Umgang mit Kleinkind (9Monate) und große Entfernung - bitte Tipps und Erfahrungen...

  • Hallo liebe Forenmitglieder,

    ich hab nun doch gleich mal eine Frage, da ich leider noch überhaupt nicht cool und gelassen mit dem Kindsvater umgehen kann...


    Unsere Tochter ist fast 9 Monate und wir leben 800 km entfernt vom Vater. Natürlich mit seiner Zustimmung, bzw. auf seinen Wunsch, da er mir keine regelmäßige Unterstützung zusagen kann und ich hier wenigstens meine Eltern habe...


    Er war seit unserer Trennung im Februar 1 x bei uns. Und hat auch hier übernachtet und die Vollverpflegung genossen. Ich habe gekocht und er hatte unsere Tochter. War für ihn ein schöner Aufenthalt, für mich wurde es jeden Tag schlimmer, da ich täglich vor Augen geführt bekam, wie glücklich er nun ohne mich ist. Der Besuch endete von meiner Seite ganz schlimm in Tränen.


    Nun steht der nächste Besuch an und ich hab furchtbar schiss...
    Wir treffen uns an neutraler Stelle (ich fliege diesmal hin) und er wird mit unserer Tochter und zwei seiner anderen Kinder spazieren gehen.


    Ich möchte einfach so wenig wie möglich Kontakt, da es mir dann immer am besten geht.
    Habe Angst, das die Kleine fremdelt und ich die vier nicht gleich alleine lassen kann und dabeibleiben muss.


    Es wird sicher irgendwann besser, aber momentan bin ich noch überhaupt nicht in der Lage, meine Emotionen außen vor zu lassen...

    Habt ihr Tipps oder Erfahrungswerte wie man seltenen Umgang (durch die Entfernung) in diesem Alter mit so wenig wie möglich Kontakt regeln kann?



    Danke!!


    Achso, die Reisekosten wenn er kommt teilen wir uns. Für seinen nächsten Besuch habe ich gesagt, dass er sich ein Zimmer nehmen soll. Er möchte, dass ich das alleine bezahle, da er ja kein Problem mit der Nähe hat...
    Wie seht ihr das?

  • Hallo,
    ich kann Dir leider auch nicht mehr raten, als dass es irgendwann hoffentlich einfacher erträglich für Dich werden wird, mit ihm zu tun zu haben. Hier war es anfangs auch ein Problem, weil ich mit meiner Ex nichts mehr zu tun haben wollte, aber mittlerweile hat es sich eingespielt. Vielleicht gibt es einen Weg, dass ihr es vermeiden könnt, längere Zeit zusammen zu sein, das Kind wird ja auch größer und selbständiger so dass er sich dann bald ein Zimmer für den Umgang nehmen kann? Umgang über so eine Entfernung ist eine Frage der Zeit und der Kosten, man unterschätzt beide Faktoren leicht.
    Ich werde jetzt auch wieder 4 Tage meines Urlaubs in der Bahn verbringen, da Großkind selbst von einem Drittort anreist und Kleinkind sich aber die eigene Anreise nicht zutraut und ich abholen muss und dem entsprechend fallen dann auch schon wieder Reisekosten an und und und ...
    Rein rechtlich ist das natürlich seine Sache, wie er das finanziell und zeitlich regelt.


    Alles gute und :daumen


    LG

  • Danke Yogi.
    Ist das tatsächlich so, dass rein rechtlich wir uns das nicht teilen müssten? Sondern er allein?
    Hmmh, ich befürchte, dann zieht er es vom Unterhalt ab...
    Gibt es Erfahrungswerte, bzw. Beschlüsse, wie oft bei dieser Entfernung Umgang "ausreicht"?

  • Ist das tatsächlich so, dass rein rechtlich wir uns das nicht teilen müssten? Sondern er allein?
    Hmmh, ich befürchte, dann zieht er es vom Unterhalt ab...


