Suizidale alleinerziehnde Mutter beim JA gemeldet

  • Hallo,
    ich habe eine Freundin, die alleinerziehend ist.
    Sie hat einen Suizidversuch vor 3 Wochen unternommen. Ich habe das gestern dem JA gemeldet, weil ich der Verantwortung nicht gewachsen bin. Sie ist natürlich sauer und hat den KOntakt abgebrochen. OB das JA die Kleine mitgenommen hat gestern, weiß ich nicht.
    Ich habe ein schlechtes Gewissen.
    Gibt es ein übliches Vorgehen des JA in solchen Fällen?

  • ich kenne mich nicht aus.


    moechte dir aber schreiben das du genau das richtige gemacht hast!


    ich hoffe das sie dem kind UND der mutter helfen......


    fuehle dich gedrueckt, es ist eine schwere situation.......

    Kinder die geliebt werden, werden erwachsene die liebe schenken koennen.


    [font='Tahoma, Arial, Helvetica, sans-serif'] "In meinem Leben habe ich unzählige Katastrophen erlitten. Die meisten davon sind nie eingetreten."

  • Ich hasse diese Situation!
    Sie wird es mir nicht verzeihen und steht nun allein da. Mit dem Jugendamt im Nacken. Und es hat niemand mehr eine Innenansicht dieser Situation.
    Was soll ich tun?
    Ich weiß, es war nötig, aber es fühlt sich trotzdem falsch an.

  • Hallo,

    Sie hat einen Suizidversuch vor 3 Wochen unternommen.


    Ist denn dieser Versuch "offiziell"? Waren Ärzte involviert?
    Oder hat sie Dir das erzählt?
    Wäre es offiziell, würden doch eigentlich die Behörden entsprechend reagieren...
    Warum musstest Du das erst melden?
    Gut finde ich, dass Du es nicht anonym gemacht hast.
    Wie die Jugendämter in so einem Fall reagieren, weiß ich nicht.


    LG Lotta

    edit: Rechtschreibfehler gefunden und korrigiert


    Nur wer einen Schatten hat, steht auf der Sonnenseite des Lebens!

  • Hast du ihr vor der Aktion deine Hilfe angeboten?
    Aus ihrer Sicht wurde ihr eine Handlungsmöglichkeit genommen. Und sie erlebt vermutlich einen (weiteren) Kontrollverlust.

    "Er hatte sich zuende gelebt, war ausexistiert." T. Bernhard - Der Untergeher

  • Ich habe ihr stets und immer geholfen.
    Nur deshalb hat sie es mir erzählt, dass sie die 4fache Dosis nahm.
    Sie erzählte es, als wäre es eine Nichtigkeit.
    Ich habe ihr gesagt, dass ich es als Suizidversuch werte. Sie wusste, was ich davon halte. Ich sagte, dass ich bei einer ähnlichen Geschichte sofort eine psychiatrische Einrichtung kontaktieren werde.
    So wie es lief, wollte ich nun doch nicht auf einen weiteren (vllt erfolgreichen) Versuch warten.
    Sie sagt, es war kein Suizidversuch...
    Wie kann man 2 Tage durchschlafen, ohne die adäquate Versorgung des Kindes zu berücksichtigen? Ihr Bruder war da, aber er geht mit dem Kind um, als wäre es ein unerzogener Hund... Anschreien ist nicht Erziehung... mir tut es um die Kleine Leid. Aber auch um die Mutter, die das Licht am Ende des Tunnels nicht zu sehen scheint...
    Ich habe echte Sorge, dass sie (bei Wegnahme des Kindes) ernst macht.
    Sie nimmt es nicht an, dass ich es aus Sorge und nicht aus Bösartigkeit gemacht habe....
    Nun ist sie allein...das JA war in den letzten 3 Jahren aus anderen (nicht von mir gemeldeten) Gründen 4 mal da...aber es passiert nichts. Es wird nicht besser.

