Falls der "Terror" nach Deutschland kommt, darf ich dann auswandern?

  • Hallo,


    dieser Gedanke geht mir seit dem 13.11 nach den Terror Anschlägen in Paris durch den Kopf.
    Ich bin alleinerziehend, wir haben beide das Sorgerecht. Zu ihm besteht seit 16 Monaten kein Kontakt bzw. er reagiert auf nichts und meldet sich auch nicht.
    Da ich viel in meinem Leben gereist bin habe ich globale Kontakte und könnte jederzeit woanders versuchen neu anzufangen (was ich aber nicht möchte, eigentlich lebe ich sehr gerne hier).
    Aber ich würde nicht wollen das meine Tochter im "Krieg" groß werden muss.
    Gibt es da gesetztliche Regelungen oder Möglichkeit, bei Terrorgefahr in ein sichereres Land auswandern zu dürfen?

    Träume nicht dein Leben - lebe deinen Traum! :)

  • Die Frage ist - wo findet man heutzutage ein sicheres Land? Vielleicht nur in Südamerika, im Sinne keine islamistischen Anschläge bis jetzt. Ich peile für den Notfall Uruguay an. :brille
    Ansonsten wenn es so weit kommen sollte, würde ich einfach das Kind mitnehmen und flüchten. Und um Asyl bitten. Da denkt man ganz bestimmt nicht über solche Fragen wie Sorgerecht nach.

  • Uruguay ist nicht schlecht, vielleicht.
    Ich dachte an Australien entfernt von den 5 grossen Städten dort.
    Oder Island. Jamaika kam mir in den Sinn.
    Auf jeden Fall außereropäisch mit wenig Population...

    Träume nicht dein Leben - lebe deinen Traum! :)

  • Gibt es da gesetztliche Regelungen oder Möglichkeit, bei Terrorgefahr in ein sichereres Land auswandern zu dürfen?


    Ich gehe mal davon aus, dass Deine Frage ernst gemeint war...


    Mal abgesehen davon, dass eine Terrorgefahr mit Sicherheit keinen "Krieg" bedeutet...eine latente Terrorgefahr besteht eigentlich immer, und einer konkreten Terrorgefahr kann man ausweichen, wenn man es denn möchte.
    Die Antwort meiner Ansicht nach wäre also...nein, ich sehe diese Möglichkeit nicht, denn auch in anderen Ländern gibt es Gefahren...Australien hat Waldbrände und Ozonloch, Island Vulkane, Jamaika Hurricanes.

  • Geh nach Neuseeland. Für die 2 Inseln interessiert sich kein Mensch. Ich kenne kein schöneres Land auf diesem Globus.

  • Ich bin alleinerziehend, wir haben beide das Sorgerecht. Zu ihm besteht seit 16 Monaten kein Kontakt bzw. er reagiert auf nichts und meldet sich auch nicht.


    Hallo Rosarot,


    egal ob die nächste Kreisstadt, das Ende der Republik oder Australien; die Vorgehensweise ist immer die Gleiche.


    Voraussetzung bei dieser Betrachtung ist: Dir darf kein Mensch ein Umzug verbieten, Dir garantiert das Grundgesetzt die so genannte Freiüzügigkeit. Die einzige zu klärende Frage ist, ob das Kind wird mit Dir umziehen dürfen.


    So bittest Du denn den Vater um seine Zustimmung. Erfolgt eine negative oder keine Reaktion, beantragst Du das ABR (wahlweise alleinige Sorge) beim Familiengericht. Der Vater wird angeschrieben, soll eine Stellungnahme abliefern, eine Anhörung wird anberaumt. So denn der Vater auf die Vorladung reagiert und zur Anhörung erscheint, wird er darlegen, warum das ABR nicht Dir, sondern ihm übertragen werden soll. Er kann dann mit seiner tiefen Bindung zum Kind argumentieren und auch damit, dass ihm der Umgang mit dem Kinde nicht erschwert werden darf. Vielleicht bemüht er auch das Argument Kontinuität, weil er derjenige ist, der dem Kinde die gewohnte Umgebung erhalten kann?


    Wie die Erfolgsaussichten eines solchen Unterfangens nach 16 Monaten Abstinenz sein werden, muss vermutlich nicht wirklich diskutiert werden.


