Eure Erfahrungsberichte....

  • Hey ihr lieben. ich befinde mich gerade in einer ziemlich verzweifelten Lage... Vor 4 Wochen habe ich mich auf Grund der ständingen Streiterein und Diskussionen von meinem Parnter getrennt. Es hat einfach nicht mehr gepasst von meiner Seite aus. Vor drei Tagen hab ich dann erfahren, dass ich leider schwanger bin :-( Mein Ex weiß Bescheid, will mich auch um jeden Preis zurück und für mich und das Kind da sein und eine glückliche Familie sein. ABER ich kann und will das nicht mehr. Es ist in unserer Beziehung und auch die letzten Tage einfach zuviel zwischen uns vorgefallen, als dass ich es mir vorstellen kann nochmals eine Beziehung mit ihm einzugehen. Und nur wegen einer Schwangerschaft eine Beziehung, die nie richtig funktioniert hat, aufrecht zu erhalten, ist absolut der falsche Weg.


    er will für das Kind da sein und ich weiß, dass Vater zu sein sein größter Wunsch ist und im Umgang mit Kindern ist er in seinem Element und ihm geht das Herz auf. Auf der einen Seite bin ich also somit realtiv zuversichtlich, dass er sich gut um das Kind sorgt. Auf der andren Seite hab ich Angst davor dass es genau ins Gegenteil gehen könnte: dass er mir das Leben zur Hölle macht, weil ich ihm verwehre eine gemeinsame Familie zu sein und er überzeugt davon ist, dass das Kind bei ihm besser aufgehoben ist als bei mir. Ich kann leider nicht in die Zukunft blicken aber beide Varianten erweisen sich als Möglich :-(


    Die Schwangerschaft selbst fühlt sich im Moment einfach absolut falsch an! Ich wünschte mir in jeder Sekunde ich wäre es lieber nicht. Ich will garkeine Bindung zum Kind aufnehmen, ich grübel ständig ich bin unkonzentriert und es ist für mich ein Alptraum aus dem ich nicht erwache.


    Kind behalten ? ja oder nein? ich weiß es noch nicht, hab nächste Woche erst Gespräch bei Pro Familia.


    An euch alleinerziehenden mamis die das alles schon hinter sich haben: wie erging es euch in den ersten Wochen als ihr erfahren habt dass ihr schwanger seid? hat es euch auch komplett aus der Bahn geworfen?
    und was viel interessanter ist: wie habt ihr euch entschieden? und wie steht ihr heute zu eurer Entscheidung? habt ihr z.b. je bereut, euer Kind zur Welt gebracht zu haben? Wie sieht die heutige Lebenssituation aus? neuer Partner? glücklich? überfordert?

  • Mhm aus eigener Erfahrung nicht. Aber im Bekanntenkreis hat eine Mutter auch direkt nach der Trennung erfahren das sie schwanger ist. Sie habens nochmal versucht, ging nicht. War nicht einfach für sie, da sie ihn aber auch zurück haben wollte.
    Ich glaube nicht das sie es je bereuht hat das Kind zu bekommen. Inzwischen läuft auch alles super. Nach ein paar Jahren kam sie wieder mit dem Vater zusammen. Vorher getrennt lief es aber auch.


    Ich meine du bist jetzt aufgewühlt, aber da ist jemand der sich auf das Kind freut. Ich lese aber raus das du nicht möchtest das das Kind beim Vater lebt, obwohl du es im Moment gar nicht haben willst. Ehrlichgesagt weiß ich nicht wie man das irgendwie richtig finden kann ein Kind abzutreiben nur damit es ja nicht beim Vater lebt. Das hast du dir vermutlich auch nicht so gedacht, aber im Prinzip ist es das was du schreibst. Unsere Gesellschaft stempelt Frauen gerne ab die das gemeinsame Kind zum Vater geben. Aber den Schuh würde ich mir gar nicht anziehen. Das soll nicht dein Problem sein. Hier gibt's ne Menge toller alleinerziehender Väter.

  • Hi,


    ich finde man kann fast alles schaffen!!


    Und auch ich habe es ohne Partner geschafft, von Anfang an ohne den Kindsvater. Ich bereue nicht, daß ich es alleine durchgezogen habe.


    ABER: Ich würde es nie wieder tun!! Der Preis ist für mich ganz persönlich einfach zu hoch. Die alleinige Verantwortung, für alles allein Energie aufwenden... arbeiten mit Kind... Die Traurigkeit/Einsamkeit von mir selber, die Fragen des Kindes... :kopf:kopf:kopf


    Auch wenn mein Kind das Schönste ist, was mir in meinem Leben widerfahren ist, so ist es gleichzeitig das, was mich am meisten kaputt gemacht hat.


    Ich bin da aber eher die Ausnahme, die nächsten zwanzig Leute werden Dich beglückwünschen und Dir Mut zusprechen. ^^


    Ja, ein Kind ist was Tolles, und wie gesagt, Du kannst das schaffen!!!

