Ich weiß nicht weiter ...

  • Guten Abend,


    hatte vorhin mit dem Vater eine Mediation beim Jugendamt. Er möchte gern das Wechselmodell.
    War vorher noch bei einer Beratung beim Familienzentrum.
    Sie hatte bei unseren Vorgeschichtene ehr nicht dazu geraten es zu praktizieren. Vom Jugendamt fühle ich mich überrumpelt. Sie findet es zwar gut, dass für die älteste Tochter ein Kinderpsychologe in Boot geholt wird, möchte aber am besten bis nächstes Jahr gerne das Wechselmodell durchgedrückt haben.


    Grundgedanke. Die Große nässt schon längerfristig ein. Gerade in Problem und Konfliktsituationen. Die kleine war immer recht robust. Nun ist ihr innerhalb von 2 Wochen 4 mal groß in die Hose gegangen. Heute sind sie vom Papa wieder gekommen und sie hat im Kindergarten rein gepullert und beide nochmal nachmittags.


    Was soll ich nur tun?

  • Hallo.


    Also ich denke da fehlen einfach Eckdaten. Wir sieht das Sorgerecht aus, wie ist es bis jetzt geregelt, versteht ihr euch, wohnt ihr weit auseinander,...



    So kann man nichts sagen. Einnässen tut meiner auch weil er die Situation nicht einschätzen kann und wie er mir verklickert, mich nicht unterbrechen mag.

  • Sorgerecht geteilt. Umgang alle 2 Wochen FR-MO und jeden zweiten Mittwoch über Nacht. Grund dafür war, weil die Übergaben am Abend zu mir plötzlich nicht mehr funktioniert haben und mittlerweile nur noch über Kindergarten. Kinder wohnen seit 1 1/2 Jahren in meinem Haushalt.


    Miteinander sprechen ist immer so eine Sache. Voneinander entfernt wohnen wir 10 km. Ich würde es gerne in Zusammenarbeit mit der Psychologin klären, da sie schon Erfahrung mit dem Wechselmodell hat. Die Frau vom Jugendamt meinte aber, dass dies noch dauern würde, sie wirkte auf eine schnelle Entscheidung. Ich fühle mich gerade unter Druck gesetzt eine Entscheidung treffen zu müssen.

  • Ich fühle mich gerade unter Druck gesetzt eine Entscheidung treffen zu müssen.



    Musst du aber nicht.

    Ich würde es gerne in Zusammenarbeit mit der Psychologin klären, da sie schon Erfahrung mit dem Wechselmodell hat.



    Das ist doch eine gute Idee. Da könnt ihr dann in Ruhe beraten, was dafür, oder dagegen spricht.



    Lass dich nicht unter Druck setzen. Das JA kann nur beraten.

  • Das Jugendamt hat (nur) beratende Funktion.
    Entscheidungen treffen die Eltern.
    Bzw. im Falle des Falles ein Gericht, wobei das Jugendamt zu Rate gezogen werden kann.


    Lass dich nicht unter Druck setzen.

    Mit Gruß :wink
    Vaquera


    Life is simple: Eat, sleep, ride... :love:

  • Wenn es nach der Frau geht, haben wir nächstes Jahr bereits das Wechselmodell. Sie sagt, dass die Einschätzung durch eine Psychologin zu lange dauern würde. Sie hat damit argumentiert, dass wenn ich dem positiv gegenüber stehe, es denn Kindern nichts ausmacht. Damit hätte man die Schuldfrage ja schnell geklärt :kopf


    Ich hätte erstmal gerne, dass das bisherige Umgangsmodell sinnvoll läuft und das andere vorher mit der Kinderpsychologin abgeklärt wird und wir uns als Eltern von einer anderen Stelle beraten lassen, nebenbei.

  • Du bedankst dich bei der JA Mitarbeiterin fürs Gespräch und erklärst freundlich, bestimmend, das du ohne Hilfe der Psychologin die Einblick auf die Problematik der Kinder hat, gar nichts entscheidest.


