Englisch lernen mit 4?


  • Interessant wäre nur, warum diese Leute Dir das erzählt haben. Seine Kinder zu fördern entsprechend ihrer Neigungen finde ich ja in Ordnung, aber dann eben altersgemäß und so, dass es tatsächlich etwas bringt. Für mehr als drei Dinge die Woche würde ich meine Kinder auch nicht verplanen wollen, zumal Englisch in der Grundschule m. E. noch früh genug ist. Möglicherweise sind solche Kleinkinder-Kurse auch eher aus wirtschaftlichen Gründen für die Anbieter interessant - Förderindustrie eben. Naja, muss man ja nicht mitmachen.

    Das "warum" ist leicht, hier läuft die Challenge der Besten Familie im Universum auf hochtouren.
    Da muss alles Stimmen, Auto (mindestens ein 2,0 TDI von VW/AUDI), vereine, Förderung etc.
    Ich bin normal davon ausgeschlossen da ich Assi (=alleinerziehend) bin und die Insignien einer guten Familie nicht habe also Frau, Auto, Klamotten und nicht anwesend bei Vereinen/Freunden etc..da bietet sich das ja quasi an sich bei mir Balsam fürs Ego zu holen...."Mein Kind kann" "Ich förere mein kind so und so" So manchmal packen sie mich dann doch das ich mir Gedanken mache wie eben mit Englisch :D

  • Anmida
    Das wäre nicht das Problem, ich spreche weitgehend aktzentfreies Englisch aber die Frage ist halt ob das wirklich soviel Sinn macht in dem Alter und vorallem nur ne Stunde in der Woche.
    Würde er nicht so gerne ins singen gehen hätte ich mir vorstellen könenn ihn dahin zu schicken und das Singen sein zu lassen aber so?
    Wenn ich die Antworten hier richtig interpretiere kommt es auf ein "kann man machen oder auch nicht" raus und von daher lass ich ihn mal sein Fuchs du hast die Ganz gestohlen singen :D



    Musica
    Ich habe heute ein Ego das ich kaum zur Tür durch passe. Innerhalb von 3 Stunden nach Anruf beim Richter einen frisch getippten Beschluss abgeholt....mein persönlicher Rekord!

    Einmal editiert, zuletzt von Agrippa ()

  • Ach so, ja, wie wäre es eigentlich mit einem englischen Kinderchor? Dann hättest die Freude am Singen weiter unterstützt, ohne weiteren Zeitaufwand ... aber vielleicht sollte man auch nicht außer Acht lassen, dass er ja vielleicht auch deshalb gerne in den Chor geht wegen der anderen Kinder dort und weil der Chorleiter ein gutes Händchen hat?


    OT: worum ging es nochmal im Beschluss? Respekt!

  • Anmida
    Das wäre nicht das Problem, ich spreche weitgehend aktzentfreies Englisch aber die Frage ist halt ob das wirklich soviel Sinn macht in dem Alter und vorallem nur ne Stunde in der Woche.
    Würde er nicht so gerne ins singen gehen hätte ich mir vorstellen könenn ihn dahin zu schicken und das Singen sein zu lassen aber so?


    Ich bin zweisprachig aufgewachsen und trotzdem fehlen mir hier im "preußischen" manchmal die (englischen) Worte :-). Außer ich niste 2 Tage auf der Couch und mach Bingeglotzen mit englischen Serien. Dann fehlt mir wieder das deutsche. Das muss nicht nur gesprochen, sondern schon gedacht werden, erst dann kommt's flüssig. Alltagssprache konkurriert stark mit Fremdsprache. Die Latte, Sohn auch 2sprachig aufzuziehen habe ich mir deshalb schon garnicht mehr gegeben. Er kann es jetzt auch so sehr gut mit 14.

  • Zitat

    Ach so, ja, wie wäre es eigentlich mit einem englischen Kinderchor? Dann
    hättest die Freude am Singen weiter unterstützt, ohne weiteren
    Zeitaufwand ... aber vielleicht sollte man auch nicht außer Acht lassen,
    dass er ja vielleicht auch deshalb gerne in den Chor geht wegen der
    anderen Kinder dort und weil der Chorleiter ein gutes Händchen hat?

    Naja hier in der Gegend sind die Möglichkeiten die über Fußball und turnen hinausgehen nicht sooo üppig, ich bin froh einen Chor für so ganz kleine gefunden zu haben der nicht schon voll ist und ohne Vitamin B garnix geht.
    Alles gut.



    zum OT, elterliche Gesamtsorge

  • Du bist doch grad soooooooo glücklich da kannste heute Abend genüsslich mit deinem Junior einen trällern.


    Und um beim Englisch zu bleiben - Pharell Williams - Happy laut an, das Happy kriegt ihr doch Beide hin. :D Bumms Englisch erledigt.