    Vom Unterhalt selbst abziehen ist nicht zulässig. Allerdings können erhöhte Umgangskosten natürlich das netto Einkommen verringern. Das wären dann die reinen Fahrtkosten und Übernachtungskosten, also eine Übernachtung unter einem Dach ist sicher nicht zumutbar, kann man aber natürlich machen, wenn es keine Einwände gibt.


    Zu der Frequenz des Umgangs kann ich nichts sagen, bei der Entfernung spielt sich das eh auf kurz oder lang auf ein paar mal pro Jahr ein. Ich versuche hier wenigstens alle 2 Monate mal was zu reißen, habe allerdings Teenager, bei denen wird von sich aus abgewogen, ob sich Umgang "lohnt" oder nicht. Vielleicht könnt ihr euch erst mal sinnvoll im Gespräch einigen, bevor man gutes Geld zum Fenster raus wirft.


    LG

  • Danke dir!
    Nee das kriegen wir alles ohne Gericht hin (hoffe ich doch).


    Wir hatten uns anfangs geeinigt, dass wir Reisekosten teilen. Nun frage ich mich aber, was ist, wenn er tatsächlich monatlich ein paar Tage kommt. Klar, toll für die Kleine. Aber er arbeitet auf Frühpension hin, hat insgesamt 4 Kinder und hat schon angedeutet, dass der Unterhalt auf Dauer nicht gesichert ist...
    Dann wird das auch bei mir knapp mit dem Geld bei häufigen Besuchen..

  • Achso, die Reisekosten wenn er kommt teilen wir uns. Für seinen nächsten Besuch habe ich gesagt, dass er sich ein Zimmer nehmen soll. Er möchte, dass ich das alleine bezahle, da er ja kein Problem mit der Nähe hat...


    wie schon gesagt, hat er die Reisekosten zu zahlen und nicht Du!


    Außerdem steht Dir neben dem Unterhalt für das Kind auch Betreuungsunterhalt für Dich zu!

  • Rein moralisch gesehen solltest du dich aber schon an deine Abmachung halten, denn immerhin hat er mit dem Zugeständniss deinerseits einem Umzug zugestimmt, was er nicht ohne Ärger hätte machen müssen. Was nicht heißen soll, dass du ihn bei dir unterkommen lassen sollst , ihn auch noch bekochst und er wann immer und solange wie er wünscht anreisen kann. Ich würde mich mit ihm zusammensetzen und eine Obergrenze der Kosten, die du dazugeben kannst, abmachen. Bei vier Kindern wird der Unterhalt eh nicht üppig sein und mit dem neuen UHV Gesetz hast du wenigstens diese Summe bis zum 18. LJ sicher.


    Sollte er nicht schon Mangelfall sein, kannst du noch Betreuungsunterhalt und Mehrbedarf (zb. Kiga kosten) geltend machen.


    Ansonsten gilt für ein kleines Kind, unter normalen Umständen, eher häufigen aber kurzen Umgang durchzuführen, der dann stetig erweitert wird. Ich würde ihm eine Jugendherberge empfehlen. Das ist nicht so teuer, es sind andere Kinder da und es gibt familienzimmer, wo sie dann auch übernachten kann.

  • Hallo


    Neun Monate ist schon noch richtig klein. Da kommt noch die Fremdelphase, da wird Umgang eh schwieriger. Aber bei mir zu Hause hätte ich den Ex auch nicht haben wollen. Gerade, als die Trennung noch richtig weh tat, ging es mir ähnlich wie Dir. Sobald ich wußte, der Ex rauscht an, bekam ich ganz übel Migräne und die Emotionen kochten hoch. Ich habe Umgang dann ausgelagert und er holte Junior von der Kita ab. So mußte ich das Kind nur noch wieder in Empfang nehmen, was mir deutlich besser bekam. Finanziell habe ich sehr schnell zugesehen, auf eigenen Beinen zu stehen. Wobei ausbleibender Unterhalt natürlich trotzdem weh tut. Ich bin aber letztlich nicht von ihm abhängig. Seid dem so ist, kann ich auch anders mit dem Ex umgehen und er hat weniger das Gefühl, mich versorgen zu müssen, obwohl er sich ja getrennt hat.


