Und wieder zeigt er sich als A.... .

  • Hallo!


    Ich will nur ein wenig klagen an dieser Stelle. Ich habe eine Tochter, die behindert ist - nicht toll, ich musste zum Glück nie um ihr Lebenn kämpfen. Aber sie hat immer starke Rückenschmerzen. In der Stadt, wo wir wohnen, kann ihr - vom Gefühl her - nicht geholfen werden. Und da empfiehlt man uns in unserem Selbsthilfeverein eine tolle orthopädische Kinderklinik am anderen Ende des Landes. Wir machen einen Vorstellungstermin aus. Vor drei Monaten informiere ich meinen Ex, den Chef einer prosperierenden Firma, dass er seine Tochter bitte mit seinem tollen dicken Schlitten in die Berge fahren möchte. Mein kleiner Ford KA hält nämlich die winterlichen 850 km in eine Richtung vermutlich nicht aus. UND ER HAT KEINEN BOCK. Meine Ex-Schwiegermutter, seine Schwester, sein Vater - alle bitten sie ihn, hinzufahren. Er hat keinen Bock. Mit dem Zug fahren wir ewig - mit teilweise 4 Min. Umstiegszeit (ich stelle mir schon meine gehbehinderte Tochter von Gleis 20 auf Gleis 9 hüpfend vor).
    Die Krankenkasse übernimmt auch keinen Transport.
    Die Begründung von dem Ex: "Da müßte ich ja Urlaub nehmen." Der Chef, der Geschäftsführer, der Gesellschafter - kann keine drei Tage frei nehmen.


    Mann, wie ich ihn hasse ... . Ich hätte so richtig Lust, ihn auf seinen tollen Internetpräsenzseiten zu fragen, ob er vielleicht Zeit für seine Tochter hätte. Aber.


    Wir sind ja auch auf den Kindesunterhalt angewiesen - ich schade mir selbst. Und da soll ich noch den Kindern gegenüber das Bild "toller Papa"
    aufrechterhalten.


    Danke fürs Lesen bis hierhin.


    Grüße


    Yessica

  • Ich kann Dich total verstehen, dass Du Dich aufregst, aber ändern wirst Du es nicht können.....leider!


    Gibt es nicht evtl. noch die Möglichkeit, dass er Dir das Auto für die Fahrt leiht?
    Oder haben Ex-Schwiegervater, Schwester.... ein passendes Fahrzeug?


    Ansonsten würde ich ihn fragen, ob er die Kosten für einen Leihwagen übernimmt.....
    Vielleicht kann er ja wenigstens Geld springen lassen, wenn schon keine Zeit drin ist.



    Und noch interessehalber.... fährst Du nach Aschau?

  • Und da empfiehlt man uns in unserem Selbsthilfeverein eine tolle orthopädische Kinderklinik am anderen Ende des Landes.


    Gäbe es nicht die Möglichkeit, dass jemand anderes aus Deiner Verwandtschaft oder Freunde zumindest Teile des Weges übernehmen? Ggf. einer den Weg von Eurem Ort zur nächstgrößeren Stadt, welche auf einer Hauptstrecke der Bahn liegt - mit der Bahn dann die Strecke bis zur Stadt, die als Nächstes an der Klinik liegt (höchstens einmal umsteigen), und dann den letzten Rest jemand anderes mit dem Auto?


    Oder jemand anderes, der Dir sein Auto dazu ausleihen würde / könnte?


    Je unabhängiger Du Dich vom Ex machst, desto weniger musst Du Dich auch über solche Dinge aufregen. Dem ist vermutlich seine Firma das Wichtigste, und wer weiß was noch. Es ist zwar schwer, aber das kannst Du nur hinnehmen. Mit solchen Enttäuschungen wird auch Deine Tochter lernen müssen, zurechtzukommen. Er ist eben so, wie er ist. Der Tochter kannst Du erklären, dass er eben keine Zeit hat, sie hinzufahren wegen der Firma / Arbeit, ohne das weiter begründen zu müssen.

  • Vor drei Monaten informiere ich meinen Ex, den Chef einer prosperierenden Firma, dass er seine Tochter bitte mit seinem tollen dicken Schlitten in die Berge fahren möchte.


    ]Hat er zu dem Zeitpunkt gesagt er macht das ? Ich weiß ja nicht wie Umgang etc bei Euch läuft, aber wenn da eh nicht viel ist, was erwartest Du ?




    Meine Ex-Schwiegermutter, seine Schwester, sein Vater - alle bitten sie ihn, hinzufahren.


    Könnte nicht einer von denen fahren, bzw Dir ein Auto leihen




    Mit dem Zug fahren wir ewig - mit teilweise 4 Min. Umstiegszeit (ich stelle mir schon meine gehbehinderte Tochter von Gleis 20 auf Gleis 9 hüpfend vor).



