Will mich trennen.

  • @thursday: wo er gemeldet ist, ist in diesem Zusammenhang doch nicht so wichtig. Wenn er wirklich mit im Mietvertrag als gleichberechtigter Hauptmieter steht, muß die Wohnung doch eh gekündigt werden und ein neuer Mietvertrag her. Dann wird es ja eh schwierig.


    So wie ich das verstanden habe, ist das aber nicht der Fall. Also nochmal ein ernstes Wörtchen mit ihn reden, Frist setzen, die kann ja durchaus langer sein und dann Schloß auswechseln.


    Mir ist schon klar, dass das der Elternebene nicht unbedingt zuträglich ist. Und ich würde das auch erst machen, wenn alles andere nicht funktioniert. Aber wenn eine Beziehung am Ende ist, hilft stures Dableiben auch nicht wirklich weiter. Da brennt daheim die Luft und das tut keinem gut.

  • Also ich habe es auch so verstanden, dass er nicht als gleichberechtigter Hauptmieter mit im Mietvertrag steht, sondern quasi wie ein Untermieter angemeldet ist .
    Da muss man dann eben dementsprechend kündigen, Frist muss soweit ich weiß angemessen sein, und wielang das ist wird ein RA sagen können.
    Danach könnte man das wohl machen, mit dem Schloss auswechseln.


    Aber ich denke die TS schafft es aus moralischem Dilemma nicht, und braucht Unterstützung sich nicht mehr so verantwortlich für den Expartner zu fühlen. Sich da innerlich abgrenzen zu können.

  • Ähm...das grösste Problem finde ich ist die Suchterkrankung.
    Ich bin da leicht verwundert drüber, wie einige darauf reagieren.
    Ein Suchtkranker Mensch gefährdet das Kindeswohl.
    Ein Suchtkraner Mensch gefährdet die Familie.
    Und wie weit die Erkrankung fort geschritten ist, liesst man doch förmlich. Lohnpfändungen, tagelanges Weg bleiben, lügen, betrunken nach Hause kommen.
    Das Lügen ist Teil der Suchterkrankung!
    Er muss sich Hilfe suchen, wenn du ihn nicht fallen lässt, wird er das nicht tuen. Vielleicht wird er es dann immernoch nicht tuen aber du hast dann dein Bestes getan!


    DU MUSST DICH TRENNEN.


    Und ja ich finde hier wird ein Bauplan um den Ollen los zu werden sogar dringend benötigt.


    Ein Suchtkranker Mensch wird euch wirtschaftlich und emotional kaputt machen!


    Such dir anwaltliche Hilfe wie du ihn aus der Wohnung kriegst, Unterhalt steht euch beiden zu, wenn er nicht zahlt, dann beantrage ALG 2, Job hast du ja sowieso in Aussicht. Sobald er aus der Wohnung ist, ist DEIN grösstes Problem erledigt.


    Und geh zur Beratungsstelle.


    Natürlich willst du für dein Kind den Vater. ABER ein suchtkranker Vater ist gefährdent, bitte lass dich dahin gehend beraten.

    Träume nicht dein Leben - lebe deinen Traum! :)

  • Ja, die Suchterkrankung mit all den Begleiterscheinungen ist auch meiner Meinung nach ein nicht zu unterschätzender Faktor ! Wie auch das Thema Coabhängigkeit.
    Aber auch da wird die TS allein nicht rausfinden sondern nur mit professioneller Unterstützung.


    Im ganzen liest sich der Thread ein wenig nach wasch mich, aber mach mich nicht nass.
    Gerade dies macht das Dilemma für mich so deutlich .

  • Hallo Oldiee,

    Ich hatte mich falsch ausgedrückt. Ich suche keinen "Bauplan" wie ich ihn loswerde.

    Das hatte ich auch schon korrigiert. Ich verstehe deine Situation in die du dich da unversehens hineinmanövriert hast und diese nun bereinigen möchtest. Wie gesagt, ich verstehe es wenn du sagst, du möchtest dich trennen aber dem Kind den Vater nicht nehmen. Warum das hier behauptet wird, weiß ich nicht. Automatismus?
    Der Ausdruck "ich will mich alleinerziehend machen" hatte mich etwas gewundert.


