Behinderung....wer kann mitreden

  • Ihr Lieben,


    gar nicht einfach anzufangen...
    Mein Kleinkind war nach langer Odysee...Testungen SPZ, Ergo...die ganze Palette auf eine Lernförderschule gekommen. Das sind inzwischen
    vier Jahre.... es ist ein glückliches sehr hübsches und liebenswertes Kind...extrovertiert, beliebt aber auch sehr lernwillig und fleissig... neue Testungen ergaben dass es sogar schlechter abschneidet als Förderschulniveau. Vom IQ ist es leichte geistige Behinderung. Das Kind soll erneut von einer GB Schule getestet werden und es läuft in Richtung Behindertenstatus. Ich möchte gern dass es auf der jetzigen Schule bleibt. Die Lehrer stehen hinter mir. Man sieht dem Kind die Behinderung nicht an, jedoch begreift es komplexere Aufgaben nicht mehr. Logisches Denken ist kaum vorhanden. Wer hat ähnliches besonderes Kind? Mit dem Behindertenstatus hätte es Anrecht auf geschützten Arbeitsplatz. Trotz grossen Fleisses wird es wahrscheinlich kein Schulabschluss schaffen. Mein liebenswertes Kleinkind ist 12.
    Danke


    Lena

    Nicht auf das Leben kommt es an, sondern auf den Schwung, mit dem wir es anpacken. H. Walpole

  • Auch ich habe ein besonderes Kind :love Einiges was du beschreibst (leichte geistige Behinderung, begreift komplexere Aufgaben nicht, logisches Denken ist kaum vorhanden) könnte von meinen Sohn stammen. Dazu kommt, dass mein Sohn Verhaltensauffälligkeiten zeigt. Dagegen nimmt er tgl. Risperidon.


    Seit fast zwei Jahren ist er Schüler an einer Schule für geistige Entwicklung. Das tolle daran ist, dass die Schule mit einer Regelschule kooperiert. Stichwort Inklusion ;-) Mein Sohn besucht dazu seit fast zwei Jahren die Außenklassen. Gemeinsam mit den Förderschülern und Regelschülern (Mehrzahl) unterrichten sie gemeinsam. Es klappt hervorragend. Und da mein Sohn Anpassungsschwierigkeiten hat begleitet ihn am Anfang ein Schulbegleiter. Er hat einen Behindertenausweis. Die hat einen Grad von 50 GdB.



    Edit:Ich selbst habe ein Handicap (hörgeschädigt bzw. taub an beiden Ohren) ;-)

    Einmal editiert, zuletzt von goldmädchen82 ()

  • Danke sehr Elin und Goldmädchen. Ja, es arbeitet sehr in mir, habe gestern sehr viel geweint auch schon beim Gespräch in der Schule.... aber wir kennen uns schon lange und das sind tolle Lehrerinnen...wirklich aus Leidenschaft und mit Herzblut.
    Ich habe Angst vor der geistig behinderten Schule....Angst wie schwer behindert die Kinder da sind...mit Anfällen etc. Wie sich mein Kind da fühlen würde.
    Ich würde es so gerne hier lassen...da wo sie Freunde hat, sich wohlfühlt.
    Sachsen ist leider nicht der Vorreiter der Inklusion. Immerhin haben wir drei... Klassenlehrerin, Beratungslehrerin und ich ein Schlachtplan...Verbleib an der Lernförderschule als Integrativkind mit Schulbegleiter... dazu muss die erneute Testung durch GB durchlaufen und mit den Ergebnissen setzen wir uns mit der Schulleiterin zusammen ( sie ist auch sehr menschlich)
    Nach der grossen Traurigkeit steh ich wieder auf ...und suche nach neuen Wegen. Es ist nur unendlich kräftezerrend. Die Anschuldigungen meines EX , der mir an diesem Zustand Schuld gibt...auch das nagt. Ich weiss kopfmässig, dass es nicht stimmt. Ich kämpfe wie eine Löwenmutter und Kind ist glücklich und geliebt. Trotzdem es nagt...von einem Menschen, der sich aus jeglicher Verantwortung gestohlen hat.

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  • Ich habe Angst vor der geistig behinderten Schule


    Hatte ich auch. Letztlich war das umsonst. Die Klassen sind kleiner. Es sind viel mehr Betreuungspersonal vorhanden. Auf das Kind wird individuell eingegangen. Überall wird Hilfe angeboten. Ein Traum! Das ist die Schule indem mein Sohn momentan geht :love


    Lass dich von dem Vater euren Sohnes kein schlechtes Gewissen einreden. Im Gegenteil, er soll Respekt vor dir haben. Was du alles wuppst ist :daumen

  • Ich habe Angst vor der geistig behinderten Schule....Angst wie schwer behindert die Kinder da sind...mit Anfällen etc. Wie sich mein Kind da fühlen würde.