    Da Du aber eigentlich gar nicht umziehen möchtest weil Du recht gerne hier lebst, hilft Dir vielleicht das hier weiter:
    Die friedlichste Region der Erde ist Europa: http://www.travelbook.de/welt/…nder-der-erde-432979.html


    Beste Grüße
    FrauRausteiger

    .
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    •» Cave quicquam dicas, nisi quod scieris optime. :rauchen «•
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  • FrauRausteiger


    Die von Dir beschriebene Vorgehensweise mag ja richtig sein, aber ich finde es doch mehr als bedenklich, einen Vater so auf diese Weise aus dem Leben des Kindes dermaßen auszuschließen, dass er nicht mal mehr die Chance hat, sein Kind zu sehen, wenn er sich denn mal wieder besinnt, dass er als Vater auch gewisse Verpflichtungen hat.


    Und das nur, weil man meint, das Land, das an 16. Stelle der sichersten Länder steht (gemäß Deiner Quelle), unbedingt verlassen zu müssen, falls doch einmal der Fall eintritt, dass es eine Terrorwarnung hier gibt. Tut mir leid, aber da kann ich nicht in die Ratschläge einstimmen, das ABR zu beantragen.

  • Vielen Dank.
    Meine Haltung ist dem Vater zu ermöglichen sein Kind zu sehen, sobald er es wieder möchte.
    Da Holland von einem "Krieg" gesprochen hat, habe ich das Wort Krieg benutzt.


    Wir leben in einer der größten Städte Deutschlands mitten in der Innenstadt, vielleicht fühle ich mich deswegen eher bedroht oder einer Gefährdung ausgesetzt.
    Erst das in Paris, dann die Terrorwarnungen in Brüssel, ich bin angespannt und meine Gedanken vielleicht übertrieben.


    Falls hier mal was passieren sollte, reicht vielleicht ein Umzug ins ländliche...

    Träume nicht dein Leben - lebe deinen Traum! :)

  • NL,

    Die Frage ist - wo findet man heutzutage ein sicheres Land? Vielleicht nur in Südamerika, im Sinne keine islamistischen Anschläge bis jetzt. Ich peile für den Notfall Uruguay an. :brille
    Ansonsten wenn es so weit kommen sollte, würde ich einfach das Kind mitnehmen und flüchten. Und um Asyl bitten. Da denkt man ganz bestimmt nicht über solche Fragen wie Sorgerecht nach.

    du würdest FLÜCHTEN????
    Du führst diese megakritische übersorgenvolle Diskussion im refugee-fred und haust hier einfach raus, dass du dein Kind schnappen und FLÜCHTEN würdest????


    Mima :hae:

  • @ Rosarot


    :respekt für Deine Haltung und die ziemlich reflektierte Antwort auf die Beiträge hier (ich meine das in keinster Weise sarkastisch!).


    Ich verstehe jeden, der in der momentanen Lage Angst hat. Nur ist Angst meist ein schlechter Ratgeber. Ich hoffe, Du findest wieder etwas innere Ruhe und kannst dem weiteren Leben gelassener entgegen sehen. Vielleicht könntest Du auch an der Verarbeitung Deiner Ängste arbeiten, wenn sie sich nicht von selbst wieder geben.


    Ein Umzug z.B. in einen Vorort oder aufs Land ist hinsichtlich des Sorgerechts sicher besser als ins Ausland gehen zu wollen. In diesem Fall würde ich Dir tatsächlich die von FrauRausteiger beschriebene Vorgehensweise empfehlen. Das würde Dich beruhigen und gleichzeitig dem Vater alle Möglichkeiten offen halten, sich später als Vater wieder präsent zu zeigen.

  • Danke Shielover.


    Mir hilft es schon mehr auf dem Boden zu bleiben, wenn ich Eure Antworten lese.
    Sofern es nicht bombt und knallt in den Nachbarnländern und es wieder ruhiger wird, bzw. mehr Attentat freie Zeit verstreicht, um so gelassener werde ich sicherlich wieder werden....

    Träume nicht dein Leben - lebe deinen Traum! :)

  • Und das nur, weil man meint, das Land, das an 16. Stelle der sichersten Länder steht (gemäß Deiner Quelle), unbedingt verlassen zu müssen, falls doch einmal der Fall eintritt, dass es eine Terrorwarnung hier gibt. Tut mir leid, aber da kann ich nicht in die Ratschläge einstimmen, das ABR zu beantragen.


    Hallo Shielover,


    ich habe die Vorgehensweise geschildert, die Erfolgsaussichten abgeschätzt.


