positives Bild von anderem Elternteil vermitteln obwohl kein Kontakt besteht

  • Hallo,
    Junior möchte das einzige Bild von seiner Mutter in unserer Wohnung nicht mehr in seinem Zimmer hängen haben.
    Es wird immer schwieriger ihm ein positives Bild von ihr zu vermitteln. Wie macht ihr das so?
    Zuletzt gesehen hat sie ihn mitte 2015 und dann so 2x-max.3x im Jahr 2-5 Minuten Telefon. Zu ihr ist er am Telefon erschreckend nüchtern. Wer hier ausm Forum mag kann bei uns mal anrufen und ich geb ihn euch....so emotional in etwa müsst ihr euch das vorstellen. Ostern war es seit August/16 mal wieder soweit mit Telefon das hatte ich hier schonmal erwähnt. Es ist mittlerweile fast unmöglich für mich bei ihm mit ihr an zu fangen bzw. ihm ein Bild (egal welches) zu vermitteln. Ansonsten kam von ihm seit dem nichts, garnichts, null in der Hinsicht auch nicht im Kiga (soweit die Erzieherinnen das mit bekommen haben) oder bei Oma etc. als hätte sie sich garnicht gemeldet.
    Jetzt hat er ein Bild bekommen wo er und 3 freunde von ihm beim Spielen drauf sind und er möchte ausgerechnet das einzige Bild von seiner Mama bei uns in der Wohnung (genau sein Zimmer) austauschen. Nach einer kleinen sehr ruhigen sachlichen Diskussion:
    I"Das ist das Bild von deiner mama und wir haben sonst keins"
    E"das mit mir tina Tim und Tom haben wir auch nicht"
    I"Ja stimmt schon aber das ist doch deine Mama!"
    E"Ja und die ist doch eh nie da"
    I"deshalb das Bild..."
    usw usw usw
    Es hängt noch weil er die Diskussion leid war aber das war noch lange nicht alles. Der gibt da noch nicht klein bei dafür kenne ich ihn zu gut


    Wie geht ihr mit sowas um also auch wenn Papa sich vornehm zurück hält? Wie haltet ihr das Bld aufrecht ohne zu viel/tief drin rum zu rühren?



    danke schonmal
    :winken:

    Einmal editiert, zuletzt von Agrippa ()

  • Ich kann ihn da total verstehen! Warum ein Bild von der Mutter im Zimmer, wenn sie so wenig Interesse zeigt...glaub, das Bild verstärkt dieses geringe Interesse vielleicht noch?


    Glaub, ich würde ein kleines Album machen und dort das Bild hineinkleben. So kann er es, wenn er das Bedürfnis hat, immer mal zur Hand nehmen und sich anschauen.
    Ansonsten kann ich dir keine Tipps geben....ich finde es immer wieder erschreckend, wie sich manche Elternteile verhalten.
    Tut mir leid für euch!!

  • nene für mich persönlich ist das schon in Ordnung, öfter bräuchte ich sie jetzt nicht. Ich weis nur nicht wie ich ihm gegenüber auftreten soll.
    So ein Album hat er....das liegt seit fast 2 Jahren in der Schublade und staubt vor sich hin.
    Klar können wirs da rein kleben aber das ist wie ein schwarzes Loch, das ist dann weg.
    MIr kommt es vor das er nichtmal traurig ist etc. sie ist einfach ich kanns nur so sagen....weg?

    Einmal editiert, zuletzt von Agrippa ()

  • Nichts aufdrücken, aber auf Nachfrage alles aus der Schublade ziehen können - das sollte dein Motto sein.


    Die fehlende Mutter ist wie eine Wunde. Die verheilt nicht, wenn man beständig drin rumpult. Dann entzündet die sich nur. Und wenn man den Kurzen beständig drauf anspricht, ob die Wunde denn noch da ist und etwa weh tut - verheilt sie auch nicht besser.


    Du kannst in Eurer Situation derzeit kein "positives Bild vom anderen Elternteil" vermitteln. Du kannst einzig dich durch dein Verhalten darum kümmern, dass du den negativen Eindruck nicht noch verstärkst. Einzig die Mutter kann durch ihr Verhalten eine Änderung herbeiführen.


    Lade dir diese Verantwortung/Belastung nicht auch noch auf.


    Eines Tages (und das in ganz unterschiedlichen Lebensphasen neu) wird der Knabe Nachfragen an dich haben. Dann solltest du präsent sein. Jetzt nimm das Bild ab, wenn er das will und sag ihm, wo du es hinlegst im Schrank. (Dann könnte er, wenn er wollte ...)


