Mein kranker Bruder

  • Hallo ihr Lieben,


    Mein Bruder ist krank. Psychotisch und Schitzophren.
    Ausgelöst durch jahrzehntelangen Drogenkonsum.


    Er zerstört meine Mutter und mich.
    Finanziell wie seelisch.


    Wir haben ihm alles an die Hand gegeben damit er sein Leben wieder aufbauen kann.
    Gesetzlichen Betreuer, Wohnheime angesehen, ich war mit ihm bei Anwälten damit er das Erbe von unserem Elternhaus ausschlägt, ihn in die Psychiatrie begleitet, dort besucht, seine Wohnung ausgestattet, ihm immer und immer wieder Essen, Vorräte und Geld gegeben. Ihm Anlaufstellen für die Tafel und andere Essensausgabestellen an die Hand gegeben.
    Das alles mehrfach von mir und meiner Mutter. Immer mit seinem Einverständnis.


    Das alles habe ich mitgetragen. Obwohl ich ein großes Problem mit ihm hab.
    Er ist einer meiner Trigger. Da kann er nichts für. Trotzdem ist das für mich jedesmal eine wahnsinnige Belastung wenn er hier bei mir ist.
    Mittlerweile lass ich ihn nicht mehr rein. Ich gebe ihm nichts mehr.
    Er hat sogar mein Kind ausgefragt.


    Er lügt, klaut, bettelt, betreibt Klingel und Anrufterror.
    Bedroht hat er uns schon mehrfach.


    Er erzählt jedesmal er will was ändern.
    Mal will er umziehen.. mal will er angeblich sein Geld im Griff haben ( er hat chronisch am 10. des Monats kein Geld mehr und beginnt dann seine Bettelzüge bei uns ).
    Familie ist ihm nur so lange wichtig, wie er sie ausbeuten kann. Sobald er hat was er will, sind wir der letzte Dreck.


    Ich hab mich darüber auch schon oft mit meiner Mutter gezankt. Da sie ihn immer und immer wieder reinlässt und gibt.
    Ja, er ist ihr Kind. Wer lässt denn sein Kind auch auf der Straße stehen?
    Aber irgendwann ist es genug.


    Ich habe bereits mit 4 Polizisten gesprochen. Man kann rechtlich einfach nichts tun, bevor er nicht jemanden erheblichen Schaden zugefügt hat.
    Also bleibt uns nur zu hoffen, dass er mal zuschlägt. Tolle Aussichten.


    Seine guten Versprechungen halten nur bis zum nächstem Geldeingang.
    Heute hatte er die Idee, er wolle ins betreute Wohnen.
    Man kann ihm doch nichts mehr glauben..


    Ich könnte noch so viel mehr schreiben..aber ich bekomme das auch gerad nicht so geordnet alles.
    Ich mache mir große Sorgen um meine Mutter..und auch um meine Gesundheit.
    Ich stehe vor meinem Kind wie eine Löwin. Wir haben sogar Klingelzeichen vereinbart..damit man weiß wann man die Tür öffnen kann und wann nicht.


    Warum ich das hier alles schreibe, weiß ich selbst nicht so genau. Helfen könnt ihr mir ja nicht.
    Ich muss das einfach mal irgendwo abstellen.


    :ohnmacht:

  • :knuddel:knuddel:knuddel


    Hallo Luna,



    da seid ihr machtlos. Hilflos sicher nicht, weil ihr ja tut was ihr könnt.
    Für das was bleibt aber eben machtlos.


    Vielleicht hast Du Deinen Bruder, ja schon längst an die Krankheit verloren... ;(


    lg von overtherainbow :rainbow:

  • Ich wünsche Dir viel Kraft.
    Achte auf Dein seelisches Gleichgewicht.
    Dein Bruder hat nicht nur einfach eine Diagnose.
    Symptome dieser Erkrankung können unterschiedlich sein, sind aber oft Energiefresser für die Mitmenschen.
    Stimmungen sind schwankend und Meinungen können sich durch eine Veränderung der Krankheitsphase immer wieder ändern.
    Grenze Dich ab um Dich selbst und Dein Kind zu schützen.
    Die Grenzen jedes Menschen sind unterschiedlich und gerade in der Familie ist es dann besonder schwer.
    Gibt es bei Euch Einrichtugen die vielleicht Beratung für Angehörige psychichisch Kranker anbieten?
    :troest:blume


    LG janias

    Ich lebe in der Gegenwart,
    das Verweilen in der Vergangenheit verbaut mir nur die Zukunft. :tuedelue

  • :troest



    Schwierige Situation. So was ähnliches kenne ich. Auch wenn es hart klingt. Eurer Gesundheit zuliebe müsst ihr ihn loslassen und auch dürft ihr nicht mehr helfen.