    Korrigieren möchte ich jedoch Deine Einschätzung, diese ist ein Missverständnis.
    Das hier ist ganz nicht der Rat, das ABR zu beantragen - eher schon das Gegenteil:

    Da Du aber eigentlich gar nicht umziehen möchtest weil Du recht gerne hier lebst, hilft Dir vielleicht das hier weiter:
    Die friedlichste Region der Erde ist Europa: http://www.travelbook.de/welt/…nder-der-erde-432979.html


    Beste Grüße
    FrauRausteiger

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    •» Cave quicquam dicas, nisi quod scieris optime. :rauchen «•
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  • Korrigieren möchte ich jedoch Deine Einschätzung, diese ist ein Missverständnis.
    Das hier ist ganz nicht der Rat, das ABR zu beantragen - eher schon das Gegenteil:

    Dann habe ich Dich in der Tat missverstanden. Danke für die Klarstellung. :thanks:

  • - Auswandern


    Jamaika:
    Anzahl Morde pro 100.000 Einwohner (2012) 39,30
    Anzahl Raubüberfälle pro 100.000 Einwohner (2012) 100,10


    zum Vergleich:


    Deutschland:
    Anzahl Morde pro 100.000 Einwohner (2011) 0,80
    Anzahl Raubüberfälle pro 100.000 Einwohner (2012) 58,80


    Australien ist vergleichbar:
    Anzahl Morde pro 100.000 Einwohner (2012) 1,10
    Anzahl Raubüberfälle pro 100.000 Einwohner (2011) 16,90


    Frankreich ist ähnlich.
    Anzahl Morde pro 100.000 Einwohner (2012) 1,00
    Anzahl Raubüberfälle pro 100.000 Einwohner (2012) 193,70


    Ísland ist besser.
    Anzahl Morde pro 100.000 Einwohner (2012) 0,30
    Anzahl Raubüberfälle pro 100.000 Einwohner (2012) 15,30


    Quelle: Bundeszentrale für politische Bildung: http://sicherheitspolitik.bpb.de/laenderportraets)


    Todesfälle durch Terroranschläge machen dabei an allen Statistiken nur einen geringen Bruchteil aus.


    zum Vergleich:
    Todesfälle im Straßenverkehr in Deutschland und Frankreich pro Jahr (2013 und 2014): Jeweils ca. 3300 (Quelle: http://de.statista.com/statist…aelle-im-strassenverkehr/ , http://de.statista.com/statist…kehrstoten-in-frankreich/)


    Fazit: Die Größte Gefahr beim Fußballspiel oder dem Weihnachtsmarkt geht nicht von Terroristen aus, sondern von der Autofahrt auf dem Weg dorthin.


    Ich fahre trotzdem Auto.

  • Fazit: Die Größte Gefahr beim Fußballspiel oder dem Weihnachtsmarkt geht nicht von Terroristen aus, sondern von der Autofahrt auf dem Weg dorthin.


    Ich fahre trotzdem Auto.



    Die Gefahr von einen Familienangehörigen ermordet zu werden ist auch höher als durch Terroristen ermordet zu werden und das Weltweit!



    Ich habe mir mal den Link angeschaut von der Bundeszentrale......dann habe ich mal geguckt nach USA und da viel mir nur ein Satz ein:


    "Glaube nur einer Statistik,die du auch selbst gefälscht hast!" Warum auch immer,aber meinen Staat Vertraue ich garantiert nicht mehr,da wurde dann doch zu oft gelogen!

  • Wir leben in einer der größten Städte Deutschlands mitten in der Innenstadt, vielleicht fühle ich mich deswegen eher bedroht oder einer Gefährdung ausgesetzt.

    Ich lebte auch mal in einer der großen Städte - habe dort Raubüberfälle erlebt und war immer mal wieder nah dran wenn irgendwas passiert ist. Damals hat mir das nicht so arg viel ausgemacht.
    Neulich die Begegnung mit dem Geisterfahrer auf der Autobahn ... das geht mir immer wieder nach.


    Inzwischen lebe ich seit sehr vielen Jahren etwas abseits .... und freue mich über die gewonnene Lebensqualität.


    Ich schließe mich den Vorrednern an und sehe viele Gefahren viel konkreter, als die Gefahr Terroristen zu begegnen - jedenfalls so lange ich hier in den Bergen bleibe. :strahlen

  • Nun, wenn ich wollen würde, daß mein Kind möglichst sicher aufwächst, dann würde ich mir die 10 häufigsten Todesursachen raussuchen und hier schauen, was davon ich beeinflussen kann.