    Wie schon geschrieben wurde, sie kann dich zu nichts drängen!


    Du bist natürlich zu weiteren Gesprächen mit dem Vater bereit usw.

    Es ist besser,
    ein eckiges Etwas zu sein,
    als ein rundes Nichts.

  • Da würde ich als Gegenargument vorbringen, dass du dem ganzen positiv gestimmt bist und die Psychologin ja dann auch nur zu dem selben Ergebnis wie die sb kommen sollte. Demnach steht einer Begleitung durch die Psychologin ja absolut nichts im Wege. Unterstützung durch Fachleute ist doch eine prima Sache und kann ja keineswegs schädlich für die Kids sein.


    Die sb will euren Fall nur vom Tisch haben, ist mein Eindruck aus der Ferne.

  • Wenn Du die Psychologin mit dazu holen möchtest, stehst Du dem ja nicht grundsätzlich ablehnend gegenüber. Die Frau vom JA will eine schnelle Entscheidung? Kann sie haben: Nein. :aetsch


    Ansonsten stimme ich Dir zu: Wenn es bereits Schwierigkeiten beim Umgang und in der Kommunikation gibt, dann wäre ich mit dem Wechselmodell vorsichtig. Reagieren die Kinder bereits negativ auf die Konflikte, würde ich auch auf die Beratung vom Psychologen vertrauen, der bereits Erfahrung damit hat und die Kinder kennt.


    Vor Gericht sind Entscheidungen für ein Wechselmodell gegen den Willen eines Elternteils sehr selten, falls es überhaupt welche gibt.

    Im Forum gängige Abkürzungen:
    ABR: Aufenthaltsbestimmungsrecht (kann sich auf das alleinige ABR beziehen) / ASR: Alleiniges Sorgerecht / GSR: Gemeinsames Sorgerecht / SR: Sorgerecht
    BU: Begleiteter Umgang oder Betreuungsunterhalt / KU: Kindesunterhalt / UHV: Unterhaltsvorschuss / WM: Wechselmodell / BET: Betreuungselternteil / UET: Umgangselternteil
    TE bzw. TS: Threadersteller bzw. Themenstarter / JA: Jugendamt
    KV: Kindsvater / KM: Kindsmutter / ET: Elternteil / GE: Großeltern

  • Miteinander sprechen ist immer so eine Sache.


    Warum will KV das Wechselmodell? Was meint er, dass sich damit verändern könnte zum Guten? Welche Umgangsregelung habt Ihr derzeit?


    Ich würde - unabhängig vom Umgangsmodell - dem nachgehen, was die Ursache für die Unsicherheit der älteren Tochter bzw. ihrem Verhalten ist und professionelle Hilfe dazu in Anspruch nehmen.

  • Erstmal habe ich mich gestern so extrem unter Druck setzen lassen, dass ich ihm in meiner Not was anderes Vorgeschlagen habe... Aber dass kann, wenn ich die Kinder sehe nicht in die Tat umsetzen mit guten Gewissen. Ich sehe Probleme. Wie komme ich da wieder raus? Die Beiden sind 5 und 6. Die kleine hat nach dem letzten Umgangstermin auch eingenässt. Alle halten mich für verrückt, wenn ich es ohne fachliche Hilfe umsetzen würde, vorallem wenn augenmerklich bereits Probleme vorhanden sind. So direkt waren seine Argumente nichts was ein Wechselmodell rechtfertigt. Sie hat im die schönen Argumente in den Mund gelegt, entlasten und so ...

  • Wenn es nach der Frau geht, haben wir nächstes Jahr bereits das Wechselmodell. Sie sagt, dass die Einschätzung durch eine Psychologin zu lange dauern würde. Sie hat damit argumentiert, dass wenn ich dem positiv gegenüber stehe, es denn Kindern nichts ausmacht. Damit hätte man die Schuldfrage ja schnell geklärt


    Hallo Rinah,


    absichtlich auf das Wesentliche reduziert:
    hat die Frau das Sorgerecht für das betroffene Kind?