    Wenn er jetzt das Bild weg haben will, ist das nicht zwingend negativ, sondern eine andere Form des Umgangs mit der Situation und ein Schritt der Bewältigung. Er muss ja die Trennung verarbeiten und die Desinteresse der Mutter. Jetzt mit dem Abhängen zu reagieren zeigt, dass er im Moment am Thema arbeitet. Und arbeiten heißt auch "verarbeiten". Gleichgültig ist er nicht, sondern emotionalisiert. Das ist letztlich immer noch ein Stück Basis, um ein "Verhältnis" zur Mutter zu bewahren.
    Wie das jedoch später einmal aussieht, das sollte im Kind wachsen. Das solltest du weder negativ noch positiv beeinflussen. Denn dann wird dein Verhältnis zum Kind (auch) vom Verhältnis zwischen Kind und Mutter bestimmt. In diese Abhängigkeit sollte man sich keinesfalls begeben.


    Oder kurz gesagt: Nimm seinen Wunsch zur Kenntnis, aber nimm die Sache nicht zu wichtig. Häng sie nicht hoch. Das macht es dem Knaben einfacher.

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Danke Volleybap,
    ich bin da auch ein wenig getrieben. Zu oft hab ich gelesen das ich angeblich schlecht von der Mutter rde usw. ich meine innnen drin halt immer "ich muss was tun damit sie positiv da steht". Ich weis nicht vielleicht kennst du das Gefühl, im grunde sehe ich es wie du schreibst aber trotzdem denke ich das ich das anders machen muss positiver und ihn mehr abholen mit seinen gefühlen.
    Ich weis auch das er das im grunde (derzeit) garnicht möchte......hm schwierig.

  • ... sei doch stolz auf ihm und vor allem EHRLICH !
    Sie hat mit ihrem Kind abgeschlossen - da ist keine Bindung mehr ! Wieso versuchst du ein positives Bild von ihr zu vermitteln.
    Dein Kind wird nicht dumm sein .


    Wie würdest du dich fühlen wenn man dir sagt


    Doch die Frau mag dich sehr-
    denkt oft an dich -
    ganz bestimmt -
    bist ein toller Kerl etc..... -
    und sie telefoniert nicht einmal mit dir !
    und das von einem Menschen den du liebst
    und vertraust ! ! !


    ??


    Dein Kind will damit abschließen-- er hat ein Recht darauf.


    Vielleicht wird es noch einmal anders werden aber mache ihn doch keine Hoffnung dahingehend.
    Behalte das Bild in einer Schublade und gut ist es doch.

    Uralt Song
    ob es nun so oder so oder anders kommt , so wie es kommt so ist es Recht…..trala lalala
    - egal ! einfach weitertanzen !

    Einmal editiert, zuletzt von Antje77 ()

  • Antje das sehe ich auch so.
    Ich habe aber immer das Gefühl ich muss in der Hinischt was tun.
    Was wenn sie sich wieder aufrappelt und Umgänge will und er noch weiter weg von ihr ist.
    Da kreist grad viel im Kopf rum gebe ich zu. Er ist jetzt soweit das er auch Gefühle klar und verständlich formulieren kann und formuliert nur da, da ist es komisch.

  • Warum willst du etwas zwanghaft aufrechtherhalten, was es nicht gibt?


    Mein Sohn hatte das Bild seines Vaters immer mal wieder neben dem Kopgkissen liegen, dann war es wieder über Monate irgendwo verschwunden (ok, sein Vater ist auch verstorben).


    Ich hab da nie groß was dazu gesagt. Es war ok. Er wusste und weiss, dass er mit Fragen zu mir kommen kann. Und ich wusste, das es ein Teil der Trauer und Verarbeitung ist, dass das Bild mal da wa und mal weg.


    Häng es mit ihm ab und gebe es ihm in die Hand und frage IHN wo er es denn hinräumen möchte und lass es ihn machen ;-)


    Einzig den Mülleimer würde ich kategorisch mitentsprechender Erklärung als Aufbewahrungsort ausschließen

  • Antje das sehe ich auch so.
    Ich habe aber immer das Gefühl ich muss in der Hinischt was tun.
    Was wenn sie sich wieder aufrappelt und Umgänge will und er noch weiter weg von ihr ist.
    Da kreist grad viel im Kopf rum gebe ich zu. Er ist jetzt soweit das er auch Gefühle klar und verständlich formulieren kann und formuliert nur da, da ist es komisch.