    Es liegt ja nun offensichtlich nicht ganz in deinen Händen, ob der Vater sich berappelt, sein Leben in den Griff bekommt und sich um sein Kind kümmert. Von daher ist alles gut soweit. Fühl dich moralisch nicht schlecht, Trennung ist heute Gang und Gebe. Auch die Einsicht, dass der erwählte Partner nicht das ist, was man zu glauben schien ist durchaus nicht selten. Gib den Traum auf.


    Das Thema Alkoholkonsum solltest du wirklich nicht auf die leichte Schulter nehmen. Eine Suchterkrankung macht einen Menschen nicht wirklich zu einem verlässlichen Erziehungspartner.


    Hast du Kontakt zu seiner Familie? Vielleicht könntest du dir dort Hilfe und/oder Unterstützung holen. Die Idee hatten wir hier noch nicht.


    Wie gesagt, versuche dich frei zu machen vom Dilemma dich verantwortlich zu fühlen für ihn. Da wart ihr beide nicht wirklich auf der Höhe seiner Zeit. Beherzige die Tipps aus diesem Diskussionsstrang.


    Gruß




    So, und nun noch ganz im Sinne des alten Plautus der da sagte: "Was nicht zu ändern ist, trägt man am besten mit Geduld." Und das bezieht sich auf nichts, was die Themenstarterin geschrieben hat.
    Denn mich wundert es doch, dass hier einige DiskussionsteilnehmerInnen Beiträge aus bestimmten Usergruppen wohl lediglich auf Schlüsselworte hin zu überfliegen scheinen um den Verlauf des Diskussionsstrages in fragwürdige Bahnen zu lenken. Da nun explizit das Wort "entsorgen" mehrfach beanstandet wurde möchte ich einige ergänzende Gedanken dazu loswerden. (In meinem Beitrag weiter oben ist ja zu lesen, warum ich das Wort in diesem Diskussionsstrang benutzt habe.)


    Entsorgen kommt dem Wortstamm nach tatsächlich von "sich einer Sorge entledigen" Ersteinmal geschickt gewählt und platziert, diese Aussage. Nur, das Wort wird im deutschen Sprachgebrauch in einem festen Kontext gebraucht, nämlich immer in Verbindung mit - Müll loswerden!


    Mein ethisches Empfinden alleine verbietet es mir bei Menschen von entsorgen zu sprechen. Somit ist es absolut nicht legitim, wie weiter oben beschrieben, einen Partner aus einer nicht funktionierenden Beziehung mit Müll zu vergleichen und hier von entsorgen zu sprechen. Es erstaunt mich sehr, wie man das schon beim Schreiben nicht bedenken konnte.


    Und auch bin ich immer noch verwundert das nach all den Reformen im Familienrecht, dem Streben der Geschlechter nach Gleichstellung und Selbstbestimmtheit und den Erkenntnissen um die psychologischen Folgen von Trennung für Kinder immer noch das Bild transportiert wird, dass eine Mutter nach Trennung vom Vater des gemeinsamen Kindes automatisch alleinerziehend sein muss oder soll. Im vorliegenden Fall ist es sicher etwas spezieller. Hier wird sie wohl alleine erziehend sein auf Grund der Unzulänglichkeiten des Vaters.


    Aber Trennung bedeutet heute durchaus, dass die ehemaligen Partner in einer Co-Elternschaft weiterhin für das Kind da sein können.

  • Ich glaube ich bin in einem falschen Film. Das erste mal in meinem Leben sitze ich da und weiß nicht weiter.


    Ich war Montag beim Jobcenter, habe es erklärt das wir uns getrennt haben und er aber noch im Mietvertrag steht und noch bei mir angemeldet ist. Sagte aber auch das er demnächst auszieht. Alles gut, kein Problem. Hat sie ausgerechnet, ich bekomme unterstützt bis ich halt arbeiten gehe.
    Habe nächste Woche bereits einen Termin, bis dahin muss ich alle Unterlagen haben.


