Drei (bzw. VIELE!!!) Kreuze, wenn...

  • ....ich meine Kinder sicher durch die Schule gebracht habe.


    Hallo zusammen!


    Ich gebe zu, ich schiebe Frust. Sehr massiven Frust sogar. Und ich wünsche mir für meine Kinder die "alte" Schule ohne Wochenpläne, Freier Arbeit und Projektunterricht, sondern vielmehr den guten alten Frontalunterricht mit ganz klaren Grenzen und Vorgaben zurück!


    Was wir in mittlerweile fast 12 Schuljahren durchhaben... jahrgangsübergreifender Unterricht, der im darauffolgenden Jahr (gottseidank!!!) rückgängig gemacht wurde, Wochenpläne, die selten kontrolliert und noch seltener bei uns Eltern zur Kontrolle landeten, ungeübte Dikate in Klasse 2 mit Noten drunter (AUA!!!), sehr zweifelhafte Methoden im Rechtschreib-Unterricht, die Note 3 im Lesen / meine Tochter hat damals in der 3. Klasse von sich aus die dicken Harry Potter Bücher nicht nur gelesen, sondern verschlungen!, die Note 3 bekam sie, weil sie laut Lehrkraft beim Vorlesen einmal etwas stockte, selbstständig anzufertigende Themenhefte in Klasse 4 ohne dass die Kinder damals auch nur den Hauch eines Schimmers hatten, wie diese Themenhefte aufzubauen sind, Power-Point-Präsentationen, bei denen es selbstverständlich ist, dass man als Eltern die Programme auf dem Rechner hat UND den Kindern erklärt, wie es funktionierte, Referate, Vorträge, Seminararbeiten ohne konkret einzuüben, wie man Vorträge aufbaut, wie man anschaulich spricht... das Neueste, was ich jetzt mitbekomme sind 2 Stunden "Dienst an der Gemeinschaft" vor oder nach der Schule (=Handlanger spielen für den Hausmeister bzw. Schulhof putzen, bzw. Kaugummis vom Boden kratzen) als Strafmaßnahme für 5 nicht gemachte Hausaufgaben im laufenden Schuljahr usw. usf.


    Meine Große macht nächstes Jahr ihr Abi, mein Sohn hat noch ein paar Jahre. Und ich? Hab die Nase so gestrichen voll von all den Neuerungen... wo bitte finde ich eine Schule, an der den Kindern noch Freude am Lernen vermittelt wird? Wo die Kinder gerne hingehen und die Kinder nicht schon bereits in der Grundschule schulmüde sind?


    Sorry... aber das musste einfach mal raus.


    Anders gefragt: wie motiviere ich meinen 14jährigen Sohn ganz konkret, dass Schule auch Spaß machen kann? Dass Lernen zwar nicht immer angenehm, aber auch nicht soooo schlimm ist? Im Moment sitze ich täglich 2 Stunden neben ihm, weil er sonst gar nichts mehr machen würde. Die Konsequenz daraus wären dann 5en und 6en und vermutlich der Wechsel zur Hauptschule. Und dort würde er wahrscheinlich auch nicht deutlich mehr machen... das ist also nicht wirklich eine Alternative - finde ich zumindest!


    Danke im Voraus für konstruktive Tipps!

    Einmal editiert, zuletzt von Maumau ()

  • Ich kann dir keinen Tipp geben, denn mein Sohn ist erst in der 2. Klasse und mir reicht es jetzt schon.


    Aber DANKE, dass nicht nur ich mir gelegentlich den schnöden Frontalunterricht zurück wünsche.

  • Frontalunterricht gibt's bei mir. Alles andere ist nettes Beiwerk.

    „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe." (1. Korinther 16,14) - Jahreslosung 2024


    „Mach‘s wie Gott - werde Mensch.“ (Franz Kamphaus)

  • Sorry, ich bin auch keine große Hilfe. Aber ich mache jetzt in 4 Wochen ein fettes rotes Kreuz in den Kalender und einen dicken schwarzen Haken hinter unsere Grundschule. :anbet schlimmer kann es kaum noch kommen :ohnmacht:
    Dieser Leistungsdruck bei Grundschülern :kopf Aufgaben werden einmal vor der Klasse erklärt, wer nachfragt hat schon verloren.


