Empahtietraining?

  • Lucca ich habe hier eindeutig dein Kind mit nur 7 Jahren....


    Ich lasse ihn jetzt testen, lieber heut als morgen.... Er diskutiert ohne Ende, hinterfragt alles und jeden und schlägt einen schlussendlich mit den eigenen Argumenten...


    Lese hier mal weiter mit...

    Und unsere Ewigkeit ist nur ein Wimpernschlag, uns bleibt nicht ewig Zeit...

  • Bei den Beispielen aus der Schule dachte ich eben, dass er doch irgendwo Recht hat ... wäre es nicht eine Option ihm zu sagen, dass er die Erweiterungsaufgabe ja auch nicht lösen muss, es dann halt eine schlechtere Note gibt? Genauso beim Vortrag ... er hatte doch kein Problem mit dem Vortrag an sich, nur mit den Ergänzungen? Dann gibt es eben auch eine schlechtere Bewertung ...
    Oder auch das mit dem Taschengeldsystem ... irgendwo las ich mal, dass man es auch wirklich ernst meinen muss, wenn man einem Kind die Wahl lässt. Da muss ein Nein akzeptiert werden. Dann kommt auch öfter ein Ja als man denkt.


    Ich denke, das Problem ist weitaus komplexer, so hört es sich in deinem Post an, aber bei den Beispielen kamen mir irgendwie diese Gedanken ...


    Wie ist das denn bei Dingen, bei denen es einfach keine Diskussion gibt? So wie auf die Straße rennen oder so ... meine ist erst vier, aber wenn ich nicht eine 100%-wasserdichte Erklärung habe, hinter der ich 100% wasserdicht stehe, dann muss ich damit auch gar nicht erst anfangen. Oder ich frage halt und lasse auch ein Nein zu, so es denn kommt.


    Die soziale Problematik ist natürlich schwierig. Vor allem, wenn ihm das so nah geht. Hat er denn einen guten Freund, mit dem es funktioniert?
    Auch wenn Autismus ausgeschlossen wurde, aber für Menschen aus dem Spektrum gibt es doch bestimmte Hilfestellungen, um sich auf soziale Situationen einstellen zu können. Ich habe keine Ahnung, ob und wo man sich über sowas kundig machen kann, aber schaden kann ein Versuch vielleicht nicht?
    Es gibt ja in der Wahrnehmung wahrscheinlich noch eine ganze Menge dazwischen ...

  • Erinnert mich an einige Jungs die ich in der Schulzeit kennenlernte dürfte. Insbesondere in der Oberstufe: Jedesmal wenn D. ansetzte sind durchschnittlich 25 Jugendliche in sich, nach vorn, nach hinten zusammengesackt oder haben ihre Mäppchen als Kissen zurecht gerückt, im Zweifelsfall hat die Pausenklingel einen wieder hochgerissen :-). Hierbei sind allerdings zwei Dinge anzumerken: a) keiner dieser Jungs hatte nennenswerte soziale Anpassungsschwierigkeiten mit Gleichaltrigen (ggü. Erwachsenen z.T. schon). Da war das Spektrum durch: vom grüblerischen Einzelgänger, bis hin zum Klassenclown, mit Anführeranteilen und Mitglied der It-Clique. Sowas ist also "erlernbares" Verhalten. Und b) D. hat Germanistik studiert, keine Ahnung was das für ein Geräusch macht, wenn ein ganzer Hörsaal in sich zusammensackt.


    Aber mal ernsthaft: Mein Sohn hat mit 8 Jahren eine ADHS-Testung gemacht, die natürlich auch einen IQ-Test beinhaltete. Wobei HB ein Grund sein kann, aber nicht zwangsläufig. Auch durchschnittlich Begabte bringen den Intellekt auf, Dinge anzuzweifeln und zu diskutieren. Da spielt auch viel die Persönlichkeit rein. Wer sich natürlich nicht ausdrücken kann, wird es (noch) schwerer habe, weil der Frustlevel steigt, ohne ein verbales Ventil zu finden.


    Im Gegensatz zu älteren Kindern, Jugendlichen, sogar Erwachsenen, fehlt es deinem Sohn vermutlich und platt gesagt noch mit Sicherheit an "EQ" um zu bewerten, wie sein Verhalten wirkt und in welchen Maße er sich anpassen kann und will, um trotzdem mit sich selbst im Reinen zu sein. Dafür ist er schlicht noch zu "klein". Und diese Ursache-Wirkung-Konzept scheint es schwer bei ihm zu haben.
    Ich denke über kurz oder lang könnte eine Verhaltenstherapie wirklich das Mittel der Wahl sein, wenn die Erleuchtung nicht von allein kommt.