  • Ich hatte mal eine Freundin, die hat mir einen ellenlangen Abschiedsbrief mit wasserfestem Lippenstift auf die Windschutzscheibe geschrieben. Ich solle mich um ihre Tochter kümmern usw. usf.. Sie hatte damals einen neuen Freund, von dem ich aber nur den Namen wusste. Da ich davon ausging, dass sie gerade sterbend in irgendeinem Straßengraben liegt, hab ich in meiner Verzweiflung die Polizei informiert und die haben sie bei ihrem Freund angetroffen. Sie war hinterher stinksauer auf mich, was mir einfiele die Bullen auf sie zu hetzen und lauter so Zeug :frag Sie hat immer wieder vermeintliche Suizidversuche unternommen, die ich aber dann zum Glück nicht mehr direkt mitbekommen habe, aber ich würde jederzeit wieder Polizei oder auch das Jugendamt informieren, weil ich sonst nicht damit leben könnte, wenn tatsächlich etwas passiert und ich war untätig. Das Jugendamt habe ich damals nur nicht eingeschaltet, weil es noch einen leiblichen Vater gab, der sich um das Kind gekümmert hat. Was ich aber noch mitbekommen habe war, dass sie heute keines ihrer Kinder mehr bei sich wohnen hat und die mittlerweile erwachsene Tochter hat den Kontakt ganz zu ihrer Mutter abgebrochen. Ich schaue seit Jahren nur noch über Facebook und Co. nach meiner früheren Freundin, weil ich schon wissen möchte, wie es ihr so ergeht (und sie ist sehr mitteilsam), aber persönlichen Kontakt möchte ich von mir aus nicht mehr. So ganz lässt es einen dann auch nach vielen Jahren dann doch nicht los, es waren sehr viele Jahre Freundschaft.


    Du hast das Richtige getan :troest Glaub mir, ich weiß wie schlimm es sich trotzdem anfühlt, aber es ist für deine Freundin nun auch eine Chance, da muss dringend Hilfe her und was ich damals gelernt habe ist, dass man das als Freundin alleine nicht packen kann.


    Ich glaube übrigens nicht, dass sie ihr das Kind gleich wegnehmen deswegen oder gibt es Hinweise auf einen geplanten erweiterten Suizid?

  • Ich finde auch, dass Du richtig gehandelt hast, denn sollte was passieren, würdest Du es Dir nie verzeihen, nicht gehandelt zu haben.


    Momentan ist Deine Freundin zwar sauer auf Dich, aber so wie es sich liest, braucht sie dringend Hilfe und die wird sie nun bekommen.... evtl. in Form einer Familienhilfe, einer Therapie, evtl. eines stationären Aufenthalts und dann kann sie mit ihrer Tochter einen Neuanfang starten.


    Und auch wenn sie es jetzt nicht versteht, irgendwann wird sie Dir (hoffentlich) dankbar dafür sein....


    Nur eine wahre Freundin hilft.... die anderen schauen doch alle nur weg!

  • Was ich nicht verstehe, warum Du 3 Wochen gewartet hast um den Vorfall zu melden.
    Wenn Du die Situation so akut empfindest, wäre eine sofortige Meldung der richtige Weg gewesen.
    LG Lotta

    edit: Rechtschreibfehler gefunden und korrigiert


    Nur wer einen Schatten hat, steht auf der Sonnenseite des Lebens!

  • Hm, ich mag mich dem allgemeinen Lob nich ganz anschließen.


    Zum einen hast du die Situation suizidal eingestuft, das ist eine relativ subjektive Sache.
    Es würde zudem für einen Babysitter gesorgt, der passt dir zwar nicht, aber das sollte nun Entscheidung der Mutter sein, wer das Kind betreut. Auch hier ist es deine subjektive Meinung, dass der Babysitter ungeeignet ist!


    Desweiteren sollte, wenn eine suizidale Gefahr besteht sofort eingegriffen werden und nicht nach mehreren Wochen und die in meinen Augen richtige Ansprechperson wäre eine psychiatrische Einrichtung gewesen.