    Bei uns (4. Klasse) hat jetzt Nachhilfe noch mal Motivation gegeben. Unser NachhilfeLehrer erklärt es 5mal und erklärt auch einfachere Rechenwege.
    Tochter lässt sich im Unterricht also nur noch berieseln und haut es mit Nachhilfe und ihren Arbeiten wieder raus. Ab und an werden dann Wiederholungen gemacht, da punktet sie natürlich auch ganz gut.


    Ich bin gespannt wie es auf der weiterführenden schule dann wird :frag

  • Einen wirklichen Rat hab ich auch nicht für dich.


    Mein Sohn wird jetzt 16 und ich kenne das Problem mit der "NullBock"-EInstellung zum lernen und Schule i.a.


    Er musste vom Gymmi auf die Gesamtschule wechseln (nicht weil er es nicht gepackt hätte, er war nur eben faul bis zum erbrechen)


    Die Gesamtschule wurde auch nicht besser, so daß er die Kröte schlucken musst und dieses Jahr seinen Quali gemacht hat. Im Laufe dieses Jahres hat dann doch das "Denken" eingesetzt. Er war und ist genervt von dem niedrigen Niveau der H-Klasse.
    Und hat seine Prüfungen mit 3 einsen und 1 Zwei abgeschlossen. Zum Halbjahreszeugnis hat er angefangen mit seinen aktuellen Lehrern und den Realschullehrern zu reden, er möchte auf Antrag das letzte Jahr noch für den Realschulabschluß dranhängen.


    Mehrere Lehrer haben schon ihr Ok signalisiert, ér hat schon eine Aufstellung des Stoffes, den er nachlernen muss... jetzt fehlt nur noch die offizielle Zustimmung der Lehrerkonferenz.


    Und wenns nicht klappt ist er schon auf seiner Wunschschule angenommen und kann dort in 2 jahren Sozialassistenz und Realschulabschluß machen (geht er ein Jahr später wäre Fachabi drin). Und dann steht seinem Wunsch, dass er mit behinderten Kindern und Jugendlichen arbeiten will nichts mehr im Weg.


    Ich habe ihn ab einem Zeitpunkt mehr oder weniger "fallen" gelassen. Er hatte die Verantwortung für seine Schule (klar hatte ich immer noch ein Auge drauf), aber ich hab beschlossen, dass sie all der Kampf und der Streit nicht lohnt, wenn "nur" ich will. Ich glaub das hat ihm und auch mir den Raum gegeben, dass er jetzt da steht, wo er steht

  • Guten Morgen


    bay-of-russel
    Hoffentlich kam nach deinem ersten Satz noch eine ganze Menge Text der nur irgendwo im Internet verschollen ist.
    Monokausale Thesen wie auch monokausale Begründungen sind immer mit Vorsicht zu genießen. Eine Ein-Satz-Aussage bei einen so komplexen Thema ist keine hinreichende Antwort. Um Klartext sprechen zu können ist das etwas dürftig.
    Und da du eine These aufstellst, wären ein paar Argumente die deine These stützen ganz hübsch.


    Hach ja. Bildung in Deutschland. Ein weites Feld ...
    Ich habe GsD eine Lütte die mittlerweile alt genug ist um zu wissen, wie wichtig Bildung ist/sein sollte.
    Wenn sie mal keine Lust hat, dann sag ich ihr: du kannst sofort das Gym schmeißen. Gehst dann zu dem Supermarkt um die Ecke und bewirbst dich dort als ungelernte Kraft. Arbeitszeiten von 7-22 Uhr, auch samstags. Reihst dich dann ein in das Heer derer die jeden Tag ums pure Überleben kämpfen, keine Zeit, kein Geld und keine Ressourcen haben um über das Leben und dessen Sinn nachzudenken. Das was du da verdienst reicht allein zwar nicht um dein Leben zu bewältigen, aber du musst halt auch nicht mehr lernen :tuedelue