    Einmal editiert, zuletzt von butterblum ()

  • Zwischenstand:


    Leistungen sind top, nur Künstler wird er wohl nicht. Derzeit steht er sonst überall sehr gut. Was das Sozialverhalten angeht kann er gut austeilen, allerdings tut er das wohl tatsächlich sehr selten. Er ist hilfsbereit, geduldig mit den I-Kindern und erklärt da sehr viel. Klingt toll.


    Trotzdem ist Junior unglücklich. Seine Freunde, mit denen er Fußball spielen möchte, sind derzeit einfach gemein zu ihm. Allerdings merke ich, dass die Lehrer jetzt wirklich ein Auge drauf haben. Heute mußten zwei Jungs im Sportunterricht eine Auszeit nehmen, nachdem sie Junior nachäfften, der vor einigen Tagen (!) in der Pause wieder in Tränen ausbrach. Junior ist leider eine Heulsuse, will der Boss sein, ist aber gleichzeitig sehr empfindlich. Er sieht sich stets als Opfer. Ich mache mir Sorgen, das riecht einfach über kurz oder lang nach Mobbing. Nur kann ich den Junior halt nicht ändern. Ich gebe immer wieder Impulse, eigentlich kritisiere ich ihn viel zu viel. :hilfe


    Gruß

  • Ich rede mir den Mund fuselig, dass in der Schule, was den Unterricht angeht, der Lehrer Chef ist. Er akzeptiert es nicht. Er sieht nicht ein, warum er tun soll, was man ihm sagt, nur, weil es "jemand" sagt. Er hat ja gute Gründe *argh*.


    Hallo Lucca,


    für mich macht Dein Sohn einen zutiefst unsicheren, um Anerkennung und Akzeptanz bemühten Eindruck. Er scheint recht helle, meint aber, das würde niemand merken und nervt dann mit seinen verzweifelten Versuchen, das der Umwelt zu verdeutlichen. Das ist eine Spirale, je mehr er nervt, desto mehr ignoriert/hänselt ihn die Umwelt und desto mehr will er überzeugen und punkten im Ansehen der anderen.


    Gedankenspiel: Wie viel anders wäre das, wenn er eine (authentische!) selbstbewusste Ausstrahlung hätte! Dann hätte er es nicht nötig, mit seinen Profilierungsversuchen die Umwelt zu nerven, er müsste nicht Autoritäten in Frage stellen indem er mit dem Intellekt punkten möchte!


    Ich meine, Dein Sohn sollte seine selbstbewusste Ausstrahlung außerhalb der Schule erlangen dürfen. Wie wäre es mit einem Kampfsport? Einem, der siegen durch nachgeben lehrt und vor allem äußerst diszipliniert ist und dem Ganzkörper eine sportliche Ausstrahlung beschert?


    Judo tut solchen Kindern gut. Ein Söhnchen in meinem Umfeld hatte ungefähr die Probleme, die Dein Sohn hat. Hinzu kam, dass er nach einiger Zeit Züge eines Wüterichs entwickelt hatte, weil er gar zu frustriert war. Er war damals zwar nicht sonderlich ambitioniert, sich auch noch im Kampfsport zu blamieren (hatte "keine Lust"), konnte dann aber überredet werden indem man ihm versprochen hatte, er müsse nicht an Turnieren teilnehmen. Nach ca einem Jahr Jahr hat er sich auf den Boden geworfen und 5 Liegestütze gemacht, weil sein Trainer missbilligend die Augenbraue gehoben hatte. Er hatte Teamgeist, war von der Richtigkeit von Regeln überzeugt (und dass sie für alle -auch ihn- gelten mussten). Er wusste auch, wann genau mal Regeln brechen sollte. Er war insgesamt beherrschter und hatte im Alltag ein gehöriges Maß an Resilienz entwickelt. Seine Ausstrahlung wurde selbstbewusster. Seine Diskussionen hat er dahin verlegt, wo sie geschätzt wurden - also raus aus dem Unterricht, hin zu den Kumpels, die er damals gefunden hat und die heute nach fast 20 Jahren immer noch seine besten Freunde sind.


