Sohn möchte wieder einziehen

  • Nee, auch wenn er dein eigen Fleisch und Blut ist... dein Sohn scheint ein Wutkopf zu sein, der tatsächlich wie ein Floh zu sein scheint, der sich von seinem Wirt ernährt...
    Und mir wäre das, was er so macht, auch zu "heikel", sein Arbeiten, seine "Kräuter", sein "Job", seine Ansprüche, sein Umgang mit Geld... damit könnte ich nicht gut "um". Ich bin selbst auch so eine, die sich nicht mal mehr traut, im Halteverbot zu parken...
    Wenn er jetzt DEN großen Liebeskummer hätte, rausgeflogen wäre, keine Bleibe hätte und deswegen ganz unten wäre, kein Ding, so als Übergangslösung wieder zurück nach Hause.
    Aber was schafft er sich denn gerade für eine Perspektive? Illegaler Dealer im Nachtclub und mit Anfang 20 "Rentner"... weil alles andere zu unbequem, zu spießig und zu anstrengend ist?!
    Wie viele schon schrieben: Beim Behördenkram würde ich auch helfen, dazu sind wir Älteren, Erfahrenen da, oder auch bei der Zimmersuche wäre ich behilflich oder beim Umzug, denn dafür ist auch Familie da. Aber wieder aufnehmen und "gewähren" lassen... neeee... er muss lernen, auf eigenen Füßen selbstverantwortlich zu leben, mit allen Konsequenzen. Wenn er keine Möbel hat, macht das nichts. Viele, ich übrigens auch, haben mit einem alten Tisch, Stuhl, TV und einer Matratze auf dem Boden angefangen.

  • Vielen lieben Dank Euch allen nochmal. Ich bin sehr beruhigt, vor allem, weil sogar von den "allerherzensgutesten" unter Euch Einstimmigkeit herrscht, somit liege ich nicht ganz daneben.


    Ein paar Tage, bzw. ein paar mehr Tage sind seit seiner Anfrage vergangen, ich konnte emotional ein wenig herunterfahren und den im letzten Jahr gewonnenen Abstand zur Situation wieder aufbauen. Aus dieser Perspektive betrachtet ist es nun mal gar nicht so "böse" von mir, wenn ich ihm den Einzug verweigere.


    Er hat sich vor einem Jahr entschieden, erwachsen zu sein und selbständig leben zu wollen. Dass im Leben nicht immer alles glatt läuft, hat er jetzt erfahren müssen und das tut mir leid für ihn. Allerdings ist das normal. Das Leben ist manchmal scheiße. Zum Erwachsensein gehört nun mal auch, solche Situationen zu meistern. Auf welche Weise er das anpacken will, ist seine Sache. Aber einziehen kann er nicht.


    Ich bin bei meinen Überlegungen von einem erwachsenen Menschen ausgegangen, als der er angesehen werden möchte. Wäre ich in seiner Situation, ich würde zuerst aufs Arbeitsamt gehen. Parallel dazu würde ich alle möglichen und unmöglichen Firmen anschreiben und mich auf einen Arbeitsplatz bewerben. Ich hätte einen Beruf A, B und C zur Auswahl, um flexibel zu sein und schnellstmöglich etwas zu finden, mit dem Gedanken im Hinterkopf, wenn ich erst mal wieder sicher in Lohn und Brot bin, kann ich mir immer noch was besseres suchen. Außerdem würde ich durch Mundpropaganda, über Bekannte, Verwandte, die Zeitung und das Internet auf Wohnungssuche gehen und in der Zwischenzeit würde ich eine Monatsrate in einer unserer vielen Pensionen aushandeln.


    Gut, das alles würde ich tun, weil ich 40 Jahre alt bin und die Erfahrung habe. Aber wenn er einmal so erfahren sein möchte, dann muss er erst diese Erfahrungen machen. Ich musste das auch. Ohne Job, ohne Geld, ohne Betreuung mit 3 Kinder von jetzt auf gleich allein ist mindestens genau so hart, wie seine Situation.


    Zum Erwachsensein gehört dazu, mit schwierigen Situationen klar zu kommen und sich selbst herauszuholen. Nur daran kann man wachsen. Ich wünsche ihm alles gute dafür.


    Möchte er weiterhin sein Ding durchziehen, ist das auch seine Sache. Es geht mich nämlich nichts an. Er ist erwachsen.


