Elternebene unerreichbar?

  • Schon seit mehreren Wochen kommen die Kinder später als vereinbart von den Umgangswochenenden zurück. Ich habe das immer akzeptiert, weil ich eine Viertelstunde Verspätung im Rahmen der Toleranzgrenzen sehe. Nun war es gestern so, dass die KM zuerst anrief, sie hätten die Straßenbahn verpasst (kann passieren) und sie würden um 18:10 Uhr kommen. Darauf habe ich mich dann verlassen. Es war dann so, dass die Kinder erst eine halbe Stunde später (18:30 Uhr statt 18 Uhr) zurückkamen, es von der KM auch irgendeine Begründung gab (auf dem Weg wäre noch eine Katze gewesen, mit der die Kinder spielen wollten), und so habe ich mir die Freiheit herausgenommen, der KM in ruhigem Ton zu sagen, dass ich gerne möchte, dass die Kinder pünktlich zurückkommen, weil sie am Folgetag um 6 Uhr aufstehen müssen. Die Reaktion der KM habe ich so interpretiert, als würde sie das lediglich zur Kenntnis nehmen bzw. als Kritik = Angriff (aus ihrer Sicht).


    Wenn ich noch nicht mal mehr eine berechtigte Bitte äußern kann, was heißt das für eine (aus meiner Sicht dringend wünschenswerte) Elternebene? Ich bin etwas frustriert und sehe diese in weiter Ferne. Soll ich gar nichts mehr sagen, nur weil wahrscheinlich von dem, was ich äußere - egal was - sowieso nichts ankommt?

  • Ich weiß nicht ob man Deine Situation mit unserer vergleichen kann aber auch ich habe hier mit einem KV zu kämpfen der schon vor der eigentlich vereinbarten und festgelegten Zeit vor der Tür steht.Und wir reden hier nicht von 10min nein da geht es bis zu einer halben Stunde .
    Und auch das zurückbringen ist stets später wie im Umgangsplan steht.


    Im Gegensatz zu Dir wage ich es nicht dagegen etwas zu sagen denn auch ich ernte dann Unverständnis Reaktionen.

    Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.


    Reinhold Niebuhr




    "Je suis Charlie"

  • Selbstverständlich darfst Du eine Bitte äußern. Die Frage für mich ist aber, was für eine Erwartungshaltung hast Du, wenn Du diese Bitte äußerst? Dass sie kommentarlos oder nach Diskussion umgesetzt wird?


    Das eine ist das, was ich machen bzw. sagen kann. Etwas ganz anderes ist, wie der Angesprochene darauf reagiert. Das hat für mich aber nichts direkt mit der Elternebene zu tun, sondern ist ein Thema bei jeder Diskussion/Gespräch zwischen zwei Individuen.


    Wenn eine Verspätung von 15 oder 30 Minuten für Dich ein großes Problem darstellt, dann kannst Du das selbstverständlich mitteilen. Du solltest aber nicht erwarten, dass jeder andere (und auch im Speziellen Deine Ex) das genauso sieht. Wenn Deine Ex Deine Bitte zukünftig ignoriert und die Kinder weiterhin später zurückbringt, dann hast Du 2 Möglichkeiten, zu reagieren. Entweder Du eskalierst Deine Bitte nach pünklicher Rückgabe (mit für mich zweifelhaftem Ausgang), oder Du ignorierst Deinerseits, dass die Kinder später wiedergebracht werden, schluckst Deinen Ärger runter.


    Also zu Deiner Frage: Elternebene kann trotz aller Differenzen und unterschiedlicher Haltungen der Eltern erreicht werden meiner Meinung nach, hat mit dem von Dir geschilderten Problem aber nicht direkt zu tun.

  • Die Frage für mich ist aber, was für eine Erwartungshaltung hast Du, wenn Du diese Bitte äußerst? Dass sie kommentarlos oder nach Diskussion umgesetzt wird?


    Aus meiner Sicht ganz einfach. Wir haben eine gerichtlich erwirkte Umgangsregelung - auf Betreiben der KM übrigens -, an welche sich alle Beteiligten sich zu halten haben. Wenn es Gründe gibt, an den Zeiten etwas zu ändern, dann erwarte ich, dass mir das mitgeteilt wird (ich bin ja schon froh, dass die KM anruft, wenn sie erst später kommen kann). Man kann ja immer auch bilaterale Absprachen treffen. Ich erwarte einfach, dass die KM sich an gegebene Absprachen hält, so wie ich das auch tue. Da gibt es auch keinen Diskussionsbedarf, niemand muss sich deshalb rechtfertigen, ich übergebe ihr die Kinder ja auch pünktlich.


