Sohn möchte wieder einziehen

  • Hallo Ihr Lieben :winken:


    Wohl eine Neverending Story, wer genervt davon ist, möge bitte weglesen. Ich weiß, einige werden es verurteilen, dass ich diese Dinge hier öffentlich ausrolle, solle Sohn das mal lesen, und so weiter und so fort... Aber ich brauche nun mal Denkanstöße, ich tu mich so unendlich schwer mit Entscheidungen und noch schwerer tue ich mich damit, einmal gefällte Entscheidungen auch durchzusetzen :kopf


    Also, viele von Euch haben unsere Geschichte verfolgt und sich sicherlich eine eigene Meinung darüber gebildet. Deswegen hoffe ich auf objektive und hilfreiche Antworten oder zumindest richtungweisende Ratschläge. Zusammenfassend möchte ich erzählen: Sohn ist im letzten Jahr im Juni bei einer Nacht und Nebel Aktion "ausgezogen", vielmehr hat er hier alles liegen und stehen gelassen und ist zu seiner Freundin gezogen. Ende des Jahres hatte er es zu einer eigenen Wohnung gebracht, er hatte den Autoführerschein in der Tasche, und leider auch Gras und Kräutermischungen. Das kam jetzt durch die Untersuchung wegen BU-Rente heraus, bzw. stand in den Arztberichten.


    Sohn kam Ende Januar mit Schwindel, Benommenheit, Herzrasen, Übelkeit, ect. in eine Klinik, in eine weitere Klinik, in eine dritte und vierte Klinik und im Mai letztlich in eine Klinik, in der man ihm so weit auf die Beine helfen konnte, dass man ihn heimlassen konnte. Festgestellt wurde ein ruhender EBV-Virus, von dem er behauptete, dass er die Krankheitssymptome ausgelöst habe, in den Arztberichten steht allerdings, Symptome nach Genuss von Cannabis und Kräutermischungen. Ja, ich habe die Arztberichte gelesen, er hat sie mir gegeben, damit ich sie bei seiner BU Versicherung einreiche, und er wollte sogar, dass ich sie lese, keine Ahnung, was er sich davon versprochen hat :frag Was ich da lesen konnte, schockierte mich... Der Bericht liest sich, wie wenn er von einem Hypochonder handeln würde, und deswegen sehe ich schwarz für die Bewilligung der BU Rente. Er sagt, er wird körperlich nie mehr in der Lage sein, die anstrengende Arbeit im Straßenbau zu verrichten, aber das steht dort nirgends, er hat auch seine Ausbildung abgebrochen, der Ausbildungsvertrag endet am 31.08.2017. Da er nicht weitermachen möchte, wird er nicht verlängert.


    Derzeit wartet Sohn also auf seine BU Rente. Außerdem erwartet er eine Zustimmung zur Umschulung, der Termin beim Arbeitsamt ist am 24.08. und auch hier sehe ich schwarz, aufgrund der Arztberichte. :frag Leider geht das alles nicht so schnell, wie er sich das vorgestellt hat und weil er ja Geld braucht und arbeiten möchte, was ja lobenswert ist, hat er sich einen Job als Barkeeper gesucht. In einer Shisha-Bar. Er arbeitet täglich Mo-Sa von 17.00 Uhr bis offiziell 01.00 Uhr und nach seinen Angaben sperren die dann die vordere Haustüre zu und machen "privat" weiter, manchmal bis 06.00 Uhr. Er hat einen Vertrag auf 450-Euro-Basis und bekommt angeblich Umsatzprovision :frag Diese Arbeit, bzw. die körperliche Verfassung dazu fördert wahrscheinlich auch nicht den Willen vom Amt, ihm eine Umschulung zu bezahlen.


    Bei seiner Freundin ist er vor 3 oder 4 Wochen ausgezogen, seitdem schläft er bei einem Kumpel auf der Couch. Jetzt möchte er wieder heimziehen. Und ich hab üble Bauchschmerzen deswegen. Klar kriegt er wohl mit einem 450 Euro Job nirgends wo anders ein Zimmer. Natürlich ist es lobenswert, dass er sich überhaupt einen Job gesucht hat. Aber in meinen Augen erwartet er wieder viel zu viel von anderen und tut aber alles dafür, dass man NEIN sagen muss. Siehe BU oder Umschulung.


