bei Dir stattfinden und der Geburtstag Deines Kindes in Deiner Wohnung. Du solltest Dir das Leben so einrichten wie Du es willst.


    Was Dein Kind betrifft, entscheidest natürlich Du. Das würde ich klar sagen: "Mutter, Deine Aktion X die Haare zu schneiden gegen meinen Willen, geht nicht. Ich hoffe, es kommt nicht wieder vor, dass Du gegen meinen ausdrücklichen Wunsch handelst."


    Und natürlich siehst Du Deinen Stiefvater, welcher Dich 30 Jahre Deines Leben begleitet hat. Warum solltest Du jemanden, den Du vielleicht liebst und schätzt aus Deinem Leben streichen ? So viele wertvolle Menschen hat man nicht im Leben.


    Besuchst Du Deine Mutter wieder und sie begrüsst Dich nicht, würde ich sie sofort darauf ansprechen. Will sie, dass Du ihr hilfst, stelle klar, dass sie allen für die Hilfe beim Umzug gedankt hat, nur Dir nicht.


    Lade Deine Freunde zu Dir ein. Fahre zu ihnen. Organisiere Dich. Besuche Deinen Stiefvater und gehe mit ihm auf den Rummel.


    VG,
    tegami.

  • Es ist nicht so, als hätte ich bisher nichts gesagt. Bei der Geschichte mit den Haaren bin ich sogar extrem sauer geworden und hab da Mut Nachdruck gesagt, dass ich das absolut inakzeptabel finde und wenn sie noch so nen klops reißt, sehe ich mich gezwungen meine Tochter nur noch in meiner Anwesenheit besuchen zu lassen. Darauf bekam ich noch ne Portion frechheiten, was ich nicht alles falsch mache mit dem Kind und wenn die kleine bei ihr wäre, dürfte sie das entscheiden.


    3 Wochen funkstille, aber ja, ich bin auf sie angewiesen, da ich 1 mal die Woche Termine habe, wo Kind nicht mit kann und meine tagesmutter für wichen ausfällt im Moment. Sonst habe ich niemanden, wo die kleine bleiben kann und das auch mitmachen würde.


    Zudem hat mir meine Mutter nach der Trennung einen 5stellen Betrag vorgestreckt für wohnungseinrichtung, Miete, Kaution etc. Ich fühle mich da echt in ner Zwickmühle. Mein Stiefvater war mehr als mies zu meiner Mutter, aber ich denke, das hat halt eben nichts mit mir und der kleenen zu tun. Ja ich denke, dafür bestraft sie mich.


    Irrsinnigerweise hat sie mich wegen Silvester gefragt. Ich haB gesagt, ich bin bei meinen Freunden. Bin ich aber gar nicht... Aber au den Zirkus da hab ich auch keine Lust.


    Das mit der Kirmes fand ich echt unlustig. Klar bin ich froh für kinderfrei, aber nicht, weil mich jemand schlichtweg nicht dabei haben will und das auch so ungeniert durchblicken lässt.


    Ich hänge schon an meiner Mutter, aber irgendwie wird mir der Preis zu hoch langsam...


    Jedes mal wenn ich mit ihr reden will, macht sie dicht oder behauptet das Gegenteil. Das wäre nicht so etc. Oder aber ich bin natürlich frech und undankbar...


    :kotz

  • Hallo,


    Auch wenn Deine Mutter Dir Geld geliehen hat, bedeutet das nicht, dass sie über Dich bestimmen kann. Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun. Du musst das trennen lernen. Du wiederum hast ihr beim Umzug viel geholfen.


    Vielleicht findet sich noch irgendeine andere Lösung für das Kind einmal die Woche. So musst Du Dich Deiner Mutter gegenüber nicht verpflichtet fühlen.


    VG,
    tegami.