Betreuung / Beaufsichtigung in der Grundschule nach Unterrichtsende?

  • Die Tochter meiner Kollegin wird im September eingeschult und sie haben weder einen Hortplatz noch einen Platz in der Mittagsbetreuung erhalten, da alles total überlaufen ist. Nun ist sie total ratlos, da sie 25 Stunden die Woche arbeitet und das kaum möglich ist, wenn in der 1. Klasse teilweise um 11.15 Uhr Unterrichtsschluss ist.


    Ich habe irgendwas im Kopf, dass es was gibt (gab?), dass eine Grundschule verpflichtet ist, die Kinder bei Bedarf bis 13 Uhr zu beaufsichtigen. In der Zeit wird zwar dann nichts mit ihnen gemacht, d.h. keine Hausaufgabenbetreuung etc., aber zumindest eine Aufsicht.


    Gibt es das (noch)?
    Wenn ja, wo steht das?


    Oder was gibt es sonst noch für Möglichkeiten außer Tagesmutter, Nachbarschaftshilfe....?


    Vielen Dank!

  • Ich persönlich würd am ersten Elternabend aufstehen, mein Problem schildern, und andere Mütter/Väter "mit ins Boot" holen-


    bzw. fragen, ob jemand bereit wäre, mein Kind bis 13:00 Uhr an den Tagen vor 13:00 Uhr Schulschluss zu betreuen... hat bei mir funktioniert :love:

    Lieber Gruss


    Luchsie


    Dein Denken kann aus der Hölle einen Himmel und aus dem Himmel eine Hölle machen.


    Wem genug zu wenig ist, dem ist nichts genug. (Epikur)

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  • Normalerweise halten due Grundschulen entsprechenden Bedarf vor, der rechtzeitig bei der jeweiligen Gemeine oder Stadt beantragt werden muss. Die Anmeldedaten werden in der Presse oder auf der Homepage der Stadt/Gemeinde bekanntgegeben. Von Schule zu Schule wird es unterschiedlich gehandhabt, bis wann die Kinder in der Schule bleiben dürfen, wenn die Eltern berufstätig sind. Bei meiner war es so, dass kein Kind die Schule vor 12.00 verlassen dürfte, egal wie früh Unterrichtsschluss war. Sie standen in der Zeit unter Aufsicht der Betreuung, egal ob sie angemeldet war oder nicht. Frag in der Schule nach, ob so etwas dort auch gemacht wird.

    Purzelchen


    Seelenstärke ist die Fähigkeit, Nein zu sagen, wenn die Welt JA hören will.

  • Also bei uns (Schleswig-Hostein) muss die Schule 4 Stunden Betreuung garantieren. Da unsere Schule mit der Betreuung um halb acht anfängt, ist um halb 12 Schluss. :frag Das ist aber von Land zu Land unterschiedlich. Musst mal auf die Seite eures Landes gehen.


    Ansonsten: ich weiß ja nicht was für einen Schulweg sie hat.... Ich bin jedenfalls schon in der ersten Klasse nach Hause gegangen und war dann kurzzeitig allein bis meine Mutter gekommen ist. Versteh immer den ganzen Hype nicht, warum sowas heute nicht mehr möglich sein soll. :kopf Mein Sohn war in der ersten Klasse auch manchmal einen ganzen Vormittag allein zuhause, weil ich einfach nicht genug freie Tage hatte.


    Und wie Luchsi schon sagte: Netzwerke sind das A und O. Einfach mal fragen. Ich habe die Erfahrung gemacht, oftmals sind die Menschen hilfsbereiter als man denkt :winken:


    Kiki

    Wer glücklich ist, ist selber schuld!

  • Hab mal nachgelesen (für BY), ist aber so nicht auf der Seite des KMs ersichtlich, ich zitiere mal aus dem Schreiben "...wurde den Grundschulen die Aufgabe zugewiesen, bei Bedarf eine verlässliche Betreuungszeit für die Schüler von 7.30 Uhr bis 13 Uhr sicherzustellen."
    Also soll der Schulleiter schauen, ob der gemeldete Bedarf durch Mittagsbetreuung, Tagesmutter, Hort usw. gedeckt ist. Erst wenn da alles ausgeschöpft ist, wäre eine innerschulische Lösung nötig.
    Wenn ich das richtig verstehe, muss die Schule eine Betreuung übernehmen bis 13 Uhr, falls es nicht anders geht. Dort genauer nachhaken kann nicht schaden, begeistert werden die aber nicht sein. Ich vermute mal, das Kind müsste dann bei einer anderen Klasse mit im Unterricht sitzen bis 13 Uhr.
    Einen Platz in der offenen oder gebundenen Ganztagesschule hat sie nicht bekommen oder wollte sie nicht?

    Einmal editiert, zuletzt von Fluffi ()

  • Hier in NDS ist es ein Unterschied ob die GS eine normale GS ist, oder eine verlässliche GS. Die meisten sind wohl mittlerweile verlässlich, dh. Eine Betreuung von der 1. Bis zur 5. Stunde ist gewährleistet, auch wenn der Unterricht zb im Winter ausfällt.