    Auch wenn sich solche Kinder der Disziplin aus Vorsicht und Misstrauen erst einmal widersetzen möchten, sollte doch zumindest über eine derartige Möglichkeit nachgedacht werden. Sie sollten sie zuerst kennen, bevor sie sich ihr widersetzen.


    BesteGrüße
    FrauRausteiger

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    •» Cave quicquam dicas, nisi quod scieris optime. :rauchen «•
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    Einmal editiert, zuletzt von FrauRausteiger ()

  • eigentlich kritisiere ich ihn viel zu viel


    das ist etwas, wo ich zugebe, dass ich genau das "Problem" mit meinem Herrn Sohn auch habe-
    ich führe mir immer wieder vor Augen, was an ihm toll ist, und versuche bewusst, "seinen" Weg, und "seine" Art zu leben, und zu lernen und zu arbeiten zu sehen-
    er ist toll! :daumen


    aber halt so ganz anders, als man selber...


    da muss ich immer wieder dran arbeiten, und ich denke, dass kann auch Euch helfen :daumen


    arbeite an Deiner Art, Deinen Sohn, und seine Stärken zu sehen :daumen


    die Peergroup, und spätestens der Arbeitgeber/Lehrer :brille wird ihm schon vermitteln, dass er mit so ner Art nicht immer weiter kommt :tuedelue


    stärke seine Stärken :daumen


    er ist mit Sicherheit ein Super Kind :sonne


    ich persönlich finde ihn schon auf Grund Deiner Worte toll :daumen

    Lieber Gruss


    Luchsie


    Dein Denken kann aus der Hölle einen Himmel und aus dem Himmel eine Hölle machen.


    Wem genug zu wenig ist, dem ist nichts genug. (Epikur)

  • Frau Raussteiger spricht mir ja aus der Seele. Kampftraining ist aber zumindest derzeit nicht. Er hat drei Jahre Kung Fu und Tae Kwon Do gemacht. Er hat durchaus gelernt, sich einzufügen und auch die Wutanfälle, die vor der Schule problematisch waren, sind sehr viel besser. Aber er hat kein Interesse mehr.


    Ich möchte in der nächsten Zeit mal verstärkt fragen "Wie war's, was war gut?". Den Blick mehr auf das Positive lenken. Vielleicht hilft ihm das ja ein bißchen. Leider ist der Sohn meiner Freundin einer derjenigen, die ihn doch sehr piesacken. Ich werde sie mal fragen, ob der Junge was erzählt hat, außer, "Der Junior heult immer gleich".


    Und ich arbeite mal stärker an meiner Akzeptanz, beobachten und schauen, was wird. Mein Vater konnte das und ich habe es als Kind und Jugendliche sehr genossen, bin ihm dafür dankbar. Dieses Gefühl, Angenommen zu sein trägt durch's Leben. Ich dachte, es sei ganz leicht, dies meinem Kind zu vermitteln. Es scheint derzeit sehr schwer.


    Gruß

  • Hallo Lucca,


    auch ich sehe große Parallelen zu meinem Sohn, der ist mittlerweile 10 und das Alter hilft so langsam, er macht keine großen Sprünge, aber man erkennt eine Tendenz. Von daher als erstes, Du darfst hoffen, daß es besser wird. ^^


    Was mir auffällt ist, daß Dein Sohn anscheinend recht clever ist, schnell lesen usw. (könnte mir vorstellen, daß er auch früh gut sprechen konnte?). Ist bei meinem Sohn so, und das hat er gern raushängen lassen, da war er besser als die Anderen, die empfanden ihn dann als Klugscheißer. Genauso diese Diskussionen mit Lehrern und Eltern... :ohnmacht:


    Dein Sohn- und auch meiner- haben ja -leider- tatsächlich oft Recht in ihrer Denkweise!! Da kommt man mit Argumenten wirklich oft nicht weiter. Leider funktioniert die Welt eben nicht so, und jeder Mensch muß zumindest ansatzweise in dieses Schema gepresst werden. Mund halten, ruhig sein, gehorchen.


    Das ist eigentlich sehr schade, man beschneidet solche Kinder regelrecht in ihrer Kreativität und behindert Innovation. Die Kinderpsychologin und auch eine von der Nachmittagsbetreuung sagten über ihn "Das sind die Kinder, die als Erwachsene die Welt erkunden, verbessern, Erfindungen machen, die Welt weiterbringen."


