Eltern verbringen mehr Zeit mit ihren Kindern

  • Klar passe ich auf und der kleine wird betüttelt und behütet...ist ja auch mein größter Schatz.
    ...
    Würde es meinem Schatz besser tun wenn er auf die alt hergebrachte Art aufwächst?


    Vielleicht wäre eine gute Mischung von beidem sinnvoll...


    Ich denke, dass Kinder heute tatsächlich zu behütet aufwachsen. Und ich mache nicht die Erfahrung, dass das den meisten Kindern gut tut. Leider im Gegenteil...


    Klar muss man unterscheiden, wo man wohnt. Aber überall gibt es ja Möglichkeiten, Freiheiten einzubauen.
    Zum Beispiel ist es meiner Meinung nach egal, wo man wohnt - niemand muss sein Kind mit dem Auto vor der Klassentüre absetzen. Es wäre vielleicht schon mal ein guter Anfang, da einen Riegel vorzuschieben.


    Man muss Kinder auch nicht rund um die Uhr bespassen. Sie dürfen sich gerne Mal langweilen...


    Aber die Gesellschaft insgesamt hat sich ja verändert.
    Ich bin auch auf dem Land aufgewachsen. Da war es einfach normal, dass Kinder draussen spielen. Fast ausschließlich. Im Sommer wie im Winter.
    Wir sind im Dorf rumgestromert, sind in Scheunen geklettert, haben Stunden im Wald verbracht, "Baumhäuser" gebaut - oder das, was wir dafür hielten, sind auf Bäume geklettert, haben unsere Schuhe in den Bach geworfen und dann gehofft, dass wir sie 1000 Meter weiter wieder rausfischen können, im Winter sind wir auf dem zugefrorenen großen Teich gelaufen, im Sommer drin rumgeschwommen usw...


    Als meine Jungs klein waren und mit anderen Kindern draussen spielten, stand später die Polizei vor meiner Tür. Ein Nachbar hatte sie angerufen, weil meine Jungs auf seine Bäume, die auf der Obstwiese standen, geklettert sind...


    Ein anderer rief die Polizei, weil sie einen Apfel von seinem Baum gestohlen hatten...


    Eine Mutter war völlig entsetzt und nannte mich unverantwortlich, als meine Jungs - damals 10 und 11 - mit dem Fahrrad 3km ins Nachbardorf gefahren sind, um einen Freund zu besuchen...


    Ich könnte noch ewig so weiter schreiben...Leider.
    Es ist nicht leicht, in dieser neurotischen, angstbesetzten und überförderungswütigen Zeit einfach "weniger" zu machen.


    Entweder hat man schon ein schlechtes Gewissen oder man kriegt eins eingepflanzt.

    *********************************
    Ihr kennt bestimmt auch diese eine Person, die ihr bei einer Zombie Apokalypse sofort erschießen würdet.
    Egal ob Zombie oder nicht...

  • P.S. bevor jetzt wieder einige Schaum vor dem Mund kriegen: Ich jage schon seit gut 15 Jahren nicht mehr.


    OT.


    Diese Art der Rechtfertigung für eine so ernsthafte Angelegenheit wie die Jagd ist falsch und unangebracht, Agrippa.
    Das weiß du im Grunde genau, denke ich.
    Man sollte vor Jagdgegnern nicht einknicken.
    Tue was Gutes, geh wieder zur Jagd und bring deinem Buben die Sinnhaftigkeit dieser Passion nahe.
    Das wäre ein gutes Werk.


    Vorgestern bekam ich einen Anruf von der Polizei.
    Eine Bache mit 4 Frischlingen wurde von 2 Hunden angegriffen.
    2 Frischlinge wurden übel verletzt.
    Ich musste beide erlösen.
    Selbstverständlich war Karl - wie meistens, wenn ich zur Jagd oder solchen Einsätzen gehe - dabei.
    Frag ihn mal, wie er das findet, wenn wir im Revier auf Hunde treffen, die 200 und mehr Meter entfernt von ihren Haltern Rehe hetzen.
    Oder wenn sich an unserem See Hunde auf die Wasservögel stürzen bzw. deren Gelege im Schilf zertrampeln.