    Ich weiß nicht, was ich tun soll. Wir haben uns grad wieder angenähert. Kopf UND Bauch sagen NEIN. Er wird sich nichts sagen lassen. Er wird sich nicht auf Verträge einlassen und wenn, dann wird er sie nicht einhalten, und dafür wird er 1000 Gründe anzugeben haben, wenns so weit ist. :frag Ich habe mich kein bisschen verändert und er auch nicht. Es hat damals nicht funktioniert und das wird es jetzt auch nicht :kopf Sein Weg ist nicht der, den ich unter vernünftigen Gesichtspunkten gegangen wäre, aber er lässt sich das nicht ausreden. Schnelles Geld verdienen ohne große Ausgaben (Miete, Essen ect.) zu haben, das ist sein Ding. Ein Handy für 900 Euro, obwohl er nicht mal ein Dach über dem Kopf hat, ein Tattoo für 600 Euro, obwohl er kein eigenes Klo hat, Klamotten für 550 Euro von Geld, das ihm nicht gehört, und als der Eigentümer des Geldes den Betrag einfordert, nennt er ihn unmenschlich und einen Deppen und er soll sich nicht abschei*en, er bekommt sei schei* Geld schon...


    Geht mich nichts an. Ich weiß. Ich soll ihn nur hier wohnen lassen. Was ist schon dabei? Er ist mein Kind, ich liebe ihn. Ein Zimmer. Möbel muss er selbst besorgen. Er kann sich einen Kühlschrank reinstellen. Er geht, wenn wir von der Arbeit kommen, er kommt heim, wenn wir zur Arbeit gehen. Wir haben nicht viel miteinander zu tun. Außer Misstrauen. Wieder alles zusperren? Geld abgeben lassen? Mithilfe verlangen? Ultimatum stellen: Bis September 18 hast Du entweder eine neue Ausbildungsstelle oder Du musst ab da wieder zusehen, wo Du bleibst...? Ist es besser, ihn zu unterstützen, mit dem mindesten, einem Dach über dem Kopf und Mahlzeiten? Oder sucht er nur wieder den einfachsten Weg, um seine Interessen durchzusetzen, unter der Vorgabe, nicht faul sein zu wollen, arbeiten zu wollen?


    Ich mein, mit dem Job ist er ja doch nicht mal krankenversichert :frag Ich frage mich auch, ob er nicht eh schon aus der Krankenversicherung raus ist. Er hat letztens behauptet, er musste seine Medikamente selber zahlen, weil der Doc Urlaub hat. Aber ich weiß, dass diese Medikamente verschreibungspflichtig sind, und somit kann man die nicht einfach kaufen. Man bekommt sie nur gegen Rezept, und man muss sie nur bezahlen, wenn man nicht versichert ist, und deswegen ein Privatrezept bekommen hat. Er behauptet, er hat sie in der Apotheke so bekommen. Und ich weiß es nicht. Ich glaube ihm nicht. Ich vermute, wieder angelogen zu werden. Hier und dort... Und ich hab Bauchweh bei dem Gedanken, er zieht hier wieder ein, lebt "auf unsere Kosten" und wirft sein Geld für Tattoos und Klamotten raus. Was mich nichts angeht, ich weiß... Ich kann ihn nicht auf die Spur bringen. Und was ist schon die richtige Spur... Aber muss ich menschlicherweise meinem Sohn zu Seite stehen, während er hoch erhobenen Hauptes mit Stolz geschwellter Brust und dem Selbstbewusstsein eines Löwen tut, was er will, und verlangt, dass andere es für ihn richten? (BU, Umschulung, Wohnen) Oder soll ich eher stolz sein, weil er sich immer wieder einen Weg sucht, zu Geld zu kommen? Ich weiß nicht, was gerecht ist, in der Situation. Ich weiß nicht, macht er es gut und ich bin nur zu konservativ, oder macht er grade wieder den größten Bockmist und andere sollen es richten?


    Bitte Eure Gedanken... :blume

    Finde Dein Licht und finde Deine Schatten. Erst dann wirst Du zu Deiner Mitte finden.

  • :scared:scared:scared:scared


    Mein allererster Gedanke.


    Dann fuck es ist immerhin die eigene Kröte.


    Und jetzt, ich hab keine Ahnung.