  • Manchmal kann man nichts tun und muss hilflos zusehen, wie ein Kind gewaltig auf die Nase fällt. Das ist für keine Mutter leicht, aber manchmal geht es nicht anders. Möglicherweise geht dein Bruder völlig unter, falls er nicht ohnehin schon ganz unten ist, vielleicht aber rafft er sich auch auf, wenn keine Hilfe mehr kommt. Ihn immer wieder zu unterstützen und riskieren, dass er die ganze Familie zerstört, ist meiner Meinung nach in jedem Fall der falsche Weg.


    Ich wünsche euch viel Kraft!

  • :knuddel
    auch unser Bruder war ähnilch !
    Du hast es richtig gemacht und dich losgelöst.
    Ich habe A. nur an öffentlichen Stellen und später im Heim getroffen.
    Er ist selber verantwortlich für sein leben. Es hat nichts mit dir zu tun.
    Deine Mutter kennt ihren Sohn und das was ihr gebt ist von Herzen oder eben nicht.
    Es ist deine Entscheidung und die eurer Mutter


    Du hast es richtig erkannt. Ändern kannst du nichts !
    Mein Bruder lebt nicht mehr und ich vermisse ihn sehr.
    Egal was du machst denk daran...solche Leute haben keine hohe Lebenserwartung ! Das ist einfach mal ein Fakt !

    Uralt Song
    ob es nun so oder so oder anders kommt , so wie es kommt so ist es Recht…..trala lalala
    - egal ! einfach weitertanzen !

  • Aus eigener Erfahrung kann ich auch nur sagen, daß das alles vergebliche Liebesmüh ist. Ich war 2 Jahre lang bei den Al-Anons. weil mein Vater ein (nicht gerade kleines) Alkoholproblem hatte.
    Die meisten Neuankömmlinge in der Gruppe waren erst einmal völlig fassungslos, wenn man denen sagte, daß man "loslassen" müsse, so lange bis der Betroffene ernsthaft und aufrichtig von sich aus bereit sei, sich helfen zu lassen. Man müsse erst einmal aus der "Co-Abhängigkeit" heraus. Das geht nur durch die Versagung von Hilfe.
    Das deine Mutter deinem Bruder helfen will, ist verständlich und auch völlig normal. Aber sie würde ihm mehr helfen, wenn sie ihn richtig hart auf den Boden der Tatsachen aufprallen lässt. Sie ist noch voll drin im Muster der Co-Abhängigkeit.


    Während eines Krankenhausaufenthaltes habe ich übrigens auch eine Mutter kennen gelernt, die mit ihrem Sohn all das (Drogensucht, Methadonprogramm, Rückfälle, Bestehlen der Eltern, wieder Entzug und noch zig mal von vorn) durch hatte und irgendwann kam ihr psychischer und physischer Zusammenbruch. Alles drehte sich nur noch um dieses Kind.


    Wenig tröstlich, aber ggf. muß deine Mutter auch erst an die Grenzen ihrer Belastung oder darüber hinaus kommen, bevor sie dem Sohn und Bruder Hilfe durch Nichthilfe wiederfahren lässt.


    Therapeutische Unterstützung ist absolut angezeigt, das setzt natürlich voraus, das deine Mutter das überhaupt in Anspruch nehmen möchte. Du scheinst dich ja selber schon ausreichend abgegrenzt zu haben.

  • Danke für eure Worte.


    Ich lerne mich abzugrenzen.
    Wir wissen durch leidvolle Erfahrung mit ihrem Mann, meinem Stiefvater und Vater meines Bruders, wie grausam eine Alkoholsucht ist.


    Bei meinem Bruder ist es weitaus schlimmer.