    Deine Gefühle sind absolut berständlich. Aber sie sollten nicht das Kind "belasten".


    Wenn sie wieder Umgänge haben will, dann wird sie sich eben auch die entsprechende Mühe geben müssen und sich den Schuh anziehen, dass sie alleine die Verantwortung dafür trägt, dass euer Sohn keine Bindung zu ihr hat- Lass dir das nicht von anderen "überstülpen". Du und euer SOhn, ihr beide kennt die Wahrheit, denn die ist das, was er immer von dir erlebt. Und nur das interessiert, nicht was andere sagen, sondern nur wie ER es wahrnimmt.


    Trau dich einfach zu deinen und auch zu seinen Gefühlen zu stehen.


    Und er formuliert es ja auch. Für dich eben nur komisch, weil es eben nicht der "üblichen" Gefühlswelt eines kleinen Jungen entspricht.

  • weil es eben nicht der "üblichen" Gefühlswelt eines kleinen Jungen entspricht.


    was wäre denn " üblich "?
    Es gibt Kinder die in Kriegsgebieten groß werden ohne Traumata davon zu tragen.
    Dies sind seine Gefühle .
    Niemand ( auch die leibliche Mutter ) kann wollen das er ewig um sie trauert.
    Sie ist einfach weg. Er wird geweint haben und sie vermisst haben und und und.


    Ich finde sein Verhalten völlig normal. Dieses "positive Bild "aufrechterhalten zu wollen finde ich merkwürdig.
    Sie will nicht. Der Kleine will nicht mehr.


    Dann doch lieber ehrlich reden
    Sie verpasst das Wunder zu sehen wie aus einem Baby ein großer Junge mit Interessen und Fähigkeiten wird.
    Der irgendwann einmal vielleicht selber Kinder haben wird.
    Es ist die KM die verliert. Der Kleine wird auch ohne sie groß werden.

    Uralt Song
    ob es nun so oder so oder anders kommt , so wie es kommt so ist es Recht…..trala lalala
    - egal ! einfach weitertanzen !

  • Bei uns sind die Fotos vom Papa auch irgendwann aus Tochters Zimmer verschwunden... und das war auch gut so und für sie wichtig.....


    Es hat meine Tochter sehr belastet, dass er keinen Kontakt mehr wollte und sie hat oft und viel geweint.
    Als die Bilder weg waren, ging es ihr besser....klar, war auch in gewisser Weise nur Verdrängungstaktik, aber für ihre Psyche war es gut!


    Ich würde ihm daher freie Bahn lassen, v.a. da es ja auch sein Zimmer ist.
    Ich wäre nur nicht einverstanden, wenn die Bilder vernichtet werden sollten.... denn irgendwann bereut man das vielleicht....


    Wegpacken und Gras über die Sache wachsen lassen.... irgendwann ändert es sich vielleicht wieder.... und wenn nicht, dann ist es auch nicht Dein Verschulden!

  • @ Antja:


    Agrippa hatte geschrieben:

    Antje das sehe ich auch so.
    Er ist jetzt soweit das er auch Gefühle klar und verständlich formulieren kann und formuliert nur da, da ist es komisch.


    Du hast mich da ein wenig missverstanden. Ich hatte es so gemeint, das es nicht in unsere "Erwachsenenwelt" passt, wenn ein Kind den anderen ET so "ablegt" und das äußert. Wir denken immer, dass ein Kind immer und unter allen Umständen beide ET lieben und vermissen müsste. Aber genau das ist eben nicht immer so und das ist für die Erwachsenen dann manchmal schwierig.


    Bei uns gitb es 1 Kind dessen Vater verstorben ist und 2 Kinder (nun junge Erwachsene) deren Vater nichts mit ihnen zu tun haben wollte. Ich kenne daher beide Arten der Trauer. Die erste hat einen Endpunkt, einen Abschluß, bei der 2. ist das viel schwieriger.


    Und ich habe als ET auch oft gedacht, dass ich den lebenden ET irgendwie auch am Leben für die Kinder halten muss. Eine Erklärung liefern muss, den Kindern trotzdem ein positives Vaterbild vermitteln muss. Ich hab aber ziemlich schnell gelernt, das es eben nicht meine Aufgabe ist, sondern meine Aufgabe war mit den Emotionen der Kinder umzugehen.