    Du solltest aber nicht erwarten, dass jeder andere (und auch im Speziellen Deine Ex) das genauso sieht.


    Sie kann das sehen, wie sie möchte, die Gedanken sind frei. Das ist mir auch ziemlich egal. Aber dann muss sie eben den Schritt tun, entgegen ihrer Überzeugungen zu handeln. Ich lasse ihr ja auch die Kinder in den hälftigen Ferien, obwohl ich der Meinung bin, dass das - speziell für den Sohn - nicht die beste aller Möglichkeiten ist.


    Entweder Du eskalierst Deine Bitte nach pünklicher Rückgabe (mit für mich zweifelhaftem Ausgang), oder Du ignorierst Deinerseits, dass die Kinder später wiedergebracht werden, schluckst Deinen Ärger runter.


    Es hat für mich etwas mit Verlässlichkeit und Planungssicherheit zu tun. Im Straßenverkehr muss man sich ja auch an die geltenden Verkehrsregeln halten. Die Verspätung beim Zurückbringen ist ja nur ein Beispiel, welches vermutlich auch gar nicht so gravierend ist. Übrigens auch ein Grund, wenn ich überlege, warum ich mich damals getrennt habe - weil alles, was ich versucht habe, gemeinsam mit der KM zu erreichen, erst einmal auf Ablehnung gestoßen ist. Den Ärger dauerhaft herunterschlucken erscheint mir übrigens aus gesundheitlichen Gründen auch nicht unbedingt als das Mittel der Wahl ...


    Elternebene kann trotz aller Differenzen und unterschiedlicher Haltungen der Eltern erreicht werden meiner Meinung nach


    Das hat für mich mit einer Minimalakzeptanz auch unterschliedlicher Auffassungen zu tun, die es aber gar nicht gibt, einem Minimum an gegenseitigem Respekt und Wertschätzung. Bei dem extrem negativen Bild der KM von mir sehe ich da einigermaßen schwarz - "Dämonisierung des Kindesvaters".

  • Diese "Dämonisierung des Kindesvaters" scheint bei Dir echt ein Riesenproblem zu sein, oder? Du erwähnst es eigentlich in jedem Deiner Threads früher oder später. Kein Vorwurf, nur eine Feststellung.


    Du hast immer 2 Möglichkeiten zu reagieren. Wenn Du ein "Problem" nicht ignorieren willst oder Ärger herunterschlucken willst oder kannst (was ich durchaus verstehen kann), dann bleibt Dir nur, dagegen anzukämpfen. Ob das die bessere Lösung ist, vermag ich nicht zu sagen.


    Ja, an eine gerichtlich festgelegte Umgangregelung hat man sich zu halten. Ob Du allerdings wegen Verspätungen von 15 oder 30 Minuten gegen die KM hier vorgehen kannst bzw. wie ein solches Vorgehen mit Erfolg gekrönt sein wird, vermag ich nicht zu beurteilen. Ich halte es für fragwürdig. Sie meldet sich bei Dir, dass es später wird. Sei doch einfach froh darüber, dass dies so ist. Im übrigen kommt es bei Verspätungen auch darauf an, wie die Umstände des Umgangs sind, ob solche Verspätungen nicht einfach zu tolerieren sind. Wie lang z.B. ist der Weg zwischen den Eltern, wie wird dieser zurückgelegt, etc.?


    Dass Dir jetzt auffällt, warum Du Dich von Deiner Ex getrennt hast...das halte ich für normal.


    Es liegt ganz alleine an Dir, was Du aus einer Situation machst.

  • Musica, du hast getan was du konntest...nämlich höflich drum bitten bzw. drauf hinweisen. Mehr kannst du nicht tun, ausser Gelassenheit an den Tag zu legen...Wenn Kinder testen wollen, wie weit Sie gehen können, dann schauen Sie wann der Erwachsene sichtbar reagiert und freuen sich über ihr Resultat...Wenn deine KM da ähnlich ist, kann Ich mir vorstellen, dass genau das passieren soll..Du sollst dich ärgern, weil du ihr soviel Ärger machst. Und den Gefallen würde Ich niemanden tun ;) also lächeln, nicken und Sie machen lassen...schau was passiert...solange es nicht regelmäßig die Stunde überschreitet, kann man das gelassen sehen...das passiert uns auch oft, das mal was länger gedauert hat, oder irgendwas dazwischen gefunkt hat...und schon ist man nicht mehr pünktlich...Sie hat immerhin Bescheid gegeben.

