Aber ein Kind gehört doch zur Mutter....

  • Ja, so sehe ich das auch Karamellka.


    Auch wenn es unter uns AE fast verpönt ist:
    An der Stelle möchte ich auch mal erwähnen, dass ich Hochachtung vor Eltern habe, die zum Wohle der Kinder lieber auf Umgang/SR/Geld verzichten, als ggf. jahrelang rumzustreiten und die Familienjustiz zu beschäftigen.
    Je nachdem wie der Einzelfall verstrickt ist, kann es dem Kind eher schaden als nützen.
    Diese Elternteile erscheinen auf den ersten Blick zu bequem, sind quasi auch als "Rabeneltern" verschrieen.


    Ich finde das nicht. Da muss man ganz genau hinschauen.

    Grüsse Tani :wink



    Du bist nicht das was Du sagst, sondern das was Du tust!

  • Chris88


    du bist wirklich ein so toller Vater...aber bitte, bitte, bitte hilf deiner Tochter niemals bei ihren Deutschhausaufgaben. :thanks:

    „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe." (1. Korinther 16,14) - Jahreslosung 2024


    „Mach‘s wie Gott - werde Mensch.“ (Franz Kamphaus)

  • Schneid alleine wird dafür nicht reichen. Du brauchst auch ein Betreuungskonzept, da sind wir wieder bei Henne und Ei.


    Natürlich!
    Ohne funktionierendes Betreuungskonzept wäre ja ein Verfahren um SR oder ABR auch völlig sinnlos.
    Also braucht es auch Schneid gegenüber dem eigenen Arbeitgeber und unserer Gesellschaft, die Vätern, die nicht oder nur Teilzeit arbeiten, weil sie sich ums Kind kümmern wollen, immer noch mit viel Skepsis begegnet.


    Väter klagen (häufig) über die Höhe des zu zahlenden KUs, anstatt den Spieß rum zu drehen, das SR o. ABR zu beantragen und KU von der KM zu fordern.


    Die Forderung der Väter nach Gleichbehandlung in SR o. ABR-Verfahren ist dann berechtigt und wird nur dadurch glaubhaft, wenn man auch bereit ist, die Einschränkungen, denen Mütter sowieso hinsichtlich Beruf, Karriereknick, Wiedereinstieg, usw. unterliegen, hinzunehmen.


    Ich behaupte, die Zahl in baps angeführter Statistik, wonach 90 % der Kinder nach einer Trennung bei der KM bleiben ist deswegen so hoch, weil der überwiegenden Mehrheit der Väter der eigene Arbeitsplatz wichtig ist. Wichtiger als die Brutpflege?

    Schau nur mal auf die Rentenproblematik: Ein Vater, der gut verdient, viel KU zahlt, zahlt auch anständig in die Rentenversicherung ein. Selbst dann, wenn ihm momentan monatlich nur der Selbstbehalt bleibt.
    Die KM, die die Kinder betreut, nicht oder nur TZ arbeiten kann, ist, ob ihrer Rentenversicherungsbeiträge nicht von Altersarmut bedroht, die ist ihr sicher.


    Väter sind, wenn sie die Kinder bei der KM lassen und sich durch Zahlung von KU lediglich an den Kosten beteiligen, aus sehr unterschiedlichen Gründen immer noch deutlich im Vorteil, weshalb diese Variante überwiegend (90 % ?) praktiziert wird.
    Die Nachteile, die sich aus geltendem Recht, dem System und unserer Gesellschaft für den BET ergeben, werden von den allermeisten Vätern erkannt und umgangen.


    Was ich höre ist die Forderung der Väter nach Gleichbehandlung und das Klagen über erfahrene Ungerechtigkeiten.
    Was ich nicht höre ist die Forderung, die heutigen BETs in eine adäquate Situation zu bringen.
    Wäre das nicht Voraussetzung, um sich zukünftig selbst um das SR oder ABR zu bemühen?


    LG
    Joachim

  • Zusätzlich zum Umdenken sollte das System reformiert werden: man schafft das ASR ab (bis auf einige Ausnahmen) und regt die Eltern an, nach der Trennung ein gemeinsames Betreuungskonzept vorzulegen. Desweiteren hätte es Sinn ein gestaffeltes Unterhaltsrecht einzuführen. Wer sich nicht kümmern mag, zahlt 100% bei 50/50 0%.