    Trotzdem fühlte es sich ab und an komisch oder falsch an. Aus meiner Sicht. Für meine Kinder aber war es völlig normal und ok. Und das können sie mir heute auch so sagen ;-)

  • Ich kenne das Gefühl, das du hast, sehr gut. Bei uns herrscht seit acht Jahren Funkstille, Tochter kennt ihn tatsächlich nur von Fotos. Ich hatte ihr mal angeboten eins davon zu rahmen und an ihre Wand zu ihren Lieben zu hängen. Antwort Kind: Warum? Eigentlich sagt sie genau das aus. Er spielt keine Rolle in ihrem Leben und hat sich keinen Platz verdient zwischen ihren anderen Lieben.
    Kinder sind da manchmal viel unkomplizierter gestrickt als man meint.
    Von meinem richtigen Vater habe ich auch kein Foto gerahmt, da ich ihn kaum kenne und er mir nichts bedeutet. Von meinem Stiefpapa habe ich in fast jedem Zimmer eins hängen. Er hat sich meine Liebe verdient. Meine Mutter hätte sonst wie in rosigen Tönen von meinem leiblichen Vater sprechen können, als Kind erwartet man doch eher Taten.
    Inzwischen bin ich auch da bei meinem Kind entspannt. Wenn sie etwas fragt, dann antworte ich, aber ich mache es selber nicht zum Thema.

  • Guten Morgen und danke für die Antworten,
    wie schon geahnt kam das Thema gestern wieder auf den Tisch.
    Es gab eienn Kompromiss, ich habe ihn eingepackt wir sind in die Stadt und er durfte sich einen neuen Rahmen (+Klebestifte mit Lila Glitzerkleber 8| ) aussuchen und wir haben ihn dazu gehängt.
    Trotzdem beschäftigt mich das Thema eben weil es soweit weg von ihm ist.
    Man kann sachlich nüchtern zusammenfassen das er seit 2 Jahren angekommen ist, fröhlich, lieb, folgsam, lernwillig usw. quasi ein Traum von einem Anfängerkind. Ich habe ienen Kinderpsychologen im Freundeskreis und der schaut ab und zu mal "drüber" und der meint auch "wenn ich es nicht wüsste

    Zitat

    Warum willst du etwas zwanghaft aufrechtherhalten, was es nicht gibt?

    Ich
    bin da etwas vorbelastet was die Behörden angeht, es schwingt die
    latente Angst immer mit das das für den kleinen ernsthafte Konsequenzen
    hat wenn ich das nicht tue.
    Es gab so oft die Aktenotiz "Der KV redet die KM schlecht" "der KV hat das Kind verbracht um den Kontakt ab zu brechen" usw.
    Einige wissen was bei mir abgelaufen ist und da ist definitiv in mir was hängen geblieben.
    Der kleine merkt das indirekt auch, jede Minute Freizeit verbringe ich im grunde mit ihm.
    Nicht nur er hat Verlustängste.....die Angst das seine Welt durch das Chaos der Behörden und der KM aus den Fugen gerät wenn die mal wieder meinen am Rad drehen zu müssen schwingt bei mir im innern immer mit.
    Leider habe ich die Erfahrung gemacht das die Gefühlswelt und der Wilel des kleinen in keinster weise relevant ist und das prägt halt schon.

    Zitat

    Sie verpasst das Wunder zu sehen wie aus einem Baby ein großer Junge mit Interessen und Fähigkeiten wird.

    Selbst ich habe den Eindruck viel zu viel zu verpassen da ich ihn die Woche über erst ab 17:00 sehe ;(
    Ich habe nicht wirklich mitbekommen das aus meinem Baby mit schnuller windel und krabbeln ein richtig großer Junge geworden ist der sich mit seinem eignenem Messer schneidet, vom Baum fällt und selber freunde findet.

  • Es gab so oft die Aktenotiz "Der KV redet die KM schlecht" "der KV hat das Kind verbracht um den Kontakt ab zu brechen" usw.


    Bei den diversen Akten, die es zu meinen Kindern beim JA und anderswo gibt, steht sicher auch so mancher Unfug drin. Aber Papier ist geduldig, und die für uns zuständige Sachbearbeiterin weiß schon ganz gut, was sie wie zu lesen hat.


    Schau nicht so sehr auf das, was gewesen sein soll, sondern darauf, wie es Deinem Sohn geht und was er braucht.Ich denke, das weißt Du ganz gut. Selbst wenn Du in der Vergangenheit Fehler gemacht hast - wer hat das nicht -, welche Rolle könnten die heute noch spielen?