    Fakt, er wird wieder euer Leben gehörig durcheinander wirbeln. Bevor du überlegst, ganz wichtig was sagt denn Herr Schatz dazu? Ohne ihn läuft nichts.


    Rational - NIEMALS, das wird schlimm


    Muddi Kanal - mein großes Kind braucht mich


    Zusammenfassend - ich hab keinen Schimmer, ich beneide dich gerade nicht. :knuddel

    Es ist besser,
    ein eckiges Etwas zu sein,
    als ein rundes Nichts.

  • Wenn Kopf und Bauch nein sagen, kann das so falsch nicht sein. Ich würde ihn nicht einziehen lassen. Könntest Du ihn nicht unterstützen, ein Zimmer zu finden (mehr braucht er ja nicht), und zumindest einen Teil der Miete zu übernehmen?


    Bleibt das Problem mit der Krankenversicherung. Dazu wissen vielleicht andere mehr als ich.


    Ich denke, es ist für Euch beide gut, wenn Ihr (auch räumlich) Abstand voneinander habt. Gerade wenn Du schreibst, Ihr hättet Euch wieder angenähert, sehe ich das gefährdet, wenn er wieder einzieht, weil Du Dich über ziemlich vieles, was er tut oder nicht tut, aufregen wirst.

  • Helfen kann man ihm nur, wenn er sich seiner Situation bewusst wird und dann selbst Veränderung will.


    Hilfe ist nicht, wenn seine jetzige Situation abgefedert wird und er sein Ding weiter machen kann.



    Da muss man vielleicht die ja so oft "blinde" Elternliebe überwinden und das tun, was zukunftsorientiert ist: In so sehr aufklatschen lassen, bis er lernt und einsieht, was notwendig ist. Sonst hat er irgendwann keine Chance mehr, die Kurve zu kriegen. - So hart das jetzt scheint ...

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Hi Dade,


    in mir würde jede Faser "NEIN" schreien.


    DU hast ja jetzt schon Bauchschmerzen, bist mißtrauisch und hast eigentlich Angst, was er dann bei euch anstellt (oder einfach mitnimmt)


    Er war doch so begeistert von seinem Vater. Warum nimmt der ihn denn nicht für ein paar Wochen auf? Der ist doch ähnlich gestrickt (wenn ich das Gelesene richtig interpretiere).


    Ja, ein Kind in Not würde bei mir jederzeit wieder unter die Flügel schlüpfen dürfen. Aber eben nur dann, wenn es das was scheif gelaufen ist auch ehrlich betrachtet und den eigenen Anteil daran sieht und willens ist die Mißstände auch zu ändern. Und ich glaube das Gefühl hast du bei deinem Sohn nicht.


    Und ich finde ganz persönlich, das du das dem anderen bei dir lebenden Kind nicht antun solltest und auch deine Beziehung dadurch nicht weiterbelasten solltest. DU hats derzeit ja noch genu eigenen Baustellen, die du noch nicht fertig hast, aber eben daran arbeitest.

  • Ich würde ihn auch nicht einziehen lassen. Meiner Meinung nach, wird das nicht lange funktionieren. Dann steht ihr wieder an dem gleichen Punkt wie vorher. Ich würde ihn wenn es dir möglich ist, lieber finanziell unterstützen, damit er sich eine eigene Wohnung leisten kann. Ich habe 2 Söhne und bei meinem Ältesten ist auch nicht alles glatt gelaufen und wir hatten schlimme Zeiten. Ich habe ihn immer unterstützt und er hat auch jetzt seinen Weg gefunden. Aber ich bin froh, dass wir nicht mehr zusammen wohnen. Und das sag ich als Obergluckenmama :-)

  • In der Krankenkasse ist er noch drin. Er ist krank, die Sache läuft also über seinen Betrieb, der entsprechend zahlt. Mit Beendigung des Vertrags am 31.8. übernimmt das Arbeitsamt die Zahlung. (Egal, was passiert: Seine jetzige KK kann ihn nur aus der Versicherung entlassen, wenn eine neue Versicherung vorliegt. Das schreibt das Gesetz vor.)

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Ganz ehrlich, ich weiß auch nicht was ich Dir da wirklich raten sollte :S


    Ich versuche es aus der Distanz trotzdem mal: ich würde auch gucken, dass er wo anders unterkommt und evtl. was zuschießen wenn es Dir möglich ist. Biete Hilfe an, aber es sollte auch mal aktiv werden und versuchen auf die Füsse zu kommen.