    Dieser ganze Streit ums ABR ist doch nur da, weil man entweder BET oder alle-14-Tage-bespassungs-und-bezahl-UET ist. Gesetzlich fehlt für alles dazwischen die Grundlage.

    5 Mal editiert, zuletzt von Karamellka ()

  • Die BETs, also überwiegend die Mütter, baden die Schwächen des Systems momentan aus.
    Der Gesellschaft, den Arbeitgebern und dem Gesetzgeber könnte man richtig Beine machen, wenn beide Parteien, Väter und Mütter, bei Trennung max. das UET-Dasein anstreben.
    Sprich: Nicht nur die Väter sind clever genug, das UET-Model zu wählen, sondern auch die Mütter.
    Die Kinder auf die Matte des JA gestellt und dann sieh mal zu, lieber Staat, was du mit den dringend benötigten künftigen Steuerzahlern machst.
    Wetten, die Belange und die Vielzahl von Ungerechtigkeiten gegenüber den BETs würde sehr schnell Thema und es würde deutliche Veränderungen geben.


    Diese schwachsinnige Kampfhundeverordnung und Maulkorbpflicht hat man vor ein paar Jahren in wenigen Monaten durchgepeitscht, aber in Angelegenheiten, die unserer Kinder betreffen, verschiebt man parteiübergreifend dringend notwendige Reformen.

  • An der Stelle möchte ich auch mal erwähnen, dass ich Hochachtung vor Eltern habe, die zum Wohle der Kinder lieber auf Geld verzichten, als ggf. jahrelang rumzustreiten und die Familienjustiz zu


    :D:thanks:


    Ich hoffe meine Jungs sehen das mal irgendwann genauso. Aber was bei mir lustig ist, ich kriege komischerweise viel mehr von Männern, ja auch AE zu hören, warum strebst du nicht ne Berechnung an, steht dir zu mit deinen 400 Euro für nen 16 und 14jährigen zusammen.


    Aber wie gesagt, er kümmert sich rührend um sie und liebt sie wirklich ganz tief, Ex ist so ein Mensch dem man die Verliebtheit in seine Kinder ansieht und das ist schon ein Punkt wo ich alles halt so lass wie es ist. :)

    Es ist besser,
    ein eckiges Etwas zu sein,
    als ein rundes Nichts.


  • Was ich höre ist die Forderung der Väter nach Gleichbehandlung und das Klagen über erfahrene Ungerechtigkeiten.
    Was ich nicht höre ist die Forderung, die heutigen BETs in eine adäquate Situation zu bringen.
    Wäre das nicht Voraussetzung, um sich zukünftig selbst um das SR oder ABR zu bemühen?


    Die Diskussion ist müssig und die meisten Thesen dazu werden der Praxis nicht gerecht. Ich kann genauso behaupten, Mütter würden sich in der Rolle des UET nicht anders verhalten, wenn überwiegend Väter betreuen würden.


    Zitat

    Der Gesellschaft, den Arbeitgebern und dem Gesetzgeber könnte man richtig Beine machen, wenn beide Parteien, Väter und Mütter, bei Trennung max. das UET-Dasein anstreben.


    Dem könnte man auch mit Arbeitskämpfen begegnen, anstatt die Kinder im Heim abzuliefern, aber Streiks von der Grössenordnung vor 2005 hatten wir seit der Einführung der Agenda 2010 nicht mehr. Und die Gewerkschaften sind auch nicht mehr das, was sie mal waren.


    Zitat

    Die Kinder auf die Matte des JA gestellt und dann sieh mal zu, lieber Staat, was du mit den dringend benötigten künftigen Steuerzahlern machst.


    Google mal nach "Verstaatlichung von Kindern". Der Staat hält doch jetzt schon voll den Deckel auf die Familien drauf. Dem ist staatliche Kinderbetreuung lieber, als die Autonomie der Erziehung bei den Eltern zu lassen (Olaf Scholz, SPD, 2002:"Wir wollen die Lufthoheit über den Kinderbetten erobern" oder U. v. d. Leyen: "Kinder so früh wie möglich in die Welt zu schicken, denn ein Kind brauche mehr Anregungen und Impulse, als die Mutter allein ihnen geben kann").


    Zitat

    Wetten, die Belange und die Vielzahl von Ungerechtigkeiten gegenüber den BETs würde sehr schnell Thema und es würde deutliche Veränderungen geben.


    Da halte ich dagegen. Vermutlich gäbe es eher eine Diskussion um Rabeneltern und wie man denen die Kosten für die staatliche Pflege der Kinder maximal aufbürden kann.