    Puh. :schiel

    Finde Dein Licht und finde Deine Schatten. Erst dann wirst Du zu Deiner Mitte finden.

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  • Ich finde deine Entscheidung gut.
    Wir haben ähnliches mit meinem kleinen Bruder durch. Zum Schluß als meine Eltern aufgaben wohnte er bei mir. Er ist ja mein Bruder und ich liebe ihn. Das er ein Energievampir war habe ich zu spät geccheckt. Und wie er alle Ecken rund geredet hat. :tot
    Letztendlich ist er erst auf die Füße gekommen, nachdem wir ihn haben "fallen lassen". Er hat lange gebraucht, um zu lernen, dass wir und unsere Hilfe nicht selbstverständlich sind.
    Es war hart, dass durchzuziehen.
    Was mich nicht hat einbrechen lassen war der Gedanke, dass er so gar keine Einsicht zeigte. Hätte er sich zumindest ein bisschen reumütig gegeben, aber es war alles selbstverständlich für ihn. Was ist schon dabei? Das "stört" mich auch ein bisschen an deinem Filius. Wenn ich an deine vergangen Threads denke über ihn, wieviel Kraft und Tränen es dich gekostet hat...
    Ich bin grundsätzlich dafü, dass andere eine neue Chance bekommen, aber man muss schon was dafür tun. Und ein "Ich weiß, dass ich viel kaputt gemacht habe, aber ich will mich einbringen, ich will auf die Füße kommen..." hätte mich mehr überzeugt.
    P.S. Wir haben heute ein ausgezeichnetes Verhältnis und heute zeigt er die Einsicht. Wir haben ihn -als er aufhörte sich ungerecht behandelt zu fühlen-Hilfe zur Selbsthilfe gegeben und inzwischen ist er ein feiner, junger Mensch.


    Wünsche dir Durchhaltevermögen. :)

    Liebe Grüße


    Friday

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  • Danke nochmal. Ich brüte hier nur grade über den Worten, die ich wählen möchte.



    Wobei es ziemlich wurscht sein wird, wie ich es sage, weil es bei ihm nur darauf ankommt, wie er es auffassen will. Ich vermute, von herzlos über asozial bis menschlich verarmt werde ich wieder alles sein, was sein sprachliches Repertoire so hergibt. :hae: Am besten ziehe ich mir gleich das dicke Fell über die Ohren :schiel


    Edit: hallo sohn, wir haben beschlossen, dass du nicht daheim einziehen kannst. wenn die wohnung hinten frei wird, und du dann immer noch was suchst, können wir uns nochmal unterhalten. wenn du ansonsten hilfe brauchst, beim behördenkram oder sowas, oder wenn du mal zum essen kommen willst, sind wir gerne für dich da. aber zum erwachsensein gehört auch dazu, solche situationen zu meistern. lg, Mama


    "Die Wohnung hinten" wird voraussichtlich nicht vor Mai18 frei, eher dauert es noch 6-12 Monate länger. Ich finde, das ist ein angemessener Zeitraum, in dem viel mit ihm passieren kann, und ich hoffe immer noch, dass es nicht so unmöglich ist, dass er bis dahin etwas dazugelernt hat. "Die Wohnung hinten" gibt's dann natürlich nicht umsonst, aber sicherlich für Familienangehörige günstiger.

    Finde Dein Licht und finde Deine Schatten. Erst dann wirst Du zu Deiner Mitte finden.

    Einmal editiert, zuletzt von Dadefana ()

  • Die richtigen Worte gibt es nicht. Aber ich würde mir einen " neutralen "Ort suchen, ein kaffe oder ähnliches. Wenn er anfängt zu schimpfen kannst du ihm einmal sagen DASA du so nicht mit dir umgehen lässt, beim zweiten mal würde ich gehen.
    Ja, ich weiß, es ist der eigene Sohn, aber du bist auch seine Mutter und nicht seim Prügel Sack.

  • Die Wohnung hinten würde ich jetzt noch gar nicht ansprechen. Das kann man machen, wenn sie tatsächlich frei wird und er sich bis dahin gefangen hat. So lange er sich so benimmt würde ich davon absehen, ihn dort wohnen zu lassen.