    Anders gefragt: wie motiviere ich meinen 14jährigen Sohn ganz konkret, dass Schule auch Spaß machen kann? Dass Lernen zwar nicht immer angenehm, aber auch nicht soooo schlimm ist? Im Moment sitze ich täglich 2 Stunden neben ihm, weil er sonst gar nichts mehr machen würde. Die Konsequenz daraus wären dann 5en und 6en und vermutlich der Wechsel zur Hauptschule. Und dort würde er wahrscheinlich auch nicht deutlich mehr machen... das ist also nicht wirklich eine Alternative - finde ich zumindest!


    Du suchst den heiligen Gral der Motivation ;-) Wie Generationen von Eltern vor dir und wahrscheinlich auch nach dir.
    So schlimm sich das für einen als Elternteil auch anfühlen mag, manch einer muss erst 'ne Ehrenrunde in der Schule drehen oder gar einige Umwege, schullaufbahntechnisch, in Kauf nehmen ehe er oder sie den Pfad der Tugend findet.
    Klar wünscht man sich das nicht für das eigene Kind.
    Was ich nach 1989 hier zu schätzen gelernt habe, ist die Möglichkeit über viele Wege ein Ziel (Bildungsabschluss) zu erreichen. Wer sich den einen Weg verbaut oder verbaut bekommt, kann an anderer Stelle und an einem anderen Ort trotzdem den Olymp des Wissens erreichen. Das ist ein hohes Gut unserer Gesellschaft.
    Nur weil einer heute keinen Abschluss macht, steht er nicht ab morgen sein ganzes Leben lang als Dauerzeitarbeitnehmer bei einem Subunternehmer unter sklavenähnlichen Bedingungen unter Vertrag. Ein schwacher Trost. Aber immerhin kann er Hoffnung machen, dass das eigene Kind auch in ein paar Jahren noch die Chance hat, "Verfehlungen" zu korrigieren.

    "Er hatte sich zuende gelebt, war ausexistiert." T. Bernhard - Der Untergeher

  • Mir ist jetzt nicht so richtig klar, was Instettens Ausführungen zu den angeblichen Möglichkeiten in unserem maroden und "kreativ abwechslungsreichen" Bildungssystem mit der Anfrage Maumaus bzgl. neuester Formen von Didaktik und Methodik zu tun haben.


    Aber ich bin ja auch nur frontal in einem ganz schnöden einheitlichen System unterrichtet worden, wo man locker vom Thüringer Wald an die Ostsee umziehen konnte und sogar dieselben Bücher benutzt wurden.

    „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe." (1. Korinther 16,14) - Jahreslosung 2024


    „Mach‘s wie Gott - werde Mensch.“ (Franz Kamphaus)

  • Nein, Instetten, ich suche - überspitzt formuliert (!) - Lehrer, die vor lauter Innovation, Individualisierung und Wochenplänen (und den dazugehörigen Arbeitsgruppen, Teamsitzungen, der Konzeptarbeit und den Konferenzen Nachmittags- ich werfe keinem Lehrer Faulheit oder dergleichen vor!!!) die kleinen und großen Menschen vor sich nicht übersehen.


    Und ich weiß, dass es diese Lehrer (noch) gibt! Aber ich bin heilfroh, dass ich keine jüngeren Kinder mehr habe... Für meine Kinder ist das Thema Schule in wenigen Jahren erledigt.


    Es ist schön, wenn die Kinder den Weg aufs Gymnasium geschafft und dann auch kapiert haben, worum es geht. Und es gibt ganz sicher auch Kinder, für die die Individualisierung, die offenen Unterrichtsformen etc. das absolute Non-Plus-Ultra sind und sich so erst richtig entfalten können! Das zweifele ich ja gar nicht an! Aber es gibt halt auch Kinder, die "mehr" brauchen. Die in der Wochenplanarbeit u.dergl. (Werkstatt, Themenplan etc.) nichts tun oder weit unter ihren Möglichkeiten bleiben.