  • Ich "muss" jetzt auch mal senfen, sorry...


    Erstens: Was ist eigentlich an diesem Thread so "schlimm"? Ich persönlich finde ihn völlig in Ordnung!


    Nächster Punkt @ Kaj, bitte NICHT als Kritik verstehen! Du schreibst:


    Zitat

    Es wird immer die Vorreiter und Kämpfer geben müssen. Darüber kann man heulen und es als total ungerecht empfinden oder sich freuen, dass es zunehmend anders läuft. Ich habe um Unterhalt kämpfen müssen, nach 6 Jahren war mit dem Vorschuss Schluss. Jetzt könnte ich total beleidigt sein, weil jetzige AEs länger UV bekommen. Oder aber ich freue mich, dass es endlich geändert wurde.
    Väter älterer Kinder mögen heulen, weil sie keine Möglichkeit hatten, Erziehungszeit zu nehmen. Oder sie freuen sich, dass ihre Söhne es können, weil die Gesellschaft endlich umdenkt.


    Volle Zustimmung. Ich finde deine Auffassung klasse und bewundere es, dass du das so sehen kannst!!! Aber MIR geht es anders. MIR tut es heute noch weh, dass und in welcher Art und Weise meine Kinder und ich Ende der 90er / Anfang 2000 vor allem von anderen Frauen und da speziell von Profi-Hausfrauen und Müttern angegangen worden sind. Das sind Sprüche gekommen - die waren echt nicht "fein" und fair waren sie auch nicht. Und es waren oft genug damals GENAU die Frauen, die sich später bei ihren Trennungen und Scheidungen dann beschwerten, wie böse ihre Ex-Männer doch seien und dass sie finanziell nicht ausreichend abgesichert seien...
    Sorry, Entschuldigung - aber ich kann da bis heute NICHT darüber stehen - und ich glaube, manchmal merkt man mir das auch hier in der einen oder anderen Reaktion auch an.
    Möglicherweise gibt es auch da einen Unterschied zwischen West- und Ost-Deutschland, mag sein. In der ehemaligen DDR war es soweit ich weiß, relativ normal, dass die Frauen gearbeitet haben - die war in der ehemaligen BRD anders. Ich habe NIE behauptet, dass in der ehemaligen DDR alles schlecht war. Wir haben damals im Rheinland gelebt. Ich als Berufstätige mit kleinen Kinder war im wahrsten Sinne des Wortes ein Alien. ;-) Wobei ich denke, dass wir hier, ganz im Süden, noch stärker ausgegrenzt worden wären. Hier ticken die Uhren noch heute ganz anders.


    Mein Ex-Mann und ich haben ganz am Anfang unserer Ehe und als unsere Tochter klein war, eine Zeit lang "verkehrte Welt" gelebt. Er war arbeitslos, ich stand fest im Berufsleben und habe die Familie finanziert. HOLLA DIE WALDFEE!!!! Was andersherum völlig normal ist (Frau lässt sich und die Kinder vom Mann finanzieren) hat bei uns ALLES und JEDEN mit in der Regel wirklich schlechten Tipps und Ratschlägen auf den Plan gerufen - frei nach dem Motto: "DAS KIND GEHÖRT ZUR MUTTER!". Warum um alles in der Welt geht hier die (egoistische, karrieregeile) Frau arbeiten und der (faule) Mann bleibt zu Hause? Ey....


    Geschlechtliche Stigmatisierungen mögen nicht mehr zeitgemäß sein - aber sie existieren meines Erachtens durchaus nach wie vor! Wir - jeder von uns, Frauen UND Männer! - haben da noch jede Menge Lernbedarf! Meine Kinder können BEIDE bügeln, die Waschmaschine bedienen etc. Aber wie oft erzählt mir beispielsweise mein Sohn, dass er ja nicht möchte, dass seine Klassenkameraden sehen, wie er Wäsche im Garten aufhängt. Er würde sich da lächerlich machen?! Das sind die ganz kleinen Dinge, aber GENAU DAMIT geht es doch los?! Oder dass es einem Kumpel meiner Tochter EXTREM peinlich war, beim Kekse backen fotografiert zu werden - Frauensache...


    Chris88, du schreibst:

    Zitat

    Frauen werden nach meiner Meinung noch immer in Bezug ... Arbeit ... diskriminiert!