    Inzwischen kommt der Ex aus England ~ einmal / Monat. Dafür werden im Sonderkosten angerechnet, das hält sich aber im Rahmen. Er hat Junior über ein Wochenende und nimmt dafür ein Appartement. Mit der Besitzerin hat er wohl einen Deal, da er ja regelmäßig kommt. Ich weiß aber nicht, was ihn der Spaß kostet.


    An Deiner Stelle würde ich mal in Deiner Umgebung nach günstigen Übernachtungsmöglichkeiten suchen. Manchmal sind die geeigneter als DJH, wo es doch laut sein kann oder die Betten schlecht. Und ich würde dem Ex auch sagen, dass ich unter der Trennung leide und einfach Abstand brauche. So klein, wie Euer Kind ist, wirst Du aber wohl häufiger den Ex sehen müssen. Es wird besser ,dauert aber einfach. Man bekommt auch Hornhaut auf der Seele.


    Gruß

  • Vielen Dank für Eure Antworten!


    Also ich bekomme 260€ Unterhalt für unsere Tochter, kein Betreuungsunterhalt oder ähnliches.
    Er hatte sich das ausrechnen lassen und ich hab das nicht hinterfragt.
    Auf Dauer werde ich den Unterhalt sicher nicht weiter bekommen, werde aber auch so zurecht kommen.
    Er sieht das recht entspannt, als ich ihn auf seine Zahlungsfähigkeit bei Frühpension mit 42 Jahren und vier Kindern ansprach und hatte gleich auf das Jugendamt verwiesen, wo ich dann Unterhaltsvorschuss beantragen könnte...
    Diese Einstellung ärgert mich natürlich, daher bin ich wohl auch etwas kleinlich, was die Reisekosten betrifft...


    hoffnungsvoll
    Die Idee mit der Jugendherberge ist vielleicht was für später.
    Momentan stille ich noch voll, da alle Beikostversuche verweigert werden. Also dass sie bei ihrem Papa übernachtet, sehe ich in nächster Zeit noch nicht...
    Und ja ich will mich schon an unsere Abmachung halten, jedoch hatte ich ihn bei seinem letzten Besuch darauf angesprochen, doch wieder zurückzukehren (der Umzug war erstmal zur Probe gedacht) und dass wir unsere Tochter dann gemeinsam, z.B. abwechselnd, betreuen. Damit sie eben regelmäßigen Kontakt haben.
    Das wollte er auf keinen Fall, da er mir keine verlässliche Unterstützung zusagen kann/möchte. Weder Wochenende noch unter der Woche und eh nicht weiß, wo er in den nächsten Jahren ist...
    Ich wäre gerne zurückgekehrt, aber ganz allein mit einer Vollzeitstelle und schlechten Arbeitszeiten (Teilzeit wäre da nicht möglich) schaffe ich es in Hamburg eben nicht.
    Meine Dankbarkeit, dass er uns hat gehen lassen, hält sich also mittlerweile in Grenzen.


    Lucca
    Genauso geht es mir. Letzte Nacht habe ich kaum geschlafen. Habe Horrorszenarien im Kopf und mache mir furchtbar viel Gedanken.
    Ja, sie ist gerade am fremdeln. Beim letzten Besuch dauerte es seine Zeit, bis er sie in den Arm nehmen konnte. Ihre Halbschwestern kennt sie auch noch nicht, das heißt zusätzlich 2 fremde Gesichter.
    Ich habe Angst, dass sie weint und ich sie trotzdem gehen lassen muss...