    Im Forum gängige Abkürzungen:
    ABR: Aufenthaltsbestimmungsrecht (kann sich auf das alleinige ABR beziehen) / ASR: Alleiniges Sorgerecht / GSR: Gemeinsames Sorgerecht / SR: Sorgerecht
    BU: Begleiteter Umgang oder Betreuungsunterhalt / KU: Kindesunterhalt / UHV: Unterhaltsvorschuss / WM: Wechselmodell / BET: Betreuungselternteil / UET: Umgangselternteil
    TE bzw. TS: Threadersteller bzw. Themenstarter / JA: Jugendamt
    KV: Kindsvater / KM: Kindsmutter / ET: Elternteil / GE: Großeltern

  • Hallo Dadefana,


    Edit: hallo sohn, wir haben beschlossen, dass du nicht daheim einziehen kannst. wenn die wohnung hinten frei wird, und du dann immer noch was suchst, können wir uns nochmal unterhalten. wenn du ansonsten hilfe brauchst, beim behördenkram oder sowas, oder wenn du mal zum essen kommen willst, sind wir gerne für dich da. aber zum erwachsensein gehört auch dazu, solche situationen zu meistern. lg, Mama


    wie wäre es, wenn Du das vollkommen wertneutral gestalten würdest?


    Denkbar wäre z.B.: "Es geht nie gut, wenn ein erwachsenes Kind wieder Zuhause einzieht. Das gibt eigentlich immer Ärger. Ich finde es gut, so wie es jetzt ist und mag das nicht ändern. Falls du Hilfe bei Behördenkram brauchst, mache ich das natürlich gerne. Du bist erwachsen, aber ich habe mehr Lebenserfahrung. Da helfe ich natürlich."


    Falls er unflätig wird, soll dein Lebensgefährte ihn vielleicht vor die Tür Eures (!) Zuhauses bitten? Und du fragst am nächsten Tag per Telefon ob es ihm besser geht?


    Beste Grüße
    FrauRausteiger

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    •» Cave quicquam dicas, nisi quod scieris optime. :rauchen «•
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  • Bis auf das latente "Versprechen", in die Wohnung irgendwann einziehen zu dürfen, finde ich die Überlegungen von TS gut. :daumen


    vollkommen wertneutral


    Ich kann einen grundsätzlichen Unterschied zu dem, was TS sich überlegt hat, nicht sehen. Überdies denke ich, dass man als Eltern gegenüber den eigenen Kindern nie vollkommen wertneutral sein (d. h. auch formulieren) kann. Da ist persönliche Anteilnahme immer dabei, und ich finde es auch gut so.


    Das heißt aber nun nicht, dass man sich da nicht auf gesunde Weise abgrenzt. Genau das hat, soweit ich verstanden habe, TS auch vor. Indem man unpersönlich formuliert, gibt das immer Raum für unnütze Diskussionen ("es ist nie gut ..."). "Ich möchte nicht" oder "Wir möchten nicht" (je nachdem) empfinde ich als angemessener.


    Der Vorschlag von TS gefällt mir insofern besser, weil er dem Sohn vermittelt, dass er schon selbst kommen muss, um gewisse Hilfe zu erlangen. Aber damit verspricht sie nicht, dass sie grundsätzlich helfen wird, wenn Sohn danach ruft. (Ich beziehe mich da auf den Vorschlag "Falls Du Hilfe brauchst ... mache ich das natürlich gerne").

  • "Die Wohnung hinten" wird voraussichtlich nicht vor Mai18 frei, eher dauert es noch 6-12 Monate länger. Ich finde, das ist ein angemessener Zeitraum, in dem viel mit ihm passieren kann, und ich hoffe immer noch, dass es nicht so unmöglich ist, dass er bis dahin etwas dazugelernt hat. "Die Wohnung hinten" gibt's dann natürlich nicht umsonst, aber sicherlich für Familienangehörige günstiger.



    das würde ich aber ganz schweigsam im Hinterkopf behalten und (noch) nicht als Option nennen

  • Ich würde nicht wir sondern ich schreibrn und genauer sein warum das nicht geht und positiver über eure Beziehung schreiben. Also wie wichtig znd wie gut dir seine positive Entwicklung getan hat und dass du hoffst das ihr beide so nachvorne kommt und ein wiedereinzug ein Rückschritt für euch wäre. Etwas wie Mütter können.auch die Entwicklung zum erwachsen werden hemmen. Damit er positives aus der Zurückweisung mitnehmen kann und nicht wieder das Gefühl hat alleine der Böse zu sein, den keiner in der Familie will.

  • Etwas wie Mütter können.auch die Entwicklung zum erwachsen werden hemmen.