  • Ich würde ihn auch nicht einziehen lassen. Meiner Meinung nach, wird das nicht lange funktionieren. Dann steht ihr wieder an dem gleichen Punkt wie vorher. Ich würde ihn wenn es dir möglich ist, lieber finanziell unterstützen, damit er sich eine eigene Wohnung leisten kann. Ich habe 2 Söhne und bei meinem Ältesten ist auch nicht alles glatt gelaufen und wir hatten schlimme Zeiten. Ich habe ihn immer unterstützt und er hat auch jetzt seinen Weg gefunden. Aber ich bin froh, dass wir nicht mehr zusammen wohnen. Und das sag ich als Obergluckenmama :-)


    Mein allererster Gedanke war, möchtest Du Dir nicht lieber irgendwo ein Zimmer suchen, und ich geb Dir was dazu? Leider könnte ich im höchsten Fall 100 bis 150 Euro dazu geben, und dafür müsste ich aber Überstunden machen, ca. 20 im Monat, die ich mir auszahlen lasse, anstatt sie abzufeiern. Bei uns geht das zum Glück problemlos. Aber möchte ich das? Möchte ich mir wieder den Allerwertesten aufreissen, während der Sohn sich die Nächte um die (so kranken) Ohren haut? Nein.


    Was wäre der konservative Weg? So viel ich weiß, bekommt er ja noch Krankengeld (bekommt man das für 72 Wochen, bzw. 78 Wochen abzgl. 6 Wochen Lohnfortzahlung?), aber nur noch bis 31.08.17. Ich nehme an, er wird nicht mehr krank geschrieben, weil es nicht nötig ist, das heißt, er müsste sich arbeitslos melden. Damit wäre es zwar nicht leichter, eine Wohnung/ein Zimmer zu finden, aber mit ein wenig Kooperation könnte ich ihm bei der Zimmersuche behilflich sein und den Mietvertrag übernehmen, wenn der Vermieter einverstanden ist. Man liest doch oft, "Suche kleine Wohnung oder Zimmer mit Dusche und Kochmöglichkeit für jungen Auszubildenden"... Voraussetzung ist, dass er sich um eine neue Ausbildungsstelle bemüht. Das kommende Jahr kann er mit einem Nebenjob überbrücken, keine Frage. = ALG-I (?) + 165 Euro. Kindergeld sollte er auch noch erhalten? = evtl. + 192 Euro. Damit sollte er hinkommen.


    Ist natürlich umständlich. Und weitaus weniger cool als der Job als Barkeeper. :frag


    Ich sehe es so: Geht er den konservativen Weg, bin ich bereit, ihn in irgendeiner Art und Weise zu unterstützen. Sei es mit Wohngeld, mit Behördengängen, bei der Wohnungssuche, Formulare ausfüllen, ect. Bleibt er bei der jetzigen Version, möchte ich das nicht. Ich würde dann annehmen, der Kumpel, der ihm den Job verschafft hat (inoffiziell ist Sohnemann Co.Geschäftsführer :rolleyes2: ), kann ihm auch eine Bude verschaffen. :frag Macht er ab nächsten Herbst eine neue Ausbildung, können wir neu verhandeln. :frag


    Leicht wird das nicht :heul


    Gibt's noch andere Wege?

    Finde Dein Licht und finde Deine Schatten. Erst dann wirst Du zu Deiner Mitte finden.

  • Ich sehe es so: Geht er den konservativen Weg, bin ich bereit, ihn in irgendeiner Art und Weise zu unterstützen. Sei es mit Wohngeld, mit Behördengängen, bei der Wohnungssuche, Formulare ausfüllen, etc.


    Ich finde es gut und sinnvoll, wenn Du Deine Unterstützung an gewisse Bedingungen knüpfst. Du hast den Blick über den Tag hinaus und reichst ihm sozusagen die Hand, damit er wieder auf die Füße kommt. Wenn er die annimmt, dann kannst Du ihm helfen, sonst nicht.


    Klingt hart, muss aber auch hart sein (meine Meinung), und Du musst es aushalten können, wenn er sich entscheidet, seinen Weg weiterzugehen.


