Gehen oder Bleiben?

  • Akut finde ich gerade eine berufliche Entscheidung sehr schwierig. Ich
    befinde mich ja derzeit in einer neuen Ausbildung im sozialen Bereich in
    dualer Form. Ich finde es in dem Betrieb in dem ich derzeit den
    praktischen Teil mache sehr gemütlich und heimelig und fühle mich dort
    sehr wohl. Aber ich tue jede Woche an den Tagen an denen ich dort bin
    meist die gleichen Dinge, habe mit den gleichen Leuten, eben den etwa 30
    Bewohnern der Einrichtung und den Kollegen zu tun. Ich mag alle sehr
    und fühle mich gut angenommen. Es gibt dort sehr wenig Stress. Alles ist
    gut. So ein tolles Betriebsklima habe ich echt schon ewig nicht mehr
    gehabt. Ich glaube zuletzt in den 80gern bei meiner ersten Ausbildung.
    Wäre das jetzt ein fester Job, würde ich da nie mehr weggehen :thumbsup:
    . Doch ich bin noch in der Ausbildung und möchte noch mal etwas neues
    erfahren, neu dazu lernen, noch andere Arbeitsfelder kennenlernen. Ich
    habe derzeit das Gefühl ich muss mich jetzt entscheiden, weil die Zeit
    gekommen ist mich nach einer anderen Stelle umzuschauen. Heute hat mir
    eine Teilnehmerin des Seminars in dem ich heute war schon gute
    Vorschläge gemacht. Sie hat mich verstanden und sie kennt ganz genau
    meine Situation, da sie vor einigen Jahren in der gleichen Einrichtung
    auch mal gearbeitet hat. Sie kennt das Betriebsklima und viele Bewohner
    und Kollegen. Ihr hat es auch gut gefallen, aber sie ist gegangen weil
    sie genau solche Wünsche hatte wie ich im Moment . Ich habe Bedenken in dem Betrieb zu
    "versacken" ich hänge aber an den Leuten. Einige Bewohner haben mir gesagt "bleib doch ich hab dich gern". Ich weiß nicht was ich tun
    soll? Gehen oder bleiben? Bin hin und hergerissen zwischen Kopf und Herz.

    Glaube an Wunder, Liebe und Glück. Schau nach vorn und nicht zurück. Tu was du willst, und steh dazu, denn dein Leben lebst nur Du.
    (altes Sprichwort)


    Das Leben ist das was passiert, während wir dabei sind, andere Pläne zu machen. (John Lennon)



  • Ich fand es gerade in der Ausbildung unheimlich wichtig, viele verschiedene Eindrücke zu bekommen, auch um zu wissen, welche Möglichkeiten ich später habe, was mir besonders gut(oder auch nicht) gefällt... Bin auch weg von einem tollen Team, aber für mich war es dann auch wichtig zu sehen, dass ich mit einem neuen Umfeld zurechtkomme, mich dort einfügen und neue Erfahrungen machen kann. Hat mir selbst sehr viel gebracht, nicht nur beruflich.


    Kannst du denn problemlos den Betrieb wechseln? Dann würde ich es wahrscheinlich tun. Wenn dir die Leute dort am Herzen liegen, besteht vielleicht die Möglichkeit, anders Kontakt zu halten, z.B. durch ehrenamtliche Tätigkeit?


    Und noch was: hättest du Chancen in dem Betrieb nach deiner Ausbildung übernommen zu werden und würdest du das wollen? Das würd jetzt eher dafür sprechen, nicht zu wechseln.


    LG, Bellis

  • Den Betrieb bzw. die Einrichtung zu wechseln wäre ziemlich problemlos, da mein Vertrag Ende August endet. Es ist jetzt an der Zeit zu fragen, ob ich verlängern kann oder mir für das nächste und letzte Ausbildungsjahr noch eine andere Einrichtung zu suchen. Diese könnte beim gleichen Träger sein mit anderem Klientel wo ich meine bisher gemachten Erfahrungen mit Kindern und mit psychisch beeinträchtigten Erwachsenen einbringen kann und weitere Erfahrungen machen kann. Ich glaube für ein Ehrenamt hab ich während der Ausbildung keine Zeit. Wenn ich jetzt im Sommer gehe bin ich dann auch erstmal weg. Das heisst nicht, dass ich nie wieder kommen möchte. Ich möchte dort aber auch nicht hängen bleiben und immer die gleichen Dinge tun. Ich glaube dafür ist es noch zu früh mich so festzulegen. Ich möchte erstmal noch Erfahrungen machen in anderen Tätigkeitsfeldern, um hinter zu entscheiden was mir am besten gefallen hat und was für mich am ehesten in Frage kommt. So war zumindest der bisherige Plan. Es fällt mir nun aber schwer mich loszureißen.

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  • Ich glaube, du hast schon eine Entscheidung getroffen, es fehlt nur der Mut, sie durchzuführen. Trau dich. :)

  • Ich finde es in dem Betrieb in dem ich derzeit den praktischen Teil mache sehr gemütlich und heimelig und fühle mich dort sehr wohl.