    Ich würde mal den Mobilitätsservice der DB anrufen, die helfen Euch beim Ein-und Ausstieg, allerdings mit einer Umsteigsmindestzeit von 15 Minuten.Ich würde mir als Erwachsene schon keine 4 Minuten bei einem grossen Gleiswechsel antun


    Die Krankenkasse übernimmt auch keinen Transport.


    Hat Deine Tochter einen Pflegegrad, ab einer gewissen Höhe des Pflegegrades übernimmt die KK die Fahrtkosten.





    Der Tochter kannst Du erklären, dass er eben keine Zeit hat, sie hinzufahren wegen der Firma / Arbeit, ohne das weiter begründen zu müssen.


    Sorry, aber da kommt mir die Galle hoch.Ich belüge meine Kinder nicht , so einfach ist das.


    Der Vater meines behinderten Sohnes hat sich aus seinem Erziehungsrecht und seiner Erziehungspflicht vor 14,5 Jahren verabschiedet(Bursche wird im Mai 15).Er zahlt Unterhalt, da sist seine Pflicht, deswegen mussich nicht auf oh was ein toller Mensch machen.


    Hier ist er selten Thema aber wenn dann lüge ich mein Kind nicht an mit oh er würde ja gerne aber kann nicht(nichts anderes suggerieren solche Lügen, wie Du sie vorschlägst).
    Ich sage dann, das ich es leider nicht weiß, das ich es nicht verstehe. Um meinem Kind das doofe Gefühl ,des ich bin es vielleicht nicht Wert ,gleich zu nehmen.d erkläre ichas der Vater ihn ja nicht kennt und so gar nicht weiß was für einen tollen Menschen er nicht in seinem Leben hat.


    Davon abgesehen wenn wie in diesem Fall die Mutter fast platzt ,für wie dumm muss man Kinder halten um zu denken das die den Groll auf den(in diesem Fall) Vater nicht spüren


    Liebe TS wie Du gelesen hast habe ich selber ein behindertes Kind , mein Fazit nach fast 15 Jahren ohne irgendwelche Unterstützung vom Vater .Es lohnt sich nicht die Kraft an Dinge zu verschwenden ,die nichts bringen.Entweder setzt Du den Vater auf den Pott oder Du nimmst es so hin.


    Am Rande es ist umständlicher ,aber ich habe weder Führerschein noch Menschen ,die uns fahren.Es geht auch mit Bus und Bahn.


    Mein Bursche ist seit 14 Jahren in Debstedt in der Orthopädie in Behandlung und :daumen


    Liebe Grüße


    Ute

  • Sorry, aber da kommt mir die Galle hoch.Ich belüge meine Kinder nicht , so einfach ist das.


    Ich sehe nicht, wo dies eine Lüge wäre. Seine Begründung entspricht genau dem, was ich in anderen Worten wiedergegeben habe. Dem Kind zu suggerieren, dass der KV ja gerne würde, ist sicher nicht richtig, aber eine Äußerung wie die von mir geschriebene suggeriert das auch überhaupt nicht. Im Gegenteil: da käme zumindest bei meinen Kindern die Rückfrage: ja warum kann er sich nicht die Zeit nehmen - und dann würde ich vermutlich auch sagen, dass ich es nicht verstehe. Sonst nichts.


    Dass er gar nicht wüsste, was für ein toller Mensch nicht Teil seines Lebens sei, ist doch nichts anderes, als dem Kind zu sagen: der Papa ist der größte Vollpfosten!


    Da ist zweifelsohne Fingerspitzengefühl gefragt. Oder wäre es besser, dem Kind zu sagen, dass sein Papa ein ... ist, weil er sich nicht die Zeit nehmen will, um es zur Klinik und zurück zu bringen? Ich denke nicht. Und die von mir angebotene Erklärung suggeriert auch keinesfalls, dass der KV ein ach so toller Mensch ist oder wäre.


    Ich finde, dass man als Elternteil in der Verantwortung ist, mit seinen (negativen) Gefühlen den anderen Elternteil betreffend so umzugehen, dass diese sich nicht ungefiltert auf das Kind übertragen.

    Einmal editiert, zuletzt von musicafides ()

  • und dann würde ich vermutlich auch sagen, dass ich es nicht verstehe. Sonst nichts.


    Ja, und warum nicht gleich?


    Offensichtlich ist es hier doch so, dass der KV, durchaus in der Lage wäre zu fahren, und schlichtweg

    ER HAT KEINEN BOCK.


    das Problem ist.


    Da muss man doch nicht einen vom Pferd erzählen von Arbeit, sondern kann schlicht sagen man versteht das auch nicht warum der jetzt nicht fährt. Ist doch so.

  • Offensichtlich ist es hier doch so, dass der KV, durchaus in der Lage wäre zu fahren, und schlichtweg
    Zitat von »Yessica«
    ER HAT KEINEN BOCK.


    das Problem ist.


