Dickkopf nässt wieder ein . Wie bekomme ich mein Kind wieder sauber?

  • Hallo ihr Eltern.


    Wie die Überschrift schon aussagt , mein Kind (4) nässt wieder ein. Und es ist nicht nur nachts. Er verweigert überall die Toilette - nur Zuhause nicht. Seit 2 Jahren tagsüber und seit einem Jahr ist er auch nachts trocken.
    Ich würde es wirklich nicht dramatisch finden, ABER er nässt eben jeden Tag ein und lässt auch niemanden sich umziehen. Alleine verweigert er auch.
    Bevor die Frage kommt, ob irgendwas ist : er hat seinen Vater kennen gelernt. Sonst hat sich bei uns nichts geändert oder sonst was.
    Da es von seinem Vater aus das einzige Treffen war und bleiben wird (hat er erst am Ende des Kennenlernens von sich gegeben) , stehe ich nun da.


    Habt ihr Tipps wie ich das wieder hinbekomme? Die Vorpubertät hat auch noch eingeschlagen mit "ich will nicht" und "sag mir das nicht ". Nach 2Monaten von diesem Theater, bin ich langsam wirklich ratlos


    LG


  • Bevor die Frage kommt, ob irgendwas ist : er hat seinen Vater kennen gelernt. Sonst hat sich bei uns nichts geändert oder sonst was.


    Ich würde sagen, das reicht, um so einen kleinen Kerl aus der Fassung zu bringen. Es gibt seit Urzeiten den Spruch, dass ein Kind, das so reagiert, "durch die Seele weint". Ich würde sagen, das ist nicht von der Hand zu weisen. Hab mit ihm Geduld, viel Geduld, schenke ihm soviel Zeit und soviel Liebe wie nur irgendwie möglich. Notfalls rate ich zum Psychologen.


    Moment...... Vorpubertät mit Vier? :hae:

    Einmal editiert, zuletzt von si_lence ()

  • :lgh ja. Hier ist noch ein Teenager und manchmal ist die Frage wer schlimmer ist. Beide gleich schlimm. Ein Threeager ist wie ein Teenager. Nur ist er jetzt schon 4.


    Nennt mich Engelszunge. Aber langsam komme ich an meine Grenzen. Es wird nämlich immer schlimmer.


    Psychologe hab ich scho rausgesucht. Ich denke , es sei denn ich bekomme hier noch einen guten Tipp, wird es wohl auch werden. :pinch:

  • Ich würde ihm ohne großen Kommentar wieder Windeln anziehen. Wer nicht auf Toilette geht, muss Windeln wie die Babys tragen.


    Je mehr Theater du machst, desto mehr Aufmerksamkeit bekommt er fürs Einnässen. Geh zum Alltag über, biete viel Struktur. Vermutlich gibt es sich dann schneller als du denkst.

    „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe." (1. Korinther 16,14) - Jahreslosung 2024


    „Mach‘s wie Gott - werde Mensch.“ (Franz Kamphaus)

  • Ich würde auch erst einmal abchecken, ob gesundheitlich alles okay ist.
    Und auch einmal erfragen z.B. in der KiTa, ob es eine Situation gegeben hat, in der er sich unwohl oder bedrängt gefühlt hat und ob es da noch mal Möglichkeiten gibt (Begleitung, einen Freund mitnehmen)
    Auch wenn ich kein Fan von den Pampers Trainees bin, wäre das in diesem Fall eine Option für mich.
    Insgesamt denke ich, würde ich ihm schon das Gefühl geben, dass das Mal passieren kann, aber sich nicht umziehen lassen geht gar nicht.

  • Nachdem er ja Toiletten verweigert und sich nicht angreifen lässt, scheint der Druck eh schon ganz schön krass zu sein. Da würde ich ihn nicht mit windeln wie ein Baby überfahren. Was sagt er? Warum will er nicht? Kann er in der Kita zw Klo und topf wählen? Vll wäre ein Topf bei dem er keine Hilfe braucht eine Notlösung. Aber wichtiger wäre mir warum er verweigert. Und bis dahin nur Klamotten anziehen, die er selbsr wechseln kann.

  • Danke für eure Antworten. Ich kann definitiv Medizinisches ausschliessen. Zuhause ist es ja nur nachts. Tagsüber funktioniert alles super. In der Nacht will er eben nur nicht aufstehen. Sein Bock /Wille ist es nur. Teilweise steht er direkt vor mir, guckt mich an und nässt ein. Ich weiss, dass das ein Protest ist. Aber gegen was? Das mit seinem Vater kann ich eben nicht ändern.


    Windeln mag er nicht. Kommt auch nicht in Frage.
    In der kita ist er bereits auf Toilette gegangen. Aber jetzt nicht umziehen lassen , auch selber nicht, obwohl er sich selber die Sachen aussuchen kann, das ist eben mein Problem. Er verweigert sich zur Zeit in allem. Wie gesagt , dieses " ich will nicht". Hauptsache erst mal Nein .
    Diesen Dickkopf zu überzeugen ist echt ein Kraftakt.

  • In solchen Angelegenheiten habe ich meine Kinder gar nicht entscheiden lassen, sondern mich durchgesetzt. Auf eine Bloßstellung im Kiga bzw. der Öffentlichkeit muss man es nicht ankommen lassen. Wenn sich das Kind dann nicht beschützt fühlt, ist ganz schnell eine Menge Vertrauen hin. Ich weiß, wovon ich rede. Meine Mutter hat sowas nämlich mehrfach (in anderen Situationen) fertiggebracht.

