An alle Alleinerziehende mit Sinn für Gerechtigkeit

  • Gtom, wer sich ernsthaft um Kind(er)kümmert, kann nicht so einfach 60 stunden stemmen.


    Somit ist doch die Antwort auf die Frage der TE gestellt...


    Da sie, nach eigenen Angaben, die 60h / Woche arbeitet kümmert sie sich nach deiner Meinung nicht "ernsthaft" um die Kinder?
    Du stellts ihr eine Bankrotterklärung aus, ich jedoch sehe jemanden der mit allen Mitteln versucht das so zu stemmen wie Sie es für richtig hält...


    Diese Anonymität empfinde ich zunehmend als Belastung und denke über Lösungen nach...


    Die Lösung nennt sich Familie... Wir leben heute noch das Modell der "Großfamilie" mit allen Vor- und Nachteilen... D.h. meine Oma wurde hier im Haus aufgenommen, um die Oma Väterlicherseits wurde sich auch gekümmert, gleiches wird mit meiner Mama und meinem Papa sein...
    Und auch bei den genannten Problemen der TE wäre eine solche Familienkonstellation durchaus eine Lösung, wahrscheinlich steht die aber nicht zur Verfügung...



    lg Thomas

  • Du stellts ihr eine Bankrotterklärung aus, ich jedoch sehe jemanden der mit allen Mitteln versucht das so zu stemmen wie Sie es für richtig hält..


    also, in aller Freundlichkeit, aber deine Vorschläge (s.weiter oben) und nun deine Schlussfolgerung erscheinen mir zunehmend unverständlich. Man bzw. AE geht nicht dauerhaft und gern mit einer 60Std-Woche und 3 Kindern auf dem Zahnfleisch...

    eine solche Familienkonstellation durchaus eine Lösung, wahrscheinlich steht die aber nicht zur Verfügung...


    richtig! und deshalb passt das auch hier gar nicht her...

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    keks3


    life is a tale told by an idiot, full of sound and fury, signifying nothing (shakespeare)
    'Does anybody remember laughter?' (R.P.)


  • Dein Modell klappt nur wenn Oma nicht zum Schwerstpflegefall wird. Das ist reines Wunschdenken. Wir haben es durch, es war die größte Belastung die ich je erlebt habe und das wünsche ich keinem.
    Keinesfalls möchte ich meiner Oma die Schuld geben. Sie konnte für die Situation nicht. Über ihren Tod bin ich bis heute nicht hinweg.


    Ich kann darauf nicht näher eingehen, vielleicht ab nächste Woche. So lange alle gesund sind kann eine Großfamilie die Lösung sein. Wird einer zum Pflegefall (meine Tochter ist Autist mit 80%GdB Merkzeichen G|H, das ist für mich keine Belastung ich meine einen "richtigen" Pflegefall) sieht es für alle Beteiligten schon ganz anders aus. Keiner kann dir garantieren, dass es nicht zu solch einer Situation kommt, passieren kann es jederzeit.

  • Eine 60-Stunden-Woche kann auch von als AE gestemmt werden. Nur dann muss auch das Gehalt stimmen: für zusätzliches Personal, Wohnraum und Urlaub bzw. WE.


    Wenn das Geld nicht stimmt, dann suche ich mir einen anderen AG

  • Bin ich und mein Bekanntenkreis ein Einzelfall? Wohl nicht, wie kann es ansonsten sein, dass jährlich die Zahl der in Armut aufwachsenen Kindern größer wird??!!
    Warum tut keiner was dagegen?


    Das liegt mitunter daran, dass mehrheitlich die Armen (ALG II) Nachwuchs bekommen. Diese Kinder bleiben dann größtenteils im ALG II kleben. Die erfolgreiche Managerin mit Top Gehalt hat die niedrigste Geburtenrate von < 0,5 Kinder. Da ist die Karriere wichtiger als ein Kind.


    Darüberhinaus werden Kinder künstlich arm gerechnet. Hat die ledige ALG II Empfängerin noch einen m2 Anspruch auf Pie mal Daumen 50m2, steigt der m2 Anspruch bei einem zusätzlichen Kind vielleicht auf 60m2. Auf dem Bescheid muss das Kind dann aber rechnerisch 30m2, sprich 50% von absolut allem, was auch eine alleinstehende erwachsene und erwerbsfähige Person zusteht, "bezahlen". Zusätzlich wird dem Kind ggf. ein Teil seines Einkommens genommen, um damit zB einen neuen Partner der Mutter oder die Mutter selbst zu finanzieren. Schwupps... schon ist das Kind arm, bzw. ärmer, als es ohnehin schon war.