  • Hab mal nachgelesen (für BY), ist aber so nicht auf der Seite des KMs ersichtlich, ich zitiere mal aus dem Schreiben "...wurde den Grundschulen die Aufgabe zugewiesen, bei Bedarf eine verlässliche Betreuungszeit für die Schüler von 7.30 Uhr bis 13 Uhr sicherzustellen."
    Also soll der Schulleiter schauen, ob der gemeldete Bedarf durch Mittagsbetreuung, Tagesmutter, Hort usw. gedeckt ist. Erst wenn da alles ausgeschöpft ist, wäre eine innerschulische Lösung nötig.
    Wenn ich das richtig verstehe, muss die Schule eine Betreuung übernehmen bis 13 Uhr, falls es nicht anders geht. Dort genauer nachhaken kann nicht schaden, begeistert werden die aber nicht sein. Ich vermute mal, das Kind müsste dann bei einer anderen Klasse mit im Unterricht sitzen bis 13 Uhr.
    Einen Platz in der offenen oder gebundenen Ganztagesschule hat sie nicht bekommen oder wollte sie nicht?


    Ja, genau das war das was ich gesucht habe.... danke!


    Ganztagsschulen gibt es da (im ländlichen Bereich) nicht.... leider! Sonst hätte sie sich auf jeden Fall angemeldet!!!


    Hort und Mittagsbetreuung sind total überfüllt und die Plätze reichen nicht aus.


    Und auch mit einer Betreuung bis 13 Uhr ist ihr nur bedingt geholfen, da sie normal länger arbeiten muss. Auch in diesem Fall müßte die Tochter alleine nach Hause gehen, aber es ließe sich noch eher umsetzen als wenn sie immer schon ab 11.30 Uhr alleine zu Hause ist, was ja in der 1. Klasse doch recht häufig vor kommt.


    V.a. ist das Mädchen sehr schüchtern und traut sich das selber nicht zu.


    Problem ist auch der Arbeitsweg, dass sie eben morgens zwei Kinder erst in Schule schicken und Kindergarten bringen muss, dann in die Arbeit fahren kann und dann wieder zurück muss.


    Es wurde bei der Vergabe der Hortplätze/Mittagsbetreuung anscheinend keine Rücksicht darauf genommen, wieviele Stunden jemand arbeitet.... irgendwie alles sehr dubios!

  • Es wurde bei der Vergabe der Hortplätze/Mittagsbetreuung anscheinend keine Rücksicht darauf genommen, wieviele Stunden jemand arbeitet.... irgendwie alles sehr dubios!


    Dubios ist das leider nicht, sondern üblich. Bei uns sind die Hort- und Mittagsbetreuungsplätze nun auch nahezu im ganzen Stadtgebiet ausgegangen. Der Rechtsanspruch auf eine Betreuung erlischt nach der Kigazeit und die Eltern und vor allem die Kinder können zusehen, wo sie bleiben :-(


    Ich hatte noch das große Glück und zumindest bis 2017 einen gesicherten Hortplatz mit toller Ferienbetreuung, aber selbst die Eltern, die bereits jetzt ihre Kinder für das 09/17 beginnende Schuljahr dort anmelden möchten bekommen gesagt, dass sie sich keine großen Hoffnungen machen dürfen.


    Die Eltern, die nun ohne Betreuung dastehen müssten sehr, sehr laut werden und ganz nach oben gehen, damit sich an der Misere etwas ändert. Unseren kleinen Hort hier haben wir in erster Linie auch nur (u.a.) einer solch lauten Mutter zu verdanken. Sie hat knallhart gekämpft, sich nicht abwimmeln lassen und keine Ruhe gegeben, bis 2014 der Hort mit 25 Plätzen entstanden ist und es gibt Gerüchte, dass uns der Raum für die Kinder nun auch wieder (2017) genommen werden soll, also wird es im worst case wohl wieder von vorne losgehen müssen, nur weiß ich nicht, ob ich die Kraft für so einen Kampf übrig hätte, zumal meine Kinder dann zur Not auch ohne Hort auskommen könnten, wenn es soweit ist.


    Es ist soooo traurig :thumbdown:

  • Ja, da muss man laut werden - bei uns kennt in der Stadtverwaltung auch jeder meinen Namen - nicht lustig - geht aber nicht anders. Mein Kind hat auch keinen Platz im Schulkinderhaus (Träger ist die Stadt) und unsere GS ist auch keine verläßliche GS. Das Schulkinderhaus ist überfüllt - mein Kind geht seit 3 Jahren in einer Außengruppe mit 20 Kids die an ihren alten Kindergarten angeschlossen wurde. Geht alles - wenn man nur wollen muss. In der Regel gibt es eine Satzung, da muss auch stehen wie die Plätze verteilt werden.

  • Also bei uns damals.... ist ja schon neun Jahre her.... ging es schon auch nach Arbeitszeit.... d.h. Eltern, die Vollzeit gearbeitet haben, kamen vor denen, die nur Halbtags arbeiten.... was ja eigentlich auch logisch ist, oder?