  • Ich kann das gar nicht fassen :wow


    Dein Ex möchte gar nicht, dass ihr in seiner Nähe wohnt? Er möchte auch nicht bei der Kinderbetreuung helfen, damit du
    berufstätig sein kannst? Unterhalt möchte er natürlich auch nicht zahlen, weder für dich, noch für das Baby :radab


    Im Gegenzug darfst du aber seine Besuche beim Baby mitfinanzieren? :wow:rolleyes::wand:kopf:tot




    P.s. du solltest dich mal bei einem Anwalt nach der Gesetzeslage erkundigen!

  • Ja.


    Wir haben uns sozusagen einvernehmlich getrennt. Aber er gibt mir die Schuld, dass er nun vier Kinder von drei Frauen hat und immer noch keine Familie.
    Ich will nicht böse von ihm sprechen, denn ich trage einen ganz immensen Anteil an unserer Trennung. Ihm geht es jedoch mittlerweile wieder sehr gut. Er lebt bei seinen zwei ältesten Kindern, seiner Exfrau und ihrem Neuen im Haus und scheint sehr glücklich. Das bestätigt für mich, dass unsere Trennung richtig war. Auch wenn ich ihn noch sehr vermisse und noch sehr traurig bin.
    Er war lange in einer psychiatrischen Klinik und hat nun für sich erkannt, dass er erstmal nur an sich denken soll, da ihm das Leben, das Schicksal und eben die Frauen so übel mitgespielt haben.
    Daher die fehlende Bereitschaft, feste Zusagen zur Betreuung zu geben. Er möchte sich nicht binden.

  • Einvernehmlich finde ich gut, Reisekosten teilen ist auch okay, aber das höchste, was du bieten solltest, allerdings auch nur, wenn der Unterhalt fließt.
    Was ich so rauslesen, haben wir da einen ganz bequemen Menschen: Wohnt bei der Ex-Ex, arbeitet auf die Frühpensionierung hin, hätte gerne von dir Kost und Logis oder dass du kommst, obwohl er dir nicht helfen will und kann und dich hat ziehen lassen.
    Und natürlich bist DU an der Trennung schuld, ja nee, ganz sicher (NICHT!).


    Also: Haltet das schriftlich fest mit Reisekosten, wenn Unterhalt kommt.
    Fahre bzw. fliege nicht zu ihm für einen Spaziergang, was für eine Verschwendung von Ressourcen!
    Er muss kommen! Sei da stur.
    Nicht bewirten, warum auch?!
    Es gibt Pensionen und auch die Seite http://www.mein-papa-kommt.de
    Nicht DEIN Problem.


    Ach wenn du es alles außergerichtlich regeln möchtest: Lass dich nicht ausnehmen, nur weil du sein Kind austragen "durftest", du bist nicht seine Mutter oder Dienerin.
    Lass dich beraten, lass dich stark machen, Jugendamt, Beratung bei der Caritas oder oder oder.
    Der verarscht dich doch, bzw. du lässt dich verarschen.


    Habe ich auch jahrelang mit mir machen lassen: KV kam alle Monate, wurde hier bewirtet, Vaterschaft nicht anerkannt, kein Unterhalt, spielte alle Monate halt mal Papa. Dazu immer der Druck, ICH müsse mit dem Kind kommen - einmal habe ich es gemacht, dann nie wieder, weil von ihm natürlich sofort kam: Das könntest du ja öfter machen.
    Ja klar, meine Zeit, mein Geld und das Kind wird ihm auf dem goldenen Tablett geliefert.


    Natürlich ist für ein Kind auch ein Papa auf Entfernung toll, aber wenn es der Mutter dabei schlecht geht, dann ist das alles bald nicht mehr so toll.

  • Es gibt die Initiative "Mein Papa kommt", die ist extra dafür gedacht, weit entfernt lebenden Elternteilen eine günstige Übernachtungsmöglichkeit zu ermöglichen.