    ERr denkt und glaubt ganz fest daran, dass meine Mutter und ich uns per Gedankenfunk austauschen. Ihn mit Teslastrahlen beschießen usw.
    Er auf der Terroristenliste vom FBI ganz oben steht. Und all so ein Blödsinn.


    Wie Jani schon schrieb, es ist nicht nur eine Diagnose..


    Dieses Krankheitsbild macht mich krank.


    Ich bespreche das in meinen Therapiestunden und meine Mutter in ihrer.


    Ihr müsst ihn fallen lassen ist leichter gesagt als getan. Immerhin gehört er zu unserer Familie. Wir haben nur noch uns 3 + meinen Zwerg.

  • Nicht fallen lassen - los lassen.


    Warst du schon mal in einer Gruppe für Angehörige? Das kann so gut tun und soviel erklären, mir hat es wirklich viel geholfen.


    Hat er momentan einen Schub? Ist er gut eingestellt oder nimmt er keine Medikamente momentan?



    Wünsch dir ganz viel Kraft :knuddel


    LG Jona

  • Hallo Lady la Luna,


    Ihr habt alles, was in Eurer Macht steht, für ihn getan.


    Irgendwann bleibt dann nur noch "Hilfe durch Nichthilfe" wie Father schrieb, das finde ich ganz passend... :troest


    Als Mensch wird er auch immer zu Euch gehören. Gleichwohl sind die Symptome seiner Erkrankung für ihn und Euch schädlich...


    Habe auch "nur" Erfahrung mit Alkoholsucht eines nahestehenden Menschen und kann wahrscheinlich kaum ermessen, wie viel schlimmer Eure Situation ist.


    Deshalb wünsche ich Dir und Deiner Mutter Beistand, den ihr braucht. Der Anregung zu einer Gruppe von Angehörigen psychisch Kranker kann ich mich nur anschließen.


    Mitfühlende Grüße
    Karina

    Ich weiss nicht, ob es besser wird, wenn es anders wird. Aber es muss anders werden, wenn es besser werden soll."


    Georg Christoph Lichtenberg

  • Hallo Lady la Luna,


    ich kann dich und deine Mutter gut verstehen... Ich habe einen ähnlichen Fall in der Familie, der Bruder vom Ex ist schizophren mit regelmäßigen psychotischen Schüben, da er keine Krankheitseinsicht hat und freiwillig keine Medis nimmt. Ich habe das 15 Jahre mitgetragen, obwohl es mir zunehmend schwerer fiel, ihn zu ertragen, egal in welchem Zustand er gerade war. Auch nach der Trennung stand er hier ab und zu vor der Tür und ich habe ihn reingelassen (auch wenn er unsäglich stank, da gerade wohnungslos oder "Wasserallergie"), weil ich nicht wollte, dass er hier randaliert oder mir wieder mein Auto beschädigt - und weil es schwer fällt, jemanden vor der Tür stehen zu lassen, der krank ist.
    Aber beim letzten "Besuch" habe ich erstmals (nach 20 Jahren) den Mut gefunden, ihm zu sagen, dass ich keinen Kontakt mehr will.*
    Und auch seine Eltern sind diesen Schritt gegangen - kein Kontaktabbruch, aber sehr rigorose Einschränkungen: Nimmst du Medis, darfst du kommen, sonst nicht. Und sie reparieren auch nicht mehr die demolierten Wohnungen.


    Es ist der einzige Weg, um sich und die eigene Gesundheit zu schützen: Man muss sich konsequent abgrenzen.
    Das fällt schwer bei einem kranken Menschen, ja, aber man KANN nicht helfen, wenn einer psychotisch ist, das können nur Fachleute in der Klinik.
    Einweisung nur bei Selbst- oder Fremdgefährdung - ist natürlich richtig, aber in solchen Fällen eben auch ein Hindernis.


    Leider fallen gerade diese Betroffenen immer wieder durchs Raster und man möchte sie nicht hängen lassen - aber man muss sich immer wieder klar machen, dass man ihnen mit Unterstützung nicht hilft, sondern nur einen ungesunden Zustand aufrecht erhält. Erst der Absturz führt zu echter Hilfe, zB in der Klinik.