    Ich mag alle sehr und fühle mich gut angenommen. Es gibt dort sehr wenig Stress. Alles ist gut. So ein tolles Betriebsklima habe ich echt schon ewig nicht mehr gehabt. Ich glaube zuletzt in den 80gern bei meiner ersten Ausbildung. Wäre das jetzt ein fester Job, würde ich da nie mehr weggehen


    Sollte ich je nochmal ans Arbeiten kommen und hätte eine Stelle, über die ich das sagen kann - würde ich im Leben nicht mehr dort weggehen... Aber bei Dir ist die Situation eine ganz andere und deshalb kannst nur Du diese Entscheidung treffen. Und ich habe auch den Eindruck, dass sie im Grunde schon gefallen ist...

    LG
    CoCo




    Halte mich fern von der Weisheit, die nicht weint; von der Philosophie, die nicht lacht und von der Größe, die sich nicht vor Kindern verneigt.
    ~ Kalil Gibran ~

  • iese könnte beim gleichen Träger sein mit anderem Klientel wo ich meine bisher gemachten Erfahrungen mit Kindern und mit psychisch beeinträchtigten Erwachsenen einbringen kann und weitere Erfahrungen machen kann.



    Vielleicht kannst du deine Stunden beim Träger spliten - 50 % Behinderten- und 50 % Jugendhilfe - oder einen Tag in der Woche in einer anderen Einrichtung.

  • In die Jugendhilfe möchte ich derzeit noch nicht. Dort wird meist im Schichtsystem gearbeitet d.h. man bleibt 24 Stunden hintereinander in der Einrichtung und das wären viel mehr Stunden als ich derzeit arbeite und das bei einer kleinen Aufwandsentschädigung. Das möchte ich nicht. Für das Berufspraktikum, wo ich dann zumindest ein Gehalt bekomme, finde ich das aber durchaus interessant. Derzeit denke ich daran bei einem Familienzentrum anzufragen, einer Kita mit Inklusion. Diese wird von ind Kindern mit unterschiedlichen Behinderungen und von nichtbehinderten Kindern besucht. Der Träger ist der gleiche wie der "meiner" derzeitigen Einrichtung. Es ist schon ein Schritt weiter, dass ich daran überhaupt denke noch einmal zu wechseln. Bisher habe ich den Gedanken daran, dass die Zeit in der jetzigen Einrichtung irgendwann einfach um ist einfach verdrängt. Ich glaube, ein Praktikum in diesem Kiga wäre eine sinnvolle Ergänzung zu meinen bisherigen Erfahrungen und würde mich schon reizen. Ich möchte mich aber auch nicht darauf festlegen.

    Glaube an Wunder, Liebe und Glück. Schau nach vorn und nicht zurück. Tu was du willst, und steh dazu, denn dein Leben lebst nur Du.
    (altes Sprichwort)


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  • Hallo Lara-Marie,


    ich kann Dir nur die Empfehlung geben, etwas egoistischer zu denken. Es ist absolut sinnvoll, Deine Erfahrungen in verschiedenen Bereichen zu machen und jetzt hast Du die Chance dazu.


    Klar, die Bewohner mögen Dich und wollen Dich nicht hergeben, ist aus deren Sicht ja verständlich. Und auch Deiner Sicht naürlich auch, Du fühlst Dich wohl und vielleicht auch ein bisschen moralisch verpflichtet. Aber es geht um Deine berufliche Zukunft und deswegen meine ich, sei etwas egoistischer, verbreitere Deine Erfahrungen und man wird sehen, vielleicht zieht es Dich ja später zurück in diese Einrichtung.


    Nur meine Gedanken dazu, da ich schon viele Einstellungen vorgenommen habe und da durchaus auch drauf geschaut habe, dass die Leute ein gute Palette an Erfahrungen mitbringen.

  • Nun ist es bald soweit. Ich muss gehen und bin traurig. Ich habe das (vorläufige?) Ende des Jobs hier eingeleitet. Vom Gefühl her wollte ich das nicht, mit der Vernunft und der Neugier und dem Spaß an neuen
    Erfahrungen aber doch. Nun muss ich dadurch, dass hier bald Schluss ist. Ich weiß ja, das du im Grunde recht hast stern0372.

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  • :troest und :thumbup:
    Ich kann Dich verstehen - aber ich glaube, das hast Du richtig gemacht.


    Alles Liebe

  • Leider habe ich noch keinen neuen Job. ich hoffe, dass es mir in den Ferien, die Ende der Woche beginnen, noch gelingt etwas passendes zu finden. Mein Vertrag geht ja noch bis Ende August.

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  • Sch .. ist das schwer, da raus zu kommen und innerlich Abschied zu nehmen. ;(

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  • Ich glaube die "Sau" ist durch. Heute fühle ich mich schon entspannter nach einem Gespräch mit der Heimleitung und einem guten Tipps seitens der Leitung für eine nächste Stelle.

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