    Dennoch, gerade um mit den anderen Kindern nicht immer aneinander zu geraten, müssen die Kinder begreifen, daß es nicht immer nach ihrem Willen geht. Weder in der Schule, noch beim Sport, noch beim Spielen...Und gerade bei solchen klugen und wortgewandten Kindern ist es absolutes Gift, zuviel mit ihnen zu diskutieren. Auch das hat unsere Ärztin uns schon gesagt. Man darf ihnen - wieder leider!!- nicht diesen Freiraum geben. Bei uns hat es tatsächlich angefangen, etwas besser zu klappen, indem ich nicht mehr begründe und erkläre, sondern bestimme. Bei Gegenwehr seinerseits erkläre ich ihm erneut "Wir können das mit schlechter Laune und Gemecker machen, oder ohne. Aber gemacht wird es. Überlege dir, was dir lieber ist."


    Natürlich ist das totaaaal gemein und unfair. Wie immer ist er das Opfer, genau wie Dein Sohn wahrscheinlich.


    Dein Sohn ist liebevoll und hilfsbereit mit anderen Kindern? Er kann Ungerechtigkeiten von außen erkennen und schimpft auch mal darüber? Vielleicht empfindet er sogar Mitleid für jemanden, dem Unfairness widerfährt?


    Sicher kein Problem...so lang er nicht selber involviert ist, oder? Sobald das Gefühl des ungerecht behandelt werden hoch kriecht, löst sich Verstand vom Gefühl und die Wut nimmt Oberhand...


    Erkennst Du da ein wenig Deinen Sohn wieder?


    Das Schlimme ist ja, wir wollen das Beste für unsere Kinder, und wir merken, wenn sie sich selber nicht gut tun. Aber wir können vorerst manchmal nicht viel ändern. Letztlich hilft oft wirklich nur Zeit, die Reife.


    Wenn ein Kind erstmal einen blöden Ruf erarbeitet hat ist es sehr schwer das wieder los zu werden. Bei uns hat tatsächlich jetzt der Schulwechsel in die weiterführende Schule geholfen. Noch nicht perfekt, der Lehrer meint, dafür, was er sich manchmal so rausnimmt...da könne er Glück haben, daß die Mitschüler so geduldig mit ihm sind. :ohnmacht: Sie sind halt nicht voreingenommen, es war wie auf Reset drücken.


    Auch Dein Sohn braucht neue Möglichkeiten, unbelastet an Kinder ranzugehen, Chancen, seine tollen Seiten zu zeigen. Oft sind diese Kinder super kreativ beim Spielen...


    Auch wenn sich bei uns Besserung zeigt, so bin ich genau wie Du oft am verzweifeln, die Kinder sind so extrem anders als wir selber und wir sehen, wie sehr sie sich selber im Weg stehen. :S


    Ich kann Dir nichts raten, aber was ich versuchen würde, wäre wirklich weniger zu diskutieren, zu kritisieren. Wenn er Erklärungen verlangt, brauchst Du ihm nicht zu geben. Du bist der Chef, Du hast Deine Gründe für Dein Handeln!!


    Konzentriert Euch auf das was gut läuft. Versuche nur durchzusetzen, was wirklich extrem wichtig ist. Alles, was Du MOMENTAN nicht ändern kannst, versuche auszublenden, denn es bringt nichts. Momentan zumindest nicht.


    liebe Grüße... :knuddel

    Wer sich den Gesetzen nicht fügen lernt,

    muß die Gegend verlassen, wo sie gelten.

    (Johann Wolfgang von Goethe)

  • Nele, bis auf das Sprechen... :lach Da hat er sich soviel Zeit gelassen, dass er damals sogar einen Vermekr ins U-Heft bekam. Wobei der Kinderarzt da völlig entspannt war. Einmal war Junior damals ja im bilingualen Umfeld und außerdem hat er Sprache nicht als notwendig erachtet. Der Arzt lachte immer nur, er habe noch kein Kind erlebt, welches seine Interessen in dem Alter schon so gut selbst durchsetzt. Gesprochen hat Junior erst mit etwa 3 Jahren. Allerdings konnte er fast zeitgleich Zahlen und Buchstaben lesen. Richtig lesen gelernt hat er aber in der Schule.