  • OT
    Stimme dir zu Bay-of-Russel, wenn Jagd richtig betrieben wird ist es eine gute Sache.


    Der Freund meiner Mam ist Jäger und er hat mir mal einen Hirsch gezeigt den er geschossen hat. Dem sein Geweih war irgendwie falsch und ist in die Backe gewachsen. Es war gut das er ihn gesehen und erlöst hat.
    Die Aufgabe des Jägers ist es doch sich um die Tiere in seinem Wald zu kümmern und dazu gehört eben auch den Bestand zu regulieren (Schonfristen einzuhalten). Seinen Schuss gut zu setzen so das das Tier nicht leiden muss.


    Es gibt aber auch Jäger die es nicht gut machen, mehr aus Prestige. Bei diesen reissen die Jagdhunde regelmässig aus und machen den Wald unsicher. Dafür wird aber jede Katze die im Wald entdeckt wird erschossen.


    Edit: Ich vesuche meine Einstellung auch Sohnemann nahe zu bringen, das es eben Jäger geben muss und es an und für sich eine gute Sache ist. Vielleicht darf er diesen Sommer mal bei Opa übernachten und mit raus in den Wald. Aber nur zum Beobachten :)

    Einmal editiert, zuletzt von SilentGwen ()

  • Es gibt aber auch Jäger die es nicht gut machen,


    Da ich zu meinem obigen Post auch noch PNs bekommen habe, bleibe ich noch einen kurzen Moment OT.


    Ja,@ SilentGwen, natürlich gibt es unter den Jägern auch schwarze Schafe.
    Und es gibt auch Personen, die in bestimmten Situationen, die bei der Jagd auftreten können, überfordert sind.
    So war das auch bei dem von mir nur kurz geschilderten Fall.


    Die vollständige Geschichte war die:


    Die Polizei hatte, bevor sie bei mir anrief, zuerst den Revierpächter angerufen.
    Der war nicht da, aber sein Sohn. Ein Jungjäger, 19 Jahre alt, den ich erst kürzlich ausgebildet hatte.
    Er fuhr zu den Stelle, wo sich der Vorfall mit den Hunden ereignet hatte und die Polizei noch wartete.
    Die Bache und die 2 nicht verletzten Frischlingen war noch in der Nähe geblieben und versuchte, ihre 2 arg verletzten Frischlinge zu beschützen.
    Man hätte die Bache jetzt einfach nur vertreiben müssen. Schuss in die Luft genügt, und hätte dann die verletzten Frischlinge erlöst.
    Und was macht der Jungjäger? Kriegt Panik und erlegt die Bache. Völlig unnötige und sinnlose Aktion, die ihm im Nachhinein richtig Ärger einbrachte.
    Blieben also 2 verletzte und 2 gesunde Frischlinge über.
    Der Polizei, die in solchen Sachen auch über eine gewisse Erfahrung verfügt war klar, dass die Situation so nicht bleiben konnte.
    Und rief mich an, weil ich auf einem Einsatzplan für solche Fälle stehe.


    Mir blieb nichts anderes übrig, als die verletzten und die gesunden Frischlinge zu erlösen.
    Ohne Bache hatten die gesunden Frischlinge keine Chance.
    Sie wären verhungert und/oder erfroren.


    Solche Einsätze machen keinen Spaß. Auch wenn den Jungjäger für die eigentliche Situation, den Angriff der Hunde auf die Frischlinge, keine Schuld trifft, so war seine Reaktion völlig falsch.
    Laut Polizei war die Bache keine Gefahr und hat nicht angegriffen.
    Der Jungjäger muss sich nun der Unteren Jagdbehörde erklären. Das hat Folgen.