  • Du sollst dich ärgern, weil du ihr soviel Ärger machst.


    Das kann gut möglich sein. Eigentlich zeigt ihr Verhalten, dass sie überhaupt keinen Plan hat, was den Alltag der Kinder angeht. Ihr Verhalten ärgert mich weniger, weil ich es zur Genüge kenne, aber wie soll jemand, der in so kleinen Dingen schon keine Verantwortung zu übernehmen vermag, für Größeres Verantwortung übernehmen? Es bestärkt mich aber darin, dass mein Kampf für die Kinder richtig ist. Und dass mein Bestreben, mich für eine Elternebene zu engagieren, vermutlich erst einmal niedrigere Priorität haben wird.

  • Bei Umgang muß ich während der Übergaben immer das machen, was Betreuungselternteile machen, die den Umgangselternteil für nix einplanen können. Von Verspätungen von
    30 Minuten kann ich nur träumen. Ich zähle schon gar nicht mehr, wie oft die KM schon bis in den späten Abend schon im Stau gestanden hat. Wir standen auch schon ein paar mal vor der dunklen und leeren Hütte ("Ach, hatte ich dir keine SMS geschickt? Mußt du noch mal nachgucken!"). Ich habe mal gefragt, ob Sie sich das Wegfahren am Tag der Rückkehr der Kinder dann nicht vielleicht verkneifen könnte, wenn absehbar ist, das es wieder einen Stau gibt. Auf eine Antwort warte ich noch heute.

  • Was das zurückkommen anbelangt, handhabe ich das so, dass ich einfach einen früheren Zeitpunkt angebe, weil ich es echt leid bin, ich kalkuliere die Verspätung sozusagen ein, um Streit zu vermeiden und mein vordergründiges Ziel, Kind pünktlich im Bett, zu erreichen.
    Was das abholen anbelangt, hab ich mehrmals nett etwas gesagt, seitdem wir aber mal ein Straßenfest extra für ihn abgebrochen haben und Sohni darüber nicht begeistert war und wir zuhause über ne Std gewartet haben ( als ich ihn anrief, lag er noch im Bett), bin ich da inzwischen rigoroser. Ich breche nicht mehr Extra etwa ab und ich warte auch nicht mehr ewig.
    Aber da scheint es bei dir ja eh keine Probleme zu geben.

    Einmal editiert, zuletzt von Borte ()

  • Aber da scheint es bei dir ja eh keine Probleme zu geben.


    Ich weiß nur nicht, wie das werden wird, wenn das OLG der Empfehlung der Gutachterin folgt, flexible Umgänge zu ermöglichen, aber gleichzeitig keinen Ergänzungspfleger bestellen mag. Im Moment bin ich ja ganz froh, vor allem auch bezogen auf die Kinder, dass es regelmäßige und verlässliche Umgänge gibt, also einen (starren) Rahmen. Wenn der wegfiele, könnte dann Chaos angesagt sein. Ich bin dafür, dass ein fester und verlässlicher Rahmen bestehen bleibt, dann gibt es wenigstens einen Grund weniger, ständig herumzudiskutieren und auszuhandeln - das bin ich nämlich ziemlich leid (andere hier können sicher mindestens ein Lied davon singen!)


  • Das kann gut möglich sein. Eigentlich zeigt ihr Verhalten, dass sie überhaupt keinen Plan hat, was den Alltag der Kinder angeht. Ihr Verhalten ärgert mich weniger, weil ich es zur Genüge kenne, aber wie soll jemand, der in so kleinen Dingen schon keine Verantwortung zu übernehmen vermag, für Größeres Verantwortung übernehmen? Es bestärkt mich aber darin, dass mein Kampf für die Kinder richtig ist. Und dass mein Bestreben, mich für eine Elternebene zu engagieren, vermutlich erst einmal niedrigere Priorität haben wird.