    Aber das ändert noch immer nichts daran, dass es allgemein viel zu wenig Plätze sind.


    Grundsätzlich auch kein Wunder, wenn alles viel teurer wird und es immer mehr Doppelverdiener bzw. auch Alleinerziehende gibt!


    Bin da echt froh, dass wir das schon hinter uns haben!!!

  • Als Doppelverdiener braucht man aber mehr Kinderbetreuung, nicht weniger. Bei uns auf dem Dorf kein Problem. Unsere Nachmittagsbetreuung umfasst etwa 1/3 der Kinder der Grundschule und kann bei Bedarf noch nach oben skaliert werden. Sprich man sagt dass man einen Platz braucht und bekommt ihn. Weil die Plätze zum Essen (selbstgekocht, nicht aus der Großküche) für ca. 40 Kinder etwas knapp sind, wird in zwei Schichten gegessen. Für die Hausaufgaben geht es zurück ins Klassenzimmer. Bei Schlechtwetter wird die Turnhalle genutzt, bei gutem Wetter Schulhof und naturnaher Spielplatz mit großer Schlammbaustelle. Ort der Nachmittagsbetreuung ist die Gemeindebibliothek.

  • Gott bin ich froh, dass ich mit soviel Freiheit groß geworden bin und nicht ständig und in jeder Minute irgendein Betreuer hinter mir stand und bestimmt hat was ich wo mache :schwitz Natürlich haben wir auch viel Blödsinn gemacht, wenn wir losgezogen sind. Aber gehört das nicht dazu? Ich frag mich echt, was für unselbständige Menschen da jetzt langsam erwachsen werden. :kopf


    Mein Sohn kann leider nicht zu Fuß nach Hause kommen, ich muss ihn abholen. (Wir leben auf dem Land, zu lange Wege) Dann gibt's Essen, Hausaufgaben und dann darf er machen was er will. Meistens ist er draußen und erlebt Abenteuer. (O.T. Sohnemann) Er kommt strahlend zurück und hat immer was Neues zu erzählen. Nicht mal ein Handy hat er dabei. :frag


    Als wir Kinder waren gab es solche Betreuungen doch nur ganz selten. Wir haben auch überlebt. Traut euren Kindern doch mal was zu :daumen


    Kiki

    Wer glücklich ist, ist selber schuld!


  • Es wurde bei der Vergabe der Hortplätze/Mittagsbetreuung anscheinend keine Rücksicht darauf genommen, wieviele Stunden jemand arbeitet.... irgendwie alles sehr dubios!


    Nix dubios, normal. Heißt hier in München und Umgebung kitafinder +. Hab schon vor vier Jahren bei der Krippe keine Bevorzugung gehabt, trotz Vollzeit und AE. Im Kindergarten war es das selbe. Aktuell versuche ich einen Platz hier in München zu bekommen im Kindergarten, der direkt neben der zukünftigen Schule meiner Tochter liegt und 5 Minuten zu Fuß von unserer Wohnung. Ich arbeite 25 km außerhalb Münchens, immernoch Vollzeit und bin AE. Irgendeinen Vorteil habe ich nicht und werde ich auch in der 09/17 kommenden Vergabe der Hortplätze nicht haben. Traurig aber wahr. Hab schon ein bissl Angst wie das gehen soll :-(. Also ich kann die Angst deiner Freundin total verstehen, besonders auf dem Land gibt es ja noch weniger Möglichkeiten etwas zu finden.


    Eine Betreuung bis 13 Uhr ist schon ein Anfang. Nur wenn man auf dem Land wohnt und das Kind sich nicht zutraut allein daheim zu sein, hilft das auch nix.




    Als wir Kinder waren gab es solche Betreuungen doch nur ganz selten. Wir haben auch überlebt. Traut euren Kindern doch mal was zu :daumen


    Öhm, das kommt wohl drauf an wo und wann man aufgewachsen ist. Meine Mutter hätte mir das wohl zugetraut, aber das mußte sie gar nicht. Bei uns in der DDR gab es für jedes Kind einen kostenlosen Kitaplatz ab der 8. Lebenswoche (ja das war früher normal und wir haben es überlebt und trotzdem eine tolle Bindung zu unseren Eltern bekommen :thumbup: ). Es gab eine Hortbetreuung nach der Schule für jedes Kind, wenn nötig, wo auch Hausaufgaben gemacht wurden und wir toll spielen konnten. Nein, es war nicht alles toll, aber zumindest da war es deutlich besser als heute. Nach der Wende brach das alles weg. Zum Glück war ich da aus dem gröbsten raus und wir brauchten es nicht mehr. Keine Ahnung wie meine Eltern das sonst organisiert hätten. Beide waren Vollzeit arbeiten, meine Schwester war schon aus dem Haus (die ist 9 Jahre älter). In der Grundschule wäre es dann sicher gegangen allein daheim mit mir, aber vorher?? No way, ist klar.


    Wie oben schon geschrieben: hier traut sich die Maus das selbst nicht zu bzw. habe ich das für mich so rausgelesen Dann sollte man es auch lassen, egal ob man glaubt, dass das Kind es kann.