    Schau Dich dort doch einfach mal um.


    Ich finde es bedauerlich, das anscheinend immer noch Horrorbilder von Förderschulen in den Köpfen rumschwirren.


    Mein Bursche würde an einer"normalen" Schule untergehen,er müsste immer wieder die Erfahrung machen das alle besser sind als er.Die Schere zwischen ihm und nicht behinderten Kindern wurde/wird im Laufe der Jahre immer grösser.


    Inklusion mag für einige der richtige Weg sein, ich halte die Sache für einen grossen PR Gag mit nichts dahinter.
    Wir sind noch nicht mal bei der Intergration angelangt....


    Doch natürlich hat da jede/r den eigenen Weg und muss den finden.


    Ich wünsche Dir alles Gute :knuddel und empfehle Dir rehakids.de , das ist ein tolles Forum für Eltern mit behinderten Kindern.


    Liebe Grüße


    Ute

  • Inklusion ist eine tolle Sache - leider sind wir in Deutschland noch meilenweit davon entfernt.



    Mein persönlicher Eindruck ist, dass sich das Kind selbst in einer Einrichtung für Kinder und/oder Jugendliche mit speziellem Förderbedarf besser zurecht findet, als in der Regelschule, wo Kind dann eben oft aus der Norm fällt.


    Sieh dir die Schule an, inclusive der Förderangebote, die es im Haus dort gibt, dies kann möglicherweise auch Erleichterung für dich und Euere Familie bedeuten.



    LG Jona
    ( nicht Betroffene Mutter, aber mehrere Jahre im sonderpädagogischen Bereich in einer Fördereinrichtung tätig gewesen )

    Einmal editiert, zuletzt von Jona ()

  • Du bist jaauch aus Sachsen Lenchen, ich auch. Kommt auf die schule+die Lehrkräfte drauf an. Bei mir im LK sind die Förderschulen L+G leider ziemlich schlecht, die Schüler mobben sich da bloß gegenseitig, beißen und machen andere Leute Sachen kaputt. Die Betreuer behandeln die erwachsenen Behinderten in der Werkstatt aber auch wie Kinder. Bin ja zu Schulzeiten im selben Bus wie die Förderschüler gefahren bzw. habe in der Werkstatt mit ihnen gearbeitet. Also manche waren echt zum Abgewöhnen, andere haben mir ganz verschüchtert von ihren Mobbingerfahrungen berichtet. wenn die Förderschule nicht ewig mit Fahrerei oder Internat verbunden gewesen wäre wäre ich auch Föderschwerpunkt hören gegangen, aber Internatler haben sich halt auch ganz übel gemobbt, das wollte ich dann nicht. Zumal ich kein Internatstyp bin.


    Wie läufts denn jetzt.

  • Moin,


    Die Testung von GB findet aus Kapazitätsgründen nicht statt. Ich hab das Gefühl, das die Maus wieder Fortschritte macht. Bei Arbeiten kamen Noten 2,3 im.Problemfach mit viel Üben 4. Ich bin damit zufrieden...Mausi nicht. Meine Wunsch ist, sie verbleibt an der FS L.
    Eluchil.tut mir leid, dass du schlechte Erfahrungen hast. Ich kann sie nicht bestätigen. Diese Schule ist gut, die Lehrer sind Top, die Direktorin kämpft für die Schule, es gibt Sozialarbeiter, Integrationsbegleiter, Hort bis zu 6. Klasse.Tolle AGs. Mein Kind berichtet nie vom.Mobben und ist beliebt.
    Ich werde mir keine GB Schulen ansehen. Ihr geht es psychisch hier gut. Wir werden einfach weiter sehen wie sie sich entwickelt.

    Nicht auf das Leben kommt es an, sondern auf den Schwung, mit dem wir es anpacken. H. Walpole

  • Inklusion KANN eine ganz tolle Sache sein, KANN aber auch sehr nach hinten losgehen. Pauschal Inklusion als DAS Patentrezept für die Zukunft anzusehen halte ich persönlich für bedenklich.
    Generell ist es toll, wenn Kinder mit und ohne Behinderunge gemeinsam lernen können, aber das klappt eben nicht in allen Fällen.


    Mir ist ein Fall bekannt, wo ein Kind mit Gehörstörung in einer inklusiven Klasse aufgrund des ständigen Hintergrundlärms fast irre geworden wäre - in der viel kleineren Sonderklasse hingegen fühlt das Kind sich pudelwohl.
    Aber auch Leistungsunterschiede, Gruppendynamik und die Person des Kindes sind da sehr bedeutsam.


    Was möchte denn das betroffene Kind?