    Dem Besitzer der beiden Hunde passiert - leider - nichts.
    Er war zwar in einem Gebiet unterwegs, wo er überhaupt nicht hätte sein dürfen, nämlich weit abseits des Weges, aber dafür wird er nicht bestraft.


    LG

  • Lilli


    ja das wird hier fast ähnlich sein.
    Kinder auf der Straße (oder im Wald) siehst du ohne Begleitung von Erwachsenen garnicht mehr.....das erhöht den Schnitt der verbrachten Zeit zwar enorm aber irgendwo nimmt es den Kindern halt auch die Möglichkeiten sich selbst zu finden und ihre Grenzen aus zu loten. Ich versuche das irgendwo aus zu gleichen aber das ist einfach nicht das selbe.
    Finde ich schon schade.


    Zitat

    Edit: Ich vesuche meine Einstellung auch Sohnemann nahe zu bringen, das
    es eben Jäger geben muss und es an und für sich eine gute Sache ist.
    Vielleicht darf er diesen Sommer mal bei Opa übernachten und mit raus in
    den Wald. Aber nur zum Beobachten :)

    Finde ich super! Ansitzen mit Fernglas mache ich mit meinem kleinen auch und seid wir mal eine Fuchsfamilie gesehen haben die direkt am Hochsitz gespielt hat ist er auch manchmal eine ganze stunde wirklich still. Ähnlich wie es mein Opa* mit mir als Kind in dem Alter gemacht hat. Also quasi alles was ein Jäger auch macht. Ich fand das früher toll und ich habe heute den Eindruck das mein kleiner sehr viel auch für seinen Alltag mit nimmt.




    *meine Eltern waren Raabeneltern die Kindswohlgefährdent beide(!) vollzeit arbeiten gegangen sind oder wie es das Gericht in meinem Fall so schön formulierte "nicht erziehungsfähig auf grund des hohen Anteils an Fremdbetreuung".



    bay-of-russel
    Wenn die Polizisten die Situation überblickt haben warum haben sie ihm denn dann nicht gesagt was er zu machen hat? Wenn die gemerkt haben das er sich unsicher ist kann man sich auch mal zu dritt besprechen da bricht man sich auch keinen ab oder waren die etwa schon wieder abgerückt?
    Ich meine einem 19 Jährigen jetzt Ärger zu machen weil er sich falsch verhalten hat obwohl es ihm jemand sagen hätte können find ich "unkollegial".
    Hat er Erfahrung? Wie lange ist er schon jagdlich aktiv?

    2 Mal editiert, zuletzt von Agrippa ()

  • Doch ich glaub ihm das, ich selber habe etliche Fotos von mir als 3jährige im Sandkasten sitzend mit ner Horde anderer Kinder, im Hintergrund die Platte wo wir gelebt haben. Mutti hat immer mal aus dem Fenster geschaut und irgendwann zum Essen abgeholt.


    Da ich halt nicht alleine war, hat immer irgendeine Mutter geschaut und auch mal ne Brüller losgelassen. Erziehung quasi ausm Fenster.... :-D


    Kann ich auch nur bestätigen, ich habe schon als 5/6jährige am WE ganztägig draußen gespielt und bin nur zum Essen hoch zur Familie.


    Meine Mutter kann nicht verstehen, dass ich mit einem Kind mehr Arbeit habe als sie mit 3en je hatte... :brille


    Ich kann mein Kind nicht allein in Frankfurt raus zum spielen schicken.... :flenn

    Alles, was Ihr also von anderen erwartet, dass tut auch Ihnen! Darin besteht das Gesetz und die Propheten Mt 7,12

  • Also bei uns war es auch so.
    Raus und Spielen. Mutter nur zum Mittag gesehen.


    Heute würde ich das mit meinem Sohn auch nicht mehr machen. Man sieht auch keine Kinder mehr auf der Straße spielen.
    Und hinterm Haus leider auch nicht mehr.
    Die Nachbarn ohne Kinder sind in der Überzahl und würden sich gestört fühlen.
    Es fehlt auch sehr oft das Verständnis für Kinder. Ja, die stellen auch mal etwas an. Es sind ja Kinder.