    Gruß

  • War doch dann auch clever und gut durchdacht von ihm. Er hat sich erstmal Zeit gelassen, bis er genug Worte kannte um argumentieren zu können. ^^

    Wer sich den Gesetzen nicht fügen lernt,

    muß die Gegend verlassen, wo sie gelten.

    (Johann Wolfgang von Goethe)

  • nur so ein Gedankenanstoss...


    - kann es sen das du dich ZU SEHR um Sohnemann kümmerst ?
    Da waren Therapien und enge Zusammenarbeit mit Lehrherren etc...wovon es natürlich auch ein zuviel geben kann.
    Kann es einfach sein das der kleine Kerl sich als "Halbgott " ( nicht böse gemeint ) sieht ,um den sich gefälligst alles zu drehen hat ?

    Uralt Song
    ob es nun so oder so oder anders kommt , so wie es kommt so ist es Recht…..trala lalala
    - egal ! einfach weitertanzen !

  • hast du es mal versucht mit erziehung zur abwechslung? wie wäre es wenn du mal anfängst ganz konsequent grenzen zu setzen?
    dein sohn scheint nie gelernt zu haben, dass es zeiten gibt wo er gefragt antworten darf u. wann er einfach den mund zu halten hat. er zeigt keinerlei grenzen und respekt ggü. erwachsenen. an der stelle solltest du mal ansetzen, dann brauchst du auch das ganze therapiegedöhns nicht mehr.

  • Laguso, ich setze dann mal bei Dir eine Grenze und stelle Deine Erziehung in Frage. "Children should be seen and not heard" ist gänzlich gegen meine Auffassung davon, wie kritische, selbstbewusste und verantwortungsbewusste Menschen erzogen werden. Dein Kommentar fußt auf Unterstellung und Vorwurf. Dies ist selbstgerecht und in keinster Weise an meiner Person und meiner Frage orientiert. Entsprechend hilft es Dir, mir jedoch nicht.

  • ??

    "Children should be seen and not heard" i


    davon war nicht die Rede !
    Allerdings zeigte und zeigt mein Sohn sehr ähnliche Tendenzen wie dein Kind und es liegt schlicht daran . Er ist verwöhnt und gewohnt das Mama ja da ist und das Mama aufräumt und das Mama ja aufpasst etc.
    Diesen Anspruch kann ich mit 8 Jahren nicht mehr erfüllen. Wir haben letztes Jahr angefangen das Ruder rumzureissen und es tut uns allen ( ja auch Keks ) gut !
    Er ist selbständiger, zufriedener und selbstbewusster. Hin und wieder gibt es Kämpfe aber das ist okay.
    Es ist nicht so das Keks funktioniert wie eine Maschine aber manchmal muss er einfach mitziehen oder den Mund halten oder was machen das ihm garnicht gefällt etc....
    DAS ist absolut nichts schlechtes auch wenn das viele Leute zu denken scheinen.


    Bist du sicher das du deinen Sohn zu diesen
    kritische, selbstbewusste und verantwortungsbewusste
    Person erziehst ?

    Uralt Song
    ob es nun so oder so oder anders kommt , so wie es kommt so ist es Recht…..trala lalala
    - egal ! einfach weitertanzen !

    Einmal editiert, zuletzt von Antje77 ()