    Daraus jetzt wieder einen Schauplatz zu kreieren, der eine Elternebene für alle Zeiten unmöglich macht, finde ich übertrieben. Es klingt so, als ob Du krampfhaft nach allem suchst, was Dich in dieser Annahme bestätigt.
    Fast jeder hier kennt diese Situation, mich eingeschlossen. Mein Sohn kommt fast immer zu spät vom Papa zurück, obwohl er mit 14 auch schon selbst auf die Zeit achten soll. Ich stehe dann hier mit dem Essen. Aber wenn die beiden bis zu den Ellbogen in Papas PC stecken und basteln, passiert das halt. Das kalkuliere ich inzwischen ein. Manchmal schaffen sie es sogar, Bescheid zu sagen. Das hat doch nichts mit keine-Verantwortung-übernehmen-können zu tun.

    LG
    CoCo




    Halte mich fern von der Weisheit, die nicht weint; von der Philosophie, die nicht lacht und von der Größe, die sich nicht vor Kindern verneigt.
    ~ Kalil Gibran ~

  • Kommt drauf an. Ich bin über flexible Umgänge ganz froh. Das gilt aber sicher nur für unsere besondere Situation.


    Nur da die KM ja auf die Umgänge ( verständlicherweise ) ziemlich scharf sein wird, denke ich, wirst du mit verspäteten Abholzeiten eher weniger Probleme haben.


    Ist denn eine halbe Std wirklich so dramatisch oder ärgerst du dich einfach nur? Andernfalls würde ich die Zeiten einfach nur notieren ( auch wenn du nichts erreichen würdest, von Vorteil wird es bei zukünftigen Gerichtsdingen nicht sein), und zuhause das Abendritual anpassen. Am Abend vorher baden, vorkochen, oder wie immer das sonst bei euch aussieht, um die Zeit aufzufangen. ( Wenn das gerichtlich vorgegeben ist, kannst du ja offenbar das bringen keine halbe Std vorverlegen, damit sie dann um 18 Uhr da ist.

  • Es klingt so, als ob Du krampfhaft nach allem suchst, was Dich in dieser Annahme bestätigt.


    Ich kann nur sagen, dass ich jede professionell begleitete Maßnahme, um uns an einen Tisch zu bekommen, nicht nur explizit befürworte, sondern mich auch trotz knapper Zeit entsprechend engagieren werde, hier das Meine dazu beizutragen, um besser miteinander klarzukommen.

    Das hat doch nichts mit keine-Verantwortung-übernehmen-können zu tun.


    Das sehe ich anders. Es gibt einen gewissen Unterschied zwischen der zeitlichen Verantwortung für 5- und 7-jährige bzw. und der, die man für einen Teenager hat. Wenn - wie bei der KM - sowieso immer andere oder äußere Umstände "schuld" sind, fehlt mir selbst der Bezug zu ausreichender Eigenverantwortung.


    Ist denn eine halbe Std wirklich so dramatisch oder ärgerst du dich einfach nur?


    Weder noch. Aber wenn sie sich schon nicht an diese einfachen Vorgaben halten kann, dann wird sie auch bei mehr Flexibilität keine Rücksicht auf die Wochenprogramme der Kinder nehmen. Zumindest befürchte ich das.

  • Solche netten Spielchen kenne ich von meiner Ex auch, musica.
    Meine Ex kennt die Hebel, die sie betätigen muss, um mich zu ärgern und es ist inzwischen eine Art Hobby daraus geworden.


    Als wir noch die Übergaben in Bremen hatten, waren Verspätungen von UNTER 2 Stunden undenkbar.
    Ab 2 Stunden aufwärts ging es erst los!
    Ein Anruf, warum sie verspätet kam oder gar eine Entschuldigung............nö, wofür?
    Aber der Blick, den sie mir zuwarf, als sie dann endlich mit dem Jungen aufkreuzte........na, hast du dich schön geärgert?


    Du glaubst nicht, mit welcher (gespielten) Gelassenheit ich diesen Blick erwidert habe.
    Ich hab mir felsenfest vorgenommen, mich von dieser Frau nicht mehr provozieren zu lassen und dabei bleibt es auch.
    Wenn ich gewollt hätte, hätte ich mich auf anderen Wegen revanchieren können.
    Möglichkeiten gäbe es reichlich und meine Ex hat mit solchen Reaktionen auch gerechnet.
    Diese Provokationen meiner Ex hatten ja einen Sinn. Sie wollte eine Gegenreaktion erzeugen, die sie mir dann, ausgeschmückt und dramatisiert, vor Gericht vorwerfen kann.
    Da ich darum wusste, bin ich eben nicht über dieses Stöckchen gesprungen und blieb ruhig.