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  • Ich würde ihm auch Windeln anziehen. Eine Höschenwindel ist sicher weniger peinlich als sichern der Öffentlichkeit einzunässen.

  • ... mein Ex hat den kleinen Nachts geweckt :hae:


    Kam ich gar nicht drauf klar... aber es hat "funktioniert".



    Manchmal hilft "diskutieren" mit Kinder... egal welchen Alters nicht... eigene Erfahrungen machen lassen und mal "hart" durch greifen... du kennst dein Kind am Besten...schau, wann was am "logischsten" ist und probier immer wieder neu aus.



    Meine finden es ganz blöd wenn sie wie "Babies" behandelt werden.


    Deals sind hier an der Tagesordnung... ist es aber doch emotional tief verankert hole ich mir Hilfe... KA... erster Weg... die haben einem enormen "Wissensschatz".



    Nur auf der Nase herumtrampeln lassen darfst du dir nie lassen... erkennen... ob es nen "Hilfeschrei" oder "Gernzen austesten" ist... ist Mamas Job für viele... viele Jahre und es wird nicht leichter.


    Wichtig ist... er muss wissen... dass du ihn liebst...

    Einmal editiert, zuletzt von Marian14 ()

  • Beschützt fühlen sich die Kinder auch, wenn sie das Gefühl ihrer Selbstbestimmung behalten. Man lässt sie ja nicht unkommentiert in ihr verderben laufen. Und man hat ja vorgesorgt und dabei was man braucht. Meiner Tochter sage ich die logischen Konsequenzen und dann soll sie ihre Erfahrungen machen. Die macht sie meistens nur einmal und beim nächsten mal sage ich pass auf das kann dann wieder passieren und sie lässt es von sich aus sein. Bei uns-und ihren Freunden geht es meistens um Selbstbestimmung, wenn man ihnen dieses lässt, treffen die ganz die schnell die logische Entscheidung.

  • Also ich sage meinem Kind dass ich es Liebe . Aber das Verhalten nicht gut finde. Bei der Frage eben warum er das macht, dann kommt eben nur :"ich will nicht"


    Konsequenzen sag ich ihm. Eine Blasenentzündung hatte er bereits - es tangiert ihn aber nicht. Es interessiert ihn nicht ob er stinkt. Es ist ihm eben nicht peinlich.
    Ich bin ja auch für die Selbstbestimmung, aber langsam reicht es.


    Wir haben bereits mit Deals gearbeitet. Hilft aber nichts. Er verspricht mir jeden Tag wieder auf Toilette zu gehen oder wenigstens sich helfen zu lassen, aber nichts passiert .
    Es ging eben so weit, dass ein Junge ihm auf die Nase gehauen hat und der Zahn schwarz wurde. Hat keiner mitbekommen. Er sagte nichts. Ich habe es erst beim Zähneputzen gesehen.


    Der KA ist komplett involviert. Er war ja schon immer ein kleiner Rebell, was in einem gewissen Rahmen auch ok ist. Er soll seine eigenen Erfahrungen sammeln, aber zur Zeit legt er jede Erziehung ab. Manchmal frage ich mich wirklich ob das mein Kind ist.


    Da alles eben nicht fruchtete, habe ich ihn beim abholen auf die Toilette gesetzt. (Manchmal hatte er den toilettengang verneint und die Tür der kita fiel zu und die Hose war nass.)Ich glaube das Geplärre hallte einmal durch Deutschland. :respekt wie gesagt, ihm ust das alles nicht peinlich oder sonst was. In seinen Augen bin ich dann auch noch die Böse.

  • Ich musste mir das jetzt mehrfach durchlesen, um einen Überblick zu bekommen, wann dein Kind auf Toilette geht und wann nicht.


    So wie ich es jetzt verstanden habe, existiert das Problem Zuhause nicht (außer nachts) sondern nur bei fremden Toiletten.


    Ich finde nicht dass man dies als Dickköpfigkeit des Kindes einsortieren kann. Ich würde hier auch nicht mit Windeln kommen.


    Meine Tochter hatte auch, neben vielen anderen Problemen, in dem Alter das Problem nur auf bestimmte Toiletten gehen zu können. Diese wurden dann noch übermäßig lange gereinigt vorher.


    Wenn das nicht geklappt hat, gerade in der Kita, weil die besetzt war z.B., hat sie eingekotet. Dies hat sie jedoch vehement bestritten und wollte sich auch nicht umziehen lassen.


    Hier hat nur sehr viel Trost, eine gute Therapeutin, und kleine Hilfsmittel wie extra Reinigungstücher etwas gebracht.


    Es ist besser geworden. Aber betrachte es als Not des Kindes!

  • Aber betrachte es als Not des Kindes!

    Sehe ich auch so: Das Kind hat ein Problem mit bestimmten Toiletten - und hat nicht ausreichend Sprache Dir zu erklären was genau das Problem ist.
    Also gilt es erst mal zu klären was geht - und was nicht geht.
    Dann Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Toiletten klären - und dann zu verstehen was das Kriterium ist an dem es scheitert. Und dann an diesem Kriterium arbeiten.


    Schau nochmal auf den Moment in dem das anfing .... vielleicht kannst Du daraus noch Erkenntnisse ziehen.