    Bingo! Wenn ich hier aufzählen würde, was man sich anhören durfte, wenn man darüber nachdachte, ähnlich wie der Ex-Mann die Karriereleiter eine Stufe höher zu steigen.... absolutes no-go, ich hatte ja Kinder.


    Ich denke, wir alle haben noch ganz viel zu tun, bis man wirklich mal von "Gleichberechtigung" sprechen kann... Und ich habe einen Mordsrespekt vor einigen der AE-Väter hier! :blume


    Just MY two cents - nur ein paar von meinen Erfahrungen und Erlebnissen...

  • Hallo,


    also die Vorurteile in allen Richtungen sind schon sehr ausgeprägt.


    Wir haben hier zwei Frauen in Führungspositionen, deren Männer sich zu Hause hauptsächlich kümmern.
    Da gibt es schon die eine oder andere Mutter, die das schwierig findet.
    Das ich als AE Vollzeit arbeiten gehe, ist ja ok. Geht bei mir nicht anders.


    Um ehrlich zu sein, sollten wir unser Leben so leben wie es uns gefällt. Und Hut ab vor jedem AE.
    Da die Männer unter uns leider noch Exoten sind, ziehe ich hier noch mehr den Hut. :respekt


    Aber nur mal so, ich habe eine Mutter - Kind- Kur gemacht. Die Reaktionen waren nicht gut. Wie kann ich nur.
    Und jetzt steht die nächste Kollegin bei mir in der Tür. Du, ich mache jetzt auch eine Mutter- Kind - Kur.


    Schwups, fängt man mit etwas an, machen es die anderen nach :)
    Mit jedem Schritt wird etwas salonfähiger. Wir müssen nur mutig sein! :rainbow:


    LG
    Lale

    :sonne :sonne :sonne :sonne :sonne

  • Jannne,


    ich bin ganz bei dir und meine Erfahrungen decken sich trotz Osten.
    AE-Mütter, die auch noch selbst für ihr Einkommen sorgen, sind der erklärte Feind der Ehefrauen. Über solchen Anfeindungen versuche ich aber zu stehen.

    „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe." (1. Korinther 16,14) - Jahreslosung 2024


    „Mach‘s wie Gott - werde Mensch.“ (Franz Kamphaus)

  • Ich denke schon das es für ein BET-Papa so einige Hürden gibt,die eine BET-Mama nicht hat und umgekehrt.ich bin jetzt seit 7 jahre AE und musste von Frauen und Männer feststellen das die Diskriminierung gegenüber mir als BET-Papa kein bisschen nachgelassen hat.


    Eigentlich ist mir egal das eventuell "Irgendwann mal" die feine "Gesellschaft" Akzeptiert das es BET-Papas gibt,den davon haben die BET-Papas jetzt nichts.


    Für mich gehört ein Kind wenn sich die Eltern trennen eigentlich auch zur Mutter,wenn den alles bei der Mutter in Ordnung ist und sehr gut in der Lage ist sich um das Kind zu Kümmern,was bei einigen leider nicht der Fall ist.


    Diesen Spruch "Aber ein Kind gehört doch zur Mutter....., "Finde ich zum :kotz und obendrein schon von vorne Rein Diskriminierend,das "aber" sagt ja eigentlich schon,egal wie unfähig die Mutter ist,aber das Kind gehört zur Mutter auch wenn es den Kind dann nicht so gut geht.Weil ein Papa kann das ja nicht wirklich.


    Mein Sohn und dessen Mama und ich sind froh das unser Sohn bei mir aufgewachsen ist,hier geht es ihm besser.


    Die Dummen Sprüche gegenüber von meinen Sohn die Mama sind aber auch sehr verletzend und Diskriminierend,das sie sich immer Rechtfertigen muss warum ihr Sohn bei mir lebt und sie wäre keine richtige Mutter etc das mir das sehr leid tut für sie,den,ich glaube das es sehr viel kraft kostet das eigene Kind als Mama bei den Papa Aufwachsen zu sehen,weil sie ihr Kind auf ihre Art liebt und noch von der Gesellschaft diffamiert wird.
    Schlussendlich,ob die Gesellschaft das gut findet oder nicht,mich interessiert schon lange nicht mehr was die meisten der Gesellschaft denken,ich halte die meisten für krank und von einen Kranken die Meinung brauch ich nicht.


    Oft denke ich an das Lied "Lasse redn" von den Ärzten,das trifft es ganz gut.