    Es ist besser,
    ein eckiges Etwas zu sein,
    als ein rundes Nichts.

  • Ich bin zweisprachig aufgewachsen und trotzdem fehlen mir hier im "preußischen" manchmal die (englischen) Worte :-). Außer ich niste 2 Tage auf der Couch und mach Bingeglotzen mit englischen Serien. Dann fehlt mir wieder das deutsche. Das muss nicht nur gesprochen, sondern schon gedacht werden, erst dann kommt's flüssig. Alltagssprache konkurriert stark mit Fremdsprache. Die Latte, Sohn auch 2sprachig aufzuziehen habe ich mir deshalb schon garnicht mehr gegeben. Er kann es jetzt auch so sehr gut mit 14.

    Bei mir ging das recht zügig da ich einen Arbeitsplatz hatte wo selten deutsch gesprochen wurde und ich sehr oft/lange im englischsprachigem Ausland unterwegs war bzw. bei den Projekten nur englisch gesprochen wurde.
    Die Firma hatte mich dann auch zu rhetorik kursen geschickt da aktzent immer ien bischen mit inkompetent gleichgesetzt wird ähnlich im deutschen, mit starkem dialekt machen die wenigsten karriere. Ist blödsinn aber ist halt so.

  • Wir leben in Grenznähe zu Frankreich, also war seinerzeit (heute ist das wieder anders) Französisch die erste Fremdsprache.


    Also kam eine engagierte Mutter einmal die Woche in den KiGa und sang mit den Kindern "Sur le pont d'Avignon". ( Ein Jahre lang - das Jahr davor konnte ich noch verhindern)
    Sie war in keiner Weise dazu ausgebildet - und so war es denn auch


    Dann, in der Grundschule 1. -4. Klasse, spielerischer Umgang mit der Sprache - richtig lernen hätten die Kinder vielleicht noch gewollt, sollte aber alles "spielerisch" sein.
    Und so kam mit sehr viel Aufwand eigentlich nur 100% Abwehrhaltung gegen "Sur le pont d'Avignon" zu Stande.



    Heute hasst sie Französisch - und wird damit in nächster Zeit sicher auch nichts mehr machen.


    "Richtig Französisch lernen" würde an ihrer Realschule im kommenden Schuljahr starten



    Ich meine: Entweder man geht das richtig an - oder man lässt das besser bleiben.
    Aber die Kinder erst zu einer Fremdsprache motivieren, und dann inhaltlich quasi verhungern lassen ..... das ist kontraproduktiv

  • mit starkem dialekt machen die wenigsten karriere


    Doch, der Oettinger macht auch mit schwäbischem Englisch Karriere... ;(


    Wichtig ist - nach meiner Auffassung - nicht die perfekte Verwendung einer Fremdsprache sondern die Freude an der fremdsprachlichen Kommunikation zu fördern...


    Wir hatten in frühen Jahren eine Englischlehrerin die perfekt Englisch konnte, mein Englisch war ne Katastrophe, Südstaatendialekt mit pfälzischen Elementen... Dennoch konnte sie beim Londonbesuch kaum richtig mit den Leuten reden, man merkte ihr an dass jeder Satz wohlüberlegt war, sie erst im Kopf übersetzte und dann Antwort gab. Ich konnte damals schon - wenn auch mit Fehlern - am Stück reden ohne übersetzen zu müssen...


    Kinder sollte man an Fremdsprachen heranführen, Interesse wecken, aber keinen Zwang ausüben diese sprechen zu müssen...


    Mal ein Englisches Lied trällern und den Kindern den Refrain übersetzen ist da ein guter Ansatz, das kann auch etwas ausgebaut werden wenn man mal Zahlen in einer anderen Sprache verwendet oder Begrüßungen usw...


    lg Thomas

  • Ich habe mich bei meinen eigenen Kindern gegen sowas immer gewehrt, finde ehrlich gesagt auch den Englisch-Unterricht in der Grundschule für viele Kinder, die Deutsch als Zweitsprache sprechen, eher kontraproduktiv. Kindergarten- und Schulenglisch bleibt meines Erachtens sowieso hinter dem, was und wie native speaker sprechen, zurück. Ich sehe das an mir selbst - das, was es wirklich gebracht hat, waren Aufenthalte im Ausland. Ich war mal in Englisch so drauf, dass ich in dieser Sprache geträumt und gedacht habe und man mich vom Akzent her in die Südstaaten eingeordnet hat - als native speaker. Ich finde Englisch und Sprachen allgemein also insgesamt absolut wichtig, keine Frage! Aber muss das bereits, wenn man nicht native speaker ist und seine Kinder nicht zweisprachig erzieht, bereits mit 4 Jahren losgehen?


    Meine Meinung... ich habe es bei meinen eigenen Kindern als überflüssig abgelehnt.