    Sicherlich richtig, aber würde er dann nicht hören, dass seine Mutter die Schuldige ist, die ihn am Erwachsenwerden hemmt - und somit eine Begründung mehr, dass er eigentlich gar nichts dafür kann und auch weiterhin keine Verantwortung übernimmt?

  • Ich glaube, dass es in der Konstellation sicher hilfreich ist, dem Jungen, dass zu Gefühl zu geben nicht nur das schwarze Schaf, das nicht funktioniert zu sein. Und das wäre mein weg. Ansonsten würde bei mir als Sohn nur ankommen, ohne dich ist es besser du bist nicht gut genug.

  • Hallo musicafides,


    Ich kann einen grundsätzlichen Unterschied zu dem, was TS sich überlegt hat, nicht sehen.


    und ich kann die Notwendigkeit nicht sehen, mit Dir meine Formulierungsvorschläge zu debattieren oder das was Du nicht sehen kannst. Ebenso scheint es mir ein bisschen weitgehend, nun zu diskutieren, welches Komma und welches Wording Du wichtiger oder besser finden würdest in den Beiträgen anderer User oder ob Du eine Formulierung wie z.B. "ohne Euer Verhältnis zu thematisieren oder zu bewerten" für Dich besser gewesen wäre als "vollkommen wertneutral." Generell finde ich persönlich es ja immer ein bisschen unglücklich, die Beiträge anderer User inhaltlich zu bewerten oder diskutieren zu wollen wenn die Themeneröffner das selbst nicht tun. Ich denke immer, man erkenne damit dem Themeneröffner vielleicht ein bisschen die Fähigkeit ab, sich selbst aus den Ratschlägen das Passende zu erwählen. Weswegen ich jetzt lieber nicht in die Tiefe gehen möchte bei Deinen rhetorischen Einwürfen.


    Sicher ist Dadefana Dein Feedback "ich finde es klasse, wie Du das machen möchtest" aber unglaublich wichtig.
    Und genau darauf kommt es doch an.


    Ich hoffe auf Verständnis.


    Beste Grüße
    FrauRausteiger

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    2 Mal editiert, zuletzt von FrauRausteiger ()

  • und ich kann die Notwendigkeit nicht sehen, mit Dir meine Formulierungsvorschläge zu debattieren


    Nichts läge mir ferner als das, diese Notwendigkeit sehe ich nicht. Wohl aber, dass in diesem Zusammenhang - d. h. dem Sohn zu vermitteln, dass ein Wiedereinzug in die elterliche Wohnung nicht der richtige Schritt ist - es nicht nur auf das ankommt, was TS vermitteln möchte, sondern eben auch wie (und darauf hattest Du ja hingewiesen durch Deinen Beitrag weiter oben). Das habe ich lediglich aufgegriffen und mit eigenen Gedanken dazu ergänzt.

  • Der Drops ist gelutscht, es macht keinen Sinn mehr, über Wortformulierungen nachzudenken. ;)


    Seine erste Reaktion war kurz und etwas angepi**t, was ja verständlich ist. Die erwarteten wüsten Beschimpfungen sind bisher ausgeblieben. Ich fühle mich erleichtert, kämpfe etwas mit meinem schlechten Gewissen und brauche wohl ein paar Tage zum Verarbeiten. Ich fühle mich wie die Made im Speck, während mein armer Junge vor den Toren der Stadt lagern muss und Abfälle einsammelt... bildlich... (ich glaube ich habe zu viele Mittelalterromane gelesen). Nun möchte ich mich wieder ganz auf die Gegenwart konzentrieren und auf mich zukommen lassen, was da eben so kommen wird. :frag


    Danke nochmal an alle :blume Ihr habt mir wirklich sehr geholfen.

    Finde Dein Licht und finde Deine Schatten. Erst dann wirst Du zu Deiner Mitte finden.

  • Zitat

    Ich fühle mich wie die Made im Speck, während mein armer Junge vor den Toren der Stadt lagern muss und Abfälle einsammelt... bildlich... (ich glaube ich habe zu viele Mittelalterromane gelesen)


    Da haben aber auch nur die Lebenstüchtigen überlebt. Und die Hilfe einer Familie für Mitglieder die sich nicht einbringen tendierte gegen Null ;-)


    Ne, im Ernst. Du hats es so richtig gemacht. Verarbeite es. Aber versuch dein schlechtes Gewissen abzuschalten. Oder lenke es in eine andere Richtung. Du hast ihn ja nicht verstoßen oder fallen gelassen, du hast ii´hm dadurch einen Anstoß zur Selsbthilfe gegeben.

