Immobilie nach Trennung

  • Hallo liebe Foren-Gemeinde,


    ich wende mich heute mal ratsuchend für meine beste Freundin an euch. Vielleicht gibt es unter euch jemanden der mit Erfahrungen oder fachkundigem Rat weiterhelfen kann.


    Folgende Situation: meine beste Freundin hat seit 6 Monaten einen neuen Partner. Dieser lebt mit seiner Ex-Freundin und 2 Kindern (wobei nur die Kleine von ihm ist) im gemeinsamen Haus. Er möchte die Situation natürlich gern ändern aber niemand weiß so richtig wie wegen des gemeinsamen Hauses. Beide stehen im Grundbuch und in den Kreditverträgen. Die Ex könnte das Haus alleine finanzieren (hat wohl recht gutes Einkommen). Die Gefahr besteht allerdings, dass sie das riesige Grundstück nicht alleine bewirtschaften kann. Er kann das Haus nicht alleine halten, meine beste Freundin könnte sich aber durchaus vorstellen die Kreditschuld von der Ex zu übernehmen und sich entsprechend ins Grundbuch eintragen zu lassen. Für die Kinder wäre es schöner wenn sie mit der Mutter im Haus bleiben könnten. Für den neuen Partner meiner Freundin wäre das auch an sich kein Problem wenn... ja wenn das Grundstück nicht direkt neben seinem Elternhaus liegen würde wo er sich regelmäßig aufhält. Beide Parteien wären zudem nicht in der Lage den jeweils anderen auszuzahlen. Meine Freundin will sich in die ganze Angelegenheit eigentlich nicht einmischen. Aber es steht auch der Verkauf der Immobilie zur Debatte und das würde dem Partner ein wenig das Herz brechen und sie überlegt nun ihm mitzuteilen, dass sie sich durchaus vorstellen könnte in die Sache einzusteigen (nicht sofort aber über kurz oder lang).


    Ich kann ihr dazu leider überhaupt nichts raten weil ich mit dem Thema keine Erfahrungen habe. Ich stelle mir nur eben die Frage ob das so einfach gehen würde das nur die Ex den Kredit weiter zahlt und der Mann aus den Verträgen entlassen wird. Kann mir nicht vorstellen, dass eine Bank das freiwillig mitmacht.


    Was denkt ihr darüber?


    LG, Jalapenio

  • In solchen Situationen gibt es viele Möglichkeiten. Denn es zählt zuerst einmal der Wille (und die finanz. Möglichkeiten ) der Betroffenen. Rechtliche Regelungen setzen erst ein, wenn sich die Hauseigentümer nicht einig sind.
    Da aber ein, wie es hier aussieht, die finanz. Möglichkeiten beider Parteien auf Jahre und Jahrzehnte bindet und auch emotionale Dinge mitspielen, wird "das Haus" über lange Zeit ein Thema sein, wenn kein harter Schnitt erfolgt. Darüber müssen sich die Beteiligten klar werden.

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Grundsätzlich ist es schon möglich, dass einer aus den Kreditverträgen entlassen wird, wenn die Bank der Überzeugung ist, dass der andere finanziell zur weiteren Begleichung in der Lage ist.


    Wir haben das damals so geregelt, dass ich meinen Ex ausbezahlt habe (Eigenkapital war damals meines und somit sein Anteil von der Tilgung noch nicht so groß) und dann alles geändert wurde.... war ein Termin beim Notar (im Rahmen der Scheidungsfolgevereinbarung), Änderung Grundbuch und Kredit......


    Aber auf was sich jedes Paar einigt, dass hängt von den äußeren Umständen ab und da kann man auch schlecht raten.


    Ich würde mir nur an Stelle Deiner Freundin gut überlegen, ob ich da mit einsteige.....

  • Mein Ex ist von der Bank aus dem Kredit entlassen worden... Ich habe den Kredit komplett übernommen.. Das geht unter gewissen Umständen durchaus.


    Ich würde die Nähe zum Haus der Großeltern als absoluten Vorteil sehen, sollte die Ex mit den Kindern im Huas verbleiben. Bezugspersonen für die Kids, potentielle Entlastung der KM durch Betreueung usw...

    Mit Gruß :wink
    Vaquera


    Life is simple: Eat, sleep, ride... :love:

  • Sorry, nach 6 Monaten Beziehung in eine langfristige Kreditfinanzierung einer (Fremden) Immobile einsteigen?


    Das würde ich nichtmal nach 10 Jahren Ehe machen...


    Frage: Besteht die Möglichkeit der Realteilung der Immobile? Also 2 Wohneinheiten draus zu machen ?


    Das wäre m.E. die einzige "vernünftige" Möglichkeit in solch ein Spiel einzusteigen, also ne Realteilung machen und die Freundin erwirbt WE X der Immobilie,


    Alternativ könnte die Freundin ja die Gesamtimmobile erwerben, wie ich der Darstellung entnehme hat der Partner eh kein finanzielles Polster um diese zu halten,


    lg Thomas

  • Meine Idee wäre noch, ob man das Grundstück teilt, so das er den Teil neben seinem Elternhaus bekommt, damit würde zumindest ein Teil der Immobilie in seinem Besitz bleiben, bei besserer finanzieller Lage hätte er dann auch noch Möglichkeiten neben seinen Eltern zu wohnen und sie hätte nicht so viel Grund zu bewirtschaften.
    Wenn sie nach 6 Monaten einsteigt, ist die Chance das zum Schluß alles weg ist sehr hoch für ihn, die Kinder und die Ex. Und sie kriegt ihr Geld eventuell nicht mehr raus, oder wenig, oder viel später.

    Das Leben passiert jetzt :rainbow:

  • Also Ex und Next als Vermieter der Familie ?
    und der Ex ist so wackelig das er es alleine nicht schultern könnte und muss ggfls. noch KU zahlen (noch wohnt er da?).


    Das wäre mir zu heiss.


    Erstmal kann man ja alles so lassen wie es ist - wenn die Ex die Raten weiter zahlt.
    Man kann z.B. die Kredite auch erst auslaufen lassen (Vorfälligkeit sparen) und dann die Immobilie umschreiben -
    was allerdings auch mit Kosten verbunden ist (Grundbuch & Notar).


    Auszahlen geht auch später - da kann man sich einigen - ich kenne einige die zahlen erst, wenn die Kinder gross sind
    noch eine Summe x an den/die Ex.

  • Danke erstmal für eure Antworten.


    Geplant ist bei dieser ganzen Situation erstmal gar nichts. Die Situation besteht ja schon seit 6 Monaten so und in dieser Zeit wurden eben schon die verschiedensten Lösungsmöglichkeiten zusammen getragen. Meine Freundin möchte sich dort eben auch so wenig wie möglich rein hängen, will aber auch nicht unbedingt dass ihr Partner im schlimmsten Fall sein Traumhaus an völlig fremde verkaufen muss. Ich habe ihr nur nahe gelegt, nicht blauäugig in einen solchen Kredit einzusteigen, ohne zu wissem ob die Beziehung bestand hat. Vielleicht wäre es auch eine Option erstmal im Haus einzuziehen und dort Miete zu bezahlen bevor sie dann wirklich überlegt mitzufinanzieren.


    Das schöne ist, dass sich alle Parteien "grün" sind und vernünftig miteinander reden können und dass keiner Druck bezüglich einer schnellen Lösung macht sondern alle gemeinsam überlegen, was das Vernünftigste ist.