    Ich komme nach Hause. Er liegt auf dem Sofa, (davor war er nicht da) ganz weiß im Gesicht, hat im brustbereich schmerzten, Atemnot etc
    Habe sofort den Notarzt gerufen. Verdacht auf Herzinfarkt. Im Krankenhaus Gott sei dank nicht bestätigt, aber irgend was am Herzen ist da nicht in Ordnung. Wird halt noch gesucht, Woran es liegt. Er wird noch im Krankenhaus überwacht. Seit heute auf der normalen Station.
    Gestern bekommt er von Arbeitgeber Post, die ich aufgemacht habe. Eine ABMAHNUNG.
    Da stehen Sachen drin..... Ich bin fast in Ohnmacht gefallen.
    Ich bin fest entschlossen, mit diesem Menschen möchte ich persönlich nichts mehr zu tun haben, außer natürlich unser Sohn.
    Jetzt ist natürlich die Situation mit dem Amt, er ist jetzt ja nicht in der Lage sich was zu suchen.... Also stehe ich wieder da wie ne blöde, habe auch keine Lust dann von Amt ne Anzeige zu bekomme wegen Betrug.
    Ich bin das erste mal im Leben echt aufgeschmissen und weiß nicht weiter. Ich kann ja keinen kranken Menschen auf die Straße setzten oder ihn zwingen sich ne bleibe zu suchen in diesem Zustand.


    Bei der ganzen Aktion am Montag war ich wie betäubt. Ich habe überhaupt keine Gefühle mehr für ihn. Es lässt mich alles so kalt. Auch Alls ich ihn mit den ganzen Schläuchen im Krankenbett sah, regte sich bei mir überhaupt kein Gefühl. Das war so schlim.


    Seine Mutter war hier die 2 Tage. Habe mit ihr auch geredet, sogar die Abmahnung habe ich ihr gezeigt damit sie mal versteht wie ihr Sohn ist. Und das er Alkohol Problem hat das weiß sie. Aber sie kann mir nicht helfen sagte sie. Sie sagte nur er muss ne Therapie machen usw, als ob ich das nicht weiß. Ich bin sowieso zum Schluss die blöde...


    Ich bin so ausgelaugt und habe keine Kraft mehr.

  • Im KH gibt es Sozialarbeiter die ihm weiterhelfen können.


    Stationäre Therapie whatever, alles nicht deine Baustelle !


    Erkundige dich nach der rechtlichen Kündigungsfrist die für ihn gilt!
    Dann kündige ihn sobald wie möglich schriftlich!
    Alles andere wird dich nur abwärts ziehen.
    Hole dir professionelle Unterstützung!

  • Gestern bekommt er von Arbeitgeber Post, die ich aufgemacht habe. Eine ABMAHNUNG.
    Da stehen Sachen drin..... Ich bin fast in Ohnmacht gefallen.

    Der adressierte Empfänger des Briefes - von dem Du Dich ja frei machen willst - war nach meinem Verständnis im Krankenhaus ansprechbar.


    Wie kommst Du dazu diesen Brief - trotz Trennung - zu öffnen ?
    Hattest Du sein Einverständnis diesen Brief - der Dir illegal zu Kenntnis kam - seiner Mutter zu zeigen ?


    :kopf

  • Jetzt ist natürlich die Situation mit dem Amt, er ist jetzt ja nicht in der Lage sich was zu suchen.... Also stehe ich wieder da wie ne blöde, habe auch keine Lust dann von Amt ne Anzeige zu bekomme wegen Betrug.
    Ich bin das erste mal im Leben echt aufgeschmissen und weiß nicht weiter. Ich kann ja keinen kranken Menschen auf die Straße setzten oder ihn zwingen sich ne bleibe zu suchen in diesem Zustand.


    Wenn du dich nicht trennen möchtest, kannst du ja auf das Jobcenter verzichten und ihr macht gemeinsame Kasse!
    Noch hat er ja ein Einkommen?


    Zur Zahlung des Kindes und Betreuungsunterhalts würde ihn das Jobcenter sowieso auffordern...

  • Die Mutter scheint sich ja schon richtig eingeschwungen zu haben. Sie hilft zwar ihrem Sohn, macht sich aber nicht verantwortlich.



    Diese Einstellung solltest du auch gewinnen: Wenn du dich so entschieden hast, dann wirklich auch die Trennung vollziehen. In der Praxis kannst du dann sicherlich bei Einzelproblemen Unterstützung geben. Du solltest dich aber durch nichts einfach handlungsunfähig machen. Das ist gar nicht gut und niemandem - auch nicht dem Vater! - eine echte Hilfe. Denn damit förderst du letztlich sogar, dass er Handlungsunfähigkeit sich weiter antrainiert.



    Was Du derzeit machst, fällt letztlich unter das Stichwort: "Gut gemeint, schlecht gemacht." Und damit ist niemandem geholfen und alle fühlen sich unwohl.

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.