Es ist etwa ein halbes Jahr her. Ich sass mit meiner 12-jährigen Tochter friedlich bei McDonalds, als ich mir einfach schlecht wurde. Eine Woge aus Glut und Schweiss überschwemmte mich, während sie friedlich ihren Big Mac hinlegte, und mich voller Entsetzen anschaute. "Igitt, Mama, du siehst ja schrecklich aus!" rief sie (ach ja, sie können so liebevoll sein....). Ich stürzte zur Toilette, und hielt mein Gesicht unter den Wasserhahn. "Na super!" Es war einfach grauenhaft... mir ist schlecht, und meine Tochter ekelt sich vor mir. Als ich zu ihr zurückkam sagte sie nur "Das macht nix Mama... in Deinem Alter..". "Wie jetzt?" ich und alt? Danach kam ihr Spott...
Klar hatte ich schon davon gehört. Dumpfe Ahnung, dass es fürchterlich sein würde. Schreien, Zicken, Türeknallen- die drohende Pubertät der Tochter. Doch als ich noch Lichtjahre davon entfernt, noch der Mittelpunkt des Universums war und ihr "Mama ich hab dich sooooooo lieb" oder ihr "Mama soll mir was vorlesen" mir das Herz wärmte, wie sonst kein Feuer dieser Welt, da kamen mir Berichte von der Pubertätsfront wie Horroszenarios aus einem anderen Planetensystem vor.
Es erwischte mich kalt. Eiskalt. Ohne Vorwarnung. Sie schlief als Engelchen ein, meine süsse kleine Tochter und plötzlich war es vorbei.