    Ich könnte mir vorstellen, dass deine Ex genauso drauf ist.
    Sie wird wissen, womit man dich ärgern kann und spielt diese Karte.
    Tue dir selbst den Gefallen und bleib ruhig.
    Wenn du wg. einer entschuldigten, relativ geringen Verspätung jetzt ein Fass auf machst und das Gericht bekommt davon Wind, siehst du schlecht aus.


    LG
    Joachim

    Einmal editiert, zuletzt von bay-of-russel ()

  • Die Reaktion der KM habe ich so interpretiert, als würde sie das lediglich zur Kenntnis nehmen bzw. als Kritik = Angriff (aus ihrer Sicht).


    Wenn ich noch nicht mal mehr eine berechtigte Bitte äußern kann, was heißt das für eine (aus meiner Sicht dringend wünschenswerte) Elternebene? Ich bin etwas frustriert und sehe diese in weiter Ferne. Soll ich gar nichts mehr sagen, nur weil wahrscheinlich von dem, was ich äußere - egal was - sowieso nichts ankommt?


    Hallo musicafides,


    mindestens ebenso interessant wie Deine Interpretation wäre ja die Antwort auf die Frage: was genau war denn die Reaktion der Kindesmutter? Und was genau lässt Dich glauben, es sei wahrscheinlich nichts angekommen?


    Fragende Grüße
    FrauRausteiger

    .
    .
    •» Cave quicquam dicas, nisi quod scieris optime. :rauchen «•
    .
    .

  • Wenn du wg. einer entschuldigten, relativ geringen Verspätung jetzt ein Fass aufmachst und das Gericht bekommt davon Wind, siehst du schlecht aus.


    Meinst Du, weil man daraus einen Mangel an Bindungstoleranz ableiten könnte? Nein, ich werde die auch in Zukunft zu erwartenden Verspätungen zu ertragen wissen, und man wird sehen, ob ich so etwas im Rahmen von Elterngesprächen anbringe oder nicht - das hängt davon ab, welche anderen Themen es dann jeweils geben wird. Ich habe keinen Grund, mich deshalb zu ärgern, aber ich nehme mir die Freiheit, meinen Unmut zu äußern. Mir ist schon klar, dass ein Gericht es nicht gerne sieht, wenn man sich auf Nebenkriegsschauplätzen bewegt. Das OLG kann ja auch nicht mehr als Randbedingungen zu schaffen, welche die Umgänge im Sinne der Kinder begünstigen. Um meine eigenen Befindlichkeiten sollte es da nicht gehen.

  • Mach wegen einer halben Stunde kein Faß auf ;-)


    Ich kalkuliere mittlerweile ein, das Kleintochter Montags einfach müder ist, als den Rest der Woche.


    Bei mir geht sie um 19.30 ins Bad----> Bett. Also bis 20 Uhr liegt sie auch. Sonntags hat ihr Vater
    sie jetzt jahrelang nie vor 20.15 gebracht, eher wurde es noch später.


    Jetzt hat Tochter Sonntags Nachhilfe von 18.30- 19.30Uhr (geht leider nicht anders, weil der Nachhilfe-
    Lehrer nicht anders Zeit hat).
    Wann hat er sie letzten Sonntag gebracht?! Richtig!! Um 18.35. Ich bin hier bald ausgerastet und er? Setzt
    sich auf meine Couch, hält sich sein Handy vor die Nase und ignoriert mich einfach :motz:


    Ich kann nichts anderes tun, als zu hoffen, das sie nächstes WE dann wieder pünktlich kommt :frag Ein Faß
    werde ich deswegen sicher nicht aufmachen (ein kleines privates vlt ;-) ) aber wer soll den "DuDu" mit ihm
    machen? Das JA? Ne Erz.beratung?
    Wird alles nix bringen. Wenn er es sich von mir nicht sagen lässt, dann erstrecht von keinem anderen.


    Das einzige was wirklich hilft: Wuuuusaaaaaa......ihn so nehmen wie er ist und sich immer denken: Ich hab ihn
    mit nun mal als Vater meines Kindes ausgesucht :pfeif

  • mindestens ebenso interessant wie Deine Interpretation wäre ja die Antwort auf die Frage: was genau war denn die Reaktion der Kindesmutter? Und was genau lässt Dich glauben, es sei wahrscheinlich nichts angekommen?