    Mir fällt, ehrlich gesagt, kein besserer Weg ein. Wie wirst Du Dich verhalten, wenn er mit seinem Weg wieder scheitert?


  • Ich finde es gut und sinnvoll, wenn Du Deine Unterstützung an gewisse Bedingungen knüpfst. Du hast den Blick über den Tag hinaus und reichst ihm sozusagen die Hand, damit er wieder auf die Füße kommt. Wenn er die annimmt, dann kannst Du ihm helfen, sonst nicht.


    Klingt hart, muss aber auch hart sein (meine Meinung), und Du musst es aushalten können, wenn er sich entscheidet, seinen Weg weiterzugehen.


    Mir fällt, ehrlich gesagt, kein besserer Weg ein. Wie wirst Du Dich verhalten, wenn er mit seinem Weg wieder scheitert?



    Nun... definiere scheitern... so lange er nicht unter der Brücke schläft, und trotzdem immer in irgendeiner Form einer geregelten Arbeit nachgeht, sehe ich ihn nicht unbedingt als gescheitert. Klar, eine Ausbildung wäre TOP, eine nette Wohnung hübsch und komfortabel... Ich wünsche ihm das von ganzem Herzen. Gescheitert würde ich ihn nur sehen, wenn er weiter abrutscht, Drogen, Alkohol, Kriminalität... So lange er Geld zum Leben hat, das aus ehrlicher Arbeit stammt, sehe ich ihn nicht als gescheitert.

    Finde Dein Licht und finde Deine Schatten. Erst dann wirst Du zu Deiner Mitte finden.

  • Hallo Dadefana,


    ganz hart und schmerzhaft:
    Dein Sohn nassauert sich also durch's Leben. Er ist zwar fast Vollzeit berufstätig, kassiert aber neben seinem Krankengeld und den 450 Euro noch jede Menge schwarz und leiht sich dann noch Geld zusammen, manipuliert, lügt und wird unflätig wenn man lediglich die Einhaltung seiner Versprechen einfordert? Er würde gerne BU-Rente haben wollen, arbeitet aber täglich Nachtschichten in einer Bar?


    Klar kriegt er wohl mit einem 450 Euro Job nirgends wo anders ein Zimmer. Natürlich ist es lobenswert, dass er sich überhaupt einen Job gesucht hat.


    Das finde ich gar nicht. Dafür kann er sich gerne selbst ganz toll finden aber trägt er denn Verantwortung für sein Leben oder seine Konsumwünsche?


    Wir haben uns grad wieder angenähert.


    Mein Rat: Belasse es bei diesem Maß an Nähe und bestehe auf gesunde Distanz.


    Dein Sohn hat sich letztes Jahre entschieden, aus der Rolle Sohn in die Rolle Erwachsener zu wechseln. Respektiere diese Entscheidung und unterstütze ihn wenn er um Hilfe bittet (Behördengänge), aber fange erst gar nicht damit an, ihn durch sein Erwachsenenleben zu tragen. Du hilfst ihm damit nicht.


    Beste Grüße
    FrauRausteiger,



    die in diesem Falle nicht einmal finanziell unterstützen würde. Wer nächtelang in Shisha-Bars irgendwas ausschenkt, ist körperlich durchaus in der Lage, sich einen vernünftigen Job zu suchen und sich selbst zu finanzieren und selbst für Mietverträge gerade zu stehen. Wenn er denn will.

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    •» Cave quicquam dicas, nisi quod scieris optime. :rauchen «•
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    Einmal editiert, zuletzt von FrauRausteiger ()

  • Die anderen haben mehr als genug dazu geschrieben. Ich mache mir große Sorgen um dich! Dade, ich kann mich noch gut an deinen Beiträgen erinnern, wo dein Sohn dich und die ganze Familie terrorisiert hat und gedroht!!! Du und auch die anderen ( :hae: ) habt ihn genug geholfen. Es wird Zeit, dass er seinen eigenen Weg geht.

    Einmal editiert, zuletzt von goldmädchen82 ()

  • Damit wäre es zwar nicht leichter, eine Wohnung/ein Zimmer zu finden, aber mit ein wenig Kooperation könnte ich ihm bei der Zimmersuche behilflich sein und den Mietvertrag übernehmen, wenn der Vermieter einverstanden ist.