    Sorry für die Aufregung, aber das musste einfach mal raus. Und jetzt fange ich an zu klären, welche Alternativen es gibt.

  • Der Genickbruch für unser Schulwesen war die Hochschulreform von 1977.


    Bevor hier Missverständnisse entstehen - meinst Du die Reform, die dazu gedacht war, allen Bevölkerungsschichten gleiche Bildung möglich zu machen?


    Was ich nach 1989 hier zu schätzen gelernt habe, ist die Möglichkeit über viele Wege ein Ziel (Bildungsabschluss) zu erreichen. Wer sich den einen Weg verbaut oder verbaut bekommt, kann an anderer Stelle und an einem anderen Ort trotzdem den Olymp des Wissens erreichen. Das ist ein hohes Gut unserer Gesellschaft.
    Nur weil einer heute keinen Abschluss macht, steht er nicht ab morgen sein ganzes Leben lang als Dauerzeitarbeitnehmer bei einem Subunternehmer unter sklavenähnlichen Bedingungen unter Vertrag. Ein schwacher Trost. Aber immerhin kann er Hoffnung machen, dass das eigene Kind auch in ein paar Jahren noch die Chance hat, "Verfehlungen" zu korrigieren.


    Eben. Deshalb hieße es auch für Deine Tochter nicht zwingend Endstation Supermarktkasse, sollte sie nicht auf dem Gymnasium bleiben...


    MauMau, von welcher Schulform sprichst Du denn? Das klingt so gar nicht nach Regelschule...?

    LG
    CoCo




    Halte mich fern von der Weisheit, die nicht weint; von der Philosophie, die nicht lacht und von der Größe, die sich nicht vor Kindern verneigt.
    ~ Kalil Gibran ~

  • Genau diese Reform meine ich, CoCo.


    Die Reform war ein Flop!
    Das deutsche Abitur wurde geschwächt. Anstatt gerade in diesem Punkt Qualitätssicherung zu betreiben, hat man durch die geschaffenen Abwahlmöglichkeiten wichtiger Fächer die Eingangsvoraussetzungen reduziert.
    Die Abschaffung des Numerus clausus für bestimmte Studiengänge führte zu weiteren Problemen. Wäre man der durch die Reform stark steigenden Zahl an Studenten mit einem Ausbau der Universitäten begegnet, hätte die Reform u.U. noch einen Sinn gehabt. Da aber die öffentlichen Kassen leer waren, führte die Reform zu einer Überfüllung der Universitäten.
    Die Unterfinanzierung der Universitäten ging zu Lasten der Leistung. Die Unis wollten darauf mit eigenen Eingangskriterien reagieren, was ihnen versagt wurde.
    Den Kindern aus finanziell schwachen Schichten hat diese Reform am wenigsten genutzt.


    LG
    Joachim

  • Das sind ja sehr tolle Aussichten!
    Junior wird in 3 Jahren eingeschult werden, wenn ich das hier alles so verfolge und auch aus meinem Bekanntenkreis so einiges höre, wir es mir jetzt schon schlecht. :schiel:krank:


    Angefangen damit, dass es keine einheitlichen Schulkonzepte gibt in den Grundschulen! Die einen beginnen erst um 8 Uhr und haben 60 Minuten Einheiten, andere haben "Doppelstunden", freie Arbeit, Jahrgangsübergreifender Unterricht. Dann die Lehrmethoden, jedes Schuljahr etwas anderes.
    Lesen lernen mit Handzeichen und Lautsprache, schreiben nach Gehör (komplette Grundschulzeit durch!), Schule ohne Hausaufgaben, Schulunterlagen bleiben in der Schule - die Eltern haben keinen Überblick über den Wissensstand ihrer Kinder, die bekommen die Arbeitshefte mal zu sehen, wenn Klassenarbeiten anstehen, Kommunikation Lehrer - Eltern per Whats app Gruppen, unverständliche Einträge im "Schulheft", Eltern - Lehrer- Kommunikationsmappen.
    Keine Betreuungsmöglichkeiten nach der Schule, kein Hort - nix - oder Betreuung bis 16:30 Uhr - ohne Hausaufgabenbetreuung (die müssen noch um 17/18 Uhr gemacht werden, während die Lehrer als Vorgabe ggü den Eltern machen, nach 17 Uhr keine Schulaufgaben mehr usw.)