    Wenn früher was passiert ist, dann hat man Ärger bekommen und gut war. Heute wird gleich vermutet, es stimmt irgendwas nicht mit dem Kind.
    Der hat doch sicher ADHS oder sowas . Ich finde schon, dass die Aufmerksamkeit auf das einzelne Kind sehr stark geworden ist.
    Wenn ein Kind dann mal nicht zu 100% lieb ist, dann muss gleich der Ergotherapeut her oder die Medizin ABC.


    Meiner kommt demnächst in die Schule. Mir hat eine Schulleiterin erzählt, dass die Kinder heute so hippelig sind, die gehen zwischendurch mit den Kindern draußen auf dem Hof ne Runde laufen....??
    Das gabs doch früher auch nicht. Aber gut, wir mussten auch nicht schon im Kindergarten Englisch lernen und wenn alles normal läuft schon das ABC zur Einschulung können.


    Schlimm finde ich wirklich, dass die Kinder ab einem bestimmten Alter in ein Verein müssen. Das ist schon total normal.
    Wie? Deiner ist nicht im Fussballverein?
    Ist klar, dass die nicht auf der Straße spielen. Sind ja alle in einem Verein. Dort treffen wir sie dann wieder......


    Und ja, ich als AE an 365 Tagen im Jahr ohne Oma und Opa, verbringe damit nicht nur 120 Minuten am Tag mit meinem Kind.
    Das ist unter der Woche alles ab 16 Uhr, mit sämtlichen Nachschichten und alle WE´s und Ferientage.
    Also den Durchschnitt hebe ich damit um einiges!



    Ich versuche mein Kind so lange wie möglich Kind sein zu lassen. Er kann das ABC nicht schon schreiben. Und das ist auch gut so!

    :sonne :sonne :sonne :sonne :sonne

  • Wenn die Polizisten die Situation überblickt haben warum haben sie ihm denn dann nicht gesagt was er zu machen hat?


    Ich war nicht dabei, Agrippa.
    Grundsätzlich sagt hier kein Polizist einem Jäger, wie er in jagdlichen Dingen zu handeln hat.
    Die Polizisten waren nach eigener Auskunft völlig überrascht, als er plötzlich ohne Not auf die Bache schoss.


    Mal ehrlich: Welcher Idiot schießt auf eine führende Bache?
    Dafür kann man/ich kein Verständnis aufbringen.
    Damit so ein Scheiß nicht passiert, gibt es eine umfassende Ausbildung.
    Dass so ein Jäger, ob Jungjäger oder alter Hase, Ärger bekommt, ist völlig richtig.
    Nebenbei bin als Mitarbeiter der Unteren Jagdbehörde der, der ihm den Ärger macht.


    Ich kenne den Jungen seit seinem 12. Lebensjahr und seinen Vater noch deutlich länger.
    Beide würden besser Briefmarken sammeln.....



    Zum Thema:


    Wir leben hier in einem kleineren Ort.
    Spielen auf der Straße vor unserem Haus oder im Umkreis von ca. 2 km ist hier noch Normalität.
    Karl ist eigentlich immer unterwegs. Die etwas älteren Kinder passen beim Überqueren von Straßen auf die Kleineren auf.
    Ich hatte Anfangs auch Bedenken, aber das funktioniert gut.
    Mulmig wird mir manchmal, wenn ich die Blagen plötzlich zufällig dort antreffe, wo ich sie nicht vermutet hätte.
    Z.B. an dem kl. Fließgewässer hier im Ort. Der kl. Bach ist ordentlich tief an manchen Stellen und die Fließgeschwindigkeit nicht ohne.
    Die größeren Kinder nehmen die Kurzen auf dem Gepäckträger der Fahrräder mit und so ein Bach ist eben ein Magnet für Kinder.
    Haben wir früher auch so gemacht und oft genug lag wer im Bach. Überlebt haben wir das auch.