  • Lucca: ich kann dich gut verstehen, denn ich habe hier zwei so Exemplare.
    Mein Großer, mittlerweile 19 Jahre alt, begann mit 1,5 Jahren zu sprechen. Seitdem diskutiert er über alles und jeden. Mit dem älter werden wurde es besser, weil er mehr Verständnis für "vernünftiges Handeln" entwickelte. Aber davor....
    Er begann mit mir schon im zarten Alter von 1,5 Jahren darüber zu diskutieren, ob er nun Mittagschlaf macht odr nicht... mein Umfeld reagierte mit Unverständnis... warum ich das überhaupt ausdiskutiere...
    Aber mit "weil ich es sage" und "weil es so ist" brauchte und brauche ich beiden nicht kommen...
    Der Große war dabei alles in allem ein sehr vernünftiges und besonnenes Kind..
    Der Kleine ist zusätzlich auch noch impulsiv, unvernünftig und unüberlegt...
    Beide haben einen IQ über 110, der Große kratzte an der 140. Der Kleine hat zusätzlich adhs.. kannst dir also vorstellen was hier los ist.. und daher verstehe ich auch die Menschen, die mir immer mal sagen... ich erziehe nicht richtig, Kinder sind Kinder, brauchen Grenzen, ich soll sie nicht behandeln wie kleine Erwachsene... und weißt du was.. manchmal glaube ich sogar, die haben Recht. Vielleicht hätte ich mir ( besonders jetzt beim Kleinen) viel Ärger und Stress erspart, wenn ich ihn einfach "erzogen" hätte...
    Auch ich argumentiere immer, dass es nicht meine Idee von Erziehung ist, den Kindern zu erklären, dass ich immer Recht habe, weil ich erwachsen bin.. Aber manches wäre einfacher, wenn man es so machen würde.. und wer weiß, vielleicht würden sich die Kinder dann auch manchmal besser fühlen, weil sie eben Grenzen bekommen und die Verantwortung für sich selber ( ich mache aber keinen Mittagschlaf) nicht schon mit 1,5 Jahren tragen müssen...
    Mein Mann und ich geraten darüber manchmal aneinander, weil er eben auch meint, das Kind gehört erzogen...und ich dann immer dagegen wettere, dass ich keinen Duckmäuser will, sondern ein Kind, was seine Meinung auch selbstbewusst vertreten kann... ( der "Kleine" wird im April 10). Aber insgeheim denke ich oft, mein Mann hat nicht unrecht.. aber es ist schwierig und unbequem, das Kind jetzt noch an Erziehung zu gewöhnen. ...
    Teilweise arbeiten wir dran. Selbstbestimmung, Argumentation und Diskusion sind ok, aber manches muss er einfach so machen, wie wir es sagen... weil wir es besser wissen..

    Man sieht nur mit dem Herzen gut, das Wesentliche ist für unsere Augen unsichtbar...

  • Hast du mal an einen Mannschaftssport gedacht für ihn?


    Ich finde acht Jahre sind ein gutes Alter um damit zu beginnen. Dort verinnerlichen sie den Sinn von Regeln automatisch, und lernen meiner Meinung nach auch Empathie, zumindest wenn man Glück hat.


    Persönlich bin ich jetzt nicht so ein großer Fan von Fußball, aber wenn es ihm Spaß macht, vielleicht einfach mal ausprobieren..


    Mein Sohn hat durch seinen Mannschaftsport wahnsinnig viel Selbstbewusstsein entwickelt und Ehrgeiz, das war toll zu beobachten!

  • Hast du mal an einen Mannschaftssport gedacht für ihn?



    das wollte ich auch noch schreiben.. Mein Großer hat keinen Mannschaftssport gemacht, der wollte das irgendwie nicht. Der Kleine spielt Fussball... und es tut ihm so gut! Es gibt Regeln... der Trainer und der Schiri haben IMMER Recht... egal wat is... vor allem der Schiri. Mit dem diskutiert man einfach nicht..
    Da klappt das auch. Leider hat er das auf zu Hause noch nicht übertragen..
    Aber es tut ihm trotzdem einfach gut, dieses Mannschaftsgefüge.
    Das mit dem Ehrgeiz, das ist bei meinem noch nicht so dolle... der denkt leider immer noch: was er nicht sofort einfach so kann, lässt er einfach sein... üben... is nicht...
    Das ist auch ein Grund, warum er im Fussballverein ist.. ich hoffe, er erkennt irgendwann, dass er sehr wohl vom Üben besser wird..
    noch zur Ergänzung: die Kinder kicken auch auf dem Schulhof. Dadurch, dass er im Verein ist, macht er das sogar ganz gut. Das ist auch gut fürs Standing... Seit er regelmäßig kickt, sagt er selber, wird er auch nicht mehr erst als letzter beim Sport ausgesucht, wenn Manschaften für irgendwas gebildet werden. Er ist insgesamt beliebter- hat durch den Verein auch viele Kumpels, die nicht in seine Klasse gehen, die er aber in der Schule halt trotzdem sieht.
    Es gab Zeiten, da fühlte er sich auch gemobbt.. ob es tatsächlich so war oder nur sein Gefühl weiß ich bis heute nicht so richtig. Aber inzwischen hat er sich - auch durchs Fussballspielen- eine gewisse Anerkennung erkämpft. Das tut im echt gut.

    Man sieht nur mit dem Herzen gut, das Wesentliche ist für unsere Augen unsichtbar...

    Einmal editiert, zuletzt von mamaculi ()