    In der Folge dessen:
    Hat sie das Recht, diesen Druck auszuüben?
    Hat sie das Recht, die eine oder andere Lösung besser zu finden und voranzutreiben?


    Fragende Grüße
    FrauRausteiger,




    die noch eine Frage hinterherschiebt:
    Kennt sie die Kinder überhaupt? Falls ja: kennt sie die Kinder so gut wie Du sie kennst?

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    •» Cave quicquam dicas, nisi quod scieris optime. :rauchen «•
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    Einmal editiert, zuletzt von FrauRausteiger ()

  • Sie findet es zwar gut, dass für die älteste Tochter ein Kinderpsychologe in Boot geholt wird, möchte aber am besten bis nächstes Jahr gerne das Wechselmodell durchgedrückt haben.


    Noch eine Frage von meiner Seite: Habt Ihr zu Beginn des Gesprächs oder auch davor erst einmal geklärt, worum es im Gespräch gehen soll bzw. auch nicht, und was Ziel des Gesprächs sein soll? Gerade das fände ich wichtig, um sich eben gerade nicht überrumpeln zu lassen. Und danach kann man auch bewerten, wie kompetent die Beratung ist. Parteilichkeit trägt dazu definitiv nicht bei.

  • Warum soll denn am jetzigen Umgangsmodell überhaupt etwas verändert werden? Ist dann die Hoffnung, dass die Kinder dann nicht mehr einpieschen? Siehst Du eine Notwendigkeit am jetzigen Umgangsmodell etwas zu verändern. Wenn nicht, dann lass es wie es ist. Bald kommt die große in die Schule, dass ist auch erst mal jede Menge Veränderung. Warum noch mehr Veränderung?

  • Er sollte als erstes seine Anliegen beim Wechselmodell schildern. Als ich dagegen gesprochen habe, hat sie mich nach meiner Argumentation gefragt und hat sie dann in Frage gestellt, den KV hat sie passende Argumente in den Mund gelegt. Nun bin ich die unter diesen “Vorraussetzungen“ das Wechselmodell nicht will

  • Weil der KV mehr Umgang haben möchte. Sie aber auf meinen Vorschlag mit dem Kinderpsychologen im Boot über Wechselmodell zu entscheiden garnicht eingegangen, weil es den erweiteren Umgang weiter nach hinten schieben würde.

  • Nun bin ich die unter diesen “Vorraussetzungen“ das Wechselmodell nicht will


    Aber war das nicht auch schon vor dem Gespräch klar - Du hast Gründe, warum Du das Wechselmodell für beide Kinder als Belastung siehst, er hat Gründe, warum er es möchte. Wenn die Frau vom JA die Kinder nie gesehen hat, wie soll sie dann irgendeinen Rat geben, der mit dem Wohl der Kinder zu tun hat? Soll jetzt der das Umgangsmodell gewinnen, der für sich die besseren Argumente zusammenbekommt?


    Ich lese heraus: nachdem bisher ein Kind Auffälligkeiten im Zusammenhang mit den Umgängen gezeigt hat, sind es nun beide Kinder. Wie äußern sich denn die Kinder selbst, wenn Du sie fragst, was sie mit ihrem Vater so erlebt haben? Oder wenn Du sie, beispielsweise am Ende eines Tages fragst, ob sie noch etwas auf dem Herzen haben?

  • Jetzt mal abgesehen von der Vorgehensweise der JA Mitarbeiterin (zu mal ja die Argumente vom Vater nicht bekannt sind, und auf die Frage wie die Kinder dazu stehen wurde bisher auch nicht geantwortet)


    Warum wird hier von der Allgemeinheit in dem Thread das Wechselmodel so sehr abgelehnt?

    Einmal editiert, zuletzt von ReKo ()