    Ich wünsche dir viel Kraft dabei und hoffe, dass du das auch deiner Mutter nahebringen kannst, damit ihr wieder ein entspannteres Leben habt in Zukunft.




    * Nachtrag: Auch der Ex lässt seinen Bruder schon länger nicht mehr rein; als ich ihm von den gelegentlichen Besuchen bei mir erzählte, und wie sehr mich das belastet und beunruhigt (auch wegen Tochter), sagte er: Grenz dich ab!


  • Ihr müsst ihn fallen lassen ist leichter gesagt als getan. Immerhin gehört er zu unserer Familie. Wir haben nur noch uns 3 + meinen Zwerg.


    Kann ich auch durchaus nachempfinden. Meine Stiefmutter wollte meinen alten Herrn auch nicht in der Gosse sehen und hat das alles bis zum Ende tapfer getragen. Ich habe mich irgendwann ausgeklinkt, weil es für mich und meine eigene Familie einfach nicht mehr zumutbar war. Ihren "Durchhaltewillen" habe ich zwar bewundert, aber konnte diesen bis heute nie wirklich nachvollziehen. Sie hat das mit dem "in guten wie in schlechten Zeiten" wohl wirklich sehr ernst genommen. Ich hatte dann auch bis kurz vor seinem Tod keinen Kontakt mehr zur Stiefmutter, zu der ich bis dahin immer ein sehr gutes Verhältnis hatte. Als mein Vater dann mit 61 Jahren nach Bauchspeicheldrüsenversagen gestorben ist (Da war meine Stiefmutter 49 Jahre alt) , hat sie das mir gegenüber so formuliert:"Ich weiß, das sich das jetzt gemein anhört, aber ich bin deinem Vater für seinen Tod auch dankbar. Dankbar dafür, das ich damit noch einmal eine Chance auf ein eigenes und selbstbestimmtes Leben bekomme."

  • Für die Familie ist es immer am schwersten jemanden los zu lassen.
    Aber ihr müsst, für euch.
    Wenn dein Bruder sich seinen Krankheitsbildern nicht stellt, könnt ihr ihm nicht helfen!


    Such dir für dich selbst Hilfe, eine Anlaufstelle, Selbsthilfegruppe.


    Nicht nur für dich auch für dein Kind.
    Mit Kind trägst du eine andere Verantwortung, lass nicht zu das dein Bruder euer Leben kaputt macht.


    Du hast sehr viel für ihn getan, jetzt ist es gut, jetzt musst du Konsequenzen ziehen.

    Träume nicht dein Leben - lebe deinen Traum! :)

  • Ich schließe mich den anderen mal an.


    Wenn ich in deiner Situation wäre, wüßte ich auch nicht ob ich es schaffen würde ihn loszulassen. Ich habe auch nicht viel Familie hier (nur meine Schwester) - mir würde es unheimlich schwer fallen da einen Schlußstrich drunter zu ziehen. Deswegen verstehe ich wie schwer es für dich ist.


    Trotzdem solltest du Abstand von dem Ganzen gewinnen. Sei es durch Kontaktabbruch oder Hilfe durch Dritte. So wie du dein Kind nicht fallen lassen würdest, kann auch deine Mama ihren Sohn nicht fallen lassen.


    Versuche mit deiner Mutter nicht deswegen zu streiten, vielleicht findet ihr ja gemeinsam eine für EUCH passende Lösung mit der deine Mutter und du gut umgehen kann.


    Auch die Idee deines Bruders mit der betreuten Wohngruppe finde ich vom Ansatz her gut. Aber es funktioniert nur wenn auch er dahintersteht.