    Sich an den Kosten des Umgangs beteiligen ist die eine Sache (das wurde bei uns aufgrund der großen Entfernung sogar bei der Umgangsregelung vom Gericht so festgehalten). Aber keiner kann dich dazu verpflichten, deinen Ex All inklusive bei dir zu Hause zu beherbergen. Du musst ihn nicht einmal in deine Wohnung lassen, wenn du das nicht möchtest. Für den Umgang gibt es oft bei der Caritas oder ähnlichen Organisationen Räume, die dafür zur Verfügung gestellt werden können.


    Allerdings wirst du wohl, solange das Kind so klein ist, in gewissem Maße am Umgang teilnehmen oder zumindest greifbar sein müssen - sei es, um das Kind über die erste Fremdelphase zu begleiten oder ggf bei Bedarf zu stillen. Aber auch diese Berührungspunkte werden sich reduzieren, je älter das Kind wird.


    LG, JayCee

    Man sitzt insgesamt viel zu wenig am Meer...

  • Ein Update und weitere Fragen:


    Das zweite Treffen fand in Hamburg statt, da ich sowieso noch meine restlichen Sachen holen musste. Ich hatte wenig Zeit, daher gab es auch nur ein Treffen von 3 h.
    Der Vater hatte seine zwei größeren Kinder mitgebracht, die unsere Tochter noch nicht kannten.
    Nach 20 min blieb die Kleine auf seinem Arm und ich bin gegangen. Nach 2,5 h haben wir uns wieder getroffen und noch eine halbe Stunde zusammen verbracht.
    Für mich war das absolut in Ordnung (hatte ja bammel, dass ich emotional das nicht hinkriege. Aber mit etwas Abstand wird einem immer klarer, warum man sich getrennt hat und irgendwie hat mein Ex ziemlich an Attraktivität und auch positiven Gefühlen von meiner Seite aus verloren .... zum Glück).
    Allerdings war meine Kleine abends total durch den Wind, wollte mich nicht loslassen, konnte ewig nicht schlafen ... so kannte ich sie gar nicht.
    Hab das dem Vater erzählt, der meinte, alles wäre bestens gewesen und sie war happy und hatte mir auch 2 Videos geschickt - für mich war absolut deutlich zu sehen, dass sie total überfordert und verunsichert war.
    Ich hatte ein ziemlich schlechtes Gewissen, dass ich sie so schnell alleine gelassen hab.


    Letzte Woche hatte ich dann einen Termin bei einer Erziehungsberatung und wollte mir Tipps holen, wie diese seltenen Umgänge am besten zu gestalten sind. Der Psychologe dort hat mir wirklich viele Informationen und auch Hintergrundwissen geben können - zusammengefasst:
    Jedes Kind ist anders und bestimmt das Tempo selbst.
    Und: Ganz so einfach mit abgeben und alleine lassen wird es in der nächsten Zeit noch nicht gehen.
    Das ist in Ordnung für mich und auch der Vater möchte nichts übers Knie brechen, was evtl. für die Kleine noch zu viel ist.


    Nun möchte ich aber tatsächlich ein paar feste Absprachen für die nähere Zukunft abstimmen und hoffe auf den einen oder anderen Tipp von euch:


    - Besuche 1 x im Monat (z.B. erstes Wochenende, kann jederzeit verändert werden, aber dass beide Seiten ein Wochenende schon mal freihalten)
    - Ankunft Freitag oder am Wochenende, damit ich die Möglichkeit habe, die erste Zeit dabei zu sein (werde ab November wieder arbeiten)
    - Tagsüber Schläfchen werden zu Hause gemacht ohne ihn (damit ich auch ein bisschen Luft holen kann von der Zeit zu dritt) und abends wird zu Hause verbracht (damit sie zur Ruhe kommt) - heißt: Vormittags sind wird zusammen und nochmal ab Mittag bis nachmittags
    - wann und wie lange die zwei dann alleine sind entscheiden wir jedesmal neu, ausschlaggebend ist unser Kind
    - Abholen am Flixbus durch mich (es gibt keine gute Busverbindung)
    - wenn Krippe ist, soll sie nicht extra rausgenommen werden (da sie sich dort ja auch erst eingewöhnen muss)
    - Reisekosten hälftig bis die Betreuungszeit in der Krippe beginnt, danach er alleine (dafür verzichte ich auf den hälftigen Mehrbedarf für die Betreuungskosten)


    Was meint ihr - ist das fair?
    Hab ich was vergessen?
    Zu kleinlich? Zu großzügig?