    Ich persönlich habe viele "Schulformen und Unterrichtsformen" kennen gelernt - von der Realschule (Frontalunterricht + Gruppen/ Einzelarbeiten), zur beruflichen VZ Schule (Frontalunterricht + Gruppen/Einzelarbeiten + viele Vorträgen), TZ Berufsschule "duale Ausbildung" (da war alles dabei Frontalunterricht+Selbstlernen+viele Vorträge usw.) + 12. Klasse Fachabitur (da war alles dabei, auch viel freie Arbeit - also selbständiges lernen) - in all den Jahren habe ich viele engangierte Lehrer kennen gelernt. Wobei auch einige Ausfälle dabei waren, meist waren das die "jungen Lehrer die gerade mit dem Referendariat fertig waren" - auf die wurden halbstarke Jugendliche losgelassen, keine gute Idee.
    Wobei ich sagen muss, die Lehrmethoden, waren nichts für mich, eher dem Stil "laissez - faire" ohne Erklärung und Co, null Absprache oder Sonstiges. Während die "Quereinsteiger" in den beruflichen Schulen da mehr auf Zack waren, die haben erklärt wo die Fahrt hingeht und wie wir fahren werden - Weg und Ziel wurden geklärt, aber das Gefährt konnte man selbst wählen.

  • Hallo zusammen,


    ich muss unsere Grundschule jetzt mal, zur Abwechslung, loben!


    Hier läuft es noch weitesgehend mit "Frontalunterricht", die Kinder werden auf Referate langsam vorbereitet dürfen zwar zu Hause recherchieren, aber erarbeitet wird in der Schule unter Aufsicht der Lehrer.


    Jetzt ist Tochterkind in der 4. Klasse, aber schon letztes Schuljahr hatte sie teilweise soviel an Hausaufgaben, das hat ca. 2 Stunden gedauert... finde ich aber gar nicht schlimm, es wird ja auch nicht weniger.


    Nach den Sommerferien geht sie dann auf eine Realschule, die sehr nah mit den Eltern zusammen arbeitet. Dort wird auch Frontalunterricht betrieben, die Kinder bekommen aber immer die Möglichkeit sich selbst mit einzubringen.


    Alles in allem, wenn ich das hier so lese, haben wir da echte Glücksgriffe gemacht.

  • @ Coco, doch, stets und grundsätzlich reine Regelschulen: Grundschule, Gymnasium, Sekundarschule NRW und Realschule. Normalweise stehe ich Privatschulen eher kritisch gegenüber.


    Wir haben einiges an Reformen erlebt... :rolleyes2::kopf

  • Siri2012


    Die zukünftigen Probleme unserer Kinder werden von der Tatsache dominiert, dass schlichtweg nicht genug Arbeitsplätze für alle vorhanden sein werden.
    Viele werden von der Schulbank in ALG II rutschen und u.U. ein Leben lang diesen Status behalten.
    Bei der Suche nach Arbeit muss global gedacht werden.
    Wer sein Kind fit machen will, sollte hohen Wert auf Mehrsprachigkeit legen.

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  • Anders gefragt: wie motiviere ich meinen 14jährigen Sohn ganz konkret, dass Schule auch Spaß machen kann? Dass Lernen zwar nicht immer angenehm, aber auch nicht soooo schlimm ist? Im Moment sitze ich täglich 2 Stunden neben ihm, weil er sonst gar nichts mehr machen würde.