  • Mein Ex ist ja leider auch psychisch krank. Zum Glück nicht so stark, wie dein Bruder, aber dennoch war es sehr belastend. Bei ihm ist zwar eine gewisse "Krankheitseinsicht" da, aber nicht der weitere Schritt, dass er dann vielleicht auch Hilfe bräuchte. Ich habe 7 Jahre lang gemacht und getan, ihn von Fachmensch zu Fachmensch geschleift, ihm Medis besorgt und überwacht, dass er sie nimmt, ihm den Alltag organisiert und alles abgenommen, was abzunehmen war... Habe mehrmals geglaubt, dass er jetzt die Kurve gekriegt hat, dass er es endlich gerafft hat. Pustekuchen. Schlussendlich hab ich mich an eine Selbsthilfegruppe für Angehörige psychisch Kranker gewendet, weil ICH am Ende war. Der Rat den ich dort bekommen habe: Lass ihn. Er muss sich selbst um sich kümmern. Hör auf, ihm alles abzunehmen. Hör auf, die Verantwortung für ihn zu übernehmen. Kümmere dich um die Kinder, die sind nämlich wirklich auf dich angewiesen.
    Es war hart diesen Menschen zu verlassen. Ich hab ihn immer noch geliebt, hab mich verantwortlich gefühlt, hatte auch Angst um ihn und natürlich auch Schuldgefühle.
    Für MICH war es die beste Entscheidung, die ich hätte treffen können. Und obwohl ich so lange darüber nachgedacht hatte, kam sie dann doch ganz spontan, bei einer seiner Blödsinnsaktionen. Nunja, er lebt noch. Hat die komplette Verantwortung für sein Leben jetzt wieder Mami zugeschoben, die ihn jetzt auch wieder brav kontrolliert. Übernimmt 0 Verantwortung für sich oder die Kinder. Ist nicht gut in der Lage ihre Bedürfnisse zu erkennen und angemessen zu handeln. Sein Verhalten hat sich 0,0 geändert. Er ist weiterhin der Meinung, dass alles schon werden wird, er keine Hilfe braucht und alles ganz toll läuft. Er hat auch keine Probleme mit seinem Sohn und generell hat das Kerlchen keine Probleme. Für die Wochenendumgänge kriegt er es hin, sich angemessen um die Kids zu kümmern, aber mir graut es vor längeren Zeiträumen. Über Weihnachten fahren sie jetzt erstmal zu seiner Mutter.
    ABER: Ich habe jetzt mehr Energie. Ich kann es besser, dass ich mich von seinen Problemen distanziere. Noch immer nicht perfekt, davon bin ich noch weit entfernt. Noch immer raubt er mir viel von meiner Energie, versucht mir Verantwortung in die Schuhe zu schieben, die definitiv nicht meine ist.
    Ich übe das. Ich ziehe Grenzen und teste aus, ob sie für MICH richtig sind. Immer wieder musste ich feststellen, dass ich ihn immer noch zu sehr in meine Nähe lasse und musste die Grenzen verändern. Mir geht es jetzt besser. Ich kann nur jeden ermutigen, gerade gegenüber Menschen mit psychischen Erkrankungen auf die eigenen Grenzen zu achten. Wo diese zu ziehen sind, ist sicherlich individuell verschieden und dann auch noch von der aktuellen Situation abhängig. Viele derartige Erkrankungen bringen es mit sich, dass andere Menschen nicht angemessen wahrgenommen werden können. Gerade deshalb ist es so wichtig, dass man sich selbst möglichst klar macht.


    Alles Gute euch!

    Ich bin eine Mutter - und was ist deine Superkraft?

  • Ich fühle mit Dir. In meiner sehr nahen Verwandtschaft handelt es sich nicht um eine drogeninduzierte Psychose, sondern um eine so genannte endogene Psychose, allerdings ist das leider keinen Deut besser. Ich wünsche mir oft ein bisschen Normalität, heile Welt und Unterstützung, als Angehöriger wird man vom System so oft allein gelassen. Eine Zwangsunterbringung bei einem akuten psychotischen Schub mit Eigengefärdung ist ein Kraftakt, obwohl ich beruflich schon darin Erfahrung hatte, mussten erst viele schlimme Dinge passieren, bevor es dazu kam. Es war die Hölle!


    Ich habe auch schon oft über einen Kontaktabbruch nachgedacht, weil es mich einfach zu viel Kraft kostet, aber es sind nun mal Verwandte, die man sehr liebt und man will den anderen gesunden Angehörigen auch nicht mit der Situation alleine lassen.


    Wenn es mir gesundheitlich besser geht werde ich versuchen diese Problematik für mich zu bearbeiten. Bin noch auf der Suche nach einer professionell geleiteten Selbsthilfegruppe für psychisch Kranke.