    Nachdem sie immerhin begründet hatte, warum sie nochmals später kam, hat sie, nachdem ich meinen Wunsch geäußert hatte, sie möge die Kinder bitte pünktlich bringen, nur zweimal kurz "Ja" gesagt, mehr nicht. Kann ja sein, dass es angekommen ist, aber da sie ja keine Verantwortung für die Verspätung trägt (erst die Straßenbahn, welche ihr vor der Nase weggefahren ist, dann die süße Katze, mit der die Kinder noch spielen wollten - Erklärungen finden sich immer!), sieht sie wohl auch keinen Anlass, sich in Zukunft anders zu verhalten.


    Vielleicht gehe ich da auch von mir aus: wenn mir jemand etwas Unangenehmes sagt und ich gehe darauf nicht wirklich ein (was eigentlich eher hypothetisch ist), dann heißt das für mich nicht mehr als "ja, ich habe das zur Kenntnis genommen". Aus vergangenen Diskussionen weiß ich ja auch: wenn die KM sich nicht bewegen mag, dann tut sie das auch nicht.

    Setzt sich auf meine Couch, hält sich sein Handy vor die Nase und ignoriert mich einfach


    Deshalb gibt es auch für die KM keinen Einlass in die Wohnung, damit wenigstens diese Grenzen gewahrt bleiben.

    aber wer soll den "DuDu" mit ihm machen? Das JA? Ne Erz.beratung?


    Sie geht ja sogar zur Erziehungsberatung, und ich nehme an, sie wird sich das heraussuchen, was sie bestätigt und die Kritik an sich abperlen lassen. Aber immerhin: dass sie selbst diesen Weg sucht, ist ja grundsätzlich schon einmal gut.

    Wird alles nix bringen. Wenn er es sich von mir nicht sagen lässt, dann erstrecht von keinem anderen.


    Maßnahmen bringen wohl nur etwas, wenn sie freiwillig sind. Wahrscheinlich auch ein Grund, warum der jahrelange Aufenthalt in den Vater-Mutter-Kind-Einrichtungen am Ende nix gebracht hat.


    Ich kann mich noch gut erinnern, dass ich mich zunächst (als die Tochter zu mir kam) innerlich dagegen gewehrt hatte, eine Familienhilfe in Anspruch nehmen zu müssen (war gerichtlich angeordnet) - konnte mich dann aber sogleich damit anfreunden und die Vorteile für Tochter und mich sehen. Ist wohl auch davon abhängig, wie gut man mit anderen zusammenarbeiten kann.

    2 Mal editiert, zuletzt von musicafides ()

  • Hallo musicafides,


    die Kinder waren zugegen bei dieser (tendenziell eher zurechtweisenden) Unterhaltung?


    Welche Reaktion wäre Deiner Meinung nach geeignet gewesen, Dich glauben zu lassen, dass Kindesmutter verstanden hat, was Du sagst? Und was genau bringen Dir diese vielen Gedanken rund um eine Annahme/Interpretation?


    Fragende Grüße
    FrauRausteiger

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    •» Cave quicquam dicas, nisi quod scieris optime. :rauchen «•
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  • Ihr Verhalten ärgert mich weniger, weil ich es zur Genüge kenne, aber wie soll jemand, der in so kleinen Dingen schon keine Verantwortung zu übernehmen vermag, für Größeres Verantwortung übernehmen? Es bestärkt mich aber darin, dass mein Kampf für die Kinder richtig ist. Und dass mein Bestreben, mich für eine Elternebene zu engagieren, vermutlich erst einmal niedrigere Priorität haben wird.


    Deine Herleitung ist so wie sie da steht, nicht nachvollziehbar. Das eine hat mit dem anderen so rein gar nichts zu tun. Sie kann sehr wohl ihr Verantwortungsbewusstsein zeigen, wenn es um etwas wirklich Wichtiges geht. Eine Verspätung von bis zu 30 min ist es bestimmt nicht, auch wenn Du das anders empfindest.


    Ich kann Dich sogar sehr gut verstehen, denn ich bin auch ein Mensch, der eigentlich immer pünktlich ist. Nur ich kann auch irgendwie die Reaktion der Mutter verstehen. Was soll sie denn anderes sagen als "Ja (habe ich zur Kenntnis genommen)"?


    Aber nochmal, das Problem mit den Verspätungen alleine ist kein Grund, an einer noch zu bildenden Elternebene zu zweifeln. Und wie bay-of-russel ähnlich geschrieben hat, wenn Du solche geringen Verspätungen bei offiziellen Stellen vorbringst, dann wirft es eher ein schlechtes Licht auf Dich als auf die Mutter.