    LG

    Einmal editiert, zuletzt von bay-of-russel ()

  • Ich kenne den Jungen seit seinem 12. Lebensjahr und seinen Vater noch deutlich länger.
    Beide würden besser Briefmarken sammeln.....



    LG


    Und warum bildet man dann so einen aus und hat nicht die Eier zu sagen such dir was anderes? Ich meine bei deinem Selbstbewusstsein geht es dir doch am Hintern vorbei ob Sohn oder Papi sauer deswegen wären.


    Wenn du die schon so ewig kennst dann wusstest du doch genau das das nix wird. Ehe ich mir mit solchen Leuten den Ruf ruinieren lasse, schieb ich die doch ganz weit weg. :S

    Es ist besser,
    ein eckiges Etwas zu sein,
    als ein rundes Nichts.


  • Ja hast ja recht, mein Umfeld ist vermutlich auch ein anderes.
    Wenn du hier Jäger bist dann bist du mit den meisten Polizisten per du und da wird schon mal gefragt was das gibt wenns fertig ist.
    Das man sowas nicht macht steht glaub ich außer Frage oooder man hat Order von der Gattin die Gefriertruhe zu füllen und nimmt alle 5 mit :crazy
    So Agenten gibts halt auch.


    Elin
    je nach dem welche Position er im Verband hat kann er sich das nicht wirklich aussuchen.

  • Und warum bildet man dann so einen aus und hat nicht die Eier zu sagen such dir was anderes? Ich meine bei deinem Selbstbewusstsein geht es dir doch am Hintern vorbei ob Sohn oder Papi sauer deswegen wären.


    Wenn du die schon so ewig kennst dann wusstest du doch genau das das nix wird. Ehe ich mir mit solchen Leuten den Ruf ruinieren lasse, schieb ich die doch ganz weit weg.


    Wenn es nach dem ginge, wen ich für tauglich halte, würden sicher 30 % der jährlich ausgebildeten Jäger nie einen Jagdschein erhalten.
    Es gibt rechtlich keine Möglichkeit, einer Person, die das notwendige Alter und keine relevanten Vorstrafen hat, bei bestandener Prüfung den Jagdschein zu versagen. So ist die Gesetzeslage.


    Manchen Kandidaten, die deutlich erkennen lassen, warum sie den Jagdschein machen, machen wir es in der mündlichen Prüfung, naja....nicht gerade leicht. ;-)
    Aber das hilft auch nur bedingt. Die wandern dann in eine andere Kreisjägerschaft ab, wo sie unbekannt sind und machen dort die Prüfung.


    Vor Jahren hatten wir hier eine sehr gute Leitung der Unteren Jagdbehörde.
    Da kam es vor, das jemand den Jagdschein bekam, aber keine WBK. (Waffenbesitzkarte)
    Das führte zu div. Gerichtsverfahren, die die Untere Jagdbehörde meist verloren hat.
    Und in der Folge zur Versetzung der damaligen Leitung.


    LG

  • Mir hat eine Schulleiterin erzählt, dass die Kinder heute so hippelig sind, die gehen zwischendurch mit den Kindern draußen auf dem Hof ne Runde laufen....??
    Das gabs doch früher auch nicht.


    Früher gab es auch keine Pcs, keine Smartphones, keine Tablets, keine Nintendos, keine Spielekonsolen - auf denen Kinder heute teilweise schon spielen, bevor sie reden oder laufen können...
    Es gab auch keine Fernsehsendungen speziell für Babys... :crazy. Und einen Kinderkanal, auf dem rund um die Uhr irgendein Trickfilmquatsch lief, gab es auch nicht. Es hatte auch nicht jedes Kind einen CD Spieler im Zimmer, aus dem stundenlang "törööööö" oder "hexhex" plärrte. Es war nicht so, dass einschlafen ohne Hintergrundgeräuschkulisse aus dem CD Player nicht möglich war.
    DVD gucken im Auto mit schon extra dafür eingebauten Bildschirmen...:rolleyes2:.
    Etwas später dann immer und überall Kopfhörer im Ohr und Smarphone vor'm Gesicht :rolleyes2: ...