    Dass Dein Sohn das Foto der drei Freunde und sich selbst beim Spielen im Zimmer haben möchte, ist doch schön. Du kannst ihm ja jederzeit, so er das möchte, von seiner Mutter erzählen, aber derzeit hat er ganz offensichtlich das Bedürfnis nicht. Schau lieber auf die Kontakte, die ihm wichtig sind und fördere / ermögliche diese. Mehr musst Du nicht tun.

  • Hi!


    Meine Mutter hat kaum etwas über meinen biologischen Vater gesagt. Sie hat seine persönlichen Dinge aufbewahrt und ich habe es bekommen, als ich Ü10 war und Fragen stellte. Sie hat nie schlecht über ihn geredet. Aber auch nicht über Gebühr gelobt. Sie sagte mir einmal, "weißt du, ich bin froh, dass ich wenigstens dieses Kapitel meines Lebens in Frieden loslassen konnte. Loslassen ist nicht ihre Stärke. Von daher hatte ich noch Glück im Unglück. Mein biologischer Vater ist einfach abgetaucht. Ich habe ihn nie gesehen.


    Keiner ist wütend auf ihn. Ich auch nicht. Null. Ich hatte einen Stiefvater, der mich adoptiert hat und der da keinen Unterschied gemacht hat.


    Mein Tipp: Lass' alles so gut sein wie es ist. Und wenn es dir selbst auch noch gelingt, Frieden zu machen, hast du am Ende eine Erfolgsgeschichte daraus gemacht.

  • musica, das tue ich ja, im Alltag findet seine Mutter auch nicht statt.
    Ich habe nur den innerlichen Zwang das ich mir einbilde das ich für das positive Bild der Mutter sorgen muss eben weil mir das ein Gericht ein Jugendamt und ein OLG gnadenlos eingehämmert haben.
    Vor 1,5 jahren hab ich Beklemmungen und eine leichte Panikattake bekommen als die Sozialarbeiterin meiner Ex mir per Brief mitgeteilt hat das Ex jetzt in einer betreuten Wohngruppe ist und es dort auch Kinder gäbe. Ich solle mal zusehen das ich den kleinen darauf vorbereite das er "endlich wieder bei seiner Mama leben darf" (OTon) und mir Gedanken machen soll wie ich wie ich die Umgänge wahrnehme und Unterhalt zahle.
    Meine Anwältin hat nur mal kurz gekichert und nach einem Schreiben von ihr kam da auch nix mehr aber die knapp 24 Stunden bis ich mit ihr reden konnte waren wirklich bitter.
    Die Angst ist immer da.


    Oh man wieder mal ein kleiner Seelenstrip in das Köpfchen von Agrippa :S

  • Bei uns besteht der Kontakt zwar, dennoch möchten die Kinder den Vater nicht im Alltag präsent haben. Auch bei uns hängt kein Bild mehr vom Papa, dafür eins mit dem Halbgeschwisterchen. Meine Kinder reden selten vom ihm und obwohl mein Sohn mittlerweile ein Handy hat, hatte er nie das Bedürfnis mit Papa zu telefonieren. So ein Verhalten ist also nicht zwangsläufig Abneigung oder Gleichgültigkeit gegenüber dem Elternteil.
    Für meine Kinder, ist Mama-Zeit und Papa-Zeit klar abgetrennt und wenn sie beim Papa sind, reden die Kinder auch nicht über mich bzw. antworten nur einsilbig auf Nachfragen. Sie haben die Trennungssituation so für sich gelöst und es geht ihnen so ganz gut .
    Solange es deinem Kind also damit gut geht, würde ich auf das, was in den Akten steht, bzw. was XYZ denkt :pfeif und eher auf die Wünsche/Bedürfnisse deines Königs achten.

    5 Mal editiert, zuletzt von Karamellka ()

  • Ich habe nur den innerlichen Zwang das ich mir einbilde das ich für das positive Bild der Mutter sorgen muss eben weil mir das ein Gericht ein Jugendamt und ein OLG gnadenlos eingehämmert haben.


    Das ist zwar grundsätzlich richtig, aber ich denke, damit waren vor allem Fälle gemeint, in denen Eltern über den abwesenden Elternteil negativ reden, denken und das dem Kind auch vermitteln. Tust Du nicht, also genügt es, das, was gesagt wurde, freundlich zur Kenntnis zu nehmen. Also versuche, Dich von diesem inneren Zwang zu befreien.


