Ich habe sehr oft das Gefühl, unter der Last zu brechen. Ich bin alleinerziehend mit drei Kindern, habe eine sehr schlimme Vergangenheit mit Flucht und Terror durch Ex und Jugendamt hinter mir und habe hunderte Kilometer von meiner Heimat entfernt ein neues Leben begonnen. Aber die vielen Sorgen, der weiterhin bestehende Terror durch meinen Exmann, die Angst, dass er wieder mein Leben kaputtmacht, meine Kinder und der Alltag allein kosten mir enorme Kraft. Mir fehlen die Zeit und die Kraft, um aus Bekanntschaften Freundschaften entstehen zu lassen, da ich abends meist müde und sonst zeitlich sehr unflexibel bin. Somit gerate ich zunehmend in eine Isolation, obwohl ich eigentlich ein sehr offener und kontaktfreudiger Mensch bin. Ich habe keine Menschen im Hintergrund, die mal die Kinder nehmen würden, niemand, der Reparaturen durchführt oder uns einfach mal besucht.
Einer meiner Söhne ist schwer traumatisiert und braucht viel Stabilität und einen festen Alltagsrhythmus. Er hat Verhaltensauffälligkeiten, die ihn schnell überreagieren lassen. Auch das erschwert uns die spontane Teilnahme an Aktivitäten mit anderen Familien.
Ich habe viele Stellen mobilisiert, die Hilfen anbieten, versucht ein Netzwerk aufzubauen, das vor allem daran scheitert, dass ich nur sehr begrenzt anderen eine Hilfe sein kann. Ich habe Anschluss gesucht, Hilfe angeboten ....Aber nirgends ging der Weg weiter.
Männer haben oft mal handwerkliche Hilfe angeboten, aber dann die Hoffnung auf "mehr" gezeigt oder teilweise ganz offensichtlich eine "Gegenleistung" erwartet. Seither halte ich mich mit Bitten um Hilfe zurück.
Ich würde mich so gerne in eine Gemeinschaft einbringen, ich schätze den Austausch mit anderen, ich kann begeistern und anpacken und bin voller Ideen, Mut und Tatendrang.
Deshalb verstehe ich nicht, warum ich so isoliert lebe, völlig auf mich alleingestellt und seit Jahren Lasten trage, die Lebenskraft und Lebensfreude rauben, verwickelt in sinnlose Kämpfe und abhängig von Behörden. Das Leben ist alleine nur halb so schön, als mit Freunden und Familien Gemeinschaft zu leben. Ich bin stark geworden, misstrauisch, mutig.... Aber alleine mit den Kindern.
Wie stark soll ich denn noch werden ??
Ich habe außerdem festgestellt, dass eine starke Frau Männer anzieht, die sich festhalten wollen oder ihrerseits eine Mama suchen. Nein danke. Kein Interesse. Oder es kommen die Retter und Beschützer, wenn es mir nicht gut geht, die es zwar gut meinen, aber ich muss nicht gerettet oder gestützt werden.
Ich habe den Eindruck, dass ich zunehmend beziehungsunfähig werde. Ich bin unfreiwillig zur Einzelkämpferin geworden...
Die schlauen Ratschläge der Erziehungsberater kann ich auch vergessen. Ich soll mich mit anderen Müttern zusammen tun, damit wir uns gegenseitig unterstützen können.
Zum einen : wann und wo finde ich diese Mütter, wenn ich kaum Gelegenheit habe, unter Menschen zu gehen?
Zum anderen : bereits versucht. Nur sind andere alleinerziehende auch meist kräftemäßig und zeitlich am Limit, und zusätzlich zu meinen Kindern noch weitere einen Tag lang betreuen...(Einmal hat mein Sohn wegen der fremden Kinder einen schlimmen Wutanfall mit Schlägen und Zimmer zerstören bekommen, einmal hat eine nicht-alleinerziehende Mutter ihr Kind zu mir geschickt, obwohl sie wusste, dass ich mit hohem Fieber im Bett liege und zwei meiner Kinder dazu und war am Handy nicht erreichbar )
Wo soll ich denn noch einen Ausweg finden?????