    Hat er das tatsächlich so gesagt, oder ist das eine Interpretation der TS? Es mag auch durchaus verschiedene Erklärungen geben, ja es mag sogar sein, dass er seine Arbeit vorschiebt und eigentlich keine Lust hat. Aber man kann sehr wohl auswählen, welche Erklärungen man seinem Kind gibt. Das meinte ich mit Fingerspitzengefühl. So etwas würde ich meinen Kindern nie vermitteln, weil ich weiß, dass es immer "meine" Interpretation wäre.


    Die Tochter wird so oder so lernen müssen, mit ihrem KV zu leben, egal ob er nun "Bock hat" oder auch nicht.

  • Der Tochter kannst Du erklären, dass er eben keine Zeit hat, sie hinzufahren wegen der Firma / Arbeit, ohne das weiter begründen zu müssen.


    aber eine Äußerung wie die von mir geschriebene suggeriert das auch überhaupt nicht. Im Gegenteil: da käme zumindest bei meinen Kindern die Rückfrage: ja warum kann er sich nicht die Zeit nehmen - und dann würde ich vermutlich auch sagen, dass ich es nicht verstehe. Sonst nichts.


    Meine Kinder würden dann ganz klar darauf hinweisen, das ich sie angelogen habe.Wenn jemand wirklich keine Zeit auf Grund seines Jobs hat, dann kann ich das doch ohne Probleme meinen Kindern vermitteln.



    Ich finde, dass man als Elternteil in der Verantwortung ist, mit seinen (negativen) Gefühlen den anderen Elternteil betreffend so umzugehen, dass diese sich nicht ungefiltert auf das Kind übertragen.


    Ich finde man ist in der Verantwortung seinen Kindern gegenüber ehrlich zu sein.Wie kann ich einem Elternteil, das sich null kümmert positiv gegenüber eingestellt sein ?
    Die Kinder merken doch das was ist und dann soll ich auf heile Welt machen,never.


    Weißt Du was ich Kindern vermittel, wenn ich Lächele obwohl mir nach Heulen ist und sie merken das und sagen hey Mama bist Du traurig und ich sage nein ,nein alles Gut.
    Ich mache das Vertrauen in die eigene Wahrnehmung meiner Kinder kaputt.


    Du kannst es glauben oder nicht ich rede nicht schlecht über die Väter meiner Burschen.Sie sind hier einfaach selten Thema, aus den Augen aus dem Sinn, hart aber so ist es.
    .Doch erzähle ich ihnen nichts von, die können sich nicht kümmern weil, das weckt Sehnsüchte, vielleicht kommt er doch irgendwann.Das die nicht kommen, da bin ich wieder bei Dir, das müssen,mussten sie lernen.
    Ich muss meine Kinder schützen und nicht Elternteile die sich aus der Verantwortung rausziehen.


    Gerade ein Kind mit Behinderrung kommt leider ganz oft auf die Idee, das es vom Vater/Mutter abgelehnt wird weil es anders ist.




    Liebe Grüße


    Ute

  • DANKE

  • Weißt Du was ich Kindern vermittel, wenn ich Lächele obwohl mir nach Heulen ist und sie merken das und sagen hey Mama bist Du traurig und ich sage nein ,nein alles Gut.


    Wenn möglich, würde ich mich dann für eine Weile zurückziehen und dann, wenn es mir wieder besser geht, zurückkommen. Weil ich eben nicht möchte, dass meine Kinder für mich Verantwortung übernehmen.


    Ich empfinde es nicht als hilfreich, meine Kinder mit Erwachsenen-Angelegenheiten zu konfrontieren. Einen Zusammenhang zwischen dem, was ich weiter oben geschrieben habe und dem, was Du suggerierst, nämlich seine Kinder tatsächlich anzulügen (zu behaupten, es wäre alles gut, obwohl man traurig ist), sehe ich nicht.

  • Ja, Aschau ist's. Ist es dort sehr bergig oder geht es? Und - nein, er leiht mir niemals seinen neuen Wagen. Ich fahre ihn doch zum Schrott, ist von vornherein klar. Ach, ist das schön, dass wir uns getrennt haben! Mit Geld aushelfen? Ha! Ich bin schuld, dass das jüngere Kind schlechte Noten in Mathe nach Hause brachte - und musste die Hälfte von den Nachhilfekosten bezahlen. Dann wechselt das Kind die Schule und - oh Wunder! Eine völlig andere Einstellung zum Lernen kehrt ein, sie wird zu den "Guten" der Klasse. Ich kündige den Vertrag mit der Nachhilfefirma - und muss die Hälfte der Strafgebühr bezahlen (war ein Zweijahresvertrag). Er würde mir nicht einmal ein Taxi vom Bahnhof zur Klinik bezahlen. Naja, an solchen Dingen wächst man tatsächlich.