    Vor 1,5 jahren hab ich Beklemmungen und eine leichte Panikattake bekommen als die Sozialarbeiterin meiner Ex mir per Brief mitgeteilt hat das Ex jetzt in einer betreuten Wohngruppe ist und es dort auch Kinder gäbe.


    Es genügt, wenn die Sozialarbeiterin sich um die Belange der KM kümmert und sich raushält aus Angelegenheiten, die Dein Kind betreffen. Es sei denn, sie hätte dazu einen offiziellen Auftrag. Auch wenn es lästig ist, muss man sich von denen, welche die Interessen des anderen Elternteils vertreten und nicht das Kind bzw. die Kinder im Fokus haben, abgrenzen, gerade wenn diese Personen nicht das Wohl des Kindes im Blick haben, was sie ja auch gar nicht müssen - um das mal ganz freundlich zu sagen.

  • Zitat

    Der KV redet die KM schlecht


    Das wurde meinem Mann auch unterstellt, weil...naja einen Grund gab es eigentlich nicht, außer dass die Mutter erwartet hat, bei ihren damaligen jährlichen Besuchen ( 1mal im Jahr für 3 Tage - aber seit 3 Jahren keinen Besuch mehr ) dass die Kleine ihre Mutter sofort erkennt und ihr freudig in die Arme springt ( stattdessen stand sie suchend, wer von den Frauen wohl ihre Mutter sein könnte und nachdem man es ihr sagte, ging sie auf diese Frau zu ) , dass jedes Jahr ein pompöses Muttertagsgeschenk für sie ankommt ( kam dann nicht, es gab aber dabei auch keinen bösen Hintergedanken ) , dass die Kleine alles liegen und stehen läßt, wenn die Mutter anruft ( die Kleine hatte oftmals überhaupt keine Lust zu telefoniern, egal mit wem, sie wollte spielen ) und an den Wänden der Kleinen viele Fotos der Mutter hängen ( Kind will aber lieber Pferde an den Wänden und nicht das Bild einer Frau, die sie gar nicht richtig kennt ( Aussage vom Kind ) ) .


    Bei mir ist es anders, ich hatte von Anfang an den Spleen, ich müsse zwangsweise das positive Bild vom Vater ( bzw. 2 Väter ) aufrecht erhalten, damit die Kids keinen Knacks bekommen oder in Loyalitätskonflikt geraten. Meiner Großen ( erwachsen ) gegenüber habe ich also nie schlecht über ihren Vater geredet ( fiel mir sehr schwer, denn er ist kriminell, wurde auch mir gegenüber sehr gewalttätig u.a. ) . Wäre ich mal realistisch geblieben, denn so lief sie in der Pubertät bei F*ceb**k ihrem Vater übern Weg, die beiden kamen in Kontakt und er erzählte ihr haufenweise Lügen, so dass meine Tochter ein schlechtes Bild von mir bekam, mit 16 zog sie zum Vater, lernte den allerdings dann realistisch kennen und nach einem Jahr war das ganze beendet ( auf nicht allzu nette Weise... es kam zur Inobhutnahme ) . Meine Tochter machte mir hinterher den Vorwurf, ich hätte sie ins offene Messer rennen lassen, weil ich ihr nie erzählt habe, wie ihr Vater wirklich ist, es wäre besser gewesen, dann nichts vom Vater zu erzählen ( dabei hab ich nicht so viel erzählt, halt nur wenige positive Sachen, die den Tatsachen entsprachen, aber das negative weggelassen ) .


    Bei meinen Söhnen mache ich das nicht mehr, wenn die was fragen, kriegen sie realistische Antworten und ich rede nicht mehr drum herum, nur weil es mir als "negatives Reden" über die Väter zum Vorwurf gemacht werden könnte. Gegenüber meiner Stieftochter wiederum rede ich gar nicht über ihre Mutter, wenn es nichts ist, was positiv ist, die Kleine hat ne schwere Bindungsstörung und fällt sofort in die Verteidigung ihrer Mutter, egal was diese macht und gemacht hat, sie hat momentan nicht die nötige Kraft, Realismus in Bezug auf ihre Mutter zu ertragen. Die Mutter ist aber kaum Thema bei uns ( da mußten wir uns erstmal hinarbeiten und bevor es so war, wars sehr stressig, wir führten sozusagen eine Beziehung mit der abwesenden Mutter, die aus der Ferne alles lenkte und bestimmte ) .


    Bilder von den andern Elternteilen hängen hier also nicht, würden es die Kinder wünschen, würden wir sie aufhängen ( also die Bilder ) , aufdrängen wiederum tun wir nicht.