  • Hallo Svea,


    als ich mich vor 15 Jahren trennte, war unsere Tochter etwas älter (18Mon) und die Entfernung etwas größer als bei euch (Neuseeland - D). Die damals involvierte Psychologin hob hervor, wie wichtig eine Bindung für Vater und Kind in dem Alter durch regelmäßige Treffen ist, also sind wir während der Kindergartenzeit gependelt. In der Grundschulzeit lebte sie bei mir, anschließend 1,5 Jahre bei ihm. Unsere Tochter ist inzwischen in beiden Familien fest verwurzelt. Sie hat entschieden, in D die Schule zu beenden und trifft ihren Vater mindestens zweimal pro Jahr irgendwo in der Welt und skyped/emailed/whatsapped zwischendurch mit ihm.


    Zu Anfang war unsere Tochter ganz oft durch den Wind, durchlitt die Trennungen und es war schwer auszuhalten, aber sie ist zu einer wunderbaren Person gewachsen. Ich war dann einfach nur da und habe mit ihr gekuschelt.


    Feste Absprachen fand ich auch sehr hilfreich, und deine Ideen finde ich sehr fair.


    Ich möchte dir Mut machen, den Umgang weiter zu ermöglichen....über der Tellerrand hinaus...unkonventionell... auch wenn es viel Kraft kostet...Kinder brauchen beide Eltern


    Viel Kraft und bestärkende Menschen auf eurem Weg wünsche ich dir


    smiles

    Am Ende stellt sich die Frage: Was hast du aus deinem Leben gemacht? Was du dann wünscht getan zu haben, das tue jetzt. - Erascus von Rotterdam

  • Zitat

    wie schon gesagt, hat er die Reisekosten zu zahlen und nicht Du!

    Da würde ich persönlich mal zum Anwalt gehen und mich da beraten lassen ohne jetzt was konkretes zu veranlassen etc einfach mal hören was der/die so dazu sagt.
    Ich bin seinerzeit knapp 300 km weg gezogen und es gibt Gerichtsurteile (mehrzahl von verschiedenen Gerichten) das ich "ohne Not heraus" das Kind weit weg verbracht habe und daher habe ich dafür zu sorgen das die KM ohne Kosten und Zeitaufwand Umgänge ermöglicht werden.
    Heißt im Klartext ich hätte zusehen müssen wie der kleine alle 14 Tage zur Mutter kommt und danach wieder nach hause. Die Kosten hätte ich ganz zu tragen gehabt.
    Gut das ganze Thema Umgang hat sich bei uns erledigt aber dannoch so
    sicher wäre ich mir da garnicht das in dem Fall der KV alles zahlen und
    sich zeitlich richten muss. Mal nen Profi fragen.


    Svea16
    Dein Plan klingt doch nach Hand und Fuß, wenn das so klappt (was ich euch wünsche) Prima!
    Noch ne doofe Frage, warum wird Papa mit Kind nicht alleine gelassen?

    2 Mal editiert, zuletzt von Agrippa ()

  • smilesnz:
    Na, dann ist bei uns die Entfernung ja tatsächlich ein Klacks! :-)
    Danke für deine Erfahrungswerte!
    Mir ist an einem regelmäßigen Umgang auch sehr gelegen und ich würde mich freuen, wenn die zwei eine gute Bindung entwickeln!