    Viele Kinder sind reizüberflutet und bewegen sich zu wenig (so wie viele Erwachsene auch). Klar hat das Auswirkungen...

    *********************************
    Ihr kennt bestimmt auch diese eine Person, die ihr bei einer Zombie Apokalypse sofort erschießen würdet.
    Egal ob Zombie oder nicht...

    Einmal editiert, zuletzt von Lilli ()

  • Früher gab es auch keine Pcs, keine Smartphones, keine Tablets, keine Nintendos, keine Spielekonsolen - auf denen Kinder heute teilweise schon spielen, bevor sie reden oder laufen können...
    Es gab auch keine Fernsehsendungen speziell für Babys... :crazy. Und einen Kinderkanal, auf dem rund um die Uhr irgendein Trickfilmquatsch lief, gab es auch nicht. Es hatte auch nicht jedes Kind einen CD Spieler im Zimmer, aus dem stundenlang "törööööö" oder "hexhex" plärrte. Es war nicht so, dass einschlafen ohne Hintergrundgeräuschkulisse aus dem CD Player nicht möglich war.
    DVD gucken im Auto mit schon extra dafür eingebauten Bildschirmen...:rolleyes2:.
    Etwas später dann immer und überall Kopfhörer im Ohr und Smarphone vor'm Gesicht :rolleyes2: ...


    Viele Kinder sind reizüberflutet und bewegen sich zu wenig (so wie viele Erwachsene auch). Klar hat das Auswirkungen...


    Da ist jetzt dann wieder die Frage, wie lange "früher" her ist. Als ich Kind war hatten wir einen Kassettenrekorder im Kinderzimmer, auf dem Benjamin Blümchen lief bis das Band aufgegeben hat. Und auch zum einschlafen gabs immer eine Seite Kassette (man war das blöd, wenn man die falsch herum eingelegt hatte und dann die zweite Hälfte der Geschichte, statt der ersten hören musste). Und oh Schreck, wir hatten sogar ziemlich unseren eigenen Fernseher auf dem wir Kinderkanal und RTL2 gucken konnten, ohne Kontrolle eines Erwachsenen. Aber wir sind trotzdem zum spielen raus gegangen (bis zur Pubertät zumindest)


    Es gibt sie übrigens noch, die Kinder, die auf der Straße spielen! In unserem Viertel wohnen viele Kinder, die treffen sich ohne Verabredung einfach nach den Hausaufgaben in irgendeinem Garten und rennen dann los, die anderen Kinder aufsammeln. Gegen 18 Uhr pfeift der Vater, der das am lautesten kann, dann einmal kräftig, das ist dann das Zeichen zum Rückzug. Weil wir neu in dem Viertel sind, hat sich Junior da noch nicht wirklich mit raus getraut, aber dieses Jahr ist er dabei, und wenn ich ihn persönlich vor die Tür setze :lach Alleine im Garten spielt er schon, aber er tastet sich da lieber langsam an alles ran. Ist auch ne Typsache. Ja, er wächst nicht so auf wie ich, aber eine schlechtere Kindheit ist das trotzdem nicht. Hat halt alles seine Vor- und Nachteile.


  • Es gibt sie übrigens noch, die Kinder, die auf der Straße spielen! In unserem Viertel wohnen viele Kinder, die treffen sich ohne Verabredung einfach nach den Hausaufgaben in irgendeinem Garten und rennen dann los, die anderen Kinder aufsammeln. Gegen 18 Uhr pfeift der Vater, der das am lautesten kann, dann einmal kräftig, das ist dann das Zeichen zum Rückzug. Weil wir neu in dem Viertel sind, hat sich Junior da noch nicht wirklich mit raus getraut, aber dieses Jahr ist er dabei, und wenn ich ihn persönlich vor die Tür setze :lach Alleine im Garten spielt er schon, aber er tastet sich da lieber langsam an alles ran. Ist auch ne Typsache. Ja, er wächst nicht so auf wie ich, aber eine schlechtere Kindheit ist das trotzdem nicht. Hat halt alles seine Vor- und Nachteile.

    find ich toll und würde ich mir hier auch wünschen!