    Öhm. Hattest du das schon nicht mal? War da nicht was mit "Sohn zahlt die Miete nicht" Diesen Schuh würde ich mir schlicht und einfach nicht anziehen. Entweder müsstest du an den Vermieter direkt bezahlen oder es lassen. Und dann bist du nicht davor gefeit ,dass er Schäden an dem Zimmer/Wohnung anrichtet und du dafür gerade stehen musst.


    Jungen Erwachsenen kann durchaus kompentent vom JA geholfen werden. Das sollte er in Anspruch nehmen. DU kannst ihn da ja hinschleifen ;-)


    Zitat

    Kindergeld sollte er auch noch erhalten? = evtl. + 192 Euro


    Nur unter der Voraussetzung, das er ausbildungssuchend beim JC gemeldet ist (oder Umschulung oder Ausbildung macht) und unter 25. Und auch da würde ich darauf bestehen, das der Vater derjenige ist der es beantragt. Auch bei einem Abzweigungsantrag steht der beantragende ET in der Pflicht. Und darf evtl. viel Geld zurückzahlen, wenn rauskommt, dass etwas zu Unrecht bezogen wurde (weil Kindi Veränderungen nicht mitgeteilt hat)


    Zitat

    Gibt's noch andere Wege?


    So hart es klingt. Für dich gibt es keinen anderen Weg. Alles andere führt dazu, dass du dir schadest

  • hallo dade,
    das du dein kind liebst und es unterstuetzen willst find ich gut!


    aber auch ich wuerde einen anderen weg gehen.


    er bekommt doch geld vom jobcenter/arbeitsamt fuer eine wohnung. dann ist er krankenversichert. dazu hat ein kleines einkommen und bekommt viel. kindergeld.
    warum sollst du jetzt ueberstunden machen?
    er ist nun dafuer verantwortlich. zu schauen wie er seinen lebensunterhalt decken kann.


    unterstuetzen ja.
    helfen antraege zu stellen
    helfen eine wohnung/zimmer zu suchen
    ihn mit sachen die du abgeben kannst, bettwaesche, kuechensachen und co. unterstuetzen
    manchmal ein fresspaket vorbei bringen und fuer ihn kochen
    da sein wenn er sorgen hat


    grade weil er dich auch bedroht und beklaut hat. geschwister weiss ich grad nicht mehr. wuerde ich ihn nicht mehr in meinem zuhause wohnen lassen.
    da du ihn wie du schreibst. nicht vertrauen kannst.


    pass gut auf dich auf..........

    Kinder die geliebt werden, werden erwachsene die liebe schenken koennen.


    [font='Tahoma, Arial, Helvetica, sans-serif'] "In meinem Leben habe ich unzählige Katastrophen erlitten. Die meisten davon sind nie eingetreten."

  • Bleibt das Problem mit der Krankenversicherung. Dazu wissen vielleicht andere mehr als ich


    In der Krankenkasse ist er noch drin. Er ist krank, die Sache läuft also über seinen Betrieb, der entsprechend zahlt. Mit Beendigung des Vertrags am 31.8. übernimmt das Arbeitsamt die Zahlung. (Egal, was passiert: Seine jetzige KK kann ihn nur aus der Versicherung entlassen, wenn eine neue Versicherung vorliegt. Das schreibt das Gesetz vor.)


    Aus der Versicherung entlassen wird Niemand, weil wir eine Krankenversicherungspflicht haben!
    Wenn er sich kümmert und sich beim Arbeitsamt meldet, ist er weiter krankenversichert!


    Es gibt aber auch die Möglichkeit, dass er danach zwar versicherungspflichtig ist und sich selber versichern müsste, d.h. die Beiträge selber zahlen müsste!!!
    aber, wenn er es nicht tut, sehr schnell hohe Schulden auflaufen...bei der Krankenkasse!


    Während dieser Zeit hätte er nur den Anspruch auf eine Notversorgung bei den Ärzten...


    und wenn er seine Medikamente selber zahlt ist der Fall vielleicht schon eingetreten :Hm

  • Auch wenn Deine Gefühle alle schreien, dass Du ihm helfen willst, weil es Dein Kind ist: Nein, ich würde ihn nicht einziehen lassen. Er hat euch - insbesondere die jüngeren Geschwister - terrorisiert. Er hat sich nicht um eure Regeln geschert, hat trotz Verbot längere Zeit Besuch gehabt. Hat er nicht sogar etwas im Haus kaputt gemacht? Auch von einer Übernahme des Mietvertrags rate ich ab, dann zahlst Du, wenn er dort etwas kaputt macht.