    Agrippa:
    Ich versteh nicht ganz, was du sagen willst - da ich weggezogen bin, könnte es sein, dass ich alleine zahlen müsste?
    Zum einen bin ich auch auf seinen Wunsch hierher gezogen. Zum anderen wollte er dann auch partout nicht mehr, dass wir zurückkehren, da er keine feste Zusagen bezüglich Betreuung und Unterstützung geben kann/mag.
    Daher möchte ich auch gerne etwas "verbindliches" (soweit möglich) festlegen, da er immer wieder sagt, er weiß nicht, wo und wie er in ein paar Jahren lebt und irgendwie häng ich halt in der Luft, wie er sich das alles auf Dauer vorstellt. Ich möchte gerne die Umgänge unterstützen, aber ich werde nicht seine finanziellen Engpässe auffangen.
    Da die Entfernung und die Kosten nicht ohne sind, würde ich bei "hälftig" bleiben. Hab dann aber eben nochmal wegen Mehrbedarf KiGa gelesen und halte die Lösung (Reisekosten komplett er, Betreuungskosten komplett ich) auch für eine gute Lösung...?
    Ich möchte die zwei gerne alleine lassen auf Dauer, aber wie bereits geschrieben, sind wir da beim letzten Mal zu schnell gewesen...
    Daher erstmal zu dritt und nach und nach stundenweise ziehe ich mich zurück. Das ist für den Vater auch ok (wir haben bereits telefoniert) und der Kinderpsychologe meinte eben auch, dass nach 4 Wochen man doch wieder erstmal bei 0 anfangen sollte und dann langsam steigern. Die Pausen zwischen den Umgängen sind eben für dieses Alter noch sehr lang...

  • Zitat

    Agrippa:


    Ich versteh nicht ganz, was du sagen willst - da ich weggezogen bin, könnte es sein, dass ich alleine zahlen müsste?

    Ja, in unserem(!) Fall war es so das die Gerichte entschieden haben das ich die Umgänge zahlen und den kleinen zu Umgängen hin und wieder abholen muss. Wer hat denn das Aufenthaltsbestimmungsrecht?
    Das kann bei euch natürlich anders aussehen da ihr euch ja einig seid etc. aber rechtlich ganz so klar wie hier dargestellt ist das meiner(!) Meinung nach nicht.


    Ich denke du solltest die 150-200€ investieren und dich von einem Anwalt
    beraten lassen dann hast du Sicherheit wies konkret rechtlich aussieht.
    Was ihr selbst vereinbart ist ja dann wieder was anderes. Wenn ihr euch einig seid ist das toll und es klingt dannach als hättet ihr einen Plan. Find ich im Sinne des kleinen Wurms super :thumbup:

    2 Mal editiert, zuletzt von Agrippa ()

  • Danke dir, agrippa!
    Ich behalt's im Hinterkopf!


    Ich bin gerade sehr froh, dass wir da beide sehr um eine gute Zusammenarbeit bemüht sind und letztendlich sehe ich das ganze auch als ein Geben und Nehmen.


    Ziemlich sicher bin ich allerdings, dass er um jeden Fall eine gerichtliche Einigung vermeiden wird (sei es bzgl. Umgang, Reisekosten, Mehrbedarf, Unterhalt, ...), da nicht alles ganz koscher ist, was er so macht und vorhat und gerade eine Offenlegung seiner finanziellen Verhältnisse so einige seiner Pläne durchkreuzen würde...

  • Ziemlich sicher bin ich allerdings, dass er um jeden Fall eine gerichtliche Einigung vermeiden wird (sei es bzgl. Umgang, Reisekosten, Mehrbedarf, Unterhalt, ...), da nicht alles ganz koscher ist, was er so macht und vorhat und gerade eine Offenlegung seiner finanziellen Verhältnisse so einige seiner Pläne durchkreuzen würde...

    Deshalb mein Vorschlag mal zu nem Profi zu gehen damit du weist wo du stehst bzw. was du machen/zahlen musst und was Verfügungsmasse ist um ein harmonisches Miteinander zu ermöglichen.
    Mir persönlich würde es auf ein paar Euro nicht ankommen wenn es dafür keinen Krieg gäbe.