  • Hi!


    Ich war ein Dorfkind und auch wie von einigen hier beschrieben sehr viel mit anderen Kindern draußen. Ich wußte oft abends gar nicht, wann ich wieder zu Hause sein sollte. Ich habe mich dann an meinen Freundinnen orientiert. Ich kannte es auch gar nicht "zu spät" nach Hause gekommen zu sein, das Problem hatten damals einige meiner Freundinnen.
    Ich hatte bis 13 Uhr Schule, um 13.30 Uhr habe ich Mittag gegessen, meine Hausaufgaben gemacht, 14.30 Uhr war ich spätestens draußen, bei meinen Freundinnen, im Wald, auf einem der Bauernhöfe, in den Wiesen, am Bach.
    Und allein in den Wäldern war ich nie. Wir haben uns als Kinder nicht allein gelassen. Jüngere Geschwister mussten wir allerdings nur ganz selten mal mitnehmen.


    Heute wohne ich mit meiner Tochter in der Stadt und man sieht hier eigentlich draußen gar keine Kinder mehr. Kinder sind hier bei ihren Hobbies, zu denen sie gefahren werden oder bis 16 oder 17 Uhr in der Ganztagsschule oder im Hort und danach bei ihren Hobbies. Reitunterricht, Musikschule, Fußball.
    Um 18 Uhr ist Abendessen, dann ist TV-Zeit, Smartphone, Playstation, X-Box Zeit. Dann schlafen sie.


    Eltern arbeiten alle. Teilzeit. Vollzeit. In Schichten. Bis 22 Uhr teilweise. In Altenheimen, Krankenhäusern, Discountern. Und das ist auch der Grund, warum ich noch hier wohne. Wegen der Nähe zu meiner Arbeit.


    Ich habe mich hier angepasst: Nach der Kita (16 Uhr) gehe ich zweimal die Woche mit meiner Tochter zu ihren Hobbies. Ab und zu lade ich mal eine Freundin für sie ein oder sie geht zu einem anderen Kind spielen. Aber das ist selten. Es lohnt sich auch kaum für die Kinder, sich nach 16.30 Uhr noch zu verabreden.


    Kindergeburtstage sind jetzt auch eher Events: Kinogeburtstag, Reiterhof, Zirkus, Planetarium. Es ist auch schwierig, mit 10 Kindern in einer 70 qm Altbau-Stadtwohnung mit schwingenden Holzdielen eine Party zu feiern.


    Ich kenne Kindergeburtstage von früher als Garten- oder Partykeller Veranstaltung. Das ist hier eher selten.


    So verbringe ich in der Tat auch relativ viel Zeit mit meiner Tochter. Ich würde sie gern mit Freundinnen laufen lassen. Aber wohin? Mit wem? Keine Chance.

  • HoneyB
    genau das meinte ich weiter vorn, so ist es hier aufm Land mittlwerweile auch.
    Kinder draußen ohne die Mamas dabei sind und aufpassen? gibts nicht.
    Wir haben eine Familie hier mit 7 Kindern (6 Jungs ein Mädchen) die sind noch so draußen wie wir früher aber da ist eher eine geschlossene Gesellschaft also man sieht selten andere Kinder bei ihnen.
    Meinem sind die zu wild und zu "robust" im Spielen da hält er sich fern.
    Hinter vorgehaltener Hand wird natürlich auch davon gerede qwie Assi die sind und das es unverantwortlich ist die Kinder ohne Aufsicht alleine raus zu lassen .......