    Aber auch der stetig sinkende Reallohn sorgt offensichtlich für steigende Armut. Deutschland ist in der EU ein Billiglohnland.


    Und dagegen tut niemand etwas, weil alle zu sehr damit beschäftigt sind, sich selbst zu bekämpfen. Der Politiker schaut lieber zu, wie sich Mütter und Väter gegenseitig im Wege stehen und bekriegen, anstatt die eigene Karriere zu gefährden. Und nachdem Jamaika gezeigt hat, dass mehrheitlich die Mütter am Default Rollenkonzept "Mutter daheim bei den Kindern und Vater im Job" festhalten will, fasst auch niemand so schnell wieder dieses Eisen an.


    weil ich werde es nie verstehen, warum Frauen nicht zusammenhalten sondern sich gegenseitig noch 'fertig' machen möchten....


    Ich kann das als Mann voll und ganz nachvollziehen. Bei Männern ist das das nicht unbedingt anders. Wir haben zB unsere Väterrechtler, Väteraktivisten, MGTOW(s), Lila Pudel und weisse Ritter. Letztere sind vom Aussterben bedroht. Nur zicken die sich untereinander nicht so an, ausser, sie stehen zB als Politiker auf der Bühne und müssen eine Show liefern, und eine Feministin steht mit dem Knüppel hinter ihm.


    Aber selbst wenn wir mal in das Reich der Einhörner eintauchen und uns für einen Moment lang vorstellen, dass tatsächlich alle Frauen sich mal einig wären ( :lgh ) und sich eine Lösung gestrickt hätten. Spätestens in dem Moment geht das Gekreische von vorne los, weil doch tatsächlich diese blöden Kerle, die nie gefragt oder gar einbezogen wurden, amüsiert den Kopf schütteln, einen auf Obelix machen (Die spinnen, die...) um dann ihr eigenes Ding zu machen.


    Frauen, die sich zusammen tun, bedanken mit viel Glück halt nur 50% des Ganzen. Und das reicht eben nicht aus.

  • Mein Gerät verweigert mir heute das zitieren.



    Ja, 1 Stunde Zeit für ein 10jähriges Kind kann reichen, wenn sie Qualitätszeit ist. Was nützen 4 Stunden, wenn sie mit Angst gefüllt nicht, die nächste Stromrechnung nicht bezahlen zu können? Für mehr Zeit, mit den Kids sind dann die Urlaube oder das WE.


    Klar, schön ist etwas anderes

  • Dazwischen gibt es aber noch einige Graubereiche, in denen man sicher leben kann, ohne große Sprünge, und ausreichend Zeit für die Kinder. Vll nicht immer in dem Job, den man liebt oder nicht in dem Standard, den man gerne hätte.

  • Es ist schon arg wenig Zeit... für beide.
    Da habe ich ja als UET weit mehr Zeit mit meiner Tochter, als BET in diesem Fall. Und auch ich habe min. 60 Std./Woche.

  • 60 Stunden sind für mich auch nichts, musste ich auch nicht.


    Deshalb sagte ich ja auch, dass 60 Stunden und es bleibt nichts davon übrig, nicht das Leben sein kann. Eine Änderung muss dann her.

  • Es kommt immer darauf an, ob man einen Job machen muss, damit Geld reinkommt, oder ob man etwas macht, was einem Spass macht, was man liebt.


    “The only way to be truly satisfied is to do what you believe is great work. And the only way to do great work is to love what you do. If you haven’t found it yet, keep looking. Don’t settle. As with all matters of the heart, you’ll know when you find it.” Steve Jobs


    Dann gehen auch 60 Stunden dauerhaft. Ich lasse zB alles um 1700 fallen und habe Umgang. Danach mache ich weiter. Oder auch nicht ;) Oder am WE, wenn Tochter mit den Nachbarskindern spielt und Papa abgemeldet ist.


    60 Stunden am Stück an ner Kasse zu sitzen oder in einer Behörde Papier dreckig machen wäre zugegebener Maßen auch nicht mein Ding. Wenn man sich die Zeit einteilen kann, ist das schon mal viel wert.


    In der Unternehmensberatung müsste man ganz gut remote und auch zeitlich variabel arbeiten können. Hauptsache, Termine werden eingehalten. Und da liegt es am Chef und der eigenen Disziplin. Ist der Chef ein alter kontrollsüchtiger Hirtenhund, sollte man sich lieber beim Mitbewerber umschauen.

  • Dein Modell klappt nur wenn Oma nicht zum Schwerstpflegefall wird. Das ist reines Wunschdenken.