    Sicherlich kann man den Tot durch einen Terroranschlag reduzieren, indem man an den Südpol zieht, oder in ein Bergdorf in den Anden. Man kann aber auch hierzulande Menschenansammlungen meiden.


    Da aber die Wahrscheinlichkeit eines anderen Todes um ein tausendfaches höher ist, müsste man konsequenterweise auch hier schauen, inwieweit man das Risiko minimieren kann.


    Verkehr meiden, dem Kind keine Erdnüsse zum Essen geben ( der Häufigste Gegenstand beim Erstickungstot nach Verschlucken ).


    Dann muß man natürlich noch ins uge fassen, welchen Schaden ein Kind eventuell durch solche Maßnahmen nehmen kann.
    Man reisst ein Kind ja komplett aus dem sozialen Umfeld, andere Menschen auf Dauer zu meiden ist sicherlich auch nicht egrade das Beste für eine Kinderseele, vor allem in ständiger Angst vor einem Ereignis zu leben, daß eventuell mit einer sehr sehr geringen Wahrscheinlichkeit eintreten kann.


    Es gibt Eltern, die haben so viel Angst vor dem Strassenverkehr, daß sie ihre Kinder auch in der 5. und 6. Klasse noch mit dem Auto in die 2km entfernte Schule bringen, damit dem Kind auf dem Schulweg nix passiert.


    Was ist, wenn Du in ein Land auswanderst, unda da gibts plötzlich einen Terroranschlag? Wird dann wieder ausgewandert?


    Ängste haben ist normal, ich habe im Übrigen meinem Kind bis heute keine Erdnüsse gekauft aus dem Grund, wobei ich ihm nicht die Erdnüsse aus der Hand reissen würde, wenn ich sie mit welchen sehen würde. Allerdings sollte man sich überlegen, wie realistisch die Ängste sind und ob man wirklich möchte, daß diese Ängste auf das Kind übertragen werden...


    Anders gesagt, es sind sicherlich schon mehr Spinnen / Zecken durch Frauen getötet worden, als andersrum, trotzdem haben viele eine völlig irrationale Angst vor diesen Tieren. ( Vom Fuchsbandwurm und Fledermaustollwut will ich garnicht reden ).
    Aber würde man deswegen dem Kind verbieten, im Freien zu spielen? ( leider gibt es einige Eltern, die tun genau das...).

  • Ehrlich gesagt, fand ich die Situation Russland vs Ukraine vs Nato viel bedrohlicher. Die Chance das sowas ähnliches passiert wie diese Woche an der türkisch-syrische Grenzen wenn die Russen an Natogrenzen mit ihren Würstchen wedeln, empfand ich als weitaus beängstigender. Da muss nur mal was schiefgehen, ein Bomber als "Übung" zu weit über die Grenze oder ein U-Boot-Commandeur über eine Kaffeelache stolpern und sich haltsuchend an einen Torpedo-Knopf festklammern - tja.
    Das war so das 1. Mal wo ich mir wirklich ernsthaft Gedanken gemacht habe, mich doch in eine US-Botschaft zu schleppen um Sohn die Staatsbürgerschaft zu besorgen (bisher bin ich nämlich zu faul gewesen). Um im Zweifelsfall ganz fix das deutsche Land zu verlassen. Ob das dann noch einen großen Unterschied machen würde sei mal dahingestellt.


    Aber Terrorismus... nö.

  • in eine US-Botschaft zu schleppen um Sohn die Staatsbürgerschaft zu besorgen


    bringt das mehr Sicherheit ? .... oder zusätzliche Gefahr ?


    Die Welt ist gerade etwas kompliziert.


  • bringt das mehr Sicherheit ? .... oder zusätzliche Gefahr ?


    Gute Frage. Flexibilität vermutlich, je nachdem wo es mehr brennt. Die deutsche hat Sohn ja schon.
    Als 70er Jahre-Kind ist mir der Kalte Krieg noch nicht ganz fremd. Und es fröstelt mich, wenn ich sehe wie wenig man um eine (zugegeben schwer zu erreichende) gute Beziehung zu den Russen bzw. ihrem Machthaber bemüht ist. Das lief schon mal besser.

    Zitat


    Die Welt ist gerade etwas kompliziert.


    Stimmt :|