    Einmal editiert, zuletzt von Agrippa ()

  • Als ich Kind war hatten wir einen Kassettenrekorder im Kinderzimmer, auf dem Benjamin Blümchen lief bis das Band aufgegeben hat. Und auch zum einschlafen gabs immer eine Seite Kassette ... Und oh Schreck, wir hatten sogar ziemlich unseren eigenen Fernseher auf dem wir Kinderkanal und RTL2 gucken konnten, ohne Kontrolle eines Erwachsenen. Aber wir sind trotzdem zum spielen raus gegangen ...


    Ja sicher...ganz ohne Technik (aber zum Glück ohne Benjamin) bin ich auch nicht aufgewachsen. Meine Kinder auch nicht. Und bestimmt haben all diese Sachen auch irgendwelche Vorteile.
    Ist auch sicher nicht so, als würden alle Kinder heute nur noch ihre Zeit alleine vor technischen Geräten verbringen. Es gibt ja selten nur schwarz oder weiß...


    Es gibt sicher noch viele Kinder, bei denen das anders ist. So wie bei deinen Kindern zum Beispiel.


    Es gibt aber eben auch mehr Kinder, die zu viel Zeit alleine zu Hause vor Geräten abhängen. Was für die meisten dieser Kinder keine positiven Auswirkungen hat.
    Und die Möglichkeiten sind mittlerweile auch ganz andere. Man muss sich nicht mehr verabreden, um seine Freunde zu "treffen". Man muss noch nicht mal mehr telefonieren, um mit ihnen zu kommunizieren. Ob das gut ist oder nicht, hängt vom Umgang damit ab.


    Es gibt viele Erwachsene, die können damit nicht umgehen. Deren Kinder können es dann auch nicht.

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    Ihr kennt bestimmt auch diese eine Person, die ihr bei einer Zombie Apokalypse sofort erschießen würdet.
    Egal ob Zombie oder nicht...

  • Ich denke nicht, dass das Hibbelige bei den Kindern nur daran liegt, dass sie eine Reizüberflutung aus dem medialen Bereich ausgesetzt sind.
    Das sehe ich auch bei Kindern, die Hobbies haben, nur ein bestimmtes Maß an Zeit vor dem Fernseh verbringen dürfen und Computerspiele, was ist das?
    Ja, natürlich habt Ihr Recht, wenn es bei manchen Kindern überhand nimmt.
    Aber dafür gibt es einfach zu viele Kinder, die eben nicht so vielen Reizen ausgesetzt sind.


    Meiner Meinung nach liegt es auch an den Druck, den wir Eltern erhalten und dummerweise weitergeben an unsere süßen kleinen.


    Die sind doch kaum mehr unbeobachtet. Jeder möchte ein perfektes Kind. Was es nie gibt.
    Und die Kinder sollen heute jenes und dieses können.
    Damit schenken wir den Kindern auch viel Aufmerksamkeit. Mehr als unsere Eltern uns geschenkt haben. Ich frage mich immer, ob zu viel Aufmerksamkeit wirklich gut ist??
    Alles kleine Könige...

    :sonne :sonne :sonne :sonne :sonne

  • Die sind doch kaum mehr unbeobachtet. Jeder möchte ein perfektes Kind. Was es nie gibt.


    Natürlich möchte ich, dass meine Kinder sich gut entwickeln - aber was mir auch wichtig ist, dass sie Freude an ihrem Leben haben und Dinge machen können, die ihnen Spaß machen.
    Andererseits ist es mir auch wichtig, sie zu fördern, dass sie immer mal wieder Neues ausprobieren können und dann für sich sehen, ob sie Gefallen daran finden. Natürlich mache ich da umso mehr Vorgaben, je jünger das Kind ist. Aber perfekt muss keines von beiden sein. Viel wichtiger ist es, dass sie Verantwortung im Kleinen übernehmen und sich nach und nach selber um ihre eigenen Dinge kümmern. Und dann bleibt auch mehr Qualitätszeit übrig, auch unter der Woche.