    Wer sich den Gesetzen nicht fügen lernt,

    muß die Gegend verlassen, wo sie gelten.

    (Johann Wolfgang von Goethe)

  • Hallo Bonita87,


    Hab die gleiche Erfahrung 2012 erleben müssen.
    Wie Nele schon schrieb, man kann alles schaffen, aber: ich kann dass keinem Raten.
    Es war eine harte und äusserst traurige depressive Zeit die ich erlebt hab& stück weise mit bald 4 Jährigen Sohn erlebe.


    Im Gegensatz zu dir, wollt mein Kv den kleinen nicht
    Daher hab ich mich für den kleinen entschieden& hab ihn im 4-5 Lebensmonat verlassen, sprich danach waren nur Freunde und Eltern für mich da.
    Viel Anschluss hab ich durch Kurse gefunden,& danach durch babykurse.
    Da konnt ich mich auf das Schwanger sein& babyLeben erfreuen& konzentrieren


    Schlimm waren schlaflose Nächte, Ärger mit Behörden, kv, finanzielle Sachen.


    Mit 2-3 Jahren hat es schritt für schritt alles normalisiert.
    Kita, Arbeit, Struktur, Akzeptanz zu mir und meinem Kind.


    Bei pRo Familia war ich auch& bei der Psychologin. Es gab mir Kraft, das Kind im Bauch zu fühlen.
    Aber oft war ich traurig, & es kommen oft diese Momente.


    Kann dir nur sagen dass ich durch die SW eh hormonell völlig neben der Spur war.
    Kann dir also so nix raten.. ausser Kraft und Stärke für 2017.
    Du wirst das Kind nicht bereuen.. es hat mich geerdet und gibt mir Verantwortung, aber es ist sehr hart..


    Guten Rutsch :party

    Einmal editiert, zuletzt von Emiha17 ()

  • Auch wenn mein Kind das Schönste ist, was mir in meinem Leben widerfahren ist, so ist es gleichzeitig das, was mich am meisten kaputt gemacht hat.



    Ich hoffe nur, das Dein Kind das nie zu spüren bekommt.
    So ehrlich diese Aussage ist und dafür Respekt verdient.
    Wie kann ein Kind ein Leben kaputtmachen ?
    Was bürdest Du einem Kind da an Schuld auf :-(


    Liebe TS ,


    Da hast Du ja verdammtviel auf einmal zu Wuppen. :knuddel
    In der ersten Schwangerschaft , war ich ab dem 4 Monat alleine.Ich halte so gar nichts davon eine Beziehung aufrechtzuerhalten wegen eines Kindes.
    Heute muss ich sagen mir ging es selten so gut, wie zu der Zeit.
    Ich war mir warum auch immer irgendwie sicher, das ich das alleine schaffen werde.Wobei ich wirklich tolle Unterstüzung von meinen Freunden hatte.


    Warte einfach mal das Gespräch bei Pro Familia ab, da kannst Du Deine Gedanken Gefühle vielleicht ein wenig sortieren.


    Alles Gute für Dich/Euch


    Liebe Grüße


    Ute

  • Liebe TS,


    ich habe mich im dritten Schwangerschaftsmonat getrennt. Der Versuch, die Beziehung für das Kind zu erhalten, hat nicht funktioniert und für mich war es nicht mehr lebbar.
    Meinen Krümel wollte ich immer, war fest davon überzeugt, dass ich es alleine schaffen kann. Dann kam sie mit einer Reihe gesundheitlicher Probleme, die uns auch heute noch beschäftigen.


    Es war verdammt hart. Meine Familie wohnt nicht in der Nähe, hat aber geholfen, so gut sie konnte. Der Vater hat uns nie unterstützt, aktuell hängen wir wieder in einer Kontaktaufnahme und ich hoffe, dass es dieses Mal klappt und die beiden eine eigenständige Beziehung aufbauen können (Krümel ist vier).


    Die krasseste, härteste, anstrengendste, nervenaufreibendste, aber auch schönste, erfüllendste und verrückteste Prüfung, die ich je hatte. Ich möchte einige Tage missen, in denen ich um Leben und Gesundheit meiner Kurzen bangte, aber keine Minute der Zeit mit diesem Zauberwesen, das mir da geschenkt worden ist.


    Nimm dir Zeit, dich zu sortieren. Ich meine, deine Ängste nachvollziehen zu können - die Angst, nicht nur an ein Kind gebunden zu sein, sondern auch an einen Mann, der für dich nicht einschätzbar ist. Das hat auch mir zu schaffen gemacht. Das Verlangen nach dem Kind war größer, und dass ich niemals abtreiben wollen würde, war für mich schon immer klar, also war ich nicht im Dilemma.
    Vielleicht würde es dir helfen, wenn du einmal versuchst dir vorzustellen, wie eine Elternschaft in Trennung für dich lebbar wäre? Und dann schaust du, ob es mit deinem Ex so möglich ist - gehst darüber ins Gespräch mit ihm. Wo genau liegen deine Ängste, wie real sind sie? Oder ist es diffus und nicht greifbar, weil zu frisch?