    MMn hängt ganz viel von der eigenen Lernhaltung des Schülers und seiner Selbstverantwortung ab. Ich habe meinem Sohn von Anfang an vermittelt, dass die Schule seine Sache ist und ich ihm das nicht abnehmen kann. Wichtig ist, den Kopf einzuschalten und das Null-Bock-Faul-Bauchgefühl in der Freizeit rauszulassen. Wichtig ist auch: je besser er in der Schule zuhört und mitarbeitet, umso schneller hat er den Stoff in der Birne und umso schneller sind die Hausaufgaben gemacht und umso früher hat er frei. Und in seiner freien Zeit kann er sehr faul sein!
    Das zieht mein Sohn (8.Klasse G8) durch: er arbeitet mit, nach der Schule macht er immer sofort alle Hausaufgaben (verschiebt auch nix aufs Wochenende), und konzentriert sich auf den Stoff. Wenns mal hing oder hängt, zB. Latein 5.Klasse oder Mathe, bekommt er (gute!) Nachhilfe, die ihm dann noch immer zeigen konnte, wo's lang geht. Das muss nicht wöchentlich sein, sondern reicht dann manchmal auch vor Arbeiten. Also konstantes Dabeibleiben, keine Stofflücken entstehen lassen in Mathe oder Sprachen, wenn die mal da sind, kommt der Frust.
    Total viel hängt vom Lehrer ab, leider. Das sieht man dann am Klassenarbeitsdurchschnitt von 3,5 oder schlechter... da hilft dann nur noch mehr pauken und sich über eine 3 genauso zu freuen wie über eine 2.
    Nicht zuletzt hängt natürlich auch viel von der Auffassungsgabe ab, ein guter Zuhörer hats leichter in der Schule.
    Ich finde das Gymnasium ziemlich heftig und habe da größten Respekt wie er das meistert. Aber es ist sicher nicht dir richtige Schulform für jedes Kind.


    Ich weiß nicht, ob man einen 14-Jährigen noch motivieren kann, wenn er eine falsche Haltung zum Lernen hat. Dann ist er dazu im Pubialter... Dass Du täglich zwei Stunden neben ihm sitzt, ist keine Dauerlösung. Da wäre vielleicht doch ein Schulwechsel mit mehr praktischer Orientierung besser?

    _________________________________________________________________________
    keks3


    life is a tale told by an idiot, full of sound and fury, signifying nothing (shakespeare)
    'Does anybody remember laughter?' (R.P.)

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  • Die Abschaffung des Numerus clausus für bestimmte Studiengänge führte zu weiteren Problemen.


    Verständnisfrage, im welchem Fach wurde der NC abgeschafft??? Bei uns sind gerade die NC Fächer absolut überlaufen. Die anderen sind zum Teil so, dass zum Teil nur vier Studenten im Seminar sitzen.


    Aber ich bin ja auch nur frontal in einem ganz schnöden einheitlichen System unterrichtet worden, wo man locker vom Thüringer Wald an die Ostsee umziehen konnte und sogar dieselben Bücher benutzt wurden.


    Das regt mich auch auf.... wir ziehen bald ein paar km weiter und schon sind es ganz andere Bücher. Keine Ahnung ob sich dadurch für mein Kind etwas ändert. Ich bin gespannt..... :nixwieweg

  • mal vorab...
    mir persönlich gefällt auch einiges an unserem Bildungssystem nicht ;-)
    aber, wir haben kein Anderes- und, wenn wir wirklich etwas ändern wollen, und das ernst meinen- dann wäre es dringend Zeit, in die Politik zu gehen :brille


    Die "Freude" am Lernen wird den Kindern nicht nur durch die Schule vermittelt-
    und, bei dem einen Kind klappt das gleiche Verfahren schon aus Elternsicht mal besser, mal schlechter :tuedelue
    (meine Kinder sind das beste Beispiel dafür ;-) )


    Das "Durchhalten" wird den Kindern nicht nur durch die Schule vermittelt-


    Ob, und wie "wichtig" man Schule nimmt, ist auch eher eine Elternentscheidung, als die der Kinder...