  • Da haben aber auch nur die Lebenstüchtigen überlebt. Und die Hilfe einer Familie für Mitglieder die sich nicht einbringen tendierte gegen Null ;-)


    Ne, im Ernst. Du hats es so richtig gemacht. Verarbeite es. Aber versuch dein schlechtes Gewissen abzuschalten. Oder lenke es in eine andere Richtung. Du hast ihn ja nicht verstoßen oder fallen gelassen, du hast ii´hm dadurch einen Anstoß zur Selsbthilfe gegeben.


    Ich weiß. So sehe ich das auch und das meine ich echt. Ich weiß auch, dass wohl jeder vernünftige Erwachsene Mensch so denken wird. Da aber Sohn ein so vehement anderes Weltbild hat, vermute ich wieder einmal, dass er an irgendeiner Störung leidet und dabei fühle ich mich so schlecht, dass ich manchmal denke, vielleicht bin ich es, die gestört ist und mein Sohn leidet einfach nur furchtbar unter mir. :frag


    Trotzdem ändert das nichts an der Tatsache, dass ich mich befreit fühle und es mir wieder möglich ist, tief durchzuatmen. Ich werde nicht versuchen, meine Gedanken auf etwas anderes zu fokussieren, weil ich aus Erfahrung weiß, dass mich alles irgendwann einholt. Ich möchte nicht riskieren, zu einem ungünstigen Zeitpunkt von meinen Gefühlen überrollt zu werden. Ich muss mich damit auseinandersetzen und ich muss das für mich immer und immer wieder durchkauen, drehen und wenden, von allein Seiten besehen, beweinen, mich innerlich beschimpfen, ihn innerlich beschimpfen und dann irgendwann abschließen.


    Ich weiß, es ist richtig so. In Deutschland muss kein Mensch obdachlos verhungern, wenn er ernsthaft an einer Änderung seiner Situation interessiert ist. Und irgendwie wird auch mein Sohn das schaffen. Er hat das Selbstbewusstsein eines Löwen, das wird ihm helfen.

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  • Weißt Du Dade vllt muss man sich auch einfach damit abfinden das es Konstrukte gibt die man nicht versteht, aber letztendlich funzen.


    Vllt ist Sohni der geborene "Zigeuner", der überall und nirgendwo mal schafft und sich halt so durchs Leben schlägt.


    Ich hab so nen Bruder, jetzt ist er seit einigen Jahren in Nepal verschollen, davor ist er in ganz Deutschland umher getingelt. Leben von Hand in den Mund, aber ich weiß das er so glücklich ist.


    Muss man loslassen und annehmen. Wenn ich mit meinem Brüderchen Kontakt habe, merke ich das es ihm so gut geht, ein normales Leben kann der denke ich gar nicht mehr führen.


    Dein Sohn fällt ja bislang auch immer auf die Füße und wenn er halt immer wieder Wirte findet, dann ist es so.

    Es ist besser,
    ein eckiges Etwas zu sein,
    als ein rundes Nichts.

  • Ich habe jetzt nicht alles durchgelesen.....aber erfüllt Dein Sohn überhaupt die Mindestvoraussetzungen zum Bezug einer Erwerbsminderungsrente?
    z.B. in den letzten 5 Jahren 3 Jahre Pflichtbeiträge gezahlt etc.....

  • Ich verstehe Dein schlechtes Gewissen total und fühle es mit, da ich in ähnlicher Situation stecke. Alle anderen können diese ambivalenten Gefühle nur teilweise nachvollziehen. Immer wieder kreisen die Gedanken auch darum, was ich ( wir) falsch gemacht haben und was da wann aus der Bahn lief. Was mich aufrecht hält sind die Gedanken an die unerträgliche Zeit hier, die ich nicht noch einmal erleben möchte und an seine Kraft. Diese Stärke, mit der er uns manipuliert und malträtiert hat, wird dafür Sorgen, dass er nicht im Obdach landet. Wenn doch: ich arbeite in einem und habe auch schon ein paar Jugendliche als Bewohner gehabt, die von zu hause rausgeworfen wurden. Alle haben das als heilsame Erfahrung mitgenommen, sind aus dem Heim in Wohnungen gezogen und haben ihr Leben in den Griff bekommen.