    Immerhin ist es ein Modell. ;)


    Nur, weil gewisse Modelle mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit nicht dauerhaft funktionieren, sollte man sie nicht so unter den Tisch kehren.
    Der Logik folgend, sollte niemand bei einer 50% Scheidungs-/Trennungsquote heiraten und folglich auch gar nicht erst Kinder in die Welt setzen.


    Überspitz: Ich nehme erst gar keinen Job an, dann kann ich auch nicht gekündigt werden.

  • Normalerweise bin ich ja kein Fan von "absichtlich" hartz4, aber bevor ich 60 Stunden arbeite, meine Kinder dadurch vernachlässigen müsste und trotzdem kein Geld hätte, würde ich meinen Job schmeißen und meine Kinder betreuen und hätte kein Geld (wenig Geld).


    Wobei Miete in muc hin oder her, irgendwie kommt mir das übertrieben vor. Wenn beide KV ne eigene Kanzlei haben, bekommst du doch auch dementsprechend Unterhalt. Dazu Kindergeld und dein Gehalt... Zudem eine kleine Wohnung.


    Ich könnte das vom Gefühl her gar nicht, mein Kind 5 von 7 Tagen sich selbst zu überlassen. Nur morgens und abends zum Butterbrot schmieren sehen. Das wäre für mich absolut keine Alternative zu egal was. Lieber geh ich weiter zur tafel als sowas. 40 Std Woche ist je nachdem schon für ae viel, je nach Arbeitszeit. Aber mit einem geeigneten Job ohne weiteres machbar. Kein Geld der Welt ist mir die Zeit mit meinem Kind wert. So viel kann mir keiner zahlen, dass ich das machen würde.

  • Und nachdem Jamaika gezeigt hat, dass mehrheitlich die Mütter am Default Rollenkonzept "Mutter daheim bei den Kindern und Vater im Job" festhalten will, fasst auch niemand so schnell wieder dieses Eisen an.


    Jetzt mal ohne Schmarrn und Spitze: Inwiefern saßen Mütter Jamaika bei? Magst du das näher erläutern?


    Gestern habe ich das gelesen: Die "Frau-bleibt-zu-Hause-Ehe", staatlich gefördert
    Ist ein Kommentar und deshalb eine Meinung, klar, und vielleicht wollen uns Männer nicht zuhause am Herd wissen oder halten ihre Karriere für wichtiger. Aber das bei 3/5 für die 5 ein Hühnerdreck rauskommt, weil die 3 von bald Allen quersubventioniert wird, wissen wir. Ehegattensplitting ist halt Müll, aber unser "christlich-sozial" Regierung hält dran fest, wie der Teufel an seinen Hufen.


    Wofür ich keinen Link habe, ist irgendein Spiegelartikel vor x Jahren, dass die Kinderbetreuung in W-Deutschland zu Kohl'schen Zeiten ganz bewußt nicht vorhanden war, damit Frauen nicht auf die Idee kommen berufstätig sein zu wollen und -Gott behüte- die (männliche) Arbeitslosenstatistik zu versauen. Wer zuhause auf Männers Geldbeutel hockt und Kinder betreute bzw. betreuen musste, weil es kein anderer macht, meldet sich nicht arbeitssuchend. Fand ich ganz schön raffiniert. Und da denkt man -okay: ich- Politiker wären nicht besonders helle, weil lebensfremd.
    Das ist mittlerweile halbwegs passé, aber selbst zu Sohns Geburtsjahr (2002) hab ich fröhliches Gelächter gehört, als ich beim JA nachfragte wie es den ausschaut mit TaMu's. Also, soooo lang ist das noch garnicht her.
    Vielleicht geht es vielen (berufstätigen) Ehefrauen so wie vielen (berufstätigen) AE: Auseinandergerupft zwischen Kinder, Haushalt, Arbeitgeber und immer mit einen schlechten Gewissen geplagt, weil man nicht alles gleichzeitig 100% wuppen kann. Und am Ende des Monats: Schön Abzüge auf der Gehaltsabrechnung, weil das noch mehr motiviert.
    Wer so unter Druck ist organisiert sich nicht. Das gilt für "Arme" genauso wie für viele moderne, berufstätige Frauen mit Kind/ern. Egal ob praktisch oder theoretisch AE.
    Ich finde deine Ansicht ein bißchen arg einfach und einseitig.

    Einmal editiert, zuletzt von butterblum ()

  • Zitat von »Summerjam«
    Und nachdem Jamaika gezeigt hat, dass mehrheitlich die Mütter am Default Rollenkonzept "Mutter daheim bei den Kindern und Vater im Job" festhalten will, fasst auch niemand so schnell wieder dieses Eisen an.