    Ich bin sicher, dass die absolut Wichtigsten Dinge durch das "Vorleben" (Miteinander leben) vermittelt werden-
    Lerne ich selber gerne? Suche ich mir neue Dinge?


    Aus meiner privaten Sicht würde und habe ich mich nicht mit einem 14jährigen hingesetzt, und täglich (und das auch noch 2 Stunden lang) gelernt-
    hier kann das "faul" aus meiner Sicht gar nicht greifen, weil "Faule" im Leben nicht zwei Stunden am Tag lernen ;-)
    mein Herr Sohn ist das Beste Beispiel dafür....
    Wenn ein 14jähriger Bock hat auf 2 Stunden Mama direkt neben mir und mit mir :lach
    idR. versuchen die Kids doch eher, dies auf jeden Fall zu umgehen


    Fakt ist aber, dass die absolute Mehrheit aller Kinder mit irgendwie fast jedem System parat kommt-
    egal, ob Waldorf, Freie Schule, Regelschule, Gymmi, Real, oder Haupt- oder Gesamt, oder Montessori....


    unsere Kinder können es ;-)


    schwierig ist Pubertät- :brille
    und ich glaube, dass es da diverse Synapsenstörungen gibt, die mal mehr, mal weniger ausgeprägt sind

    Lieber Gruss


    Luchsie


    Dein Denken kann aus der Hölle einen Himmel und aus dem Himmel eine Hölle machen.


    Wem genug zu wenig ist, dem ist nichts genug. (Epikur)

  • Mir ist jetzt nicht so richtig klar, was Instettens Ausführungen zu den angeblichen Möglichkeiten in unserem maroden und "kreativ abwechslungsreichen" Bildungssystem mit der Anfrage Maumaus bzgl. neuester Formen von Didaktik und Methodik zu tun haben.


    Nix ;-)
    Die Ausführungen bezogen sich ja auf Alternativen sobald sich ein junger Mensch den geraden Weg für den gewünschten Abschluss verbaut, weil er nu nicht kann oder will, anderen oder sich selbst im Weg steht.
    Konkret bleibt doch auch hier nur das was auch sonst zu tun oder fragen ist: Schule wechseln, Schulform ändern, Klärung intellektueller Unter/Überforderung ... etc. Hebel gibt es ja Gott sei Dank einige die Eltern in Bewegung setzen können.
    Wenn dann alle Stricke reißen und der Nachwuchs entweder ein Jahr wiederholen oder gar die Schulform wechseln muss mit der Folge eines anderen als dem ursprünglich angestrebten Abschlusses, dann ist das unschön. Die sich daraus ergebenden Konsequenzen können natürlich weitreichend sein.
    Und eben hier setzte mein Exkurs über die Mannigfaltigkeiten des westdeutschen Bildungssystems an.


    Aber ich bin ja auch nur frontal in einem ganz schnöden einheitlichen System unterrichtet worden, wo man locker vom Thüringer Wald an die Ostsee umziehen konnte und sogar dieselben Bücher benutzt wurden.


    Und damit sprichst du einen der vielen Knackpunkte dieses von Länderpolitik dominierten Systems an.

    "Er hatte sich zuende gelebt, war ausexistiert." T. Bernhard - Der Untergeher

  • @ Instetten: es ist sehr gut und wichtig, dass wenigstens in der Theorie Chancengleichheit unabhängig von Parteibüchern / politischer Orientierung besteht. Das ist gar keine Frage und in dem Punkt gehe ich mit auch 100% konform.


    Ich habe eine Bekannte, die lange vor der Maueröffnung als letzte Konsequenz einen Ausreiseantrag aus der ehemaligen DDR gestellt hat - mit allen Folgen einschließlich Inhaftierung.


    Wirklich Chancengleichheit besteht aktuell jedoch nicht, so sei der Bildungserfolg(...) stark von der sozialen Herkunft abhängig (vgl. ZUM BEISPIEL: http://www.spiegel.de/schulspi…-ungerecht-a-1007737.html). Falls ich diesen Link nicht setzen darf, bitte entfernen und mir eine kurze Rückmeldung geben!