    Es liest sich so, als ob du wolltest, dass Mutter und Kind zwingen getrennt werde sollten. Ich kann mir nicht vorstellen (bzw. Hoffe es ganz stark!!), dass ein Jugendamt hingeht und ein Kind sofort rausholt wegen eines Anrufes! Wie traumatisierend ist das bitte für das Kind? Sinnvoll wäre (wenn es denn wirklich psychische Probleme gibt) Mutter und Kind in einer Mutter-Kind-Einrichtung unterzubringen!


    Mir kommt die ganze Geschichte sehr komisch vor! Evtl. fehlen einige Informationen...


  • Gibt es ein übliches Vorgehen des JA in solchen Fällen?

    ich finde, die Frage kommt ein bißchen spät.


    jetzt kannst du doch eh nichts mehr machen......jetzt wird alles seinen Gang gehen und du bist da außen vor.


    ich finde, jemand der so damit "rumprotzt", dass er soviele medis genommen hat, wird sich nicht umbringen, der will Aufmerksamkeit.
    DU hast es als Suicid versuch gesehen - deine "Freundin" sagt, es wäre keiner gewesen.

  • Hallo TiMiDa,


    "suizidal" ist die Einschätzung von akrohh.


    Die Freundin hatte eine sehr viel höhere Dosis eines Medikaments als üblich genommen, sie wollte offenbar tief und lange schlafen. Dass diese Vorgehensweise gnadenlos leichtsinnig ist, ist unbestritten. Aber die Betroffene selbst teilt akrohhs Einschätzung suizidal nun einmal nicht. Sie sagt, sie hatte nicht vor, sich das Leben zu nehmen.


    Zudem war das Kind nie alleine. Der Onkel des Kindes war da und hat sich um das Kind gekümmert. Auch wenn die erzieherischen Kompetenzen des Mannes offenbar fragwürdig sind, sehe ich doch keine Kindeswohlgefährdung, die mich dazu bewegen würden, das Jugendamt einzuschalten und womöglich eine Wegnahme des Kindes zu wünschen. Das Kind war nie alleine.


    Ein weiterer Punkt, den es zu bedenken gilt der Formulierung "war da": Welcher Bruder würde Babysitten, weil sich die Schwester (im Nebenraum?) offenbar gerade das Leben nehmen möchte?


    Da wir hier auf diese Plattform nicht genug Informationen haben, hoffe ich, das Jugendamt hinterfragt das Geschehen kompetent und bietet passende Hilfen an. Leitfrage dabei wäre für mich "warum wollte die Frau lange schlafen dürfen"?


    Beste Grüße
    FrauRausteiger

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    •» Cave quicquam dicas, nisi quod scieris optime. :rauchen «•
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  • Du hast vollkommen richtig gehandelt in meinen Augen.


    Selbst wenn es kein Suizidversuch war, finde ich die ganze Situation schon sehr komisch. 4fache Dosis eine Schlafmittels genommen, 2 Tage durchgeschlafen, Bruder passt derweil auf das Kind auf :radab
    Abgesehen davon war das JA vorher schon tätig, 4 Mal wegen anderen Sachen.


    Wünsch dir das deine Freundin die richtige Hilfe bekommt, vielleicht meldet sie sich dann wieder bei dir und erkennt das du nur aus Sorge so gehandelt hast :knuddel


    Gruß
    Gwen

  • (...) wegen Verstoß gegen die Netiquette entfernt. Einen solcher Ton ist hier im Forum unerwünscht und künftig zu unterlassen. Gruß Campus. deiner Freundin nicht zu helfen, Und dann auch noch sooooo viel später das Amt einzuschalten.Seid ihr Freundinnen oder nicht? Als echte Freundin hättest du an DEM TAG den SpD einschalten Und Das Kind betreuen sollen. (...) siehe oben

    2 Mal editiert, zuletzt von campusmami () aus folgendem Grund: Verstoß gegen die Netiquette

  • Das ist eine schwere Entscheidung, die ich nicht hätte treffen wollen. Ich wäre wahrscheinlich auch erst mal zu den nächsten Angehörigen gegangen. Das JA wird das Kind in die Obhut von den nächsten Verwandten geben, so lange die Mutter nicht zurechnungsfähig ist. Oder Arzt ein passendes Attest ausstellt.