    Meine Einschätzung ist, dass er ein möglichst arbeits- und sorgenfreies Leben führen möchte. Pflichten egal welcher Art (sozial, finanziell, ...) lehnt er ab.


    Als Elternteil fällt es einem sehr schwer, aber man muss den Kindern ab einem gewissen Alter "zumuten" für ihr Leben selbst verantwortlich zu sein. Ich denke, wenn Dein Sohn jetzt wieder bei euch einzieht, wird euer aller Leben im Haus sehr schwer. Was denkst du, wie lange Du ihn dann da haben würdest? Ihn wieder reinzulassen kostet Dich 5 Minuten, ihn wieder loszuwerden dürfte dann sehr schwer werden.


    Daher wäre meine Antwort, dass ich ihm bei Anträgen etc. zwar helfe (helfe, nicht diese für ihn ausfülle), aber er nicht wieder einziehen darf, weil ich denke, dass es ihm nicht guttäte.

    Im Forum gängige Abkürzungen:
    ABR: Aufenthaltsbestimmungsrecht (kann sich auf das alleinige ABR beziehen) / ASR: Alleiniges Sorgerecht / GSR: Gemeinsames Sorgerecht / SR: Sorgerecht
    BU: Begleiteter Umgang oder Betreuungsunterhalt / KU: Kindesunterhalt / UHV: Unterhaltsvorschuss / WM: Wechselmodell / BET: Betreuungselternteil / UET: Umgangselternteil
    TE bzw. TS: Threadersteller bzw. Themenstarter / JA: Jugendamt
    KV: Kindsvater / KM: Kindsmutter / ET: Elternteil / GE: Großeltern

  • Ich verstehe das mit der Berufsunfähigkeitsrente nicht. Wofür sollte er die bekommen und wieso?


    Er ist tatsächlich krankenversichert, also werden auch seine Medikamente bezahlt. Er sagt aber, er muss sie selber bezahlen. Warum wohl, sagt er das?


    Ich werde dir keinen Rat geben, aber ich wüsste, was ICH täte.

  • Vielen Dank für Eure Antworten. Ich bin froh, dass ich mit meinem Gefühl nicht allein dastehe. Ich habe zwar immer noch Angst, dass ich ihm damit unrecht tue, und dass er sich doch verändert hat, im letzten Jahr, aber ich denke mir auch, in Anbetracht all dessen, was wir in der Vergangenheit für Erfahrungen mit ihm machen durften, muss er dann eben auch mal damit leben, ungerecht behandelt zu werden.


    Er stand vor 14 Tagen selber bei mir in der Küche und hat mir erklärt, er musste sich endgültig von seiner Freundin trennen, denn er hatte ihr schon viele Chancen gegeben, und immer war es die letzte und nochmal die letzte und nochmal die letzte... wie würde er dastehen, wenn er jetzt wieder nachgäbe. Irgendwann muss auch mal Schluss sein, denn sonst würde er unglaubwürdig.


    Er ist ein schlauer Kopf. Jetzt muss er nur noch verstehen, dass das auch für ihn gilt.


    Mein Entschluss steht fest und sollte ich ihm damit Unrecht tun, dann ist es seinem eigenen Verhalten geschuldet und dann müssen wir halt damit leben. Wenn er Hilfe braucht, helfe ich gerne. Aber nicht mit Geld und nicht mit Wohnraum. Die Idee mit dem Hausrat überlege ich mir noch. Aber ich würde ihm wohl nur Sachen geben, die ich sowieso wegewerfen würde, weil ich leider weiß, wie er mit geschenkten und in seinen Augen minderwertigen Dingen umgeht. Da reicht es schon, wenn ein Teil nicht die gewünschte Farbe hat... :schiel

    Finde Dein Licht und finde Deine Schatten. Erst dann wirst Du zu Deiner Mitte finden.

  • Ich werde dir keinen Rat geben, aber ich wüsste, was ICH täte.


    Und das wäre? Wie würdest Du handeln? Indem Du das aufschreibst, hast Du ja noch keinen Rat gegeben, aber insbesondere der TS vielleicht eine Entscheidungshilfe gegeben.