    Ich bin glücklich. Für mich war es die richtige Entscheidung, denn mich erfüllt meine Aufgabe, mein Muttersein. Ohne Partner und mit vielen netten Familien, die ich seither kennengelernt habe. Mit Spielplätzen und Zoos und Schwimmflügeln.


    Ich wünsche dir Ruhe und Kraft. Dass du ein wenig in dich hineinhören kannst und irgendwo die Antwort findest.

  • Liebe Bonita,
    Mir ging es vor fünf Jahren ähnlich wie dir: ungewollt schwanger mit Kind Nr. 3 in sehr schwierigen Umständen: die Ehe hat erheblich gewackelt, mein Mann wollte sich selbständig machen, womit ich überhaupt nicht einverstanden war, bei mir kam eine berufliche Veränderung dazu, das Haus noch nicht abbezahlt, ich war bereits ü40 - alles total unpassend. Entsprechend schlecht ging es mir mit der Schwangerschaft.
    Wochenlang habe ich gebrütet und mit mir selbst gehadert, war bei der Beratung, habe mit Freunden gesprochen und kam zu keinem Ergebnis. Ich wollte das Kind nicht, aber eine Abtreibung hätte ich nie geschafft. Ein unlösbares Dilemma. Die Frist verstrich und von da an fiel eine riesige Last von mir ab. Von da an konnte ich die Schwangerschaft annehmen, später sogar genießen (es war ja meine letzte aufgrund meines Alters). Heute bin ich überglücklich mit meiner Kleinen, die demnächst fünf Jahre alt wird. Sie ist ein Sonnenschein, verbreitet überall Freude, wo sie hinkommt. Jeden Tag empfinde ich eine große Dankbarkeit dafür, dieses Kind noch bekommen zu haben. Allein erziehend zu sein nahm ich bewusst in Kauf, ich trennte mich ein halbes Jahr nach ihrer Geburt von meinem Mann, musste mich erstmal sortieren und mit mir selbst klar kommen. In der Zeit bemerkte ich, dass ich meinem Mann doch viel bedeute, er bemühte sich sehr um mich und war - wie bei den anderen beiden Kindern auch- ein verantwortungs- und liebevoller Vater. Heute sind wir wieder zusammen.
    Deine Umstände sind sicher ganz anders, aber ich rate dir, die verschiedenen Stimmen in dir anzuhören (auch die des Vaters, der das Baby ja gern möchte). Auch einen Satz meiner Frauenärztin möchte ich dir mit auf den Weg geben: Frau B., wenn Sie den leisesten Zweifel an einem Abbruch haben, sollten sie es nicht tun, sie werden es später bereuen.
    Bedenke bitte auch, dass du momentan in einem hormonellen Ausnahmezustand bis, da sind starke Gefühle wie Ablehnung, Zweifel, Sorgen normal. Auch die Seele ist schwanger und muss das erstmal verarbeiten.
    Kinder sind sicher sehr anstrengend, aber sie geben einem auch unheimlich viel, bereichern das Leben in vielerlei Hinsicht.
    Vielleicht ist es gut, zu deinem Partern erstmal auf Abstand zu gehen, ihm mitzuteilen, dass du vorerst mit dir allein klar kommen musst. Vielleicht hat so eure Beziehung doch noch eine Chance, die du momentan nicht sehen kannst, weil, wie du schreibst, sehr viel vorgefallen ist. Mir hat das Jahr Auszeit in der Hinsicht sehr viel Klarheit gebracht. Die wünsche ich dir auch.
    Viel Besonnenheit wünsche ich dir und das Allerbeste für 2017.
    Liebe Grüße
    Eli

  • Als ich schwanger war hat der KV alles versucht, mich zur Abtreibung zu überreden ( im Gegensatz zum borherigen: wenns passiert, dann passiert es halt ) ... angefangen mit: wir könnten ja nochmal in ein paar Jahren ...Über: Ich nehm Dir das Kind weg....und dann noch : Ich verlasse Dich und ohne mich bist Du nix.


    Als ich im 8. Monat war ist er in einer Nacht und Nebel Aktion ausgezogen


    Was soll ich sagen: Ab da ging es aufwärts für mich. Ich will nicht sagen, daß es einfach war. Für ein Kind steckt man immer zurück...finanziell, im Job, Freizeit ( was war das doch gleich? ).


    Aber es war gut so. Inzwischen bin ich in einer Patchworkfamilie und hab noch ein Baby, daß ich nicht alleine bekommen musste.


    Ehrlich gesagt weiß ich nicht mehr, wie ich das damals allein geschafft habe. Aber irgendwie geht es halt immer.


    Man muß nur lernen, sich Hilfe zu holen. In jeder Form. Finanzielle Unterstützung gibts in verschiedenen Einrichtungen. Emotionale Unterstützung bei Freunden und Familie.
    Betreuung z. B. bei der Kita des Studentenwerks...die haben übrigens auch Beratung über studieren mit Kind...