    Jetzt mal ohne Schmarrn und Spitze: Inwiefern saßen Mütter Jamaika bei? Magst du das näher erläutern?


    Gemeint waren die Sektkorken und das Gejubel der AE Mütter, nachdem die FDP das WM als Streichposition in den Verhandlungen quasi mit vorauseilendem Gehorsam hingeschmissen hat. Ob VAM, Mütterlobby, Mama_arbeitet bei FB oder auch hier im Forum. Durch die Bank Party pur.

  • Mama_arbeitet bei FB


    der Dame bin ich jahrelang sehr gerne gefolgt - sie hatte schöne Geschichten aus dem Alltag alleine mit Kindern,
    diese Anti-Wm_Kampange geht mir gegen den Strich - das mußte ich deutlich kommentieren


    "Alle Mütter" schreien nach Überlastungen und zuviel Verantwortung - das WM wäre eine Chance gewesen viele
    Männer an ihre Pflicht zu erinnern - nun wird gewettert das diese ja entweder kein Interesse hätten oder es Gewaltbeziehungen waren.


    Liebe TS, du wirst es schaffen - vielleicht gibt es ein paar Handgriffe die euer Leben erleichtern, auf die du noch nicht gekommen bist.


    In meiner Eltern-Generation nach 2007 arbeiten viele Frauen wieder fast Vollzeit - mit Home-Office/Dienstreisen und Gleitzeit
    kommt da schnell ne 60 Stunden Woche zusammen.


    Ich würde mich auf den Nachmittag fokusieren - wie kann man da Familienleben einbinden in den Alltag?


    Das gerade die Herren mit Kanzelei und Fachkenntnis nicht mehr als Mindest-KU zahlen wundert mich nicht.


  • Der Job den ich vorher hatte, war genau so einer - Richtung 60-Stunden Woche, mit einem super Gehalt und sehr sehr viel Arbeit. Ich habe mein Kind eine Stunde am Tag gesehen. Und von Qualitätszeit konnte keine Rede sein, denn ich kam nach Hause und war einfach fertig. Ich wollte nur noch meine Ruhe. Nach 3 Monaten hat er mich gefragt, ob ich noch zu Hause wohnen will, bei ihm, oder ob er etwas schlimmes angestellt hat, so dass ich nicht mehr mit ihm zusammen wohnen möchte. Das Ganze mit Tränen in den Augen.
    Am nächsten Tag habe ich gekündigt.
    Qualitätszeit mit Kind bei einer 60 Stunden Woche ist eine Utopie.


  • Gemeint waren die Sektkorken und das Gejubel der AE Mütter, nachdem die FDP das WM als Streichposition in den Verhandlungen quasi mit vorauseilendem Gehorsam hingeschmissen hat. Ob VAM, Mütterlobby, Mama_arbeitet bei FB oder auch hier im Forum. Durch die Bank Party pur.


    Hm, sorry. Aber dieses vergleichsweise kleine Element Wechselmodell (du warst/bist glaub ich selbstbetroffen?) als Indikator dafür zu nehmen, dass Frauen sich gegenseitig torpedieren oder altbackene Ansichten ausleben möchten?
    Naja... :Hm. Großer Sprung.
    Aber trotzdem Danke für die Erklärung :-)

  • Ich kann die TS sehr gut versehen . Mein Ex beteiligt sich nicht an der Betreuung. Er selbst kann daher machen was er will und ich habe hier 7 Tage / 24 Stundenschicht. Um einen neuen Mann kennenzulernen, nicht die besten Voraussetzungen. Ex macht reisen und geht weiterhin seiner Karriere nach. Bei mir geht das alles nicht mehr. Da ich alles alleine stemmen muss, bin ich natürlich zeitlich sehr eingeschränkt. Das wirkt sich negativ auf alles mit dem Job aus. Bei mir im alten Job sind Termine vorgegeben und wenn das Kind krank ist , dann muss man sich spalten . Das geht nicht. Ich habe mich für das Kind entschieden.


    Ich fand das alles auch ungemein ungerecht. Es hat Jahre gedauert, aber jetzt habe ich die Situation akzeptiert. Mein Sohn ist es mir wert . Der Ex interessiert mich nicht mehr.
    Keine Ahnung, wie man so weit kommt. Einfach nicht schauen , wie es den anderen geht, sondern glücklich und dankbar sein für das was man selbst hat .


    LG
    Lale

    :sonne :sonne :sonne :sonne :sonne

  • Die TS war eine Eintagsfliege oder wollte sich mal ihren Frust von der Seele schreiben.


    Schade, dass sie bei so vielen Kommentaren nicht mehr antwortet.